Samstag, 24. August 2013

Zur aktuellen Lage - Syrienkrise oder: 08/15 – Im Osten was Neues...

Der Dritte Weltkrieg, wo zukünftige Historiker seinen Startpunkt hin definieren werden sei die nächsten zwanzig Jahre noch dahin gestellt sein, läuft von seiner zur Zeit noch „warmen“ Phase mehr und mehr der „heißen“ Phase entgegen.

Weltkrieg, wieso denn, werden viele fragen?

Aber bedenken Sie einmal, angenommen über der BRD würden seit Jahren Drohnen eines arabischen Staates kreisen, täglich. Ab und an würden Sie auf eine Hochzeitsgesellschaft Raketen abfeuern, weil sie dort zu Recht oder Unrecht einen ausgesprochen missliebigen gegnerischen General vermuten würden. Um ihn und seine Kollateralangehörige zu zerfetzen. Außerdem würde dieser Staat gelegentlich noch Computerviren einschleusen und Hackerangriffe auf die Bundeswehr als auch auf sämtliche Nukleareinrichtungen unternehmen. Viren wie Stuxnet und andere, die Atomkraftwerke systematisch sabotieren mit dem latenten Kollateral-Risiko behaftet sind, damit ggf. auch ein nukleare Katastrophe in der BRD auszulösen. Würden sie sagen, dass sie sich mit so einem Land im Krieg befinden? Oder würden sie dass unter „ferner liefen“ als weitgehend belanglos und politisch-militärisch gerechtfertigt registrieren?

Heller als 1000 Sonnen...
Nein, sicher nicht, die Welt befindet sich seit geraumer Zeit im „warmen“ Weltkrieg der Groß- und Mittelmächte.

Was noch fehlt ist endlich, dass die Truppen der alten Weltmachtblöcke USA-EU-NATO-Israel-Japan mit der Gruppe der neuen Weltmächte der SOZ Länder Russland-China-Indien-u.a. aufeinander treffen werden. Wie schon in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts vorhergesagt, wird sich dieser Fall am ehesten im Nahen Osten rund um das Israel-Palästina-Problem aufbauen. Während sich der Pazifische Raum zwischenzeitlich etwas abgekühlt hat (China vs.: US „pivot to the pacific“, Japan,Taiwan, Inselstreit, Myanmar, US-Stützpunkte und Australien) geht es im Nahen Osten immer heftiger ins Eingemachte. Auch wenn alle Staaten in der UN noch mit einander reden, was ja schon etwas mehr als nichts ist, so ziehen doch beide Blöcke vehement ihre Strippen in Nahost und haben sich in ihre politisch-militärischen Ausgangspositionen eingegraben. Der Atomstreit Israel-Iran ist hierbei ein Punkt, der in den letzten Monaten von den Zuspitzungen in Syrien und Ägypten etwas in den medialen Hintergrund gerückt wurde. Er ist aber weiterhin auf dem Speiseplan der Falken um Netanjahu.

Gehen wir zur Erinnerung kurz zurück zum 12. Februar 2012. Da schrieb die Times of Israel: „...On November 7, 2011, a Stratfor analyst reported on a conversation he had with an Israeli intelligence agent. The analyst, Benjamin Preisler, said that the source — whose reliability the company was “still testing” — was asked what he thought of reports that Israel was planning a military strike on Iran. “I think this is a diversion,” the source said, according to Preisler’s email. “The Israelis already destroyed all the Iranian nuclear infrastructure on the ground weeks ago. The current ‘let’s bomb Iran’ campaign was ordered by the EU leaders to divert the public attention from their at home financial problems.” Replying to Preisler’s email, several senior analysts at Stratfor expressed doubt about that scenario. “Would anyone actually accept that this could let the Europeans forget about the Euro crisis, something they have been experiencing every day for over a year?!” wrote Sydney-based Chris Farnham.“. Was hier diskutiert wurde ist ein quasi „alter Hut“, allerdings einer der immer noch gut gepasst hat: Wenn man vor unlösbaren inneren Problemen steht, dann ist es politisch am besten ein noch größeres äußeres Problem zu initiieren. Und die Kriegsökonomie war schon immer ein probates Mittel gewesen, die aufgestauten volkswirtschaftlichen Verschuldungen (gleich Vermögen) effektiv abzubauen.

