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Es werden Posts vom Januar, 2009 angezeigt.

Nigthmare: Banken Aktiva und Passiva, ein Albtraum.

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Banken weisen ihre Bilanzen in Aktiva und Passiva aus. Unter Aktiva versteht man im Wesentlichen die vergebenen Kredite, und unter Passiva die dem in gleicher Höhe entgegen stehenden Einlagen, ergo Vermögen. Hinter jedem Kredit steht also ein Vermögen, und hinter jedem Vermögen eine Zinsforderung an das Bruttoinlandsprodukt. Denn dafür erhalten die Banken dieses Geld, um es zu noch mehr Geld zu machen. Da Geld einzig durch BIP gedeckt ist, kann Gegenwert und Zins nur aus der Arbeit der Schaffenden entnommen werden. Schlimm, genug, aber hinzu kommt, das Vermögen nicht verfallen sondern stetig wachsen und auch vererbt werden. BIP dagegen verfällt recht schnell, etwa frische Lebensmittel und Dienstleistungen sofort, Elektronik ist nach drei Jahren abgeschrieben, wenige Produkte sind werthaltiger. Zudem ist das BIP inzwischen gesättigt und wächst nur noch marginal. Dieser exponentielle Effekt der Vermögensanhäufung ist für eine junge Volkswirtschaft nicht sonderlich tragisch, denn da wäch

Und ewig grüßt die Talsohle

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Zum erneuten Male wird die Talsohle begrüßt. Angeblich, wieder einmal, ist sie jetzt endlich in Sicht. "Die deutsche Wirtschaft könnte sich bereits im Sommer stabilisieren," zitiert Die Zeit den Ökonom Michael Hüther. Na Gott sei dank, das sind ja keine fünf Monate mehr, und ich habe schon gedacht wir hätten ein Problem. So einfach ist das also. Im gleichen Artikel wird der angebliche Grund, die US-Immobilienblase, als Verursacher ausgemacht. "Wo ist das ganze Geld geblieben?" ist dieser Abschnitt tituliert. Nun, leider ist es ja nicht weg, es wird lediglich hin- und her geschoben. Wäre es wirklich weg, so hätten wir, als Steuerzahler, gar kein nennenswertes Problem. Das Problem hätten dann andere, die vielleicht den einen oder anderen Privatjet veräußern müssten, um ihre Bilanzen wieder in Ordnung zu bringen. Es wird, auch unter einem Teil der Ökonomen, immer noch nicht realisiert, dass wir nicht nur eine Finanzkrise, sondern eine echte Systemkrise haben. Die Imm

Mondgestein: 40 Jahre danach

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Auch 40 Jahre nach der ersten Mondlandung in 1969 birgt die damalige Ausbeute an Mondgestein noch Geheimnisse. Im Fundstück Brekzie 72215 haben Untersuchungen von Blei- und Uranisotopen in winzigen Zirkonkörnchen ein Alter der Probe von 4.417.000.000 Jahren nachgewiesen. Das Material entstand somit nur etwa 100 Millionen Jahren nach Entstehung des Erde-Mondsystems vor 4,5 Mrd. Jahren. Vermutlich war zu dieser Zeit der Zusammenstoß mit einem Asteroiden von der Größe eines Mars die Ursache für die Ausbildung dieses Doppelplaneten, auf dem wir leben. Ohne den verhältnismäßig großen Mond wäre die Erdachse weit instabiler, und es ist fraglich, ob ohne diese Besonderheit die komplexe Entwicklung intelligenter Lebewesen eine Chance gehabt hätte.

Das Rotkäppchenprinzip: Die Mär vom scheuen Reh.

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Stellen Sie sich vor, sie schenken Jemanden 1000 Euro und zum Dank dafür verlangt der jetzt allen Ernstes, dass sie ihm für das geschenkte Geld auch noch jährlich Zins und Zinseszins überweisen. Geht nicht? Geht doch! Nichts anderes verlangt die Finanzwirtschaft zur Zeit und wir haben damit tatsächlich schon massiv begonnen. Heute wird der Nachtragshaushalt 2009 beschlossen, und es bedarf keiner großen Prophetie, das es nicht der letzte für dieses Jahr sein wird. Man muss sich das mal klar machen: Erst erzählt man uns das Märchen „Geld ist ein scheues Reh“. Wir glauben das, und dann frisst die schnell anwachsende Herde der geschützten Bambis unseren reichen Wald kahl. Nun stehen der Finanzindustrie aufgrund eigener Gier und Manipulationen die Bilanzen bis zum Halse. Dann verlangen Sie nach Staatsgeldern um ihre faulen Derivate zu stützen, mit der kaum verhohlenen Drohung, dass man sonst dafür sorgen würde, dass es noch viel schlimmer kommt. Für diese Geschenke wiederum muss sich der S

Good Bank, Bad Bank?

