Der Kapitalkoeffizient ist das
Kernproblem der Krise und die mit Abstand wichtigste Größe, um deren Verringerung man sich wirklich bemühen muss. Der Kapitalkoeffizient K/Y, also das Verhältnis von Kapital zu BIP,ist in der Ökonomie ein bekannter Begriff. Er wird allerdings nicht einheitlich verwendet, insbesondere weil für die Kapitalmenge K meist nur eine Teilmenge der tatsächlichen Bilanzsumme aller Banken genommen wird. Dazu später noch etwas.
Zunächst mal einige grundsätzliche Bemerkungen. Kapital ist eine Bestandsgröße, gemessen etwa in Euro. Das Bruttoinlandsprodukt BIP ist dagegen eine Stromgröße, gemessen in Euro/Jahr. Rein formal ist der Kapitalkoeffizient K/Y dann aber nicht dimensionslos, wie es sein sollte, sondern hat die eigentlich unsinnige Einheit Euro/(Euro/Jahr)=Jahr. Nun muss man also sich ein paar Gedanken um das Y machen, denn da muss eigentlich ebenfalls eine Bestandsgröße stehen, nämlich dem Grunde nach die Gesamtheit der handelbaren Güter und Dienstleistungen, also nicht nur das aktuelle BIP, sondern zusätzlich die Summe der aus vergangenen BIP's noch handelbaren Güter.
Das erweckt also den Eindruck, dass dort eine höhere Zahl, in Einheiten von ebenfalls Euro, nämlich Sum(a_i * BIP_i), stehen müsste, die die Anteile a_i der vergangenen BIP's enthielte. Der Effekt wäre, das alles nicht ganz so schlimm aussähe. Nun, dem ist aber in der Tat nicht der Fall. Denn das vom statistischen Bundesamt jährlich ermittelte BIP enthält auch sämtliches BIP, dass durch den Handel mit Gebrauchtartikeln erwirtschaftet wird, also etwa Gebrauchtautos oder Immobilien oder der Flohmarkt uvm. Auch das Argument, die Kapitalwirtschaft erwirtschafte ja auch noch einen guten Teil BIP zieht nicht zur Entlastung, auch dieser Anteil, etwa Gewinne und Löhne der Finanzwirtschaft, ist natürlich schon in der ermittelten Zahl des BIP's enthalten. Aus diesem Grunde ist der jeweils aktuelle BIP-Wert berechtigterweise durchaus als Bestandsgröße in Euro zu verwenden, und der Kapitalkoeffizient damit tatsächlich dimensionslos zu verwenden.
Die Bedeutung des Kapitalkoeffizienten ist deshalb so wichtig, weil er das Verhältnis von, prinzipiell wertlosem, Geld zu den damit handelbaren wertvollen Gütern und Dienstleistungen herstellt. Insbesondere ist er auch frei von Inflationseffekten, weil sowohl das Kapital und das in Kapitaleinheiten gerechnete BIP den Effekt enthalten und sich dieser damit im Quotienten herauskürzt.

Und nun zum Problem der klassischen Ökonomie mit diesem Koeffizienten: Kapitalstock wird in der klassischen Volkswirtschaftslehre meist mit dem Kapitaleinsatz in der Realwirtschaft gleichgesetzt. In unserer Graphik also mit der unteren Kurve, und nicht mit der oberen. Was man macht ist nämlich, dass man den, inzwischen weit überwiegenden Anteil des Investmentbankings, völlig aus der volkswirtschaftlichen Betrachtung ausklammert. Das führt dazu, dass im
klassischen Wirtschaftskreislaufmodell das Bankeneigengeschäft überhaupt nicht vorkommt. Dieser, unter den maßgeblichen Ökonomen und Politikberatern weit verbreitete Ansatz führt zu dem Missverständnis, das wir ja unter einer Überlast von nur 30% zu leiden hätten, was als beherrschbar erscheint. In Wahrheit beträgt die Überlast aber 225%, ein Wert der jedem Baustatiker die Haare zu Berge stehen lässt, und deswegen kracht es seit 2000 ja auch an allen Ecken und Enden im Finanzgebälk.

