Freitag, 22. Januar 2010

Erstaunliche Einsichten


Manchmal geschehen erstaunliche Dinge. "Obamas Bankenplan: Mit fremdem Geld zockt man nicht" tituliert heute das Manager-Magazin. Grund für den Sinneswandel ist ein verlorener Senatsposten und ein alter Haudegen der FED: "Paul Volcker ist 82 Jahre alt und braucht auf niemanden mehr Rücksicht zu nehmen. Seit Monaten rührt der ehemalige Fed-Präsident die Trommel für eine Aufspaltung der Großbanken.".

Mit dem Verlust der strategisch wichtigen Senatsmehrheit wird es schwer für Barack Obama, noch irgendetwas von großem Gewicht durch zu setzen. Die Jahrhundertreform des US-Gesundheitswesen steht deswegen jetzt vor dem Scheitern. Zumindest wird er sie auf Druck der Republikaner erheblich verwässern müssen. Und es drohen noch weitere solcher Wahlen, die für seine Parteikameraden aufgrund gesunkener Popularitätswerte des Präsidenten zur Zeit kaum noch zu gewinnen sind.

Bleibt also nur die Flucht nach vorn? Endlich geht er an den Kern des Problems heran, nämlich das Investmentbanking. Bis jetzt zwar nur mit lauten Worten, aber alleine diese ließen schon die größten Börsen weltweit einbrechen. Selbst die Deutsche Bank erlitt noch an einem Tag 4,5%-Verlust ihres Aktienwertes.

Er hat ins Wespennest gestochen: "...Privilegien wie die Einlagensicherung, den günstigen Zugang zu Krediten der Zentralbank, aber auch die implizite Garantie einer staatlichen Rettung im Fall einer Pleite, sollen nach Obamas Vorschlag nur noch solche Institute genießen, die sich auf dieses Brot- und Buttergeschäft beschränken.", also die klassischen Geschäftsbanken. Ob er die Wespenbrut, vorallen Dingen sehr schnell und vollständig, ausräuchern kann, ist allerdings mehr als fraglich. Zumal es nur die halbe Wahrheit ist, denn die bereits angesammelten Geldmengen auf der Investmentseite müssten auch drastisch abgeschrieben werden, um einen länger fristigen Erfolg zu ermöglichen.

Davon sind wir noch ganz weit entfernt, aber immerhin, eine der wichtigsten politischen Personen in dem Giga-Monopoly beginnt sich in die richtige Richtung zu bewegen.

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