Montag, 5. Januar 2015

Tandemvipera - Happy New Year 2015

Jahres-Aufwasch 2014

Nun, das problematischste an einer Prognose ist bekanntlich die Vorhersage...Wer hätte Ende 2013/Anfang 2014 schon vorhersagen können, dass in diesem Jahr die Ukraine einen Bürgerkrieg erlebt, Klitschko zum Bürgermeister von Kiew wurde und Putin die Krim annektierte? Oder das Obama und eine Allianz arabischer Staaten den IS endlich unter Feuer nehmen würde? Ja, im groben Ganzen war das voll und ganz im Rahmen des zu Erwartenden, denn der Krieg frisst sich scheinbar unabänderlich durch die Welt. Aber die Details waren schon erstaunlich.

So ist das Eingreifen gegen den IS als praktisch zwangsläufig einzusehen, der Amoklauf des Wladimir Putins (siehe auch "Krimkrieg,oder: Von der hohen Kunst alles falsch zumachen" oder  "Klitsch-K.o., und noch ´neRevolution") lag dagegen weniger auf der Hand. Und das obwohl Fachleute schon lange erkannt haben, wie sehr in der Enge sich Putin befindet. Das hat teilweise mit der Tatsache der EU und NATO Ausdehnung nach Osten zu tun, aber ganz besonders mit den ökonomisch prekären Verhältnissen in Russland. Eine Clique von Oligarchen, genauso wie in der Ukraine, halten die Fäden in der Hand und schanzen sich gegenseitig zu, was nur so aufzuraffen ist. Die Bevölkerung hat das Nachsehen und ist dann, wie immer in solchen historischen Situationen, am ehesten mit einem vorgeblich äußeren Feind bei der Stange zu halten. Krieg eint, Bürgerkrieg nicht.

Ausbeutung der Durchschnittsbürger durch die herrschenden Eliten ist leider kein Alleinstellungsmerkmal von Diktaturen oder Pseudo-Demokratien wie unter Putin. Es findet genauso in unseren Demokratien statt, nur geschickter und weniger leicht erkennbar. Nicht weniger schief ist die Situation in den USA gelagert. Die angebliche Steigerungen im US Bruttoinlandsprodukt (siehe dazu z.B. Heise ) besteht im wesentlichen nur auf dem Papier, und bei der typischen Mittelschicht kommt vom „Wachstum“ seit 20 Jahren gar nichts mehr an. Da wo noch Expansion herrscht ist das ausschließlich auf den Konten der oberen 10Tausend. Sogenannte „Arbeitslosenzahlen“, hüben wie drüben, sind reine Augenwischerei. Diese offizielle Zahl beschreibt lediglich die Zahl derjenigen, die eine bestimmte Sozialleistung erhalten. Wie erreicht man also kleinere Arbeitslosenzahlen? Ganz einfach, man ändert die Zählregeln und streicht einfach die Sozialleistungen. Schwups, weniger Arbeitslose. Sie glauben es nicht? Na denn, selbst in der BRD macht man das im wesentlichen so. Von wirklicher Bedeutung in ökonomischer Hinsicht ist aber der Anteil der Nettolohnsumme am BIP. Und der sinkt hüben wie drüben seit Jahrzehnten kontinuierlich.

Das Problem ist inzwischen Weltweit universell. Warum? Weil man seit den 80er-Jahren die heilige Globalisierung ausgerufen hat, insbesondere den freien Fluss von Kapital rund um den Globus. Was den Bürgern regelmäßig als Wundermittel gegen sinkendes BIP-Wachstum, sinkender Zahl von Vollzeitarbeitsplätzen und Einkommen angepriesen wurde und immer noch wird (siehe auch "Freihandelsabkommen: ACTA 2.0 - De-ja Vu"). Niemanden der Merk-befreiten Politiker scheint aufzustoßen, dass diese seit Jahrzehnten vorgebrachten Argumente noch nie in der Realität so zu beobachten waren. Selbst steigendes BIP geht nicht mehr einher mit steigender Anzahl von ausreichend bezahlten Jobs und mit Realeinkommenssteigerungen. Was wirklich steigt sind dagegen die Vermögen der oberen 0,1% und das gründlich. Nicht trotz, sondern wegen der Globalisierung. Eine Abkehr von diesem neoliberalen Unfug ist allerdings nirgends erkennbar, im Gegenteil wird nun ein internationales „Handelsabkommen“ nach dem anderen auf Rede gelegt, mit der absehbaren Folge weiterer Unterminierung sämtlicher Nationalen Standards, für die man lange gekämpft hatte, als auch der Nationaleinkommen der Normalo-Bürger.

Auch die längst ungebremste Gelddruckerei führt nicht zur Steigerung der Investitionen in das BIP (siehe auch "Gastbeitrag"), warum auch, denn wenn man mit (Staats-)Papieren mehr Rendite erwirtschaften kann als mit Realinvestitionen schließt sich das einfach aus. Was wiederum daran liegt, dass den großen Wirtschaftsnationen bzw. ihren Politikern an nichts mehr gelegen ist, dass die Konten der Superreichen keinesfalls irgendwelche Minussalden auf weisen dürfen. Da wird auf Kosten der Mittelschicht subventioniert dass sich die Balken biegen und dort gespart wo man auf keinen Fall sparen dürfte: Bei den Investitionen der Staaten in ihr BIP und ihre Bürger. Stattdessen fährt man staatliche notwendige Leistungen, überall und so auch bei Schulen oder der Polizei, herunter und erhöht über diverse Umwege die Abgabenlast der kleinen Leute. Stichwort Maut für „Ausländer“ die über kurz oder lang natürlich zur Maut für Alle wird. Verlassen Sie sich drauf!

Die weltweite Folge dieser praktisch nur von den Interessen des Kapital gesteuerten Globalisierung sind natürlich zunehmende Aufstände, Bürgerkriege und richtige fette Kriege obendrauf. Die alte römische Weisheit „Brot und Spiele“ scheint in Vergessenheit geraten. Sobald beides nicht mehr ausreichend für die Massen zur Verfügung stehen, bricht das Chaos seinen Weg. So ist der Aufstieg des Islamischen Kalifats nur bedingt der missbrauchten Religion zu zu sprechen, sondern dem Fakt dass es nicht nur den Kämpfern des IS als auch den meisten Bürgern in Nahost und Nord- und Zentralafrika es inzwischen egal sein kann, welchem Ganoven sie nun ihr kurzes Leben anvertrauen. Und da bietet der IS inzwischen Vielen mehr als die alten Plünderern.

Geplündert wird natürlich längst auch in Deutschland, allerdings kommt das bei den Bürgern noch nicht so elementar an wie in anderen Industrienationen. Der Grund ist die absolute Sonderstellung der BRD als Exportnation. Tatsächlich ist hier der Binnenkonsum nicht so ausschlaggebend wie etwa in den USA, solange nur das liebe Ausland liquide genug ist und bei uns reichlich einkauft. Was nicht ewig so bleiben kann. Derweil bekommen die Bürger eben so einen Schwachsinn aufgetischt wie die Rente mit 70plus (Siehe "Wer bietet mehr Weniger – Rente mit 65, 70, 80,90...") oder die heilsame Wirkung von der Auflösung letzter Arbeitnehmer- und Umweltschutzregelungen zum Wohle internationalen Handels (siehe ACTA, TTIP etc.).

