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Quelle: http://www.cesifo-group.de/ifoHome/policy/Haftungspegel.html |
Wirklich gelesen hat man das Urteil allerdings nicht, wozu auch. So schreibt das „Aktionsbündnis Direkte Demokratie“ ganz treffend: „...Wer hat nicht alles das Urteil des BVerfG gelobt....Die FAZ
schrieb zum Thema Staatsanleihekäufe durch die EZB: "So ist
auch das überdeutliche Karlsruher Verdikt über die aus dem Ruder
laufende EZB-Politik zu verstehen: Als Affront hat man offenbar deren
nur wenige Tage vor der Urteilsverkündung verkündetes Programm zum
Ankauf von Anleihen notleidender Staaten aufgefasst. Trocken
entgegnet Karlsruhe: Ein Hinterlegen von Staatsanleihen durch den ESM
bei der EZB als Sicherheit für Kredite sei europarechtswidrig. Und
vor allem: Ein Erwerb von Staatsanleihen am Sekundärmarkt durch die
EZB, „der auf von den Kapitalmärkten unabhängige Finanzierung der
Haushalte der Mitgliedstaaten zielte, ist als Umgehung des Verbots
monetärer Haushaltsfinanzierung ebenfalls untersagt“.....Tja,
lieber Jubelchor, wir bitten Dich nun folgende beide Aussagen
miteinander in Einklang zu bringen: "Ein Erwerb von
Staatsanleihen am Sekundärmarkt durch die Europäische Zentralbank,
der auf von den Kapitalmärkten unabhängige Finanzierung der
Haushalte der Mitgliedstaaten zielte, ist als Umgehung des Verbots
monetärer Haushalsfinanzierung (...) untersagt." Urteil des
BVerfG, Absatz 278. Erklärt vor zwei Tagen, in Karlsruhe vom
obersten deutschen Gericht. Dem gegenüber heute der Finanzminister
im Deutschlandfunk: "Der geplante Ankauf von Staatsanleihen sei
Geldpolitik und damit vom Mandat der EZB gedeckt, sagte Schäuble dem
Deutschlandfunk. Wenn man eine Obergrenze für die Ankäufe genannt
hätte, wäre dies eine Einladung an Spekulanten gewesen, unterstrich
der CDU-Politiker." bzw. "Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble bekräftigt sein Vertrauen in die EZB. Die unbegrenzten
Anleihekäufe seien in Ordnung, um Spekulanten abzuwehren."
(FTD). Wie, fragen wir Herrn Schäuble, die versammelten Mitglieder
des Jubelchors, die Medien und vor allem die Personen des 2. Senats
des BVerfG, sind diese beiden diametral entgegengesetzten
Aussagen miteinander in Einklang zu bringen? Unsere einfache Antwort
ist: Die Bedingungen des Urteils des BVerfG waren für die Galerie
und für die juristische Ehrenrettung in der Nachwelt. Noch keine
zwei Tage nach der Urteilsverkündung wird bereits das Gegenteil
gesagt, dann getan: Die EZB wird Staatsanleihen kaufen. Unbegrenzt.
Die EZB wird Staaten finanzieren. Und es ist völlig egal, was in den
EZB-Verträgen steht, das BVerfG geurteilt hat oder die FAZ
geschrieben hat. Das ist die Realität. Beschreibt das Wort
"Diktatur" diese Realität zutreffend?...“
Das Wort Merkels von der Notwendigkeit
einer „Marktgerechten Demokratie“ klingelt da noch wie Tinitus
in den Ohren. Ihr ist der Sprung von der „Sozialismusgerechten
Demokratie“ hierhin also ohne Bauchschmerzen gut gelungen. Dass das
elementare Erfordernis einer Demokratie jedoch der „Demokratie
gerechte Markt“ sein muss, dass ist zunächst noch nicht einmal
ihren fleißigen ausserparteilichen Steigbügelhaltern von Rot-Grün
so schnell in den Sinn gekommen. Vielleicht hier als kleine
Erinnerungshilfe für Angie, Franky und Claudia: Das klassische
Demokratieverständnis der BRD war ehemals die „soziale
Marktwirtschaft“, also eine vernünftige Mischung aus „Demokratie
gerechtem Markt“ plus „Demokratie gerechtem Sozialismus“.