Und weiter geht es mit: „...According to Farnham, the Israeli agent was asked to clarify what he meant when he said that Israel destroyed the Iranian nuclear infrastructure. The agent answered: “Israeli commandos in collaboration with Kurd forces destroyed few underground facilities mainly used for the Iranian defense and nuclear research projects.”. Farnham further writes that if a direct military confrontation erupts between Jerusalem and Tehran, an Israeli attack on Iran would last “only 48 hours but will be so destructive that Iran will be unable to retaliate or recover and the government will fall. It is hard to believe that Hamas or Hezbollah will try to get involved in this conflict.”....Kamran Bokhari, Stratfor’s Toronto-based vice president of Middle Eastern and South Asian affairs, then asked how Israeli commandos managed to operate deep inside Iran without being detected......But Israel could easily recruit a Farsi-speaking Iranian immigrant, Noonan argued. “I don’t know that this is happening nor do I assume that there would not be mistakes, but its [sic] very possible to do this undetected. The key is recruiting human agents on the bases. This was clearly done with stuxnet, though it may have been unknowingly.”. Stuxnet was a computer virus that set back the Iranian nuclear program. It is widely believed to have been circulated by Israel or the US. The analyst who handled the Israeli agent argued that just because the media hasn’t reported something doesn’t mean it couldn’t be true. “If we think the Izzies [Israelis] have set back waiting on Iran to create a bomb we are like the CIA with their inability to predict just about anything,” he wrote. In 2010, George Friedman, then Stratfor’s CEO, reported on a meeting he had with former US secretary of state Henry Kissinger. According to the email, Kissinger believed that “the Israelis are in a panic and will attack Iran.” Kissinger also said that Turkish Prime Minister Recep Tayyip Erdogan told him that he planned to break with Israel “at some point,” reorient his country toward the Islamic world and become its leader. Asked whether he thinks Israel might attack Iran, Friedman — the son of Holocaust survivors — responded that he believes that the US will launch a preemptive strike. He added that there was no clear timeline on a course of action. Bokhari, Stratfor’s Middle East expert, responded by saying that all his sources, “regardless of factional affiliation, are convinced that Iran is preparing for war and one that will make the regime more stronger.”.

Viel geändert hat sich seitdem an dieser Einschätzung nicht.

Außer, dass die Netanjahu-Regierung nun noch vielmehr im Stress ist als damals. Was natürlich u.a. auch damit zu tun hat, dass ein Nachbarhaus nach dem Anderen in Brand gerät. Lediglich die Grenze zu Jordanien brennt noch nicht. Als einzige. Und genau da hinein stoßen nun sowohl die USA/Israel als auch wie gehabt Assads-Syrien.