Die Folge sind neben der Vielzahl der Revolutionen und Kriege damit natürlich die Menge der Flüchtlinge, die jetzt bereits numerische die Menge solcher des Zweiten Weltkriegs deutlich übersteigt (siehe z.B. "Dünkirchen, Kobane und dieFlüchtlingsfrage"). Wer sich von den politisch Verantwortlichen nun Illusionen über den weiteren Trend, sinkend, stagnierend, steigend?, macht, dem ist in der Tat nicht mehr zu helfen. Das hatte in 2014 schon deutliche Auswirkungen auf eine Mobilisierung und Neu-Militarisierung der EU und der NATO (siehe z.B. "WWIII – Gauck:Mobilmachung Light"), und über den weiteren Trend braucht man sich auch wenig Gedanken zu machen.

Sir Jimmy Savile, lebenslanger Freund von Prince Charles und DJ beim BBC
Angesichts der Unzahl an Kriegen und Massenmorden in z.B. Nahost oder in Mexiko, erscheint der
Fall Madeleine McCann (siehe u.a. „FindMe If You Can!“) eher als eine nebensächliche Marginalie. Was aber insbesondere der BRD Bürger nicht mit bekommen hat, ist dass sich dahinter der mit Abstand größte Pädophilenskandal der modernen Zeitgeschichte verbirgt. Tatsächlich haben die Eltern McCann ihre Tochter getötet und verschwinden lassen. Ein Umstand der statistisch gesehen durchaus die Normalität darstellt. Denn wenn kleine Kinder aus ihrem direkten häuslichen Umfeld verschwinden und von einem angeblichen Entführer, der komischerweise keinerlei nachvollziehbare Spuren hinterlassen hat, gekidnappt sein soll, dann stecken praktisch immer die Eltern oder nahe stehende Personen zu den Tätern. Dass die dreisten und völlig verlogenen Eltern McCann damit tatsächlich bis heute davon gekommen sind, liegt ausschließlich daran, dass Gerry McCann über beste Beziehungen und Mitwisserschaft zu den eigentlichen Hintermännern des „Westminster Pädophilenrings“ verfügt. Was zur Folge hatte dass der Fall ab dem 16. Mai 2007, als Gerry McCann und sein bester Freund David Payne wegen Pädophilie angezeigt wurden, zur „Nationalen Sicherheit“ erklärt und mit allen politischen Mitteln unter dem Teppich gehalten wurde. Kein Wunder, wenn allein etwa 40 aktuelle Mitglieder des Parlaments zu den Tätern und Mitwissern gezählt werden, mindestens drei Abgeordnete der Conservatives des Lustmordes an kleinen Jungs bezichtigt werden und auch das Königshaus, hier insbesondere Prince Charles und sein Bruder Prince Andrew, der unmittelbaren Verwicklung in nicht nur diesen Pädophilenring verdächtigt werden. Allein dieser Umstand macht den Fall erst so richtig interessant.

Aussichten für  2015

Russland:

Im Jahre 2007 war Putin noch „Mann des Jahres“ und auch vor genau einem Jahr war er noch ganz oben auf
der Liste. Russland auf dem Weg zur neuen Weltmacht, nicht nur militärisch, sondern vor allen Dingen und was auch die unabdingbare Voraussetzung war, zur ökonomischen Weltmacht in mitten der BRIC Staaten. Kaum ein Jahr später ist alles umgekehrt. Erst kommt der „unerwartete“ Bürgerkrieg in der Ukraine, welche im wesentlichen ja nur der Aufstand gegen die dort plündernden Oligarchen war, dann reißt er sich die Krim unter den Nagel und beginnt die dreist verdeckte Okkupation der Ukraine von Osten her. Die notwendigerweise folgenden Sanktionen des Westens hat Russland inzwischen an den Rand des Staatsbankrotts gebracht. Nur die gehorteten Dollarreserven aus dem Öl- und Gasgeschäft konnten den bislang verhindern.

Wer hätte das vor zwölf Monaten vorhersagen wollen? Putin der „Loser“ des Jahres 2014? Nun mag man die EU Sanktionen als Grund dafür anführen, aber das ist bei weitem zu kurz gegriffen. In Wahrheit sind es die seit Jahrzehnten verschleppten Reformen die notwendig gewesen wären, um aus dem pseudodemokratischen Oligarchenstaat einen modernen demokratischen Staat mit allgemeiner Teilhabe am Gewinn der Industrie zu machen. Ein anderer Grund ist, dass sich Putin gründlich verkalkuliert hat, was die Widerstandsfähigkeit der Ukraine angeht. Die anfangs desolate Ukrainische Armee erschien nicht als ein wirklich ernst zu nehmender Gegner, die Okkupation wenigstens des Korridors zur Krim via Mariopol erschien auch alleine mit der Separatisten und Putins Geistertruppe ohne Probleme möglich. Den neuen Ukrainischen Präsidenten Poroschenko hatte weder er noch sonst wer auf dem Radar. Tatsächlich entpuppte der sich als politisches und militärisches Genie, der aus der Flaschentruppe ungeahnt flott eine schlagkräftige Gegenmacht formte. Ohne Poroschenko stünde Putin längst mit seinen (Geister-)Truppen an den EU Grenzen und die Weltkriegsgefahr in Europa mit ihnen. Keine Ahnung wen das Time-magazine für 2014 zur „Person of the year“ wählt, für mich ist es eindeutig Petro Poroschenko.

Merkel, Poroschenko und Putin. Quelle: Wikipedia
Putin könnte vieles von der aktuellen Wirtschaftsmisere rückgängig machen, indem er zumindest die verdeckte Okkupation der Ostukraine aufgeben würde. Aber es wäre politischer Selbstmord. Für 2015 wird er sich also etwas anderes überlegen müssen. Volles Rohr und offener Angriff? Oder doch weiter (erfolglos?) mit Geistertruppen intervenieren? Nun, schaunmermal. 

Der Ausbruch offener Kriegshandlungen zwischen der NATO und Russland ist nach wie vor virulent. Zumal der Druck dahinter, nämlich die Ausbeutung in der Oligarchenrepublik Russland kaum nachlassen wird. Vielmehr muss Putin und die Oligarchie einen Massenaufstand wie auf dem Maidan in Kiew nun auch auf dem Roten Platz in Moskau befürchten. Schon seit langem wird jede Opposition im Lande brutal unterdrückt, gezielte geheimdienstliche Morde an Journalisten und anderen Aktiven eingeschlossen. Das kann nicht mehr lange gutgehen, wenn sich die wirtschaftliche Situation nicht wesentlich verbessert (was sie nicht tun wird). Der Ausweg in einen Krieg, der die russischen Völker wieder zusammen schweißt, liegt da schon näher. Die baltischen Staaten, Finnland, Polen, Moldavien bis hin zum Balkan stehen hier klar auf der Speisekarte. 