Wobei wir das letzte "Unwort" in entschärftem bundesdeutschem
Nachkriegssprech ehemals als „Sozialstaat“ zu bezeichnen pflegten.
Nun, in Karlsruhe hat man im Einklang
mit der Regierung die Lösung „Schrecken ohne Ende“ gewählt. Wobei verständlicherweise der Schrecken für den Bundesbürger bis wenigstens zum Herbst 2013 aufgespart werden soll, gepaart mit der naiven Hoffnung,
dass das Ende für die „Finanzmarktgerechte Demokratie“ nicht so
schnell kommen möge. Und so machten die Börsen geradezu
Freudensprünge nach dem ESM-Urteil. Wobei, müßig es zu erwähnen,
von Politik und Mainstream-Medien wieder die Börse mit der
Realwirtschaft verwechselt wurde. Wenn sich die Börse freut, so doch
darüber, dass nun der vom Steuerzahler finanzierte Renditenstrom für
sämtliche Schrottanlagen weiter sprudelt. Wobei das dafür notwendige
Geld, bzw. deren Renditen, effektiv den Konsumenten entzogen wird.
Und dass es danach für den Kauf von Produkten in der Realwirtschaft fehlt, das wird ausgeblendet. Europa alias BVerfG hat somit entschieden den Weg zu gehen, den die USA vorgezeichnet hat: Quantitaive Easing (QE, oder „leichtes Geld“ das im Prinzip von der FED durch US-Staatsanleihen Selbstankauf generiert wird) bis zum Abwinken. Gerechter Weise muss man sagen, dass diese Art des Gelddruckens immer noch etwas besser ist, als Austeritätspolitik (Sparpolitik) des Staates. Eine langfristige Lösung stellt aber weder dass eine noch das andere dar. Die Endstation ist bei beiden der Währungszusammenbruch, welcher sich nur wenig in Zeitablauf und Dramatik unterscheidet. Etwas undiplomatisch realistisch drückte sich der neue Chef der Deutschen Bank aus: „Inflation? Na klar.“. Allerdings macht man das natürlich unnötig teuer und kompliziert: Statt die gleiche Zentralbank mit dem gleichen teuren Personal zu nutzen, errichtet man eine zusätzliche Feigenblatt-Monsterbehörde ESM, mit einem 68-köpfigen Führungspersonal aus Gouverneuren und Direktoren und ihrer Stellvertreter aus den 17 Euroländern ausgestattet. Inklusive der in Gesetz gegossenen Legitimation dieser mit kompletter Immunität zur Selbstbedienung ausgestatteten Köpfe, unter deren Personalien wir bei Bekanntgabe der Namen sicherlich jede Menge anderswo abgehalfteter Banker und Politiker-Versorgungsfälle mit einschlägigen Vorbelastungen finden werden.
Und dass es danach für den Kauf von Produkten in der Realwirtschaft fehlt, das wird ausgeblendet. Europa alias BVerfG hat somit entschieden den Weg zu gehen, den die USA vorgezeichnet hat: Quantitaive Easing (QE, oder „leichtes Geld“ das im Prinzip von der FED durch US-Staatsanleihen Selbstankauf generiert wird) bis zum Abwinken. Gerechter Weise muss man sagen, dass diese Art des Gelddruckens immer noch etwas besser ist, als Austeritätspolitik (Sparpolitik) des Staates. Eine langfristige Lösung stellt aber weder dass eine noch das andere dar. Die Endstation ist bei beiden der Währungszusammenbruch, welcher sich nur wenig in Zeitablauf und Dramatik unterscheidet. Etwas undiplomatisch realistisch drückte sich der neue Chef der Deutschen Bank aus: „Inflation? Na klar.“. Allerdings macht man das natürlich unnötig teuer und kompliziert: Statt die gleiche Zentralbank mit dem gleichen teuren Personal zu nutzen, errichtet man eine zusätzliche Feigenblatt-Monsterbehörde ESM, mit einem 68-köpfigen Führungspersonal aus Gouverneuren und Direktoren und ihrer Stellvertreter aus den 17 Euroländern ausgestattet. Inklusive der in Gesetz gegossenen Legitimation dieser mit kompletter Immunität zur Selbstbedienung ausgestatteten Köpfe, unter deren Personalien wir bei Bekanntgabe der Namen sicherlich jede Menge anderswo abgehalfteter Banker und Politiker-Versorgungsfälle mit einschlägigen Vorbelastungen finden werden.