zeitliche Entwicklung des Flüchtling-LagersZaatari in Jordanien (Bild NASA)
Jordanien muss nicht nur gewaltige Flüchtlingsströme aufnehmen, es ist auch neben Saudi-Arabien der wichtigste westliche Verbündete auf Basis des Israelisch-Jordanischen Friedensvertrages. Der nunmehr im Raume stehende mutmaßliche Giftgasangriff Assads steht nun im direkten Zusammenhang mit US-amerikanischer Unterstützung der syrischen Rebellen: „...Wenn es einen Giftgas-Angriff gegeben hat, würde der Verdacht zuerst auf das Assad-Regime fallen. ...Doch selbst bei klarer Beweislage bleibt die Frage: Warum in aller Welt würde der syrische Diktator eine derartige Eskalation herbeiführen, wenn gleichzeitig 20 internationale Waffeninspektoren in der Hauptstadt weilen? Inzwischen gibt es einen Verdacht: Weil ihm von den USA befehligte Spezialtruppen zu Leibe rücken. ….Sie seien von amerikanischen Spezialisten in einem Trainingscamp auf jordanischem Territorium für Kommando-Einsätze ausgebildet und mit russischen Waffen aus amerikanischen und saudischen Beständen ausgerüstet worden.….Die Verstärkung durch die Spezialtruppen der Rebellen, die offenbar nicht nur von den USA ausgebildet und bewaffnet, sondern auch befehligt werden, könnte das Kräfteverhältnis im Kampf um Damaskus zu Ungunsten Assads verschieben. Dieser hatte den Einsatz von Chemiewaffen stets ausgeschlossen – es sei denn, ausländische Truppen würden in den Konflikt eingreifen. …. In Jordanien stehen zu diesem Zweck Flugabwehrraketen vom Typ Patriot und F-16-Kampfjets bereit, welche die USA nach einer gemeinsamen Übung in Jordanien zurückliessen. Mitte August hatte US-Generalstabschef Martin Dempsey Jordanien besucht und den unterirdischen Kommandoraum nahe der Hauptstadt Amman inspiziert, von wo aus die syrischen Spezialeinheiten befehligt werden. Ihre Mitglieder sind handverlesene Soldaten der Freien Syrischen Armee, die keine Verbindungen zu extremistischen Milizen wie der Al-Nusra-Front unterhalten, die der Al-Kaida nahestehen.“ (zitiert aus 20min.ch).


Es ist nun also gleich zweimal die ominöse „rote Linie“ überschritten worden, und zwar von Westen und von Osten her. 

Wäre Syrien nun das einzige Sicherheitsproblem für den Westen in Nahost, der Fall wäre wohl schon, wie vormals in Libyen, „geklärt“ worden. Aber nun steht alles kipp auf Kante rund um Israel. Russland und China haben allzu deutlich gemacht, dass sie ihre ganz eigenen Interessen in Nahost verfolgen und nicht bereit sind USA-EU-Israel dort das Feld zu überlassen. Schlimm genug für uns, hinzu kommen die Mittelmächte Türkei und Iran und auch Saudi-Arabien und Pakistan die hier Einfluß geltend machen und ihre Claims abstecken. Damit das ganze noch etwas mehr gewürzt wird, ist die latente Atomdrohung im Raume, für die der Sarin-Einsatz in Syrien nur ein kleiner Vorgeschmack sein dürfte.

Natürlich, Israel mit seinen geschätzten mindestens 200 bis mehr als 400 Nuklearsprengköpfen, einschließlich Wasserstoffbomben und Interkontinentalraketen, ist einer der größten Atommächte überhaupt. Je nach Schätzung nämlich die Nummer 3, direkt nach den USA und Russland. Der Iran strengt sich an, dieses Monopol zu brechen. Wahrscheinlich ist, dass er durchaus bereits in der Lage ist einige wenige Sprengköpfe zusammen zu basteln, wobei diese aber dann kaum auf Raketen einsatzfähig sein könnten. Aber das ist nicht alles: Pakistan und Saudi-Arabien haben in der Nuklearrüstung eng kooperiert, und unter militärischen Geheimdienstlern gilt es als ausgemacht, dass neben dem offiziellen Pakistanarsenal, auch Saudi-Arabien über einige einsatzfähige dieser Sprengköpfe verfügt. Zumal man auch seitens der USA dem wenig überzeugendes entgegen setzen kann, denn die Feudalmonarchie Saudi-Arabien ist strategisch für den Westen unverzichtbar. Und was man Israel im geheimen und praktisch unbeschränkt genehmigt hat, da darf man ausgerechnet den Saudis nicht so einfach mit dem Gegenteil quer kommen. Also schweigt man und hofft. Hofft dass die Saudische Ölfeudalherrschaft niemals umkippt und ins gegnerische Lager fällt.

