Dienstag, 24. Februar 2009

Absurdistan in BRD: Das Emmely-Exempel


Endlich mal ein Exempel (Der Spiegel: Gericht bestätigt Kündigung wegen 1,30 Euro) statuierte ein deutsches Gericht jetzt wegen Unterschlagung von Wirtschaftsgütern. „Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die 50-jährige Berliner Kassiererin Barbara E., genannt "Emmely", Pfandbons im Wert von 1,30 Euro in betrügerischer Absicht verwendete.“ Als wären die Billionen der letzten Monate nicht genug, erdreistete sich also Emmely doch tatsächlich, Pfandgutscheine in Höhe von 1,30 Euro zu unterschlagen.

Da wurde es für eine Machtwort höchste Zeit. Das wird auch bei der Macht- und Geldelite unserer Republik für Unruhe sorgen. Keiner kann sich nun mehr sicher sein, dass ein Diebstahl von Bruttoinlandsprodukt ungesühnt bleibt.

„Die Arbeitgeber warfen ihr vor, zwei Kundenpfandbons im Wert von 48 und 82 Cent nicht korrekt abgerechnet zu haben. Alle Besitzerwechsel eingerechnet arbeitete die Frau 31 Jahre lang in dem Unternehmen.“. Ja, da kann auch Herr A. von der D.B. nicht mehr ruhig schlafen, die Härte des Gesetzes sitzt ab sofort ihm und seinesgleichen unerbittlich im Nacken, „Emmely“ war sicher nur der Anfang.

„Das Gericht wies ausdrücklich darauf hin, dass der Vertrauensverlust durch die Einlösung der Pfandbons der maßgebliche Kündigungsgrund sei, nicht aber der Wert der Sache in Höhe von 1,30 Euro. Die sonst in Strafverfahren gültige Unschuldsvermutung greife hier nicht.“. Da müssen auch die Vorstände der deutschen Kreditinstitute zittern, denn es ist klar wohin dieses Exempel zielen soll. Hier wird mit der moralischen Verkommenheit der New-Ökonomie abgerechnet, dass ist unübersehbar.

„Im Herbst 2007 organisierte sie [Emmely] als Gewerkschaftsmitglied in ihrer Filiale in Berlin einen Mitarbeiterstreik gegen die Streichung von Schichtzulagen. Die Frau sieht einen Zusammenhang von diesem Streik und dem wenige Wochen später erfolgten Vorwurf, sie habe die beiden Pfandbons vor den Augen einer Kollegin falsch abgerechnet.“ Ja, auch solche dreisten Schutzbehauptungen können in Zukunft Niemanden mehr vor dem Zugriff der Gerechtigkeit schützen. In den nächsten Monaten ist ohne Zweifel mit Massenverhaftungen in den deutschen Chef-Etagen der Finanz-, Wirtschaft- und Politikwelt zu rechnen. Wenn das jetzt mal keinen Massenexodus provoziert?

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