Nun, QE
könnte sogar etwas helfen, wenn der Staat auf diese einfache Art Geld generiert
und es per Wirtschaftsprogramme und allgemeinen
Unterstützungsleistungen an die Bevölkerung verausgaben würde,
anstatt es an übersättigte und an Renditenot leidende Banken und
Superreiche zu verfüttern. Denn QE sorgt für den Erhalt und die
weitere Vergrößerung des Kapitalkoeffizienten, weil damit
überzählige Schulden und Vermögen gestützt werden. Nicht einmal den Banken selbst kann das nutzen, denn Sie sind es ja die die inzwischen prinzipiell uneintreibbaren
Zinsen für die Anleger brutal aus dem BIP würgen müssen. Eine
Sisyphosaufgabe zum Nachteil Aller. Und Austeritätspolitik
vermindert die Kaufkraft bei der Masse der Schaffenden, was das BIP
drückt, und damit ebenfalls den Kapitalkoeffizienten nach oben
treibt.
Deutschland ist in der Welt für seine Perfektion
berühmt, und betreibt die beiden Kontraproduktivprogramme in Europa somit gleichzeitig voran. Denn, wenn man schon Mist baut, dann aber auch wirklich
gründlich. Kombiniert man nämlich QE mit zusätzlicher staatlicher
Austeritätspolitik, dann quadriert man den schädlichen Effekt für
die Realwirtschaft sogar! Auch die in Aussicht gestellte
„Sterilisierung“ der jetzt aufgeblasenen Geldmenge nutzt später
nichts. Denn diese geschieht, wenn sie denn überhaupt je kommt, im Prinzip dadurch, dass die Zentralbank irgendeine Art von Krediten von den Banken nimmt,
um so die dort verfügbare Geldmenge zu reduzieren. Dafür zahlt sie aber wiederum
Renditen, und es sind eben gerade solche Zinsen der überbordenden
Geldmenge die das BIP erdrücken, und weit weniger die absolute
Geldmenge. Da der Bürger für alle Lasten schließlich zur Kasse
gebeten wird, sei es via Lohndumping, via erhöhter Steuern und
Abgaben und via Reduzierung staatlicher Leistungen und Investitionen,
ist am Ende auch die Inflation oder gar Hyperinflation unvermeidbar.
Denn bei allgemein sinkender Kaufkraft und zusätzlich fehlender
Staatlicher Investition und staatlichem Konsum, ist schließlich
selbst bei noch soviel Sterilisierung die in Umlauf verbleibende
Geldmenge locker ausreichend, um das reduzierte BIP zu
verfrühstücken.
Zu Recht gehen derweil Millionen in den südeuropäischen Staaten auf die Straße. Der Deutsche
Michel dagegen geht in der Mehrheit dort noch lange nicht hin, da er dem verzweifelten Glauben anhängt, ihn würde es schon nicht
so schlimm treffen. Proteste gegen das ESM-Ermächtigungsgesetz
fielen daher solchermaßen bescheiden aus, dass davor kein Politiker
Angst oder gar Respekt bekommt. Die vermeintliche Sicherheit des
Bundesbürgers ist aber nur die Sicherheit des Eisbären auf seiner
schmelzenden Eisscholle. Denn nur unsere weltweit einzigartige
Außenhandelsbilanz hält uns eben etwas länger als Andere über
Wasser. Tatsächlich erfordert jede neue Rettungsmilliarde in
unproduktive Finanzprodukte investiert gleich wieder neue Milliarden,
um genau die gerade verausgabten erneut, und noch zusätzlich zu den
alten Schulden, zu stützen. Eine praktisch einhaltbare Grenze
existiert da nicht, die Schuldenberge durchbrechen über kurz oder
lang die Stratosphäre. Man schlägt also nun den der USA ein. Mit
absehbar gleichem „Erfolg“. Ein bis zum Erbrechen aufgeblasene Zentralbankbilanz und unbegrenzt zur Verfügung der Investmentbranche bereitgestellter
Vermögen auf Rechnung Dritter.