Die Behauptung die dahinter steckt ist die, dass wegen angeblich fehlender Kredite oder Ausgaben in die Realwirtschaft dieses gegenseitige Eigengeschäft keine Rolle spielen sollte. Die Behauptung ist aber gleichbedeutend mit der Behauptung, dass der dem Volumen nach heute größte aller Wirtschaftsteilnehmer gar kein Wirtschaftsteilnehmer sei. Um sich das in Zahlen klar zu machen: Der Staat, als einer der größten Wirtschaftsteilnehmer hat in der BRD ein Staatsquote um die 1000 Mrd. Euro pro Jahr. Das ist weniger als ein halbes BIP. Das Investmentbanking alleine kommt aber auf rund zwei BIP's, ist also locker viermal so groß. Während Ersterer bei Ökonomen großes Bedenken auslöst, kommt Zweiterer dagegen so gut wie nicht vor.

Tatsächlich ist der ökonomische Kreislauf wie in obiger Graphik zu erweitern, und zwar um den inzwischen in der BRD fast doppelt so großen Anteil des Bankeneigengeschäftes, der natürlich genauso erheblich in den Fluss von Zinsen. Krediten und Ersparnissen eingreift, wie alle anderen Wirtschaftsteilnehmer auch.
Was kann man, außer meckern natürlich, tun um den neuralgischen Kapitalkoeffizient auf ein erträgliches Maß zurück zu führen? Technisch ist die Frage leicht zu beantworten, politisch aber mehr als heikel. Dazu hier mal eine Sammlung von Möglichkeiten, um weitere Ideen möchte ich eindringlich bitten:
A Unparitätische Währungsreform Technisch: Die schnellste, einfachste und gerechteste Methode ist die unparitätische Währungsreform. Es werden Löhne, Preise, Mieten 1:1 und Vermögen und Schulden 10:1 in neues Geld getauscht. Da der Kapitalkoeffizient zur Zeit bei etwa 3,25 liegt, wäre der dann nur noch 0,35. Zum Beginn des Wirtschaftswunders lag er in der BRD bei 0,3. Und um die Sache rund zu machen, führt man am besten gleich noch ein neues Geldsystem ein, dass einen unmäßigen Anstieg des Kapitalkoeffizienten in den nächsten Jahrzehnten per Konstruktion vermeidet (z.B. sog. Schwundgeld).
Politisch: Das Problem ist natürlich die politische Durchsetzungsfähigkeit. Jeder Politiker, der das Problem so direkt angeht, riskiert nicht nur seine Karriere, sondern sicher auch sein physisches Leben. Denn Kapitaleigner reagieren ausgesprochen allergisch auf nominell kleinere Zahlen auf ihren Konten. Da hilft es auch nicht, den Kapitaleigner klar machen zu wollen, dass 1 Milliarde schlechter Euros bei weitem nicht so reich machen wie 100 Millionen guter NeuEuros. Soviel Mut will man von keinem Politiker wirklich verlangen. Helden sind selten.
B Galoppierende InflationTechnisch: Eine rasante Inflation ist ein Effekt, der früher oder später auch von selbst kommt. Inflation führt zum Anstieg aller Preise und damit zu einem nominellen Anstieg des BIP auch im Verhältnis zum Kapitalstock. Der Kapitalkoeffizient sinkt im gleichen Maße, wie der effektive Wert von Vermögen und Schulden.
Politisch: Insbesondere im Falle einer Hyperinflation geht das aber nicht ohne Chaos ab. Denn so schnell wie die Preise dann steigen, können die Einkommen nicht mithalten. Bis zur fälligen Währungsreform verhungern daher reihenweise die Menschen der unteren Schichten. Kriminalität und Revolten sind unvermeidlich. Da man dafür aber im Prinzip 'nichts' tun muss, wird es als der gangbarste Weg angesehen. Denn das können wir perfekt.
C Banken pleite gehen lassenTechnisch: Eine Maßnahme, die man 1929 machte. Das war durchaus vernünftig, zumal man damals in den USA diese Maßnahme damit flankierte, dass man das als so schädlich erkannte Investmentbanking unterband. Der Kapitalkoeffizient geht dadurch zurück. Das Gesetz dazu wurde allerdings zunehmend ausgehölt und in den 1990er Jahren endgültig aufgehoben, und, den Salat haben wir jetzt. Bankenpleiten sind natürlich auch nicht schmerzlos, lassen sich aber durch geeignete Maßnahmen, etwa eine Entschädigung für Kleinanleger und staatliche Kredite für geschädigte Unternehmen der Realwirtschaft, abfedern.