Putin und seine Militärexperten sind aus gutem Grunde allerdings noch unentschlossen. Zwar hat man im letzten Quartal 2014 die Verteidigungsbereitschaft der EU und NATO gründlich ausgetestet, aber es ist klar dass man einen Krieg gegen den Westen mit konventionellen(!) Mitteln nicht wirklich gewinnen kann. Zwar ist die russische Landstreitmacht mit der schieren Anzahl an Mannschaften, Panzern, Haubitzen und Artillerie scheinbar haushoch überlegen. Aber das darf in der Realität stark angezweifelt werden. Wie weit die Einsatzbereitschaft und Ersatzteilversorgung im Kriegsfall aussieht ist schon fraglich. Außerhalb des eigenen Territoriums dürfte auch die Truppenmoral nicht so wirklich gut ausgeprägt sein.

Ein Grund dafür ist die wirtschaftliche Schwäche des Riesenlandes. Das BIP Russlands liegt noch unterhalb des Deutschen BIP's, trotz der gigantischen Größe des Landes. Das ist viel zu wenig um längere Zeit eine offenen Krieg gegen die um ein vielfach wirtschaftlich stärkere NATO zu führen. No way. Bei Marine und Luftwaffe sieht das Missverhältnis noch viel schlimmer aus. Die Technik ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, kann aber mit dem Westen bei weitem nicht mithalten. Die fliegenden Elektronik-Monster der NATO würden diese Flieger wie Tontauben vom Himmel holen. Wie es bei der Marine aussieht, dass kann man sich mit Hilfe von GoogleEarth selbst anschauen: Was da in den Häfen der russischen Kriegsmarine so rumschaukelt sind zum guten Teil rostige Seelenverkäufer in wahrlich schauerlichen Zustand. Auch die würden reihenweise auf dem Meeresgrund landen.

All das dürfte den Kremlstrategen bekannt sein. Und auch den NATO Kollegen. Das mag zunächst beruhigend klingen, ist es auch, aber in letzter Konsequenz ist die Situation doch prekär. Denn Putin kann sich das Nichtstun unmöglich auf Dauer leisten. Er muss außenpolitisch und innenpolitisch punkten. Mit der Krim und der Ukraine, und der Misserfolge in letzterer, hat er sich auch militärisch in Zugzwang gebracht. Erfolge müssen her. Wir werden also in jedem Fall eine weiter Hybride-Kriegsführung erwarten müssen. Darin ist Putin als Geheimdienstler führend. Das heißt er wird versuchen weiterhin durch Abzeichenlose verdeckte Truppen zu intervenieren und auch den Krieg in den Medien einschließlich des Internets weiter führen, was da heißt die westlichen Medien so weit an der Nase herumzuführen dass man den Tenor pflegt „alles sei doch halb so wild“, die Präsenz russischer Truppen doch „gar nicht bewiesen“ und das der liebe Putin doch nur Länder beanspruche, die ihm doch sowieso irgendwie „gehören“ würden. Hat man schon im Falle der Ukraine Westlicherseits wenig für den vertraglich besicherten Erhalt der nationalen Selbstbestimmung getan, so wird er dass sowohl in der Ukraine als auch in den baltischen Staaten und sonst wo auszutesten versuchen. Genug um innenpolitisch mit Erfolgen des starken Mannes zu punkten, zu wenig um den Westen zu einem offenen Krieg zu drängen, den er nicht gewinnen kann. Die Gefahr besteht darin, dass er sich erneut irgendwo massiv verkalkuliert. Da ein konventioneller Krieg für ihn nicht gewinnbar ist, wird sehr bald dann die nukleare Karte ins Spiel kommen (müssen).

Eine weitere Strategie die Putin verfolgt, ist die Verhinderung eines Zweifrontenkriegs. Im Osten muss er sich der Waffenbrüderschaft mit den Chinesen versichern. Und dazu gehört erst mal auch die wirtschaftliche Absicherung. D.h. einerseits den Verkauf russischer Bodenschätze nach China statt nach USA und EU; und China hat sogar angekündigt mit seinen Dollarreserven, die die Russlands bei weitem übertreffen, auszuhelfen wenn Russland am Ende sein sollte. Militärisch muss und wird man auch irgendwelche Abkommen schließen müssen, denn auch China hat Gebietsansprüche nicht nur im Pazifik gegen die Interessen Japans und der USA, sondern auch gegen Russland.

USA-Israel-Mexiko

So wenig wie viele einen Russischen Bürgerkrieg auf dem Radar haben, so noch viel weniger einen US Civil War Vers. 2.0. Gute 150 Jahre nach dem letzten US Bürgerkrieg liegt der inzwischen auch wieder in der Luft. Die Ursachen sind wie immer die gleichen: Segregation der farbigen Bevölkerung, aber auch der anderen nicht-weißen (Noch-)Minderheiten, Indianer, Latinos, Asiaten; der wirtschaftliche Niedergang, und der Fakt dass sich die Altersbezüge der Mittelschicht langsam aber sicher in Luft auflösen

Der weiße mittelständige Traditionskern der USA ist auf allen Ebenen unter Druck. Ein Druck der sich ebenfalls irgendwann Bahn brechen muss. Die Aufstände rund um St. Louis, Ferguson, sind ein Warnzeichen. Man darf zwar hier einwenden dass es solche Aufstände auch schon in den 1960er Jahren gab und diese ja nach kurzer Zeit allesamt im Sande verlaufen sind. Der wesentliche Unterschied zu heute ist allerdings, dass die 60er und 70er Jahre in den USA eine Zeit des ständigen und scheinbar unaufhaltsamen Aufstiegs der USA waren. Jeder, selbst die besonders im Süden unvermindert benachteiligten Schwarzen, konnten davon mit profitieren. Das ist nun aber seit mehr als 20 Jahren vorbei. Selbst die ehemals begüterte weiße Mittelschicht kann sich nur noch mit zwei oder drei Jobs so gerade über Wasser halten. Jegliches Wachstum, soweit es nicht nur auf dem Papier da steht, kommt ausschließlich der US Oligarchie zu Gute.

Tendenz zunehmend. Ein Menetekel war die Pleite von Detroit. Und wer sich die Details der pleite anschaut weiß, dass es die Blaupause für alle Gemeinden in den USA darstellt. Alles hängt letztlich mit der Bedeutung des Dollars zusammen. Praktisch sämtliche Altersbezüge der USA sind Kapitalmarkt „gedeckt“. Eine gigantische Summe in diesem 310 Millionen Volk. Jede Schwäche am Kapitalmarkt schlägt sofort auf die Altersbezüge durch. In Detroit mussten erst mal ein Minus von 20% für die aktuellen und noch mehr für die kommenden Bezüge geschluckt werden. Und das war nur der aktuelle Cut um das System für absehbar kurze Zeit aufrecht zu erhalten. Es betrifft alle, und neben solchen drastischen Kürzungen aus gegebenen Anlass kommen die sich addierenden Verluste aus Kapitalanlagen statt der prognostizierten Gewinne.Alles in allem liegt der Cut für diejenigen die in zehn Jahren in Rente gehen wollen, gegenüber dem was ihnen vor zwanzig Jahren versprochen wurde, schon bei um die real 50%.