Ohne ernsthafte Währungs- und
Vermögensreform wird man auch die EU unvermeidlich in ihre
Einzelteile zersprengen. Und die Bevölkerung, aber auch ihre
Repräsentanten, zunehmend „auf Krieg bürsten“. Zwar entgeht den
meisten Menschen die wahren Ursachen für Unrecht und Hunger, aber
der sich aufbauende Hass und die Wut gegen das nationale und
internationale Establishment wird sich seinen ungehobelten Weg ebnen.
Gepaart mit Rassismus und Glaubenskriegen, denn wenn man der
Schuldigen nicht Namhaft werden kann, dann gibt man den vermeintlich
Schuldigen eben Einen. Im kommenden Weltkonflikt werden die Juden,
bzw. der jüdische Staat, auch wieder einen hohen Preis dafür zahlen
müssen. Denn es ist der Fluch der Geschichte des letzten
Jahrhunderts, die Okkupation arabischen Raumes zunächst
weltanschaulich-religiös über die zionistische Brieftasche; anschließend
imperialistisch-britisch flankiert um endlich dann
israelisch-militärisch vollendet zu werden, der sich nicht so
einfach abschütteln lässt, wie wir es hierzulande gerne sehen
möchten.
Der Wahnsinn hat Methode. Nicht viel
anders als in Arabien. Mal sind es satanische Verse, mal Karikaturen,
und jetzt eine C-Klasse Produktion aus Kleinhollywood, was die
islamische Seele zum wiederholten Überkochen bringt. Nicht das
letztere Produktion von einer „Laienschauspielertruppe“ gewesen
wäre, wie es manche Gazetten in vorauseilendem Gehorsam behaupteten,
denn wer den Trailer auf Youtube gesehen hat, weiß dass es sich um
durchweg sehr gute Profidarsteller handelte. Natürlich ist das Werk
sehr polemisch angelegt, so gut oder schlecht wie auch manch ein
entsprechendes Werk über das Christentum. Die Episoden des
Filmes lehnen sich im groben Ganzen an Überlieferungen an, welche von
Mohammed und seiner Aischa teils eigenhändig überliefert
wurde. Aus der Sicht von modernen säkularen Historikern würde man allerdings den Lebensweg von Mohammed (570-632) eher mit dem eines somalischen Warlord
vergleichen, als mit dem Propheten oder Messias wie es das
gemeinsame bronzezeitliche Alte Testament von Juden, Christen und Moslems verlangte. Das Glück von uns Christen
ist jedoch, das wir über den Propheten Jesus so gut wie nichts aus erster
Hand wissen, und das Glück der Juden, dass sie noch gar keinen
Messias vorzuweisen haben, auf dessen menschlichen Unzulänglichkeiten
wir somit herumreiten könnten.
Nach unserem westlichen Verständnis
historische Umstände, die heute, vorsichtig ausgedrückt, nicht mehr
so ganz gesellschaftsfähig sind. Moralische Ansichten darüber was sich ein Feldherr oder Prophet leisten darf, haben sich eben mit der Zeit verändert. Zumindest hierzulande in den dreieinhalb Jahrhunderten seit dem Dreißigjährigen Krieg, der am Nahen Osten allerdings größtenteils spurlos vorbei ging, auch an so manchem orthodoxen Rabbi dort. Im entsprechend phobischen „political correctness“-Sprech
drückt sich der Focus so aus: „..Der Film „Innocence of Muslims“ („Unschuld der
Muslime“) nimmt für sich in Anspruch, die Lebensgeschichte des
Propheten Mohammed darzustellen. Tatsächlich handelt es sich um eine
äußert schlecht produzierte Verunglimpfung. So heißt es
beispielsweise, Mohammed und seine Anhänger würden die Kinder ihrer
Feinde erst missbrauchen und dann als Sklaven verkaufen. Mohammed
wird als blutrünstig, sexhungrig und wahnsinnig dargestellt. An
anderer Stelle heißt es, der Koran sei eine Mischung verzerrter
Stellen aus der Thora und dem Alten Testament...“. Nun ja, wer denn die Wikipedia lesen kann, dem möge geholfen werden.