Politisch: Hat man sich heute das Gegenteil andrehen lassen. Statt all die riskanten Assets, Schulden und Vermögen einfach den Bach runter gehen zu lassen, was den Kapitalkoeffizienten nachhaltig senkt, hat man aus diesen privaten Schulden nachhaltig noch schlimmere öffentliche Schulden gemacht. Wie schnell eine Erholung funktioniert, wenn man Pleite Pleite sein lässt, anstatt private Schulden zu sozialisieren,
zeigt Island:
“...Island war eines der ersten Opfer der Finanzkrise: Der Bankensektor des Landes brach 2008 zusammen. Der einst als einer der reichsten und sichersten Länder der Welt geltende Inselstaat stand kurz vor dem Kollaps. Doch nach dem tiefen Fall arbeitet sich der Staat in beeindruckender Geschwindigkeit wieder nach oben. ….2011 soll die Wirtschaft des Landes um 2,2 Prozent wachsen, für 2012 werden 2,9 Prozent prognostiziert. Das Budgetdefizit wird voraussichtlich 1,4 des Bruttoinlandsprodukts betragen - deutlich weniger als in vielen EU-Staaten. ….Island hatte den Staatsbankrott vor allem dadurch vermieden, dass es sich weigerte, die Anleihengläubiger der Pleitebanken zu retten. Dies sorgt immer noch für Spannungen mit einigen europäischen Staaten. Im April hatte Island deshalb kurz davor gestanden, auch bei Moody's und S&P auf Junkstatus zu rutschen. Die Insulaner hatten in einer Volksabstimmung eine 5,6 Mrd. Dollar schwere Einigung mit dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden abgelehnt. Dabei ging es um Entschädigungen für ausländische Kontoinhaber der Pleite gegangenen Landsbanki.“Das alles zurück zu führen, das hieße Bad Banks entschädigungslos auflösen und Garantien zurück nehmen, dass ist wohl kaum weniger einfach als die Durchsetzung einer Währungsreform.
D KapitalbesteuerungTechnisch: Eine durchaus vernünftige Lösung, wenn man sich nicht mit Kleingeld aufhält. Zunächst würde etwa eine 1% Grundsteuer auf die komplette Bilanzsumme der Banken etwa gut 80 Mrd. Euro Steuereinnahmen pro Jahr bringen. Genug um die zur Zeit, im Dienste dieser Banken durchgeführten Rettungsmaßnahmen, zu finanzieren. Dafür dürfte es natürlich keinerlei Ausnahmen geben, das eine lausige Prozent muss abgedrückt werden. Allerdings darf man den Kreditinstituten, die diese Belastung an Ihre Kunden weiterreichen müssten, erlauben, diese Summe nach eigenen betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten auf ihre Kundschaft zu verteilen. Also etwa einen Abzug orientiert am Risiko oder an werbetechnischen und konkurrenztechnischen Massnahmen der Finanzprodukte. Das ist dann auch nicht mehr Sache einer ineffektiven und teuren staatlichen Verwaltung. Hinzu käme eine Finanztransaktionssteuer und/oder Finanzimport und Exportbeschränkungen und Kontrollen. Diese werden jetzt schon von einigen Staaten wieder eingeführt, da man gesehen hat, dass man andernfalls durch ausländisches Kapital förmlich kannibalisiert wird. Eine Finanztransaktionssteuer wirkt sich insbesondere auf das Mikrosekunden-Computertrading aus, bei dem auch kleinste und kurzzeitigste Kursschwankungen zum elektronischen Abpumpen von Geld genutzt werden. Ach ja, und auf Finanzprodukte, die lediglich aus Wetten auf irgendwelche Indizes bestehen und/oder ihrem Wesen nach nichts anderes als eine Lotterie darstellen, darauf, auf solche abgeleitete Finanzderivate gehört wie auf jedes normale Produkt des Wirtschaftslebens zusätzlich auch noch die normale Mehrwertsteuer von z.Z. 19%, und ggf. dann noch die Lotteriesteuer.
Politisch: Den Jammerschrei der Finanzindustrie kann man sich lebhaft vorstellen, der Untergang der gesamten Welt und Kultur würde prophezeit. Insbesondere gilt die Behauptung, dass bei solchen Besteuerungen eine gefährliche Kapitalflucht einsetzen würde. Woraus folgt, dass solche Steuern auf Kapital nur international „einen Sinn machen“ würden. Nun, soviel Koks gibt es in ganz Berlin auf Jahresfrist nicht, um ein internationales Finanzgremium zu so einer gemeinsamen Entscheidung zu bringen. Ergo, also nie.
