Sonntag, 22. April 2012

Schöner Gruß von Grass: Es kann nicht sein, was nicht sein darf...


Die immer noch nicht abgeklungene künstliche Aufregung über Grass wird nun aktuell durch neuerliche Aufregungen um Familienministerin Schröder überdeckt. Auch Frau Schröder hat sich auf ideologisch vermintes Gelände gewagt, die Frauenrechte, bzw. eher wohl in die Domäne, wer denn nun zu bestimmen hätte was eine „richtige“ Frau sein soll. Natürlich hätte Sie wissen müssen dass diese Deutungshoheit ausschließlich der Feministischen Kaiserin Alice Schwarzer und ihren Adjudantinnen zusteht. Denn die ist ja, ganz im Gegensatz zu unser fraulichen Familienministerin, eine kinderlose, unverheiratete und verklemmt-ungeoutete lesbische Karrierefrau im allerbesten Alter. Also eben die ganz typische Durchschnittsfrau mit entsprechender Lebenserfahrung, die viel besser wissen kann, wie Anna-Normalo-Frau fühlt und leidet. Leiden muss, schließlich wird dieses hilflose arme Geschöpf ständig geschlagen und drangsaliert von stoppelbärtigen Monstern, die man, Verzeihung frau, manchmal auch verächtlich „Männer“ nennt.

Das wissen auch inzwischen die fähigsten Köpfinnen der Nation, so auch die Grüne Claudia Roth, deren Vita in den typischen Grundzügen mit der von Schwarzer gut vergleichbar ist :Grüne fordern Kanzlerin Merkel zur Entlassung von Schröder auf: ...Roth warf Schröder ein Familienbild von vorgestern vor. „Kristina Schröder ist nichts anderes als eine reaktionäre Kulturkämpferin“, sagte sie. Die Chefin der Grünen kritisiert Schröder nicht nur, weil sie für das Betreuungsgeld verantwortlich zeichnet. Die Ministerin ist auch gegen eine gesetzliche Frauenquote. Für Roth ist sie in ihrer gesamten Politik daher „die Trägerin einer frauenfeindlichen Restauration.“... .

Nun, wenn man der Nation seit Jahrzehnten eingeredet hat, dass Karriere taugliche Schwule- und Lesben eben die normalsten aller Normalos seien, dann kann es natürlich nicht sein, das ausgerechnet eine Familienministerin das einseitig aufgehängte Bild wieder gerade zu rücken versucht. Daran sind schon andere gescheitert, etwa Eva Herman die Kopf- und Kragen riskierte und prompt ihren gut bezahlten Journalistenjob beim NDR gekündigt bekam. Noch 2003 galt Herman nach einer Emnid-Umfrage als „beliebteste Moderatorin Deutschlands“. Aber 2006 musste Sie nach dem tiefen Tritt ins Frauenrechtnäpfchen von ihrer Position zurücktreten. In vorderster Front der Brutusbande, natürlich, unsere Alice Schwarzer. Ihr wesentlicher Kritikpunkt war der gleich wie bei Familienmnisterin Schröder: „In ihrem Buch Das Eva-Prinzip (2006) machte Herman den Feminismus für aus ihrer Sicht unvereinbare Rollenanforderungen an Frauen verantwortlich.“. Gekündigt wurde Sie natürlich nicht deswegen, sondern weil man ihr, wie es in solchen Fällen fast regelmäßig der Fall ist, Nähe zu Nazis mit ihrem traditionellen deutschen Familienbild unterstellte.

Schönen Gruß von Grass...und was sagte Familienministerin Schröder in ihrem heftig kritisierten Buch: „Mutter, Karriere, Geliebte. Das erschlägt Frauen: ...Schröder: Dieses Thema reizt viele. Wenn Sie die Betreuungsgelddebatte nehmen, dann wird hier von Herdprämie gesprochen und damit der Lebensentwurf von 60 Prozent der Familien abgewertet. Und andererseits gibt es oftmals immer noch negative Reaktionen, wenn man nicht in Berlin-Prenzlauer Berg, sondern zum Beispiel in ländlichen Regionen wohnt und dann früh nach der Geburt wieder zur Arbeit geht. Das habe ich doch ähnlich selbst erlebt. In Zuschriften hieß es, ich solle mich schämen und dass man hoffe, dass ich das erste Wort meiner Tochter verpasse, das erste Lächeln und die ersten Schritte....“.