Mindestens zwei
Dutzend Tote hat es schon gegeben, insbesondere sah man sich
veranlasst, vorsorglich in Libyen den amerikanischen Botschafter und sein Personal zu massakrieren: „In
Ägypten hat ein salafistischer Imam eine Fatwa zur Tötung aller
Beteiligten an dem in den USA produzierten Anti-Islam-Film erlassen.
Wie das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten
spezialisierte US-Unternehmen SITE mitteilte, rief Ahmed Fuad
Aschusch die "jungen Muslime in den USA und in Europa" in
seinem religiösen Gutachten auf, die Macher und Schauspieler des
Films sowie alle, die zu seiner Verbreitung beitrugen, wegen
Verunglimpfung des Propheten Mohammed umzubringen. Die Fatwa wurde
SITE zufolge auf mehreren dschihadistischen Foren im Internet
veröffentlicht.“ Man fragt sich aber derweil, ob nicht auch eine
Fatwa gegen die Wikipedia auszusprechen wäre, denn dort findet man
schließlich historische Fakten, die man nach salafistischen
Maßstäben unbedingt auch als Beleidigung des Propheten auffassen
muss.
Die Heftigkeit der ausgelösten Unruhen
hat viele Erklärungen. Einerseits natürlich die hinter den
Protestierenden, ausgenutzt und angefeuert durch radikale Islamisten
und Terroristen, stehenden „failed states“, die ihren Bürgern
außer Unterdrückung, Hunger und Perspektivlosigkeit wenig bieten
können. Und der naive westliche Glaube, der Wechsel von
mittelalterlichen Diktaturen zu postmodernen Demokratien würde an
diesen Zuständen schnell etwas ändern können, trägt auch dazu
bei. Denn Demokratie lebt viel weniger von ihren theoretischen
Freiheiten, als von der praktisch fühlbaren Verteilungsgerechtigkeit
und allgemeinem Wohlstand, die sie so vollmundig verspricht, und oft
genug nicht hält oder halten kann. Wahlzettel alleine sind hier kaum
als nahrhaft anzusehen, und unter welchem politischen Deckmantel man
zu leiden hat, ist den Menschen auf der Straße am Ende
schnurz-piep-egal. Als letzte Stütze bleibt da Vielen nur die
Religion mit ihren vergleichsweise süßen und kostenlosen
Heilsversprechungen. In mehr oder weniger ferner Zukunft versteht
sich, und praktischerweise obendrein in einer anderen Welt. Was sich,
oh Wunder, besonders glücklich für die überall herrschenden Eliten
fügt, denn was man auf das gefällige Jenseits vertagen kann, das
braucht man sich im Diesseits eben nicht aus den persönlich
näherliegenden Rippen zu schneiden. Es ist die immer gleiche
Geschichte des Monotheismus', dass er sich nun mal prächtig zur
geneigten Führung und Manipulation der Massen eignet.
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Quelle: wikipedia - Beschneidung |
Der Aufruhr also war und ist immer noch
groß, und besonders den Berliner Gutmenschen der grünen Politszene
war kein Argument zu fade, das einem säkularen Staat zustehende
demokratische Grundrecht auf Schutz vor körperlicher Unversehrtheit
zu relativieren. Aber auch Charlotte Knobloch, die frühere Präsidentin des
Zentralrates der Juden, verstieg sich in die polemische Kernaussage: „..Ich frage mich,
ob die unzähligen Besserwisser aus Medizin, Rechtswissenschaft,
Psychologie oder Politik, die ungehemmt über "Kinderquälerei"
und "Traumata" schwadronieren, sich überhaupt darüber im
Klaren sind, dass sie damit nebenbei die ohnedies verschwindend
kleine jüdische Existenz in Deutschland infrage stellen. Eine
Situation, wie wir sie seit 1945 hierzulande nicht erlebt haben....“.