Die Altersbezüge sind einer der wesentlichen Batzen der US und Internationalen Finanzblase. Um die überhaupt noch am Leben zu erhalten und die angesparten Bezüge der USA zumindest noch eine Zeit lang auf dem Papier zu garantieren, ist der Erhalt des Dollars als Weltwährung unabdingbar. Denn die USA produzieren viel zu wenig um den Gegenwert der aktuell schon vorhandenen Welt-Dollars zu garantieren. Jeder nennenswerte Netto-Rückfluss von Dollars in die USA würde das Kartenhaus kollabieren lassen. Der Grund ist der, dass die USA zur Zeit nahezu beliebige Dollarmengen drucken kann, da das Ausland diese Gelder annimmt um damit z.B. auch Ölgeschäfte zwischen Deutschland und Russland oder den Saudis zu bezahlen. Und für tausend Sachen mehr, einschließlich Airbusse und was auch immer. Würde in nennenswertem Umfang eine andere Weltwährung greifen, etwa ein starker Euro, so wäre das absolut vernichtend für den US Bürger. Für diese Unmenge an auswärts gespeicherten Dollars würde dann nach Deckung in Form von Gütern und Dienstleistungen der Amerikaner eingefordert. Die schon lange nicht mehr da sind, da die US Wirtschaft zu rund 75% alleine aus dem Konsum, meist fernöstlicher, Waren besteht. Ein Binnenkollaps des Dollars und sämtlicher Altersbezüge wäre nicht zu verhindern.

Wir werden also auch in 2015 weitere offene oder verdeckte Angriffe der US-Banken und Investoren wie Goldman Sachs, als auch der Staatsbank FED auf den Euro erleben. Dazu gehört selbstverständlich die Durchsetzung der für den EU-Bürger ebenso schädlichen Abkommen alla TTIP, CETA und TISA etc.pp. Es geht dabei nur vordergründig um (nur versprochene) Arbeitsplätze, als um den ungehinderten Verkehr von Dollars und deren Investition in ausländisches BIP, um die nicht mehr vorhandene Binnendeckung der US-Währung zu erhalten. Und damit auch den letzten Rest von Frieden der noch eine Civil War Vers. 2.0 verhindert. Er wird aber kommen, denn so blöde auch manche EU Politiker im Allgemeinen sind, auch dass TTIP-Fass ist mittelfristig nicht in der Lage den Finanzökonomischen Niedergang aufzuhalten. Die Präsidentenwahl in 2016 wird die Emotionen in den USA weiter aufpeitschen. Wer soll nach dem schwarzen Präsidenten Obama kommen? „Dumb and Dumber“, der nächste Bush-Präsident läuft sich schon warm. Egal wie es kommt, an der Herrschaft der Finanzwirtschaft, hier insbesondere die Goldman Sachs Berater im Weißen Haus, wird es nichts ändern. Lediglich ob es „schlimm oder schlimmer“ kommt ist die Frage.

Militärisch ist die USA bekanntermaßen weltweit reichlich beschäftigt. Ohne die USA stünde der IS längst an der Grenze oder schon in Jordanien und bedrohte die Existenz Israels bereist konkret. Dafür müssen wir der USA mal wieder dankbar sein, auch wenn es angesichts tausender Tote in dem Konflikt unschicklich klingt. Aber welche Flüchtlingswellen uns mit dem endgültigen Fall Israels droht, das mag sich auch noch so keiner recht ausmalen. Auch das wird passieren, Wann ist unklar, aber Israel lässt sich nun mal in der Situation dort nur mit massiver Gewalt halten. Auch das kann nicht ewig gut gehen. Wenn die Vielzahl der Kriege erst mal die USA und NATO überfordern, ist auch Israel fällig. Denn von einem einvernehmlichen Frieden mit Palästina und den sonstigen arabischen Staaten ist man soweit entfernt wie nie. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Drogenkrieg in Mexiko, Quelle: Wikipedia
Auch kaum auf dem Radar ist der Drogenkrieg in Mexiko. Der jüngste Massenmord an rund 50 Studenten, ausgeführt durch korrupte örtliche Polizeikräfte und beauftragt durch den Bürgermeister, war lediglich ein international wahrgenommenes Schlaglicht eines seit bald einem Jahrzehnt medial kaum wahrgenommenen Bürgerkriegs dort. Vergessen wird gerne auch der ganz enge Zusammenhang diese Krieges mit den USA, Drogen gegen Waffen, und die seit Western Zeiten bekanntermaßen engen militärisch-wirtschaftlichen Konfrontationen zwischen Mexiko und den USA. Über kurz oder lang wird dieser Krieg, der mehr Opfer fordert als der Krieg im Irak in diesen Jahren, auch auf US Festland überschwappen. Übrigens, die Methode des Kopfabtrennens ist in diesem Krieg schon länger in Mode als im Kalifat des Nahen Ostens. Um an die Zahl der dort bereits Enthaupteten heranzukommen, müssen sich die IS Krieger noch mächtig anstrengen.

CHINA

Auch China ist nicht frei von innenpolitischen Problemen. Aber im Gegensatz zu den anderen Regional- und Weltmächten pflegt man dort eine Tugend die sich Geduld und Weisheit nennt. Die Weisheit besteht darin nicht gleich alles an die große Glocke zu hängen und Aufstände, die es ja bereits gibt, bereits beim ersten Anzeichen militärisch zu bekämpfen. Geduld dahin gehend, dass man machtpolitisch auf eine wirklich gute Gelegenheit wartet, bevor man eventuell zuschlägt. Ganz anders als Putins Russland hat China seine Wirtschaftskraft als eindeutiges Ass auf seiner Seite. Tatsächlich liegt sie inzwischen schon offiziell über der der USA, und zieht man die Statistiktricks der Amis ab, dann schon seit etlichen Jahren. China rüstet fleißig auf, und auch wenn die in vielen Jahrzehnten aufgebaute US Streitmacht nicht so leicht ein zu holen ist, man kommt sich immer näher. Nicht nur weil China u.a. auch genau die riesigen Dollarreserven dazu einsetzt, sondern auch weil genau dieser finanzielle Nachschub der US Armee mehr und mehr fehlt. Von China ist in einem Welt-strategisch günstigen Moment also jede Art von „Überraschung“ zu erwarten.

Nahost-Afrika-Türkei-Iran-Saudi Arabien

In Nahost-Afrika läuft schon längst die Apokalypse. Das was dort passiert, lässt sich kaum noch aufzählen oder in Worte fassen. Von Pakistan über Iran bis quer durch die Sahelzone, nach Nigeria, Kamerun und Kenia südlich des Äquators. In den Griff zu kriegen ist das praktisch nicht mehr. Jüngst flammen selbst die als beruhigt geltende Zone von Libyen wieder massiv auf, über einen erneuten EU oder NATO Einsatz wird bereits spekuliert. 