Nun, genau da liegt der Hase im Pfeffer: Natürlich sei es jeder Frau und überhaupt jedem Menschen gegönnt, eine Karriere anzustreben. Aber muss man deswegen den 99% der Frauen und(!) Männer, die das entweder nicht tun oder gar nicht können, suggerieren sie seien sowieso nur zweite Wahl und eines Buches und einer Diskussion im Grunde genommen gar nicht würdig? Selbstverständlich ist es für Kinder am schönsten in einer klassisch geregelten Familie auf zu wachsen, dass hat durchaus biologische Gründe, und natürlich, dass beißt sich mit Karrierestreben, was nun wirklich kein Wunder ist und auch gar nichts mit Frauen- und oder Männerfeindlichkeit zu tun hat.

Es hat lediglich etwas damit zu tun, welche Ansprüche Unternehmen und auch Behörden an ihre überdurchschnittlich bezahlten Spitzenkräfte stellen: Praktisch unlimitierte Verfügbarkeit, kein blödes Gerede wegen Überstunden, und jederzeit auch kurzfristig für anfallende Dienstreisen nach Überall zur Verfügung stehend. Ohne besonderen Ausgleich, weder in Geld noch in Zeit, versteht sich. Das ist die Realität auf Karriereposten und wird nicht von „gender“-Denken, sondern von den, gerade in den letzten Jahrzehnten weiter gestiegenen, Renditeanforderungen der Unternehmen diktiert. Und wenn da bei einer Einstellungsentscheidung auf solch hochbezahlten Posten in Einzelfällen eine Frau den Kürzeren zieht, dann liegt es nicht so sehr an Eignung oder Geschlecht, sondern besonders daran, dass der Arbeitgeber fürchtet, dass die Dame vielleicht plötzlich wieder „normal“ wird. Oder eben „unnormal“ aus Sicht militanter Feministinnen, die sich zumindest in diesem Punkt von keinem der von ihnen so angefeindeten Industriebosse unterscheiden.

Im angeblich so hinter dem Mond lebenden öffentlichen Dienst ist es übrigens längst umgekehrt. Aus der Bevorzugung der Frauen ist dort längst ein eklatanter Bremsklotz für die angestrebte neue Behördeneffektivität geworden. Denn während bis in das Jahr 2000 meist noch verdiente Mitarbeiter aus dem eigenen Behuf in die unteren und mittleren Führungsposten befördert wurden, ist es heute zumindest in Bundesbehörden so, dass solche Posten grundsätzlich bundesweit ausgeschrieben werden. Mit dem eindeutig und absolut ernst gemeinten Hinweis: Frauen bevorzugt!

Gut gemeint, aber gut gemeint ist selten gut gemacht. Die Folge: Seit Jahren steigt in diesen Behörden praktisch keiner der, in der Mehrzahl, männlichen eigenen Bediensteten mehr ins Management auf. Denn erstens ist bundesweit immer irgendwo ein formal besserer Bewerber zu finden, und darunter natürlich immer eine aus der, nach wie vor, Minderheit der Frauen. Die logische Folge ist natürlich, das der komplette Unterbau, der die wirkliche Arbeit leisten muss, über kurz oder lang „dicht“ macht. Denn nach 10 Jahren solchen Unfugs ist vielen klar geworden: Aufsteigen kann man nur in dem man wo anders hingeht, aber nicht durch Leistung die gewürdigt wird, von wenigen unkalkulierbaren Ausnahmefällen mal abgesehen. Macht man so noch 10 Jahre weiter, dann geben sich im mittleren Management der Bundesbehörden die Karrierefrauen die Klinke in die Hand, aber darunter wird man nur noch die übrig gebliebenen frustrierten Deppen, manchmal auch verächtlich „Männer“ genannt, finden. Aber Keinen mehr, der noch gerne und fleißig kompetente Arbeit leisten würde.

