Montag, 4. Mai 2009

Der halbseidene Geschäftsverkehr der HSH-Nordbank


„Ein Gerichtsverfahren gegen die HSH Nordbank gewährt Einblicke in eine Welt, in der Kreditersatzgeschäfte und Ersatzfrauen für Höhepunkte und späten Katzenjammer sorgten.“ berichtet heute der Spiegel.

Nun, die realen Kreditersatzgeschäfte brachten die ehemalige Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein ins finanzielle Chaos. Nur ein Rettungspaket der Landesregierungen in Höhe von 13 Milliarden Euro hat ihren Untergang vorläufig verhindert. Und damit, ganz nebenbei, diese beiden Bundesländer ebenso an den Rand des Ruins gebracht.

Jetzt klagt ein Mitarbeiter der New Yorker Filiale, Wigdor Krasners, auf Schadenersatz wegen seiner ungerechtfertigten Kündigung: "...Die New Yorker Niederlassung der Nordbank ist so vollständig durchdrungen von Affären und sexuellen Gefälligkeiten, dass weibliche Angestellte das Büro als ,Bordell' bezeichnen und darüber spotten, welche Sex-Praktiken zu welchen Vorteilen am Arbeitsplatz führen.....Unter Punkt 97 der Klageschrift ist die E-Mail einer Kollegin zitiert, die den rasanten Aufstieg der Assistentin so kommentiert: "Ich denke, wenn ich in einem Einzelbüro mit Laptop sitzen will, sollte ich ein paar Blow-Jobs spendieren."“

Der Mitarbeiter hatte unvorsichtigerweise die dort üblichen Praktiken des Geschäftsverkehrs an die Öffentlichkeit gebracht. Die beklagte Seite bestreitet die Vorgänge praktisch nicht: "...Die behaupteten Intimbeziehungen reichen nicht aus, um den Vorwurf einer weit verbreiteten sexuellen Günstlingswirtschaft zu belegen....Romantische, auf Konsens beruhende Beziehungen zwischen Führungskräften und Untergebenen sind nicht ungesetzlich.....“

Herr Krasners durfte zu Kreditersatzhandlungen auch in Hamburg antreten: „...Unter Punkt 115 der Klageschrift schildert Wigdor Krasners Erlebnisse auf einer Dienstreise zur Zentrale nach Deutschland. Dort habe ihn ein Vorgesetzter ins Séparée eines Nachtclubs genötigt und anschließend in seiner Gegenwart "sexuelle Handlungen an einer Tänzerin vorgenommen". Dann habe er ihn gedrängt, "ähnliche Sexualakte mit der Tänzerin zu vollziehen" und gerufen: "Tu es! Tu es!"“


Die Beklagte sieht das etwas entspannter: „..Als Beleg für eine "feindselige Arbeitsatmosphäre" tauge die "unwesentliche Beschuldigung" nicht.“

Ach so. Der Kläger möchte noch keine Summe für seine Entschädigung ins Séparée, Verzeihung, den Raum stellen. "Aber Sie können sicher sein, dass die nicht unter zehn Millionen Dollar liegen wird." lässt jedoch sein Anwalt wissen.

Nun gut, angesichts versenkter Steuergelder in Höhe von 13 Mrd. Euro und drohenden Außenständen von 203 Mrd. Euro ist dass für den deutschen Michel nun wirklich ein Schnäppchen.

Ach ja, Flowers ist auch wieder von der Partie, hier mit gut einem Viertel der Aktien. Auch die wären bei normalem Geschäftsgebaren bereits wertlos, wenn wir alle nicht dafür gerade stehen müssten. Wenn dieser mit der größeren HRE durch ist, wird er hier auch sein gutes Recht auf Steuer finanzierten Gewinn durchsetzen. Angesichts der hier nebulös erkennbaren Gerechtigkeitslücke sollten im Gegenzug dem Steuerzahler vielleicht Bordellgutscheine gewährt werden. Auch eine Form von Konjunkturpaket, zumal es ausnahmsweise die Kaufkraft der ganz kleinen Leute deutlich erhöhen würde.

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