Der Militärputsch in Ägypten gegen die Islamisten wird ganz offiziell von den Saudis unterstützt, die klar gemacht haben, dass sie mögliche Zahlungsausfälle durch Boykotts erstatten würde. Aber auch die USA und Israel stehen im begründeten Verdacht, aktiv bei der Konterrevolution am Nil nach geholfen zu haben: „Israel hat laut der Zeitung „New York Times“ die Revolution in Ägypten im Juli unterstützt....US-amerikanischen Quellen zufolge hatte Israel dem General [A. El-Sissi] insgeheim versprochen, dass die US-Verwaltung die Beziehungen zu Ägypten nicht abbricht und das Volumen der Kriegshilfe (zurzeit fast 1,5 Mrd. Dollar) nicht kürzt. Zu diesen Zwecken soll Israel auf die USA Druck ausgeübt haben. Man befürchtet, dass Ägypten ohne diese Kriegshilfe den Friedensvertrag mit dem Land aufheben könnte.“.

Denn nichts wäre vernichtender für die Existenz Israel, wenn alle Nachbarstaaten ins Lager der Islamisten fallen würden. 

Es ist schon für die mittelfristig Existenz entscheidend, dies effektiv zu verhindern, mit welchen Mitteln auch immer. Zumindest aus rein militärischer Sicht. Denn jetzt ist Israel faktisch bereits eingemauert, so wie einst Westberlin in mitten ideologie-feindlichen Umlandes. Und seine Existenz beruht wie die von Westberlin auf dem gleichen „Fundament“: Längerfristig ist der Erhalt so einer Insel nur möglich, wenn entweder das feindliche Umland verschwindet (also verändert wird) oder eben diese Insel verschwindet. Aus logistischen Gründen sind solche Inseln nur durch massive Unterstützung von außerhalb zu unterhalten, hier insbesondere durch USA, BRD und EU. Bricht diese weg, sei es dass sie nicht mehr bezahlbar oder gar nicht mehr gewollt ist, dann ist eine solche Insel nicht mehr zu halten (es sei denn, man findet einen Ersatz, also etwa China).

Auch so hätte man den neuen Staat Israel 1945 vereinbaren können, angesichts des Holocaust und woher er gekommen war. Dass man dagegen den Arabern und Palästinensern in kolonialistischer Tradition das Problem überließ, hat tatsächlich viel tiefere Gründe als man hierzulande und im westlichen politischen Raum wahrhaben will. Die eingezeichnete Fläche entspricht der des heutigen Israels.
An diesem strategisch-ökonomischen Wendepunkt stehen wir nun: Will der Westen Israel und seinen Einfluss auf einen der zentralsten Stellen des Weltgeschehens nicht verlieren, dann muss man handeln. Friedensnobelpreisträger Barak Obama hat in seiner Amtszeit militärisches Eingreifen zunehmend auf den Drohnenkrieg verlagert und scheut, nicht zu Unrecht, unmittelbare Einsätze. Im Gegensatz zu Frankreich übrigens, dass eine erstaunliche eifrige und relativ erfolgreiche militärische Kompetenz in dem Zusammenhang, mit Libyen und Mali, an den Tag gelegt hat.