Die Wahrheit ist aber: Erstens, Kapitalflucht in großem Umfange ist überhaupt nicht möglich, schließlich sind alle maßgeblichen Volkswirtschaften mit Vermögen und Schulden schon längst bis Unterkante Oberlippe abgefüllt. Zweitens, sind einseitige Kapital-Besteuerungen, insbesondere für Kapitalzufluchtsländer wie Deutschland, umso effektiver, je einseitiger sie sind. Denn dann wird Kapital, und insbesondere das volatile und schnell fließende Investmentkapital, in andere Länder abgedrängt, die sich dann mit dem Renditenproblem rumschlagen dürfen. Und, drittens, ist es marktwirtschaftlich korrekt, denn es sind die Staaten, die den Kapitaleignern ihr BIP und ihre Infrastruktur zu Verfügung stellen, und dafür dürfen sie auch einen marktgerechten Preis verlangen. Je nach Bedeutung des Kapitalmarktes könnten dann unterschiedliche Staaten ganz unterschiedliche Besteuerungen und Gebühren ansetzen und damit die längst verloren gegangenen Steuerungsmöglichkeiten des Staates auf den Finanzmärkten wieder erlangen.
Eine weitere Wahrheit ist aber auch: Besteuerung alleine hilft langfristig nichts. Zwar entlastet es kurz- und vielleicht auch mittelfristig den Staat, aber wenn die Steuern gleich wieder ausgegeben werden, landen sie erneut auf irgendwelchen Konten, und führen den Kapitalkoeffizienten nicht zurück. Um den Kapitalkoeffizienten zu senken muss man also im Auge behalten, dass entweder eine ausreichende Verdrängung des Kapitals stattfindet oder andernfalls ein ordentlicher Teil der Zusatzeinnahmen bei der Zenralbank schlicht vernichtet wird, etwa im Tausch gegen auslaufende Staatsanleihen ohne diese zu erneuern, um den erwünschten Effekt erreichen zu können.
E Löhne erhöhenTechnisch: Man kann das Problem auch von der anderen Seite angehen. Nämlich das BIP dadurch relativ zum Kapitalstock zu erhöhen, indem man sich konsequent und massiv für die allgemeine Erhöhung der Einkommen einsetzt. Würde man, als drastisches Beispiel, per Dekret die Einkommen verdreifachen, so hätte das den Effekt, dass sich sehr schnell auch die Preise verdreifachen würden. BIP und Kapitalstock wären dann wieder ausgeglichen, der Kapitalkoeffizient bei 1:1, ohne dass man den Kapitaleignern unmittelbar, das heißt nominell, etwas weg nehmen müsste.
Politisch: Naja, dass Programm würde noch nicht mal die Linke versuchen, es widerspricht viel zu elementar dem allgemeinen Denken. Den vereinigten Jammerschrei der Real-Industrie und Finanzindustrie kann man sich lebhaft vorstellen, der Untergang der gesamten Welt und Kultur, wenn nicht des gesamten Sonnensystems, würde prophezeit. In der Tat müsste eine solche Maßnahme mit vorübergehender Abschottung bzw. Zollkontrolle der Märkte einhergehen, weil sonst die Aussenhandelsgleichungen völlig aus dem Ruder liefen. Zudem müssten die Lohnsteigerungen zweistellig real sein, und nicht
so lau wie jetzt:
“Die Inflation ist unerbittlich: Obwohl die Bruttogehälter in diesem Jahr zum Teil deutlich gestiegen sind, bleibt vielen Menschen kaum mehr als zuvor. Mitunter rutschen die Beschäftigten beim realen Einkommen sogar in ein Minus.“F Staatsverschuldung erhöhenTechnisch: Das nunmehr angeordnete Sparen des Staates ist tatsächlich kontraproduktiv, die in der BRD ins Grundgesetz gehievte Schuldenbremse wird sich noch als katastrophaler Kälberstrick der Demokratie erweisen. Denn staatliches Sparen hilft nur dem Kapitalbesitzer, für die Realwirtschaft ist es ein absolutes Desaster. Denn der Staat ist direkt oder indirekt, bei einer Staatsquote von fast 50%, der größte einzelne Arbeitgeber der Nation. Staatliches Sparen kann nur über Arbeitsplatzverlust, sowie Abgabenerhöhung und Infrastrukturverlust erkauft werden. Die Erhöhung der Staatsquote bringt dagegen BIP, und letztlich Inflation, und damit ein Sinken des Kapitalkoeffizienten.