Der IS und seine Assoziierten war in 2014 überall auf dem Vormarsch, erst der ziemlich späte Einsatz des Westens unter Führung der USA konnten das Schlimmste bisher verhindern. Fast schon „witzig“ dabei ist der Umstand, dass seitens des IS dieser für sie verheerende Verluste bringende Einsatz zu vermeiden gewesen wäre. Wenn man nur nicht so grausam und komplett verblödet gewesen wäre, vor laufender Kamera eine nach der anderen US Geisel zu massakrieren. Nur völlige Selbstüberschätzung und Arroganz kann so etwas erklären. Bei geschicktem Taktieren hätte der IS dagegen schon längst Bagdad eingenommen und stünde kurz vor der letzten Bastion Israel. Nun, wenn es dem Esel zu gut geht, dann latscht er eben auf den spärlich zugefrorenen See. Ein Glück für uns dass die Grausamkeit dieser Horden nur durch Ihre Blödheit übertroffen wird.

Jeziden Demo in Hannover 2014
Trotz der herben Verluste wird das Treiben aber kein Ende finden. Neue Kämpfer, nicht zu Letzt aus dem Herzen der EU rekrutiert, füllen erstaunlich schnell die aufgerissenen Lücken. Der Nachschub an neuen Kämpfern in der ausgebeuteten Region kann und wird erst recht so schnell kein Ende finden. Wer aus Nahost und Afrika nicht flüchten kann, dem bleibt neben Hunger und Tod oftmals nur die Rekrutierung als immerhin noch das Beste unter der Auswahl der vielen Übel. Dass die Regionalmächte Türkei-Iran-Saudi Arabien-Israel-Ägypten rund um die Apokalypse dabei noch ihr nationales und hegemoniales Süppchen gegen einander kochen macht die Sache nicht wirklich erträglicher.

Obwohl Afrika zwar allgemein als „Wachstumsregion“ gehandelt wird, so ist neben dem Nichtvorhandensein verlässlicher ökonomischer Daten nichts davon zu spüren, dass sich die wirtschaftliche Situation der Massen irgendwie nachhaltig verbessert. Das einzig was sicher und ergiebig wächst, ist die Bevölkerungsanzahl. Pro Jahr netto, nach Abzug der Sterberate, je nach Schätzung so etwa 25 bis 50 Millionen Neubürger jährlich, die alle in dieselbe, für junge Menschen aussichtslose Situation geboren werden. Nachschub den keine noch so gut gemeinte Flüchtlingspolitik der Nachbarländer auch nur annähernd abfedern könnte. Dementsprechend befasst sich die EU Flüchtlingspolitik notgedrungen im wesentlichen mit der Abwehr der Flüchtlingsflut und keineswegs mit der Aufnahme Derjenigen, die die Reise nach Europa nicht im Haifischmaul beenden.

BRD - Pegida

So wie die Süd-EU schon seit längerem kommt die Unruhe auch nun in der wirtschaftlich um vieles besser dastehende BRD an. Blau- und Grünäugig werden die Demonstranten von Dresden als "Fremdenhasser" und "braunes Pack" dargestellt. Sicherlich ist es so, dass sich unter solche Volksbewegungen immer braune Gesellen mischen. Aber es sind halt nur eine Minderheit unter diesen (Wut-)Bürgern, die im wesentlichen von der Angst der Folgen der aktuellen Situation auf ihr Leben getrieben werden. 

Die Flüchtlingsproblematik ist dabei allerdings nicht Ursache, sondern nur Wirkung der zugrunde liegenden Probleme.

Probleme deren Ursachen von den Wenigsten registriert werden. Natürlich flüchten diese Menschen aus Afrika nicht deswegen in solchen Scharen, weil ihnen dort das Wetter zu sonnig wäre. Sie fliehen weil sie dort überhaupt keine Perspektiven für ihre Zukunft haben. Und das liegt natürlich daran, dass die herrschenden Eliten dort jedwedes BIP-Wachstum das an Ihren Fingern vorbeiläuft sofort für sich selbst einkassieren. Und die internationalen Investoren helfen dabei kräftig mit. Es wird geschmiert wo es nur geht und die Industriegewinne, die nicht bei den örtlichen Oligarchen kleben bleiben, werden ins Ausland abgeführt. Aussicht auf zeitgerechte Besserung: Null. Denn es fehlt uns sowohl die politische Kraft als auch die Einsicht an diesem Treiben irgendetwas nachhaltiges zu verbessern. Um den Flüchtlingsstrom zu verhindern nützen auch nicht neue Auffanglager auf Afrikanischem Gebiet, wie es einige Politiker schon vorschlugen. Man müsste dort schon ein ganzes riesiges Land von der Größe Algeriens einnehmen und dort unter EU-Verwaltung einen Rechtsstaat einrichten in dem man wirklich unter gerechter Teilhabe wirtschaften könnte. Undenkbar, die lieben Investoren würden das alleine schon zu verhindern wissen vom IS einmal ganz abgesehen, und deswegen wird der Flüchtlingssturm in 2015 auch weiter exponentiell anschwellen.

In 2014 haben nun bereits die relativ bescheidene Anzahl von 300.000 Asylanten sämtliche Flüchtlingskapazitäten der BRD Gemeinden gesprengt. Das ist immerhin die Population einer zusätzlichen Großstadt, aber Deutschland könnte die damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Kosten so grade noch packen. Das Problem dabei ist aber wie immer, wer die soziale und finanzielle Rechnung begleichen soll. Und das ist im Selbstverständnis der Berliner Politik natürlich, praktisch ausschließlich, der deutsche Mittelstand. Denn nur der zahlt mit gut 90% aller Staatseinnahmen die Rechnung. Auch sozial, denn die Flüchtlinge werden natürlich nicht in den Villenvierteln von Blankenese einquartiert, sondern genau da, wo sowieso schon soziale Brennpunkte vorherrschen. Und seitdem diese nicht mehr ausreichen, auch in den vergleichsweise bescheidenen Häuslebauer-Gebieten des Mittelstandes. Und genau der geht jetzt langsam auf die Barrikaden. Das wäre jetzt alles nicht so tragisch und würde sich bald verlaufen, wenn denn der Nachschub tatsächlich ausbliebe. Davon kann aber gar keine Rede sein. In 2015 wird sicherlich bald schon die Millionengrenze alleine in der BRD geknackt werden, und auch wenn wir diese unterbringen, dann wird es nur einen Tropfen auf dem heißen afrikanischen Stein darstellen. Selbst bei noch so viel Wohlgefallen, allein die jährliche Neubürger Afrikas kompensieren die Lücke um das Zehnfache.

