Der Friedensnobelpreis ist eine
Kategorie des von Alfred Nobel gestifteten Nobelpreises. Nach Maßgabe
des Stifters soll er an denjenigen vergeben werden, „der am meisten
oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung
oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die
Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ und damit „im
vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ hat.
Das Komitee zur Vergabe des
Friedensnobelpreises besteht aus fünf Personen, die vom norwegischen
Parlament ausgewählt und ernannt werden. Die folgenden Personen
bilden entsprechend das aktuelle Komitee: Thorbjørn Jagland, Ex-
Premierminister, Außenminister, Präsident des Stortinget und
Vorsitzender der sozialdemokratischen Partei (Arbeiderpartiet); Kaci Kullmann Five selbstständige
Beraterin für Öffentlichkeitsarbeit und Public Affairs. Ex-
Leiterin der Jungen Konservativen, Mitglied des Storting, Ministerin
für Handel, Schifffahrt und Europäische Zusammenarbeit, Leiterin
der Konservativen Partei Norwegens; Inger-Marie Ytterhorn
Seniorberaterin der rechten Norwegischen Fortschrittspartei und Ex-
Mitglied des Storting; Berit Reiss-Andersen Anwältin, Präsidentin
der norwegischen Rechtsanwaltskammer und Ex-Staatssekretärin im
Justizministerium; Ågot Valle Mitglied im Storting und Ex-
Präsidentin des Odelsting und noch innenpolitische Sprecherin
derSosialistisk Venstreparti; Gunnar Stålsett, Ex- Vorsitzender
der norwegischen Zentrumspartei und Bischof von Oslo.
Der obige Ausschnitt aus der Wikipedia
verrät die Natur des Friedensnobelpreises: Er ist ein politischer
Preis, vergeben durch (Ex-)-Politiker und intime Vertreter der
politischen Kreise. Jedoch ist der Friedensnobelpreis längst zu einem Politikum geworden, der die ursprüngliche Intention von Alfred Nobel kaum noch im
Augenwinkel hat: „Prof. Heffermehl: Seit Thorbjörn Jagland das
Nobelkomitee leitet, ist es sehr schlimm geworden. Er behandelt den
Preis wie sein persönliches Spielzeug, nie war es so klar, dass die
norwegische politische Elite den Preis für ihre eigene Zwecke
übernommen hat. Früher als großer Freund der Amerikaner und der
Nato, jetzt der EU. Es ist wirklich inakzeptabel: Die politische
Mehrheit in Norwegen hat Geld und Aufmerksamkeit, die im Sinne Nobels
für die Opposition, für Dissidenten in Friedensbewegungen, bestimmt
war, gestohlen.“
Trotzdem hat das Komitee in der
Vergangenheit sehr gute Griffe getan, aber eben auch weniger gute. So
etwa der Verleih an dem Terrorismus nahe stehende Personen, wie 1973,
als Henry Kissinger und Le Duc Tho für das Friedensabkommen von
Vietnam ausgezeichnet wurden. Oder auch 1994 an Arafat, Peres und
Rabin, wobei nicht nur Arafat der terroristisch arbeitenden Fatah, sondern gerade auch Peres und
Rabin der Terrororganisation Hagana in leitender Stellung
angehörten.Sowie in etlichen vergleichbaren Fällen gab es also den
Preis nicht für die Vergangenheit der Belobigten, sondern für ihre
letzte Frieden stiftende Tat, nämlich sich ausnahmsweise einmal zu
einigen, statt sich gegenseitig an den Hals zu gehen.
Ziemlich frei nach Nobels Bedingung „im
vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“.
Denn die eigentlich geforderte Zeitnähe bei Nobelpreisen ist nicht
gerade ihre rühmlichste Eigenschaft, sondern eher die, dass die
Belobigten meist schon mit mindestens einem Bein im Grabe stehen,
wenn sie denn endlich der Ruf aus Oslo oder Stockholm erreicht.
Andererseits jedoch, wie kürzlich bei Barak Obama, der noch gar
nichts dafür getan hatte, aber den Preis schon mal vorab erhielt um
ihn milde zu stimmen für das, was da in seiner historischen ersten
farbigen US-Präsidentschaft so kommen möge.
Und jetzt ereilt es die EU. Und damit,
wie manch eine Gazette lobte, sind wir alle, also mehr als eine halbe
Milliarde, echte Nobelpreisträger. Danke, liebes Komitee. Ich bin
Nobelpreisträger. Ich glaube mir stehen damit jetzt etwa 1,8 ct. des
Preisgeldes zu, so wie es auch jedem hungernden Griechen oder einem
in die Kälte beförderten ehemaligen spanischen Kleinhäuslebesitzer
zusteht. Vielen Dank, nur befürchte ich, die Bankgebühren für die
Anweisung des unsäglichen Betrages werden ein sehr negatives
Geschäft für uns Bürger werden.Was allerdings in den letzten
Jahren, oder Zügen, der EU ja noch nie ein Problem darstellte. Also,
setzt es einfach auf die fette Rechnung, es kommt ja sowieso nicht
mehr darauf an.
