Oster-Eier sind ja dafür verschrien,
dass sie angeblich aufgrund ihres Colesteringehaltes die Hirnarterien
verstopfen. Ich weiß nicht ob die Heroen der heutigen Leitartikel zu
viel davon genossen haben. Es wäre immerhin keine Schande wenn man
nur etwas krank ist. Oder dumm oder dreist oder beides, wo bei ich
nicht so sicher bin ob das irgendwie moralisch zu verdammen wäre.
Das das EU-Parlament und seine Bürokraten nun auffällig oft
seltsame Vorschläge macht, sei es Glühbirnenverbote, Staubsauger
entkräften oder
Kaffemaschinen-Automat-nach-5-Minuten-Abstellungs-Maschinen zu
entwerfen, was ja damit zu entschuldigen ist, dass das Parlament
gegenüber der nicht direkt gewählten EU-Kommission ehedem nichts zu
sagen hat und man daher diesen Königen eben die richtig große
Politik überlassen muss.
EU-Kommissar Oettinger und Ökonomen plädieren für Rente mit 70
Aber manchmal dürfen die unteren EU-Sprachrohre, selbst wenn sie
völlig fachfremd sind, wenigstens die Steilvorlagen für die richtiggroße Politik liefern: „Schwarz-Rot führt die Rente mit 63 ein. EU-Kommissar Günther
Oettinger (CDU) hält die Pläne aber für einen schweren Fehler. Er
will das Renteneintrittsalter deutlich erhöhen. ...Ökonomen
unterstützen Oettingers Forderung. "Es ist richtig, dass sich
EU-Kommissar Oettinger die Forderung nach einem allgemeinen
Renteneintritt ab 70 zu eigen gemacht hat", sagt Klaus
Zimmermann, Chef des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA). "Mit
der Rentenparty, die die deutsche Bundesregierung gerade auf Kosten
der jungen Generation vorbereitet, gibt Deutschland in Europa seinen
Anspruch auf Führung in rentenpolitischen Zukunftsfragen auf."
…."Durch die steigende Lebenserwartung und die demografische
Wende ist die Frage der Rente mit 70 unausweichlich", meint auch
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW). Wegen der Alterung der Gesellschaft
müsste die heute jüngere Generation in Deutschland entweder später
als mit 67 in Rente gehen können, höhere Beiträge zahlen oder eine
geringere Rente erhalten.... In die gleiche Kerbe schlägt auch
Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln). "Das Problem der
Fachkräftesicherung bei Gesundheit, Bildung, und mathematischen und
ingenieurwissenschaftlichen Berufen kann nur gelöst werden, wenn das
Rentenzugangsalter steigt", sagt Hüther. Zuwanderung, ein
niedrigeres Berufseinstiegsalter und eine geringere Teilzeitquote
allein würden nicht reichen.“
Immerhin gibt es,
ohne auch nur Ansatzweise den Kern der Sache zu treffen, ein bisschen
contra: „...SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi erklärte.."Herr
Oettinger wäre gut beraten, sich auf die wichtigen
energiepolitischen Fragen Europas zu konzentrieren, damit hat er
wahrlich genug zu tun." Die wirtschaftspolitische Führungsrolle
Deutschlands in Europa könne nicht darin bestehen, permanent über
ein höheres Renteneintrittsalter zu reden. "Wir müssen die
Voraussetzungen dafür schaffen, dass Menschen länger arbeiten
können", sagte Fahimi. .....Gewerkschaften halten zudem das
Argument vieler Ökonomen, dass ein höheres Renteneintrittsalter
wegen der demografischen Entwicklung unumgänglich sei, für nicht
stichhaltig: Sie argumentieren, das Rentensystem könne trotz der
Alterung der Gesellschaft finanziert werden, weil die Produktivität
der Arbeitnehmer steige – und sie deshalb in der Lage seien, mehr
Rentner finanzieren zu können.“
Aber auch diese Einwände sind nicht
zielführend: Denn erstens ist die SPD Behauptung man müsse nur die
„Voraussetzungen dafür schaffen, dass Menschen länger arbeiten
können“ ein schlechter Witz, wenn man bedenkt dass Arbeitssuchende
über 58 Jahren gar nicht mehr offiziell gezählt werden, da sie,
seltsam dreiste Logik, nicht mehr vermittelbar seien. Das Argument
der Gewerkschaft klingt schon ein bisschen besser,ist es aber auch
nicht: Ein Blick in die Statistiken würde genügen um zu sehen, dass
der Produktivitätsgewinn seit Jahrzehnten nicht mehr weitergereicht
wird. Während die Produktivität seit Mitte der 90er Jahren um mehr
als 20% gestiegen ist, ist die Bruttolohnsumme in Relation zum BIP aber gesunken. Anders
gesagt, bei einer Lohnsumme die in der BRD etwas mehr als 1500 Mrd. Euro
pro Jahr beträgt, werden also inzwischen mindestens rund 300 Mrd.€
pro(!) Jahr den Arbeitnehmern vorenthalten und von wenigen Händen
einkassiert. Da liegt dass Problem der fehlenden Renten: Dass man
nicht da kassiert, wo der Gewinn ist, sondern da wo man meint sowieso
alle Probleme und Lasten abladen zu müssen. Das hat
erstaunlicherweise noch nicht einmal die Gewerkschaft begriffen.