Gegendemo gegen Pegida in München; Quelle: Wikipedia
Noch stehen die „Gerechten“ in den Deutschen Großstädten auf gegen den Fremdenhass und werben mit den Vorzügen der Zuwanderung als Quelle von zukünftigem Wohlstand für alle. Das ist aber blauäugig. Die kurz- und mittelfristigen finanziellen Folgen sprengen das Budget des deutschen Mittelstandes bei weitem. Ende 2015 werden sich die Gegendemonstranten daher dann schon schwer tun die gewaltigen Kosten herunter zu spielen. Das hat alles nur wenig, und sehr oberflächlich, etwas mit „Fremdenfreundlichkeit“ oder „Toleranz“ als auch mit „Fremdenfeindlichkeit“ oder „Rassismus“ zu tun. Erstere wollen aus ideologischen Gründen nicht die langfristig unvermeidbar verheerenden Folgen sehen, Letztere sind unfähig die tatsächlichen Ursachen von den offensichtlichen Folgen zu trennen. 

Und die Politik duckt sich wie immer fein weg, solange es nicht an deren Lobbies und Eingemachtes geht. So wird uns die Pegida, Bogida, BlaBlabida usw. in 2015 weiter mächtig in Atem halten.

Finanzen/Wirtschaft

An der Finanzkrise hat sich nichts wesentliches geändert, außer dass die Zentralbanken gelernt haben alles und jeden Investor nur bis zum Jüngsten Tag durch Steuergelder zu stützen. Geld wo nötig wird zu 0% Zinsen an Banken verschenkt, Staats- und sogar Firmenanleihen faktisch unbegrenzt angekauft. Erfolg auf dem Arbeitsmarkt: Null oder Negativ, Erfolg bei den Investoren: Zocken bringt Geld, und wenn es mal schief geht, was immer häufiger der Fall ist, ist heute mehr noch als 2008 garantiert, dass die Zentralbanken für den nötigen Nachschub in beliebiger Höhe sorgen werden. Denn “to big to fail“ ist praktisch inzwischen jede größere Bank, da beißt die Maus keinen Faden ab. Auch die erhöhten Eigenkapitalreserven ändern daran nichts, außer dass sie den möglichen Gewinn der Bank selbst etwas schmälern. Bei jedem größeren Zahlungsausfall sind diese nämlich Ruckzuck überfordert und der Steuerzahler springt 100%tig wieder ein. So ist dass.

Mit der Folge, dass dem Bürger dann wieder die Notwendigkeit des staatlichen Sparens auf geschwatzt wird. Im Klartext, da man die Steuern kaum noch erhöhen kann ohne großen Protest zu bekommen, streicht man stattdessen die staatlichen Leistungen zusammen, auf die der zahlende Bürger eigentlich ein verbürgtes Anrecht besitzt. Das sind Kindergärten, Schulen, Universitäten, eine Polizei die gut genug ausgestattet ist um zu funktionieren, Straßen auf denen man sich nicht die Achsen bricht. Und tausende Sachen mehr. Zur Not führt man weitere Abgaben ein, so die Maut, oder erhöht die Strafzettel oder stellt mehr Geschwindigkeitsschilder und Kontrollen auf. Da merkt der "dusselige" Bürger das halt nicht so.

Eine andere Unart der Bürger Abzocke hat sich auch schon seit nunmehr vielen Jahren mehr und mehr eingeschlichen. Längst in den Köpfen so verfestigt, dass es keiner mehr glauben mag. Gehen sie mal auf ein Amt und holen sich einen Reisepass. Das ist ein Dokument auf das jeder Bürger grundsätzlich Anspruch hat. Nun sie ahnen es schon, sie müssen dafür eine saftige Gebühr bezahlen. Oder da kaufen sie einmal in ihrem Leben ein Grundstück. Und dann müssen sie 800 Euro nur für den lächerlichen Eintrag ihres Besitzes ins Kataster der Gemeinde zahlen. Das ist kein Witz! Und dabei sind die Vermessungskosten und Zeichnungen gar nicht drin, die macht vorher schon ein bestallter Ingenieur, dem sie dafür bereits 2000 Euro zahlen mussten. Nein 800 Euro nur für den Eintrag in die Datenbank zu tippen! 

Das gilt inzwischen für praktisch jede noch so simple und selbstverständliche Dienstleistung auf einem Amt in der BRD.

Wie kann das sein? Schließlich ist dass komplette Amt von Ihren Steuergeldern bereits bezahlt. Das Gebäude oder die Miete dafür, auch das Gehalt jeden Beamten oder Angestellten, auch bereist jedes Blatt Papier, jeder Computer und auch die Heizungskosten, damit man beim Gebührenabliefern nicht frieren muss. Wozu also muss man teilweise ganz erhebliche Gebühren noch zusätzlich dazu zahlen? Wenn Sie einen der Zuständigen fragen werden sie i.d.R. die wahrlich dummdreiste Antwort „Wir müssen zum Wohle des Bürgers kostendeckend arbeiten...“ erhalten. Inzwischen haben dass die meisten Bürger auch so anstandslos "gefressen". 

Aber es ist wie so vieles heutzutage kompletter Unfug. Natürlich wäre dass so, wenn, und nur wenn, das Amt sich selbst finanzieren müsste. So wie eine Frittenbude, die die Currywurst mit Pommes zu stolzen 5 Euro verkaufen muss um die ganzen Kosten zu tragen und am Ende noch etwas für das eigene Gehalt übrig zu lassen. Da aber nun definitiv alles in dem Amt durch den Kunden und Antragsteller bereits höchstselbst bezahlt ist, geht es hier einfach nur um die Tatsache, dass man anderswo im Staate mit dem beim Ottonormalverbraucher via Steuern bereits einkassierten Geld hinten und vorne nicht klarkommt. Man muss ihn einfach noch anderswo, und wie es in diesem Falle sogar dummdreist der Fall ist, gleich doppelt abkassieren. Wie so viele Unsäglichkeiten merkt er dass natürlich nicht, weil er sich durch scheinbar simple ökonomische Argumentationen für dumm verkaufen lässt. Und damit auch nicht auf die Straße geht um sein Recht einzuklagen. Dass macht er erst dann, wenn ihm förmlich mit dem „Schwarzen Mann“ in der Nachbarschaft gedroht wird.

Im Kampf gegen die drohende weltweite Finanzkatastrophe verfahren daher alle Staaten mit diesen zwei genauso dreisten Methoden, mögliche Anspruchsverluste bei der Oberschicht durch faktischen Anspruchsverlust bei den Normalbürgern aufzufangen. Die Katastrophe lässt sich dadurch aber nicht verhindern sondern nur aufschieben. Dabei ist übrigens offensives Gelddrucken (Quantitative Easing QE) immer noch gerechter als Sparpolitik (Austeritätspolitik). Denn letztere trifft ausschließlich den Durchschnittsbürger, erstere nur zuerst den Bürger (via zunehmenden Renditedruck auf das BIP) aber langfristig alle (durch Währungsentwertung).

Will man wirklich die Kuh vom Eis bringen so muss man zwangsläufig an die Besteuerung der gigantischen Vermögen heran gehen, und zwar massiv, und nicht in Kleckerbeträgen. Aber bevor das geschieht, da lodert längst der Dritte Weltkrieg und dass wird dann nicht mehr nur der Papst so sehen.