Obama setzt bislang im Nahen Osten auf Appeacement-Politik, die durch seinen Adlatus Kerry in der jüngeren Vergangenheit intensiv versucht wurde. Mit wenig greifbaren Erfolgen allerdings. So finden die anberaumten israelisch-palästinensischen Friedensgespräche unter keinem guten Stern statt, insbesondere auch dadurch, dass die Netanjahu-Administration gleichzeitig nicht beim Siedlungsneubau zurück steckt, sondern sogar noch ein paar glühende Briketts aufgelegt hat. Derweil ist das Ansehen der USA, oder sagen wir lieber die Angst vor einer militärischen US-Intervention, bei den betroffenen Staaten von Nordkorea bis nach Mali ziemlich auf den Nullpunkt gesunken. Dagegen verfolgen die Republikaner einen härteren Kurs, insbesondere deren Sprecher und Ex-Präsidenten-Kandidat McCain, einen härteren Kurs. Gemeinsam ist beiden Lagern nur zweierlei: Erstens, dass man nun wirklich etwas unternehmen muss, und zweitens, dass man eigentlich viel zu Pleite ist, um sich das noch leisten zu können. Insbesondere, falls das Ganze auch bei noch so geschickter Planung leicht aus dem Ruder laufen könnte. Oder platt gesagt, wenn die Dinge so richtig schief laufen und von einer begrenzten Korrektur der Machtverhältnisse in ein über kurz oder lang direktes Aufeinandertreffen von Truppen der beiden aktuellen Machtblöcke in der Welt, vulgo: Weltkrieg, mündet.

„Pfropfen auf dem heißen Stein“

Niemand will so etwas wirklich, aber die Optionen werden von Jahr zu Jahr geringer. Auch ganz unabhängig davon, ob man den Zionismus und die unter permanenten Bruch von Verträgen und Völkerrecht entstandene westliche Insel Israel liebt oder nicht, Israel ist für uns hier in Europa der „Pfropfen auf dem heißen Stein“. Denn wenn Israel fällt, dann hat das auch irrwitzige Folgen für uns. Ersteinmal rein menschlich, denn bei dem aufgestauten Hass in der Region würde der Kollaps Israels zu einem Morden führen, dass wir seit langem nicht mehr gesehen haben. Aber auch zu einem irrsinnigen Flüchtlingsstrom der jüdischen Bevölkerung zurück nach Europa. Ein Europa, dass zur Zeit ebenfalls der Pleite entgegen taumelt und nicht nur dadurch wenig freundlich gegenüber Massen von Flüchtlingen eingestellt ist. Und, wenn es sich dann um semitische Flüchtlinge in Millionenzahl handelt, würde es das Problem auch nicht wirklich entspannen, wenn man hier realistisch sein will.

Israel-Ägypten Grenze Sinai.
Grenzverletzer werden scharf beschossen.
Aber es geht darüber noch hinaus: Der enorme Druck aus Afrika, der Region mit der Abstand größten Bevölkerungsexplosion, der Jugend der Bevölkerung, der Armut, Korruption und Ausbeutung, Religionswahn, Unbildung und Hoffnungslosigkeit bezüglich eines wirtschaftlich zufriedenen Lebens, bekommt dann eine ganz neue Dimension: Denn zur Zeit führt der Weg nach Europa nur über lebensgefährliche Himmelfahrtskommandos auf kleinen Booten quer übers Meer. Ein Zugang der jedes Jahr hunderte von Ertrunkenen fordert und kaum noch einen Weg in die Gazetten findet. Ein Weg der zudem relativ einfach zu kontrollieren ist. Der einzige(!) Landweg von Afrika nach Europa führt über Israel. Fällt Israel weg, dann steht dieses Tor afrikanischen Flüchtlingen weit offen. Schon jetzt stauen sich die Flüchtlingsströme vor den Grenzzäunen und Todesstreifen an der Ägyptisch-Israelischen Grenze auf dem Sinai. Ein grausames Thema für sich, dass wir hier und jetzt nicht in Ausführlichkeit behandeln wollen.