Man könnte fast von unzulässiger Relativierung des Holocaust
reden. Liebe Frau Knobloch, man kann auch anders taufen, mit
Weihwasser zum Beispiel. Das schadet keinem. Obwohl, wenn ich daran
denke dass ich beim Sonntäglichen Kirchgang meine Hand in ein
kleines Schälchen Wasser tauche, wo auch mindestens fünfhundert
mangelhaft gewaschene Finger vorher drin waren...naja, vielleicht
grenzt das auch schon an Körperverletzung. Aber immerhin, ich mach's
ja freiwillig.
Alles Theaterdonner im Vergleich zur
Antiwestlichen Revolte im islamischen Raum wegen eines
privaten Filmprojektes. Das Monotheisten nicht gerade unter zuviel
Kritikfahigkeit oder Humor leiden, ist ja auch aus unserer gar nicht
so alten Vergangenheit bestens bekannt. Und so geizen insbesondere
US-amerikanische Fundamentalchristen ja auch nicht mit vergleichbaren mentalen Flatulenzen: „Der US-Prediger Terry Jones hat das gegen ihn verhängte
Einreiseverbot als "absurd" kritisiert. In einer am
Dienstag von der rechtspopulistischen Splittergruppe Pro Deutschland
veröffentlichten Erklärung schreibt der Geistliche, Versuche zur
Begrenzung der Meinungsfreiheit seien "der Anfang vom Ende
westlicher Gesellschaften". Jones wollte den islamfeindlichen
Film "Die Unschuld der Muslime" in Deutschland vorführen.“. Nun, Jones ist bekannt für seine etwas eigensinnige Art mit dem
heiligen Buch des Islams umzugehen, sprich, es wieder in seine
Kohlenstoffbestandteile zu zerlegen. Was in Absurdistan dann
regelmäßig mit „not amused“ und eine paar Selbstmordbomben auf
US-Einrichtungen quittiert wird. Da kommt ihm der kleine
Hollymud-Streifen natürlich ganz praktisch daher um wieder etwas
Zauber in die Bude zubringen. Ein bewusster Tanz auf dem Vulkan, der
weltweit immer mehr Druck ansammelt.
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Senkaku-Inseln: die mit Abstand größte hat nur 4,5 qkm Fläche. |
Aber auch die Asiaten, die im
allgemeinen weniger unter unseren drei Derivaten monotheistischer
Wahnvorstellungen zu leiden haben, geraten in dieser gestressten Welt
zunehmend in Rage. Allerdings aus mehr handfesten Gründen, auch wenn
es sich vordergründig nur um ein paar unbedeutend kleine Eilande in
den Piraten verseuchten Gewässern im China-Korea-Japan-Dreieck
handelt. Spinnefeind seit Kaiser's Zeiten kämpfen diese Staaten um
die Eilande in deren Umgebung begehrte Rohstoffe vermutet werden.
China, solange es militärisch-wirtschaftlich schwach war hielt es
sich zurück, aber nun bricht es aus der Volks- und Parteiseele
übermächtig hinaus: „Der Inselstreit mit Japan hat die Emotionen in China erneut
hochkochen lassen. Mit Kriegsaufrufen und chinesischen Fahnen zogen
Tausende Demonstranten durch die Städte. Ein großes Polizeiaufgebot
sicherte die japanische Botschaft in Peking. "Löscht alle
japanischen Hunde aus", war auf einem Plakat zu lesen...“.
Selbst eine Atombombe als adäquate Antwort ist dort nicht zu schade: „...Brennende
Geschäfte, Angriffe auf japanische Fabriken und hasserfüllte
Slogans zeugen davon, dass der chinesische Nationalismus eine neue
Intensität erreicht hat...Doch die Botschaft ihrer Sprechchöre und
Transparente ist häufig finster, sie rufen nicht nur zum Boykott
japanischer Produkte auf: Ein bulliger Chinese trägt ein Plakat, auf
dem Atombomben abgebildet sind. "Bitte werft noch eine ab",
steht darauf geschrieben. "Erklärt Japan den Krieg!",
fordern andere Banner. ..."China muss jetzt mutig sein und
notfalls den Krieg erklären"....“.