Nun,um es ohne Umschweife zu sagen: Es
gibt und gab auch in den letzten Jahrzehnten, nie irgendeinen
zwingenden Grund dafür die Rentenbeiträge zu erhöhen, noch die
Rentenbezüge zu erniedrigen, noch das Renteneintrittsalter in die
Höhe zu schrauben.
Wieso? Ganz simpel: Das BIP in der BRD
ist seit jeher ständig inflationsbereinigt pro(!) Kopf gestiegen.
Praktisch jedes Jahr, vom Baby bis zum Greis, ungeachtet des Standes
und ob mit oder ohne Arbeit. Aber die Lohnsumme anteilig am BIP, ja
diese ist immer weiter gefallen. Irgendwelche Netto-Lohnerhöhungen,
so es sie denn überhaupt gibt, ändern daran wiederum nichts weil
sie immer weniger trifft, weil die explodierte Produktivität weniger
Kräfte benötigt. Der Produktivitätsgewinn aber wird von
Unternehmen und Banken einkassiert und inzwischen im
Volkswirtschaftlichen Durchschnitt kein bisschen mehr weiter gegeben.
Es ist der Produktivitätsgewinn durch
zunehmende Mechanisierung und Digitalisierung, den man gründlich
abschöpfen müsste, um dass vehement zunehmende Verteilungsproblem
zu entkräften. Solang man aber Steuern und Abgaben aller Art fast
ausschließlich aus Lohn und Verbrauchssteuer kassiert, ist das
Problem nur dadurch „behebbar“ dass man die Renten immer weiter
kürzt bis am Ende zwar die höher gewordenen Beiträge immer noch
existieren, die Auszahlungssumme aber lächerlich wird. Und die
berühmte Alterspyramide spielt dabei überhaupt keine Rolle solange
das BIP nicht kleiner wird! Es ist ein reines Scheinargument um vom
eigentlichen Problem, das ein pures Verteilungsproblem ist,
abzulenken. Das ist in der Tat nun dreist oder dumm oder beides. Dumm
wenn man es nicht sehen kann oder will, dreist wenn man darum weiß
und nicht vehement darauf hinweist.
Aber vielleicht sollte man die Dinge
besser in einer einfachen Parabel erläutern (Die folgende Geschichte
ist natürlich frei erfunden. Irgendwelche Ähnlichkeiten mit
lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und im schlimmsten
Falle unvermeidlich):
Das Märchen vom dreisten Bauern, der Dreschmaschine und dem saublöden Öding
Stellen Sie sich vor, sie leben wie
früher auf einem Bauernhof. Na ja, das war früher anders als heute,
da lebten drei Generationen einträchtig zusammen und erarbeiteten
gemeinsam ihre Lebensgrundlage. Nun, sagen wir da sind nun neben dem
Bauern noch 12 Leute und die arbeiten und ackern tagtäglich mit
ihren Händen und das Ergebnis wird am Ende einträglich verteilt.
Die die noch nicht oder auch nicht mehr arbeiten können, werden
natürlich mit versorgt. Ehrensache und Anstand nannte man das. Und
alle sind auch satt und recht zufrieden.
Nun kommt der Bauer auf die
naheliegende Idee, einen Trecker anzuschaffen. Damit wäre nun, sagt
er, mehr zu erzeugen und man müsste sich auch weniger die Hände
schmutzig und den Buckel krumm machen. Gesagt, getan. Das mit dem
Trecker funktioniert prima, der Hof wirft tatsächlich 20% mehr ab.
Was nun mit dem, neudeutsch: Produktivitätsgewinn, anfangen? Nun, es könnten einfach alle 20% weniger arbeiten, bei gleichem Wohlstand.