Wahlen in 2015

Natürlich wird in 2015 wieder gewählt. In Deutschland stehen lediglich Bürgerschaftswahlen in Hamburg und Bremen an, die bestenfalls zur Trendanalyse taugen. Schaunmermal. Hier nur die wichtigsten Wahlen im Weltgeschehen:

Griechenland (25. Januar 2015)

Schon am 25. Januar ist Griechenland an der Reihe. Das „Schreckgespenst“ einer linken Regierung wird
Alexis Tsipras, Quelle Wikipedia
bereits aufgebaut. Nur, was wäre so schlimm daran?

Ökonomisch für die EU zunächst wenig, denn das Griechische BIP ist unbedeutend. Interessant wird es wie immer für die lieben Investoren. Denn die widersinnig in Griechenland versenkten Milliarden könnten dann weg sein. Die privaten Investoren haben allerdings längst ihre Schäfchen ins trockene gebracht. Insbesondere werden gerade die noch im privaten Besitz befindlichen Staatspapiere von Griechenland auf Italien umgeschichtet. Warum? Ganz einfach, Italien steht auch kaum besser als Griechenland da, wird aber ganz sicher niemals von der EU/EZB fallen gelassen. Dafür ist Italien einfach zu groß, „to big to fail“ eben. Weil es aber genauso schlecht dasteht bringen italienische Staatsanleihen eben ähnlich gute Renditen wie Griechische, und da vom EU Steuerzahler 100%geschützt, damit auch ein Tod-sicheres Geschäft. Die Griechischen Anleihen werden am Tage X daher tatsächlich fast ausschließlich beim EU-Bürger hängen bleiben.

So wie immer vorhergesagt. Genauso wie der Umstand dass die Unmengen an Geldspritzen die Staatsschulden in Griechenland nicht verringert sondern drastisch erhöht haben. Auch kein Wunder für Jemanden der weiß wie Bilanzen funktionieren. Jeder Euro Vermögen braucht nun mal auch einen Euro an Schulden die dagegen stehen müssen. Mehr Geld heißt daher auch immer mehr Schulden, so einfach ist dass. Zu einfach für unsere Finanzgenies in den EU-Amtsstuben auf jeden Fall.

Ob es soweit kommt ist allerdings eher fraglich. Der Sieg der Linken ist längst nicht sicher, und selbst wenn, wird wie üblich Mut und Sachverstand fehlen um einen klaren Schuldenschnitt zu machen. Denn die neue Drachme kann Griechenland nur dann aus dem Schlamassel helfen, wenn die in EURO und Dollar anhängigen Staatsschulden allesamt entweder zu Null erklärt werden (wobei man dann aber die US-Flotte in Piräus erwarten darf) oder dass diese allesamt in Neu-Drachmen umgemünzt werden. Andernfalls verpufft jede Drachmenabwertung nicht nur völlig sondern erhöht sogar den Schuldenstand noch dramatisch. Wer nicht ernsthaft an die großen Vermögen ran geht, der hat nun mal keinerlei Chancen auf eine Klärung des (weltweiten) Schuldendesasters.

So oder so wird es hier also spannend. Wirklich Angst haben müssen neben den Steuerzahlern der EU nur die Oligarchen in Griechenland. Nämlich genau die durch und durch korrupte Bande deren Vermögen eben aus den angehäuften Staats- und Bürgerschulden Griechenlands bestehen. Mitleid mit diesem Pack ist nicht angebracht, Mitleid muss man mit den griechischen Durchschnittsbürgern haben die seit Jahren die bitteren Folgekosten, finanziell und sozial, stemmen müssen.

Israel (17. März 2015)

Wie fast schon jedes Jahr steht mal wieder Netanjahu zur Wiederwahl an. Wie Putin ehemaliger Geheimdienstchef ist auch er ein Meister der verdeckten Kriegsführung und Manipulator der öffentlichen Meinung. Irgendwelche Friedensanstrengungen die das Wort verdienen sind von ihm nicht zu erwarten. Genauso wenig wie ein Sieg seiner Parlamentarischen Gegner. Interessant ist daher mehr "wer mit wem und warum nicht mit mir" koalieren wird. Am Ende werden diejenigen die auf Krieg statt Verständigung setzen wie immer die Oberhand behalten. Wobei ehrlich gesagt, sich die Frage nach einem nachhaltigen Frieden schon länger nicht mehr stellt. Es geht nur noch um Zeitgewinn gegen die Massenbewegungen des Nahen Ostens und dem benachbarten Afrika. 

10 Jahre, 20 Jahre, oder auch nur 2 Jahre Aufschub? Man wird sehen müssen. So wie die Sache inzwischen steht, zieht wohl tatsächlich nur noch die harte Hand Netanjahu's und seiner „Brothers in Arms“. Es ist wie mit einem Luftballon: Solange der Druck, der aus dem Inneren stammt, größer ist als der Druck der von Außen auf ihn einwirkt, bleibt er intakt. Wird der äußere Druck stärker, dann kollabiert er unweigerlich.

UK (7. Mai 2015)

Europas Sorgenkind Großbritannien wählt im Mai. Einstmals „Armer Mann“ Europas in den 1970er Jahren, dann Thatchers neoliberale Gewaltreformen mit der Zerstörung der Gewerkschaften und der Hinwendung zur Finanzwirtschaft Londons; Britenrabatt für die anteiligen Zahlungen an die EU und Sonderwünsche und Rechte ohne Ende. Wenn es mal nicht läuft mit den Sonderwünschen, dann wird Rabatz gemacht. Funktioniert prächtig, denn ohne UK sähe die EU, insbesondere auch militärisch, etwas schwach aus. Auch Premier David Cameron kokettiert wieder offen mit einem Bruch mit Europa, nicht zuletzt weil ihm die rechte Partei UKIP im Nacken sitzt. Schon bei der Wahl 2010 konnte er keine absolute Mehrheit hinbekommen, sondern musste mit den Liberalen eine Koalition bilden. Wie weit der alte Rivale Labour in dieser Wahl kommt hängt nicht zuletzt davon ab, wie die sonst fast einheitlich Labour wählenden Schotten nach dem knapp verlorenen Selbständigkeits Referendum reagieren.

Seitdem ich mich intensiv mit der Recherche zum Fall „Madeleine McCann“ beschäftige, habe ich auch
einen guten Einblick in das politische und gesellschaftliche Lebens des Vereinigten Königreiches gewonnen. Nun war ich Zeitlebens zwar durchaus immer ein anglophiler UK Fan und auch ein „Freund“ von Prince Charles. Also der mit den etwas abstehenden Ohren, ein Schicksal dass ich seit Kindertagen mit ihm teilte, und der wie so mancher aus unserem Bruderland über einen wirklich amüsanten British Humor verfügt, der mich manchmal an unseren geliebten Loriot erinnerte. Schaut man jedoch intensiv hinter die goldenen Kulissen der Royal Family und des imposanten Buckingham Palace, dann kommen hinter dem bröckelnden Putz unglaubliche Sauereien zum Vorschein. Und auch eine Ahnung davon, warum Queen Elizabeth wohl daran tat, dass keiner ihrer beiden Früchtchen Prince Charles und Bruder Prince Andrew jemals König werden sollten.