Nun, das teilt die EU mit den vielen
Nobelpreisträgern an oder in der Grube, der Preis kommt wieder mal
zu spät, ja viel zu spät. Waren es noch vor allen Adenauer und
seine Zeitgenossen, die die Friedensstiftung der MontanUnion, der EWG
oder der EG ins Leben riefen und den Preis sicherlich verdient
hätten, so sind sie schon lange Futter für die Blumen, und der
Preis geht an jene späte Nachfolger, die ihn so gar nicht verdient
haben. An Nachfolger, die aus einer soliden Wirtschaftsgemeinschaft
in kulturelle Vielfalt einen Selbstbedienungsladen für
Großindustrielle, Finanzoligarchen und abgedrehte Bürokraten
gemacht haben. Mit einem papierproduzierenden Bürokratiemonster das
über zig-Standorte verteilte Institutionen unterhält, wo die rechte
Hand nicht weiß was die linke tut, und es auch lieber gar nicht
wissen will, um nicht die eigene Legimitation und großzügigsten
Vergütungsregeln in Frage stellen zu müssen.
Ein Monstrum, das weltweit
seinesgleichen sucht. Parlamente deren Macht im parlamentieren und
nicht im regieren besteht, dafür aber im produzieren und verteilen
von Lobby-instruierten Gesetzesvorlagen mit wenig bis keinem oder gar
negativen Nutzen für den Bürger. Unterworfen einer Kommission der
nationalen Regierungschefs, die faktisch macht was sie will, nach
eigensinnigen parteipolitischen Vorstellungen, aber nie und nimmer
nach dem Willen des „one-man-one-vote“-EU-Bürgers, der nach wie
vor nur als eine sehr ferne nebulöse Fiktion besteht.
Das multikulturelle Europa soll, dieser
seiner kulturellen Stärke beraubt, zu einem US gleichen Konsumstaat
plattgeregelt werden. Mit einem Geld, einem Recht, einem Militär,
einem Finanzminister und einem Bankenstaat, mit einer Un-Kultur des
kleinglobalisierten europäischen Geistes, transformiert zum von
wenigen Medien gesteuerten durchidiotierten Couch-Potato. Mit einer
einheitlich „marktgerechten Demokratie“ am Ende dann vielleicht,
und, weil's so praktisch ist, am Ende mit zwei Blockparteien der
„democrats“ und „republicans“ die nach Mehrheitswahlrecht in
dieselbe rechte Ecke der Gesellschaft der oberen Zehntausend gewählt
werden müssen, wie zwischen Teufel und Beelzebub entschieden wird,
damit sie in die heiligen Tempeln des Kapitalismus wie auf den
Capitolen der USA einziehen können.
Nein das haben wir nicht gewollt, denn
es verwandelt den von Adenauer und seinen Zeitgenossen geschaffenen
Friedensbund in einen Sprengsatz, einen Rohrkrepierer biblischen
Ausmaßes. Kulturelle Vielfalt, als bloßes Wirtschaftshindernis
verkannt wurde zunehmend eingeebnet, offene Grenzen für freie
EU-Menschen nur als Brosamen gestreut um die ersehnte Freiheit für
ungehindert expandierendes Kapital zu ebnen. Was nach den
Vorstellungen unserer „Friedensnobelpreisträger“ in und um
Brüssel herum aus Europa werden soll, das ist ein „Melting-Pot“
der Kulturen wie in Amerika, mit Gleichheit nicht für alle, sondern
vielmehr in Allem. Und für maximale Ungleichheit bei den Wenigen,
die den amerikanischen Traum, der der großen Masse unerreichbar nur
vorgegaukelt wird, für sich in Anspruch nehmen konnten. Ein Europa,
das als Landwirtschaftsgenossenschaft startete, und bis heute mit
seinen Lebensmitteldumpingpreisen auf dem afrikanischen Kontinent
eine eigenständige Nahrungsmittelversorgung verhinderte und damit
für Millionen Hungertote sorgte und weiterhin aktiv sorgt; ein
Europa das in der Finanzkrise die Hungerhilfen auf kaum mehr die
Hälfte reduzierte um mit dem umgewidmeten Steuergeld ihre Banken zu
füttern, ein Europa das zum größten Waffenexporteur der Welt und
zweitstärkste Militärmacht nach den USA geworden ist.
Liebes Nobelpreiskomitee, den Titel
hättet ihr besser auf Adenauers Grab gelegt, oder, an so große
Europäer deutscher Nation, wie H.-J.Kulenkampff , der mit
seiner Sendung EWG (Einer wird gewinnen) mehr für Europa
und die Völkerverständigung getan hat, als die Mehrzahl der
aktuellen Parlamentarier. Da das nach Nobel's Willen nicht geht, daher wohl wäre es besser ihn an die Protestierenden in
Griechenland, Spanien und Portugal weiter zu geben. Oder gleich
schon, bei Obama ging's ja auch, an die Vielen die da noch kommen
werden, in den 27 Ländern die ich jetzt der Kürze wegen nicht alle
aufzählen möchte.
Ach aber ich vergaß. Ihr seid ja
Politiker, und ihr glaubt an Eierlegende-Wollmilchsäue, und daran
das man mit zusätzlich generierten gigantischen neuen Schulden alte
weniger gigantische Schulden kleiner machen kann. Und der Effekt
dieses im EU-Politcircus selbstgenerierten Preises ist nun der, dass
die Milchmädchen-Ökonomen und Totengräber Europas sich jetzt auch
noch bestätigt fühlen dürfen auf dem „richtigen Weg“ zu sein und sich nun frischen Mutes gegenseitig auf die stolzgeschwellten Schultern klopfen können:
„Ermutigung für ein Bündnis in der Krise: Der Friedensnobelpreis
geht dieses Jahr an die Europäische Union. Europapolitiker sind
begeistert. Die Kanzlerin fühlt sich ermutigt, und der
Kommissionspräsident freut sich über eine „große Ehre““.
Herzlichen Glückwunsch also. Auch wenn der Alfred sich inklusive Sarg dabei vermutlich umgedreht hat.
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