Samstag, 3. September 2011

Das Wesen der Finanzen, sind Bilanzen, Bilanzen, Bilanzen.


Liebe Blog-Gemeinde, ich habe seit Ende Juli keinen neuen Beitrag mehr geschrieben. Das lag natürlich einerseits an der Urlaubszeit und andererseits daran, dass ich die Zeit zum fertig stellen meines neuesten Buches benötigt habe. Es enthält, wie sollte es anders sein, die theoretische Ausarbeitung der Volkswirtschaftlichen Theorie, wie sie mit dem „Dead Man Walking“-Modell hier im Blog bereits in einem kleinen Rahmen angeschnitten wurde.

Deutschland, die EU und die USA, der Euro und der Dollar haben seitdem weiter den Weg beschrieben, den wir schon 2009 vorhersehen konnten. Der Grund für diese stoische Abfolge von Misserfolgen der Politik und Zentralbanken liegt darin begründet, dass man in der klassischen Ökonomie nie in der Lage war, die gegenseitigen Abhängigkeiten von Kapital und Bruttoinlandsprodukt richtig zu beschreiben.

Wie sich bei der genauen Analyse zeigt, liegt dies an einem erstaunlich einfachen Fehler: Das was in der Betriebswirtschaft Gang und Gäbe ist, nämlich eine Bilanz zu ziehen die auf Aktiva und Passivaseite korrekt auf geht, wurde in der Volkswirtschaft bislang unterlassen. Der inzwischen wichtigste und größte Posten, dass Bankeneigengeschäft oder Investmentbanking, kommt darin nämlich gar nicht vor.

Nimmt man diesen Posten aber in die Bilanz auf, so ergibt sich alles andere förmlich von selbst. Nicht nur dass dann BWL und VWL Konzepte fließend in einander übergehen, auch neue Dinge wie „Systemrelevanz“, und erst recht alte Bekannte der Volkswirtschaft, wie z.B. die Grenznutzentheorie oder das Zweite Gossensche Gesetz, der Begriff des volkswirtschaftlichen Sparens, Angebots-Nachfrage-Relation oder das Wesen der Inflation und seine Berechenbarkeit oder der Effekt und Bedeutung der Globalisierung purzeln einem aus einfachen Bilanzierungsgründen dann regelrecht entgegen.

Feldtheorien sind ein mathematisches Kalkül zur Beschreibung physikalischen Effekte, die durch Kräfte und ihre Wechselwirkungen hervorgerufen werden. Für die Ökonomie gilt dies genauso, denn deren wesentliche Kräfte, die Gesamtheit der Produktion und die Gesamtheit des Kapitals, stehen in einem ursächlichen Zusammenhang und Wechselwirkung.

Der Begriff Feldtheorie mag abschreckend erscheinen, jedoch bedeutet er im Kern nicht viel mehr, als dass das Fundamentalprinzip „Von Nichts kommt Nichts“ über Bilanzgleichungen und ihre systematische Behandlung berücksichtigt wird. Im Kern Bilanzen also, die in der Betriebswirtschaft noch nie ein Geheimnis darstellten. Ein zusätzliches Element einer Feldtheorie ist allerdings die Möglichkeit, Zusammenhänge aus den inneren Symmetrien eines Systems herzuleiten. Wie wir sehen werden, kann die gesamte Ökonomie, Mikro- und Makro, feldtheoretisch völlig problemlos in ein und dasselbe Gebäude zusammengefasst werden.

Der Unterschied zwischen Mikro- und Makroökonomie besteht im wesentlichen in der Größe des Systems, nämlich zwischen offenen und geschlossenen Systemen. Die gemeinsame Bilanzgleichung zeigt aber auch, dass die sogenannte Substitutionskonkurrenz für Betreibe und Staat von unterschiedlich gravierender Bedeutung ist.

Natürlich wird in diesem Zusammenhang auch erklärt, wie genau Staatsverschuldung funktioniert und warum sie so schrecklich hoch ist.

Das Buch „Makroökonomische Feldtheorie: Allgemeine Theorie des ökonomischen Wachstums in Substitutionskonkurrenz“ ist nun bei Amazon und in jeder Buchhandlung bestellbar. Kostenlose Rezensionsexemplare stehen für Fachjournalisten zur Verfügung.

5 Kommentare:

  1. Ich werde als als Diplom-Physiker zu den Lesern des Buches gehören. Ob ich es aber verstehen werde?

    AntwortenLöschen
  2. Hallo RealTerm,

    danke für den Kommentar. Als Physiker wird das Buch für Sie relativ leicht verständlich sein.

    Ohne Mathematik funktioniert leider keine Wissenschaft. Aber es sollte auch für Ökonomen, sofern sie ein wenig Mathematik affin sind, gut verständlich sein.

    Denn das zu Grunde liegende Problem der klassischen Makroökonomie ist mathematisch ausgesprochen trivial. Für die grundlegenden Erkenntnisse braucht man nicht mehr an höherer Mathematik, als wie sie in der gymnasialen Oberstufe üblicherweise vermittelt wird.

    Beste Grüße, Heribert Genreith.
    P.S.: eine gut gestaltete Webseite haben Sie!

    AntwortenLöschen
  3. Oh oh. "Felder und Waelder", die Albtraumvorlesung fuer jeden Studenten der Elektrotechnik (zumindest zu meiner Zeit) zur (Er)Klaerung des Albtraums Volkswirtschaftslehre heranzuziehen, erscheint mir eine geniale Idee zu sein. Wenn Sie es schaffen auf diesem Weg den gordischen Knoten zu loesen, und nach Studium Ihrer hier im Blog dargelegten "Teaser" halte ich das fuer durchaus moeglich, dann wuerde mich das sehr freuen. Ich bin wirklich sehr gespannt und werde mir Ihr Buch auf jeden Fall kaufen.

    Gruesse
    Georg Trappe

    AntwortenLöschen
  4. Schön endlich wieder was von Ihnen zu hören. Hatte schon befürchtet da kommt gar nichts mehr. Werde mir das Buch auf jeden Fall kaufen, auch wenn ich nur die Hälfte verstehen werde, aber das ist sicherlich wertvoller als der ganze Müll, den man auf FTD, Handelsblatt etc. zu lesen bekommt.

    AntwortenLöschen
  5. Hast Du mal den Minsky Simulator von Stephen Keen angesehen?

    http://media.smh.com.au/system/ipad/new-economics-2614470.html

    Wenn man etwas googelt, findet man auch die Formeln für Simulation, u.a. hier:
    http://www.businessinsider.com/economist-steve-keen-goes-after-paul-krugman-with-a-new-presentation-2012-4

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich werde ihn baldmöglichst freischalten. Diese Funktion dient lediglich der Vermeidung von Spam- und Flame- Kommentaren und dient niemals einer Zensur.