Oder alle arbeiten genauso viel wie vorher bei einem fünftel mehr
Wohlstand, einschließlich der kleinen und Alten natürlich. Alle
wären so oder so 20% besser dran.
Das ist dem Bauer aber gar nicht recht,
denn schließlich hatte er ja diese Superidee, und er setzt im
Familienrat, wo er zufälligerweise natürlich auch noch den Vorsitz
hat, sein viel schlaueres Wirtschafts-Modell durch: "Nun 20% von
zwölf, äh, das sind ja genau 2,4 Personen. Also wir machen dass
ganz einfach: Erstmal brauchen wir 2 Arbeitskräfte weniger,
schmeißen wir also die beiden Schwächsten raus, die liegen uns
sowieso nur auf der Tasche. Mit der halben Portion von 0,4 Arbeiter
kann ich eh nichts anfangen, da gebe ich euch allen eine
Lohnerhöhung, äh natürlich nur den 10 übrigen, von 0,4/10, mhm,
dass sind satte 4% Lohnerhöhung, was meint ihr!". "Super" schreien alle,
außer natürlich die beiden Gelackmeierten, aber die sind eh zu
schwach und nicht mehr in der Lage laut genug zu jammern. Aber
immerhin, der Bauer hat natürlich ein großes Herz: "Nun ja für die
zwei da müssen wir auch noch was tun, also sagen wir die Hälfte von
den 4% die gebt ihr alle als Umlage für die beiden da hinten ab,
dass nennen wir jetzt einfach mal Rente. O.k. 2% mal 10 gibt wieder
20% eines Lohnes, also kriegen die beiden jetzt ein Rentenniveau von
satten 10% fürs glatte Nichtstun! Wenn das nun keine Großzügigkeit
ist!". "Super" sagen wieder alle, was für einen genialen und großartigen
Bauern wir doch da haben!
Dasselbe passiert dann im nächsten
Jahr, der Bauer hat eine Mähmaschine gekauft, wieder 2 Arbeiter weg,
nun haben wir schon 40% mehr Produktion, aber 4 Rentner, oder
Arbeitslose dass klingt besser, zumindest wenn man die schlaue Verteilungsgerechtigkeit des dreisten Bäuerleins rechtfertigen will.
Also dann noch 8 Arbeiter und eben das Bäuerlein. Die 8 Arbeiter
verdienen nun insgesamt etwa 4% mehr und sind überglücklich. Der
Bauer aber kassiert nun rund 90% des Zugewinns und die vier
Gelackmeierten, na eben Arbeitslose oder Rentner wenn sie denn so
wollen, die sind bei 14% ihres alten Niveaus angelangt. Jawohl, 14%
und nicht 10, denn der Hof wirft ja tatsächlich nun weit mehr ab,
sein BIP ist auf 140% geklettert. Und schön, nein wirklich genial,
für das schlaue Bäuerlein: für den Unterhalt der jetzt 4
Arbeitslosen kommt nicht er, der ja den absoluten Löwenanteil des
Gewinnes einkassiert hat, auf, sondern die acht Deppen die noch
Arbeit haben berappen dass jetzt! Genau die, die sich gerade diebisch über ihre paar lumpigen Prozentchen
freuen. Und von nun an bei jedwedem finanziellen Problem im Laden auf
die angeblich faulen Arbeitslosen oder völlig unnützen Rentner
rumhacken.
Was das Bäuerchen umso mehr freut,
denn jetzt kann er auch noch eine Dreschmaschine durchsetzen. Das
Bäuerchen hat es natürlich jetzt nicht mehr nötig sich einfach nur
„Der Bauer“ zu nennen, sondern er nennt sich jetzt „Direktor
des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Bäuerchen zur Zukunft
der Arbeit und Wirtschaftsforschung“. Und er muss sich auch nicht
mehr selbst erblöden, sondern kann es sich leisten einen der vier "Taugenichste" auszuwählen um die frohe Kunde zu verbreiten. Er wählt
den dümmsten, den Öding, der ist mal in den Jaucheteich gefallen
und seitdem ein bisschen pflegebedürftig, aber ansonsten immer fromm
und ganz, ganz lieb gewesen. Der darf nun den Schmäh vortragen. Die
Begründung ist seinem Volke, ja Familie war einmal, nun ganz einfach
beizubringen: Da ja die Kosten für die Arbeitslosen nun so sehr auf
den Untertanen drücken würden, könne nur eine weitere
Produktionssteigerung, ja weiteres Wachstum, helfen! Natürlich hat
er nicht vor den schönen Gewinn gleichmäßig zu verteilen, so blöd
ist er ja nun wirklich nicht.