Und für das Kriegsgeschrei gibt es, wie auch in
den USA, gute ökonomische Gründe. Günter Hannich schreibt in
seiner Investoren-Mail: „...Im Glauben an das ewige Mega-Wachstum
ist in China eine Immobilien-Blase entstanden, wie sie die Welt
bisher noch nie gesehen hat. Niemand kennt die genauen Zahlen. Hier
sind die vorsichtigen Schätzungen von Insidern : Allein in Peking
sollen 4 Millionen Wohnungen leer stehen. Wohnungen, die Investoren
gebaut haben. Nach Schätzungen von Insidern stehen in ganz China
insgesamt 60 Millionen neugebaute Wohnungen leer....Sie wissen, was
das bedeutet: Wenn Wohnungen mit Krediten gebaut werden und dann leer
stehen – dann werden Kredite zu faulen Krediten. Und wenn
60.000.000 Wohnungen leer stehen, dann gibt es bald 60.000.000 faule
Kredite …Multiplizieren Sie 60 Millionen nur einmal kurz mit den
durchschnittlichen Kosten für den Bau einer Wohnung. Hier ist die
größte Immobilien-Blase aller Zeiten entstanden. Wenn diese Blase
platzt, wird die Weltwirtschaft ins Wanken kommen....Allein in diesem
Jahr haben in China 3.000 Maklerbüros dichtgemacht, weil es keine
Nachfrage mehr nach Immobilien gibt. Die Preise bestehender Häuser
sind innerhalb von 9 Monaten um 6,7 % gefallen...Hinzu kommt: Chinas
Finanzwirtschaft wird mitbestimmt von inoffiziellen Banken, von
Schattenbanken...Hauptaufgabe dieser Schattenbanken: Sie vergeben
Kredite an Unternehmen, die kein Geld von den offiziellen
Geschäftsbanken bekommen. Dafür zahlen sie bei den Schattenbanken
dann teilweise horrende Zinsen ...Die Konsequenz: In manchen
Provinzen sollen mehr als 60 % der Firmen und Privatleute in
Geschäfte mit solchen Schattenbanken verwickelt sein. Brechen diese
Banken beim Platzen der Immobilienblase nun zusammen, ziehen sie
ganze Heerscharen von Firmen mit in den Abgrund … Eine
verhängnisvolle Kettenreaktion beginnt.“
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Ja wirklich, es sind sie! Die Königlichen. |
Finanz-, Religions- und
Imperialismuswahnsinn feiern also fröhliche Urständ in der Welt.
Die Situation ist heute tatsächlich die gleiche wie vor hundert
Jahren: 1912, die „unsinkbare“
Titanic sticht in See, das Britische Empire nähert sich seinem
ökonomischem Untergang während das Deutsche Reich wie heutzutage
China expandiert, und den zwangsläufig kommenden Weltenbrand vermag
niemand wirklich ernst zu nehmen. Wir schreiben 2012,
Kreuzfahrtschiffe und ebenso „unsinkbare“ Währungen laufen auf
Grund, die USA verabschiedet sich als ökonomische Weltmacht während
die asiatischen Konkurrenten diese dunkle Seite der Macht für sich
reklamieren. 1912 übrigens war auch das Jahr, in dem das Chinesische
Kaiserreich endete. Am 1.1. wird die Republik China proklamiert und
leitet damit all die Umwälzungen ein, die nunmehr in den erstarkten
neuen Drachen münden. Am 12. Januar fand in Den Haag damals auf
Initiative der Vereinigten Staaten die erste Internationale
Opiumkonferenz statt, die auf eine strenge staatliche Kontrolle des
Drogenhandels zielte. Ein Problem das trotzdem auch hundert Jahre
später nicht gelöst, sondern im Gegenteil deutlich zugenommen hat.