Tatsächlich läuft neben dem Britischen Glamour der in Deutschland so viele Bunte Blätter beschäftigt ein Pädophilenskandal ab, bei dem im direkten Vergleich der Bundesdeutsche Edathy-Skandal nicht mal den Rang einer Marginalie hat. Der Westminsterpädophilenring Skandal sprengt alles je in Europa dagewesene, die gesamte Politik bis hin zum Königshaus ist darin verstrickt und der Fall McCann dabei nur der unscheinbare Wurmfortsatz von „Paedogeddon“. Aber wie das mit Blinddärmen so ist, er ist zwar ziemlich unwichtig, aber er tut ggf. mächtig weh und kann zum Tode führen, wenn man in nicht rechtzeitig los wird.Interesse an einer Aufklärung besteht im gesamten UK Establishment nicht im Geringsten, zu viele Sir's und Lord's sind darin verwickelt.Aber die wenigen freien UK Medien die noch nicht unter der Fuchtel des Rupert Murdoch stehen haben Lunte gerochen und der Skandal ist trotz Maulkorb D-Notice durch die Britischen Geheimdienste nicht mehr einfach tot zu schweigen. Interessant also insbesondere, ob dies im bereits laufenden Wahlkampf doch noch stärker thematisiert wird.

Türkei (13. Juni 2015)

Auch der einzig wahre Sultan am Rande des Nahen Ostens will sich wieder wählen lassen. Ich habe kaum einen Zweifel daran, dass ihm das nicht gelingen würde: Man fragt sich nur, um welchen Preis?

Portugal (Okt. 2015)

Als Krisenland wie alle EU-Südländer ist hier natürlich der Wahlausgang von größtem allgemeinen Interesse. Was bis Oktober allerdings noch geschieht ist Kaffeesatzleserei und damit auch jegliche Aussage über den Ausgang der Wahl.

Spanien (Datum noch unbekannt), Polen (Datum noch unbekannt)

In den bedeutenden EU-Ländern Spanien und Polen wird gewählt, wobei das Datum noch nicht feststeht. Fest steht jedenfalls das beide Länder von Bedeutung und Interesse sind.

Diktator Lukaschenko 3.ter von li., Quelle: wikipedia

Weißrussland (20. Nov. 2015)

Im Nachbarland der Ukraine will sich ein weiterer „lupenreiner“ Demokrat und Oligarch wiederwählen lassen. Das es dabei mit rechten Dingen zugehen wird darf man kaum annehmen. Die Bevölkerung wird’s auch nicht tun und warum es hier so viel „besser“ laufen soll als in der gleichen Situation zuletzt in der Ukraine sei dahin gestellt. Also auch hier: Schaunmermal. Bis November kann im schlimmsten Fall die Welt in Flammen stehen und eine Prognose erübrigt sich daher selbstredend.

Fazit:

So wie in den Jahren seit 2009 wird es auch am Ende diese Jahres an allen Fronten dramatischer aussehen als im jeweiligen Jahr davor. Das ist keine gewagte Vorhersage sondern den nicht versiegenden Antriebskräften hinter der allgemeinen Entwicklung geschuldet. 

Denn die eigentlichen Triebfedern der zunehmenden Bürger -Bewegungen oder gar -kriegen, hinter den Flüchtenden und den Aufständischen, werden mangels mutiger Politiker in dieser Zeit nicht ab- sondern weiter drastisch zunehmen: Weitere Umverteilung von Unten nach Oben, fehlendes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Kapital- und Realmarkt und die unmittelbaren Auswirkungen auf die Befindlichkeiten der Normalverbraucher. Befindlichkeiten die „da Oben“ dann immer zu "Verwunderung" und "Abscheu" führen, weil man die Probleme des kleinen Mannes/Frau weder persönlich kennt noch jemals kennen möchte. 

Verteilung von Oben nach Unten, ergo Trendänderung, ist daher maximal ausgeschlossen. Denn soviel Hirn und Manna kann selbst der liebe Gott nicht vom Himmel regnen lassen um das nachhaltig zu ermöglichen.

Amen.


Ein Frohes Neues Jahr 2015 wünsche "Ich und Papst Franziskus" allen Lesern natürlich trotzdem.

3 Kommentare:

  1. Man(n), ist das ein langer Artikel. Eigentlich tl;dr aber mit wundervoller reichhaltiger Substanz. Ich sehe das Meiste durchaus genau so. Aber zwei Ergänzungen:

    1. wie die Kräfteverteilung bei einem russisch-NATO-Konflikt aussieht ist nicht wirklich eindeutig. Klar DENKT die Nato, ihre Bewaffnung sei allem überlegen. Das ist ein gefährliches aus der Geschichte nur zu bekanntes Muster. In den letzten Kriegen dachte man jeweils immer, man könnte Russland besiegen. Bei genauerem Hinschauen ist unsere Technik nicht vorhanden oder kaputt. Man kann noch nicht mal einen Versorgungsflug zur Ministerin nach Syrien fliegen, hat keine Hubschrauber, es fehlt an allenmöglichen Banalitäten in Afghanistan etc. Auch sind unsere ach so modernen Waffen dermaßen teuer (als Verbrauchsmaterial), dass ein längerer Konflikt auch wirtschaftlich nicht auf einem angemessenen Niveau durchhalten lässt. Klar, das Geld wäre da, aber von dort wo es ist, wird man es nicht nehmen, sondern wie immer von der Mittelschicht. Diese überhebliche Kriegstreiberei gegen Russland ist schlicht unerträglich.

    2. ISIS: Klar, danke der USA für die Bekämpfung. Man möge aber bedenken, dass wie al-quaeda dieses Terrorismusensemble ohne die USA nicht existieren würde. Ich könnte einiges darauf verwetten, dass sich eine wesentliche Stärke der so plötzlich in Erscheinung getretenen Truppe auf die westliche Unterstützung dieser Leute im Konflikt mit Assad beruht.

    Musste mal dazu gesagt werden.

    Ralf



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  2. Die Vermögensakkumulation geht munter weiter und keinen interessiert es. Ja. Und dies wird in eine MEGA-Krise und höchstwahrscheinlich -wie historisch üblich- in Krieg münden. Leider.

    Nur dass eben fast niemand unser Finanz-, Wirtschafts- und Eigentumssystem als Ursache erkennt oder erkennen will. Nein, vielmehr wird am Ende der Krieg für die Zerstörung verantwortlich gemacht werden. Ursache und Wirkung einfach vertauscht. Ja, es wird im Grunde genau deswegen Krieg geführt, damit nicht erkennbar wird, dass es unser Wirtschaftssystem selbst ist, dass die Zerstörung in sich trägt. Der Krieg ist am Ende an allem schuld, und dannach können die Flicks und Quants dieser Welt als Kriegsgewinnler wieder mit einem Startvorteil von vorne anfangen ...

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  3. Capo di Capi Putin
    http://video.pbs.org/video/2365401766/
    über eine Stunde aber m.E. sehr gut.

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