Politisch: Die Schuldenbremse im GG ist das größte Ei, dass sich die deutsche Demokratie seit dem Ermächtigungsgesetz von 1933 je gelegt hat. Es macht die Demokratie zum faktischen Büttel und Sklaven der Finanzindustrie. Staatsverschuldung darf nicht am BIP, sondern muss am Kapitalstock gemessen werden. Der Staat muss einen gleichbleibenden
Anteil am Kapitalstock in sein Land investieren, denn auch die Wirtschaft ist vom Kapitalstock regiert. Die Schuldenbremse wirkt sich dagegen nur als Inflationsschutz der Kapitaleigner zum Preise einer langfristigen Verslummung der Republik aus. Die USA macht uns vor, wie es eigentlich richtig ist: Wenn die Kapitaleigner rollierende Staatsanleihen haben wollen, dann bitte drucke Ihnen doch welche. So drückte sich schon mal der bedeutende US-Ökonom Nouriel Roubini aus. Natürlich führt das mittelfristig zu einer anziehenden Inflation, aber nur die senkt den Kapitalkoeffizienten effizient und führt die Kuh langfristig vom Eis, wenn auch mit gebrochenen Hufen.
G exponentielles BIP-Wachstum generierenTechnisch: Die letzte, und leider auch Das Letzte, ist die Generierung eines extremen BIP-Wachstums. Durch einfache Konsumsteigerung, die in letzter Konsequenz immer nur eine Substitution von einem Produkt mit einem anderen sein kann, ist nur noch ein geringes Wachstum zu erzielen. Viel zu wenig um die Verschuldungsspirale zu beenden. Exponentielles Wachstums kann nur durch den Zwangskonsum eines ausgedehnten Krieges erzeugt werden. Krieg ist das erheblichste Konsumprogramm überhaupt, es verbraucht im Eskalationsfalle Milliarden täglich.
Politisch: Neben der Inflation leider am einfachsten durchzusetzen. Nicht nur, dass sich immer ein passender Anlass finden lässt, durch den steigenden Stress der Volkswirtschaften und ihrer Wirtschaftsteilnehmer im Laufe der Finanzkrise kommen die Gelegenheiten, ja sogar die Notwendigkeiten, kriegerischer Auseinandersetzungen förmlich von alleine. So zuletzt in Libyen und weitere
werden mit Sicherheit folgen:
„Es ist der größte Waffendeal aller Zeiten. Für 60 Mrd. Dollar wollen die Amerikaner in den kommenden Jahren Kriegsgerät an Saudi-Arabien liefern, es geht um 72 Kampfflugzeuge, 170 Kampfhubschrauber und Raketenabwehrsysteme. Nach einer Zeit relativer Zurückhaltung rüsten die Saudis als einer der größten Waffenimporteure der Welt massiv auf, um sich gegen die Bedrohung durch den Iran zu wappnen. Für die USA ist der Waffendeal ein doppelt gutes Geschäft: Zum einen liegt es gleichermaßen im Interesse der Amerikaner wie des sunnitischen Königshauses in Riad, den Einfluss des schiitischen Regimes in Teheran zu begrenzen. Zum anderen nutzt das gigantische Rüstungsgeschäft der US-Industrie. Im Schatten des seit Jahren andauernden Streits um das iranische Atomprogramm dreht sich in der Golfregion eine Rüstungsspirale, die neben Amerikanern, Briten, Franzosen, Russen und Chinesen auch deutschen Unternehmen Exportchancen eröffnet. Auf insgesamt 110 Mrd. Dollar beliefen sich nach Berechnungen des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri im vergangenen Jahr die Verteidigungsausgaben in der Region - 2,5 Prozent mehr als 2009. Allein die Saudis stecken laut Sipri jährlich mehr als zehn Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung......Die Erwartung der Industrie an die Politik ist daher eindeutig, wie Claus Günther, Rüstungsvorstand des Technologiekonzerns Diehl, kürzlich sagte: "Wenn die Regierung selbst wegen begrenzter Mittel nicht mehr so viele Aufträge geben kann, so kann sie uns aber bei Exporten unterstützen."“