Das Milliarden-Geschäft an der Mexikanischen Grenze, Tonnen von
Rauschgift für amerikanische Konsumenten gegen Dollars und
Wagonladungen von Waffen an die mexikanischen Kartelle fordert bei
weitem mehr Tote als der Afghanistankrieg. Und US-Banken mischen bei
der Vermarktung und Waschung der erzielten Gewinne kräftig mit. Am
5. November 1912 wurde dann der Demokrat Wilson zum Präsidenten
gewählt. Vielleicht ein gutes Omen für den 6. November 2012, obwohl
auch, der genauso wie Obama ambitionierte, Wilson das Schicksal der
Welt nicht wenden konnte.
Ein Glück, dass es
auch noch wichtigere Sachen gibt. Etwa der nackte Arsch von Prinz
Andrew in Las Vegas oder die Titten der Princess Kate:
„...Die skandalträchtigen Bilder waren nach "Closer"
auch von dem irischen Blatt "Daily Star" veröffentlicht
worden – was einen Streit unter den Verlegerfamilien der Zeitung
auslöste. Am Montag zeigte sie ein weiteres Berlusconi-Blatt, die
italienische Illustrierte "Chi". Britische Blätter haben
bislang auf die Veröffentlichung verzichtet und halten sich damit an
den seit dem Tod von Diana im August 1997 geltenden Comment. Der Fall
wird noch ein längeres juristisches Nachspiel haben, da das
Königshaus auch ein Strafverfahren gegen "Unbekannt"
eingeleitet hat, um gegen den Fotografen der Bilder vorzugehen. Es
ist allerdings fraglich, ob dieser je ermittelt werden wird, da er
nach französischem Presserecht Quellenschutz genießt...“. Zur Not
empfehle ich dem Britischen Königshaus ebenfalls eine Fatwa
auszusprechen die dann von den heißblütigen Anhängern der Blaublütigen umgesetzt
werden kann.
Besser aber, und da bin ich mir
halbwegs sicher, wird man es mit dem britischen Humor halten. Der war
zwar auch schon mal besser, und Monty Pythons Blasphemie Klassiker
„Das Leben des Brian“ sei jedem ans Herz gelegt, der es mit
archaischen religiösen Riten und Schriften allzu ernst nimmt.
„always look on the bright side of life ...“, wenn auch die
hellen Seiten auf dieser Erde immer seltener werden, so hier doch zum
gefälligen mitsingen:
Some things in life are bad
They can
really make you mad
Other things just make you swear and
curse
When you're chewing on life's gristle
Don't grumble, give
a whistle
And this'll help things turn out for the best
And
always look on the bright side of life
Always look on the light
side of life
If life seems jolly rotten
There's something
you've forgotten
And that's to laugh and smile and dance and
sing
When you're feeling in the dumps
Don't be silly
chumps
Just purse your lips and whistle, that's the thing
And
always look on the bright side of life
Come on!
Always look on
the right side of life
For life is quite absurd
And death's
the final word
You must always face the curtain with a bow
Forget
about your sin
Give the audience a grin
Enjoy it, it's your
last chance anyhow
So, always look on the bright side of
death
A-just before you draw your terminal breath
Life's a
piece of shit
When you look at it
Life's a laugh and death's a
joke, it's true
You'll see it's all a show
Keep 'em laughing as
you go
Just remember that the last laugh is on you
And
always look on the bright side of life
Always look on the right
side of life
C'mon Brian, cheer up!
Always look on the
bright side of life
Always look on the bright side of life
Worse
things happen at sea, you know
Always look on the bright side of
life
I mean, what have you got to lose
You know, you come
from nothing, you're going back to nothing
What have you lost?
Nothing!
Always look on the right side of life...
Nothing
will come from nothing, you know what they say?
Cheer up you old
bugger, c'mon give us a grin!
There you are, see, it's the end of
the film
Incidentally, this record is available in the foyer
Some
of us have to got live as well, you know
Who do you think pays
for all this rubbish
They're not gonna make their money back, you
know
I told them, I said to them, Bernie, I said they'll never
make their money back