Da sich die Bevölkerung Afrikas bis 2050 fast verdreifachen dürfte, von mehr als eine Milliarde auf wenigstens 2,5 Milliarden, dann darf man sich ausrechnen, was dann noch passieren dürfte. Die in Zukunft zu erwartenden weltweiten Migrationsströme sind in ihrer Gigantomanie langfristig unaufhaltsam. Nur mittelfristig dürfen wir uns etwas davon versprechen, dieser Entwicklung durch verschiedenste Maßnahmen effektiv entgegen wirken zu können. Natürlich zählen dazu auch zivilisatorische Maßnahmen wie Entwicklungshilfen aller Art, aber sich von Demokratisierungen und damit angeblich verbundenen Verbesserungen der Lebensverhältnisse für die große Masse zu versprechen, dass hat sich noch immer als haltlos erwiesen. Jedenfalls wenn überhaupt erfolgreich, dann viel zu schleppend um mit der Bevölkerungs- und Bedarfsexplosion mit halten zu können.

Es gibt also gute Gründe auf einer der heißesten Baustellen der Region nun ganz schnell etwas zu unternehmen, was über Appeacement oder militärischen Kleinkram hinaus geht. 

Wie man das hin kriegt ohne deutlich mehr zu provozieren, ist allerdings noch rätselhaft. Das etwas passieren wird ist aber sicher: Die US-Träger tauchen nun vor der syrischen Küste auf und man kann sie nicht mehr so einfach abziehen ohne einen weiteren Gesichtsverlust. Das Mindeste wäre, dass Assad unter diesem Druck der Forderung nachgäbe, dass UN-Experten den Giftgas-Angriff ungehindert, und sofort, vor Ort untersuchen dürften. Da es aber, nachdem was schon bekannt ist, höchst wahrscheinlich tatsächlich Assads-Schergen waren die dort das Sarin-Gas einsetzten, so kann er das natürlich unmöglich zulassen. Daher wird es die nächsten Stunden und Tage also sehr spannend, wenn ich das hier etwas respektlos so ausdrücken darf.

Danach wird etwas passieren müssen. So oder so. Und, das Ganze kann wohl noch deutlich vor dem Wahltag am 22.9. in Gang kommen. Den einen oder anderen Wahlkämpfer wird’s freuen, denn in den Schlagzeilen wird dann von EURO-Krise, ähem, war da irgendwas?, wohl keine Rede mehr sein.

2 Kommentare:

  1. Interessanter Artikel welcher bei mir aber die Frage aufwirft in wie fern sich Russland, China und Indien dann aufgrund ihrer verletzten Interessen einmischen werden, wenn die USA ein Regimewechsel in Syrien durchführen. Außer das beim UN Sicherheitsrat diese Länder gegen eine Intervention stimmen, würden diese jedoch sicherlich nicht eine militärische Konfrontation mit der Nato riskieren um Syrien und ihren Einfluß im Nahen Osten zu schützen. Oder denken Sie dahingehend eher an Stellvertreterkriege wie zu Zeiten des kalten Krieges?

    Freundlichen Gruß aus dem Norden!

    Viktor

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  2. Hallo Viktor,

    Nun, es ist schon ein Stellvertreter Krieg, indem sich die Groß- und Mittelmächte positioniert haben, und auch Unterstützungsleistungen aller Art entsenden. Russland etwa hat schon angekündigt, das es demnächst noch stärker Iran unterstützen wird. Aber erst einmal wird man genüßlich abwarten, wie weit die USA und Allieierte sich in den Syrienwahnsinn verstricken. Die Zeit spielt nämlich gegen die Amerikaner, die einerseits keinen weiteren Gesichtsverlust riskieren dürfen, aber andererseits zu pleite sind um den zukünftigen Weltmächten wirklich in einem ausgedehnten Krieg die Stirn zu bieten. Besonders schwierig ist zu beurteilen, wie Israel in der Sache weiter verfährt, wird der Iran angegiffen, evtl. sogar im Windschatten des Syrieneinsatzes? Man weiß es nicht so genau... In Moskau und Peking wird man solange erstmal Tee trinken und kriegs-unterschwellige Unterstützungen für Assads-Syrien und auch den Iran leisten. Wenn es dann irgendwann so richtig knallt...naja, dann wird man auch dort Farbe bekennen müssen.

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