Die Dreschmaschine bringt also auch
wieder ihre 20% BIP Zuwachs, die er sich in die Tasche steckt,
abzüglich ein bisschen Lohnerhöhung für die nun nur noch 6
Arbeiter die jetzt für die Versorgung von 2 weiteren
Rentnern/Arbeitslose aufkommen müssen. Also 6 für 6? Das geht doch
nicht meint da der Öding, und rechnet den verblüfften Restarbeitern
vor, dass um diese Lasten zu stemmen, da die faule Rentner ja auch
einfach nicht schnell genug sterben wollen, doch von nun an länger
zu arbeiten und obendrein noch etwas mehr von ihrem Lohn für die da
unten zurück zu legen. Die 6 Arbeiter rechnen nach so gut sie
können, und das war ja noch nie allzu viel, und kommen zu dem
absolut überzeugenden Ergebnis das der Öding wohl oder übel recht
haben müsse.
Da holt der Bauer, Verzeihung Direktor,
den Öding in einer stillen Stunde bei einer Flasche Bier zu sich und
lobt: Also Öding, du bist ja wirklich ein dreistes kleines Arschloch
mein Volk so sauber über den Tisch zu ziehen, supi, dass hätte ich
dir ja gar nicht zu getraut! Nein sagt der Öding, "ich bin sogar ein
saudummes dreistes asoziales Arschloch, weil ich nicht nur fromm bin sondern das Ganze sogar erzählt habe ohne es zu durchschauen und Dir nur in
deinen fetten Arsch kriechen wollte.". "Und deswegen passen wir beide so
gut zu einander", meinte der Bauer da! Und so wurden die beiden ein
glückliches und immer reicheres und reicheres Paar.
Aber selbst das Volk war total
zufrieden mit den immer gleichen, so schön unwiderlegbaren,
Rechnungen die ihnen ihr Chefökonom Öding und die zunehmend vielen
Bäuerchenvertreter auftischten. Und weil die so schlau sind und
ihnen auch immer gleich die beruhigende Lösung auf die eigene
Lohnrechnung präsentieren können, wählten sie diese auch noch in
sämtliche Parlamente, auf dass die Erkenntnis des Wachstumszwanges
auch niemals in Zweifel gezogen würde: So wie die Oma mit ihren 95
Jahren, die statt dankbar über ihre Rente fürs Nichtstun zu sein,
in ihrer Umnachtung ständig davon faselte, dass das Ganze doch nur
ein einfaches Verteilungsproblem wäre. Schließlich könne man ein
ständig steigendes BIP doch nicht für Sparzwänge bei den kleinen
Leuten haftbar machen, man könne doch einfach gerecht verteilen
indem man genau bei denen kassiert, die den ganzen
Produktivitätsgewinn eingesackt haben. Ach wie dumm und verbohrt
doch alte Menschen sein können. Da musste das ganze Volk nun
wirklich den Kopf schütteln.
Aber der Bauer wurde nervös und
fragte den Öding, ob man dem Volke denn den selben Mist immer wieder
erzählen könne, schließlich wäre er mit seinem Hof ja irgendwann
am Boden der Jauchegrube angelangt. Kein Problem meinte da der manchmal gar nicht so saublöde Öding, "dann machen wir einfach alle Zäune um den Hof auf!". "Jetzt bist du aber wahnsinnig" meinte der Bauer zunächst, aber der
gar nicht so blöde Öding fuhr fort: "Iwo, wir machen mit den anderen
Bäuerlein, die noch nicht soweit sind, genau denselben Mist, also
Wachstum, und kassieren das nochmal ganz groß ab, gell.". "SUPI", fand
der Bauer, und "da können wir noch ganz andere Ausreden finden, denn
Zäune die einmal offen sind die kann man ja gerechterweise nicht
wieder zu machen. Das werden auch unsere Völker anerkennen müssen,
denn die können ja rechnen!". "Und auf die Oma hört dann auch keiner
mehr", fügte der Bauer flugs hinzu. Jaja, und da brüllten und bogen sich
die beiden vor Lachen dass es weithin erschall und die Tränen des
Glücks nur so flossen.
Und so wurden das Bäuerchen und der
Öding noch viel glücklicher, gründeten das Weltbäuerlein Forum in
Dawosvielmistgibt, in den schönen Bergen bei den sieben reichen
Zwergen, wo sie sich nun jedes Jahr mit allen Bäuerlein und ihren
Ödings trafen um neue bunte Supi-Ideen auszubrüten.
Und wenn Sie
inzwischen nicht gestorben sind, dann öden sie heute immer noch!