Das Grundschema dieser abgehobenen Debatten ist immer das Gleiche: Bei rund 40 Millionen Menschen der arbeitender Bevölkerung benötigt man halt nur maximal 400.000 echte Chefs. Die anderen 99% müssen notgedrungen halt irgend etwas darunter machen, und anders kann so eine Gesellschaft auch gar nicht funktionieren. Und von diesen haben faktisch die Chef-Chefs/innen, also etwa 40.000 das Sagen in dieser Gesellschaft und bestimmen in ihren diversen Funktionen wohin der Dampfer dümpelt. Auch das ist noch ganz normal in jeder halbwegs hierarchischen Verfassung. Das Problem ist lediglich, dass diese Eliten größtenteils die mentale Verbindung zu den 99% verloren, oder gerade in der Nachkriegsgeneration, noch nie wirklich gehabt haben.

Um so bemerkenswerter, und lobenswerter, dass unsere Familienministerin hier eine rühmliche Ausnahme macht. Heirat und Kind, unter Schmerzen selbst geboren, eine Frau die plötzlich wieder die Wurzeln menschlichen Daseins spürt, ein Gefühl das man heute nicht mehr so einfach als „Normal“ darstellen darf, ohne auf giftigste ideologisch verdrehte Kritik und Häme zu treffen. Und wenn man sie nun nicht wegen irgendeiner Nazi-Anekdote kriegen kann, dann eben wegen einem eventuellen Missbrauch von Amtsressourcen:SPD und Grüne verlangen von Familienministerin Kristina Schröder Aufklärung über die Rolle der Co-Autorin ihres Buches «Danke, emanzipiert sind wir selber!». SPD-Fraktionsvize Elke Ferner kündigte in der «Passauer Neuen Presse» eine mündliche Anfrage im Parlament an, um zu klären, ob Privat- und Dienstangelegenheiten vermischt worden seien. Co-Autorin Caroline Waldeck arbeitet demnach als Referatsleiterin im Familienministerium. Es gehöre nicht zu den Aufgaben von Ministeriumsmitarbeitern, ein privates Buch für die Ministerin zu schreiben, sagte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast.““

Schaunmermal, wie wir auch diese „Eva“ erledigt kriegen....:“….Dabei hatten die Damen Schröder und Schwarzer sich doch erst kürzlich gegenseitig und öffentlich wärmende Worte zugeflötet. Von wegen Zickenkrieg. Vergessen war der Unfähigkeitsvorwurf von Alice an die junge Ministerin. Man darf gespannt sein, wie die Grande Dame der Emanzipation nun reagieren wird. Noch sind die Gelder zur Rettung ihres FrauenMedia Turmes in Köln nicht geflossen, sie muss sie artig, bürokratisch und vorschriftsmäßig beantragen und erstmal genehmigen lassen. Was also tun? In den aktuellen Shitstorm einsteigen und Klein-Kristina abwatschen, oder auf die Zunge beißen und haareraufend erst die Überweisung aus dem Ministerium abwarten? Sagen muss Frau Schwarzer eigentlich nichts mehr, das haben ihre Gefolgsgenossinnen schon hinreichend im deutschen Blätterwald übernommen. Breite Einigkeit herrscht darüber, die kann es nicht, sie ist zu jung, zu blöd, zu naiv, sie hat keine Lösungen, sie verrät die Frauen, sie vertritt sie nicht mehr, wenn dann höchstens noch die Mütter (sind das keine Frauen?). Sie habe keinen Mut, keine Ideen, keinen Erfolg, kein Konzept und sollte mal besser nach Hause gehen und den Platz räumen für jemanden, der weiß, was Frauen wirklich wollen. …“.

Nun Frau Schröder bleiben Sie im Amt, mit oder ohne das Betreuungsgeld, an dessen Schicksal Sie kürzlich ihr eigenes hängten. Zurück treten, dass sollten lieber die militanten Suffragetten und ewig Gestrigen/innen, deren Pionierleistungen durchaus zu würdigen sind, aber doch nun in altersbedingten Starrsinn überzugehen drohen. Denn emanzipiert, dass sind die jungen Frauen inzwischen längst selbst, genauso so viel oder auch wenig wie die Männer ihrer Generation auch. Und um zu entscheiden welcher Weg im Leben ihnen das Beste und Lustvollste gibt, dafür brauchen sie weder Karriere-Quoten noch Zickenkrieg in den Medien.



2 Kommentare:

  1. Auch wenn ich dahingehend voll mitgehe, dass die reflexartige Aufregung der "Emanzen" heute einfach nur lächerlich ist, so unglaubwürdig und scheinheilig sind die Damen Schröder und Herman in meinen Augen.

    Da machen zwei Frauen Karrieren, drängeln sich öffentlichkeitsgeil in die erste Reihe, die eine promoviert nebenbei (ausdrücklich nicht mit Unterstützung von Hilfskräften), heiraten tun sie beide, die ältere mittlerweile sogar vier Mal, ein "Quotenkind" wird jeweils auch geboren, was definitiv nicht zur Erhaltung der Art ausreicht, und dann schreiben beide zu allem Überfluss auch noch Emanzen-provozierende Bücher und singen ausgerechnet das Hohelied der ihnen eher fern liegenden Familie, Bücher, die ich Gottlob nicht gelesen habe, und die meines Erachtens nur dem einen Zweck dienen, den eigenen Martkwert in der Öffentlichkeit bis auf die Spitze zu treiben, auch wenn das natürlich "kippen" kann.

    Was haben Alice Schwarzer, Frau Herman und Frau Schröder gemeinsam?

    Sie sind allesamt nicht im geringsten emanzipiert und voller Minderwertigkeitskomplexe und Profilneurosen. Klingt widersprüchlich, ist es aber nicht.

    Ein emanzipierter Mensch (nicht Frau!) lebt sein Leben unabhängig von der Meinung anderer nach eigenem Gusto, sagt, was er denkt und lebt, was er denkt und hat es nicht nötig, sich in der Öffentlichkeit wichtig zu machen und schert sich ein Sch..ß darum, was die Emanzen und Karrieristen für richtig halten.

    Wirklich emanzipierte Menschen sind glücklich, weil sie das Selbstbewußtsein haben, das zu leben, worauf sie Lust haben und nicht Karriere zu machen, weil "man" das macht, oder die Kinder hütet, weil "frau" das für lobenswert hält.

    Leider sind diese emanzipierten Menschen (Männer und Frauen) eine sehr seltene Spezies und man findet sie praktisch nie in Spitzenpositionen, dort tummeln sich nämlich zumeist Profilneurotiker mit Minderwertigkeitskomplexen ...

    Die wahre Emanzipation hat nichts, aber auch gar nichts mit Karriere zu tun. Wer auf der Karriereleiter mal etwas höher geklettert ist und "Bullshitbingo" für Fortgeschrittene gespielt und dabei nicht den Verstand verloren hat, der erkennt, dass dies nur für eine ganz bestimmte Typus von Mensch erstrebenswert ist, egal ob Mann oder Frau. Dies als allgemein erstrebenswert zu proklamieren war und ist der Fehler der vermeintlich Emanzipierten.

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  2. Immer wieder erstaunlich wie effizient unerwünschte Meinungen bzw. deren Vertreter aus dem Verkehr gezogen werden. Oft ohne Anweisung von oben, sondern allein durch die "Schere im Kopf" d.h. letztendlich nichts anderes als die Konditionierung der Einzelnen. Es geschieht alles Reflexartig, "eine Zensur findet nicht statt" da sie letztendlich gar nicht nötig ist. Zudem bekommt oftmals leider der Gehör der am lautesten Schreit. Alles in allem eine ungesunde negative Selektion, wer das Maul hält bleibt am Hebel wer seine ehrliche und eigene(!) Meinung kundtut ist oft schnell aus dem Spiel...

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