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"Trotz der staatlichen Milliardenhilfen für die Banken habe sich die Misere für Unternehmen noch verschärft: Geld gibt es demnach gar nicht oder nur zu abnorm hohen Preisen." schreibt heute der Spiegel . "EU-Wirtschaftskommissar Joaquín Almunia ist nach FTD-Informationen außerdem der Meinung, dass die europäischen Regierungen mehr Druck auf die Banken ausüben müssen, damit die Kreditinstitute die Staatshilfen an die Wirtschaft weitergeben." Der Effekt der massiven Staatsgelder für die Banken verpufft. Denn diese nutzen die Erleichterung zunächst nur zur Stärkung ihrer eigenen Bilanz. Kredite werden mangels Vertrauen aber keineswegs vergeben, schon gar nicht zu dem abstrus subventionierten niedrigen Leitzins der Zentralbank. Ganz im Gegenteil, aus Angst vor weiteren Kreditausfällen werden diese sogar noch wesentlich teurer vergeben, als vor der Senkung der Leitzinsen. Wieder einmal zeigt es sich, dass es überhaupt keinen Sinn hat, an altruistisches Verhalten der Fin

Teilchenkanone: Jagd auf die Mutter aller Schwere

Der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am europäischen CERN musste letztes Jahr kurz nach Inbetriebnahme wieder abgeschaltet werden. Ursache waren Probleme des Kühlsystems die für über 25 Mio. Euro Reparaturen erfordern. Neuanschaltung soll im Sommer diesen Jahres sein. Derweil überprüfen unabhängige Gutachter den Zustand der Anlage. Wenn alles gut geht, werden wir im Herbst vielleicht etwas mehr zum Thema Higgs-Boson sagen können.

Parallelwelten: Die Kraft der Zahlen

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Das Spektrum der Wissenschaft veröffentlicht im Januar das Dossier 1/2009 "Parallelwelten". Das Magazin stellt die neuesten Forschungen in diesem hochinteressanten Umfeld dar. Multiwelten und Quanten-Loop-Gravitation zählt zu den Themen. Letztere hat die lange favorisierte Stringtheorie zunehmend verdrängt, denn sie ist weit elementarer in ihrem Ansatz. Sie basiert auf einfachsten formalen Systemen: Die Welt scheint reine Mathematik zu sein, die Logik als Attraktor im statistisch weißen Rauschen.

Gleich und Gleich gesellt sich gern: Drogengeld und Derivatenkoks

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Wem das Wasser bis zum Halse steht, der fragt nicht danach woher der Strohhalm kommt. „Vielfach ist Drogengeld derzeit das einzige verfügbare liquide Investmentkapital“, zitiert der Focus heute den UNODC-Generaldirektor Antonio Maria Costa. Drogen vernebeln das Hirn und Derivate erst das Hirn und dann die Bilanzen. Man fragt sich derweil, was schädlicher ist.

Das böse B-Wort: Staatsbankrott nicht unmöglich

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Bundeskanzlerin Frau Merkel warnt vor den Folgen der übergroßen Staatsverschuldung: „"Es gibt das Gerücht, dass Staaten nicht Pleite gehen können", sagte Merkel. Dann machte sie eine kurze Pause und fuhr schließlich fort: "Dieses Gerücht stimmt nicht."“ zitiert der Spiegel gestern, und weiter führte sie aus: “Man darf den Staat nicht überstrapazieren, wenn es darum geht, die Wirtschaft zu retten. Sonst stehen am Ende nicht mehr die Unternehmen, sondern der Staat selbst vor dem Bankrott.“ . So liegt aufgrund der bis jetzt angelaufenen Notprogramme die Neuverschuldung für 2009 bereits bei weit über 50 Milliarden Euro. Und das ist selbstverständlich nur der Anfang, wir haben schließlich erst Januar. Bert Rürup favorisiert eine Bad Bank: "Wenn man darunter versteht, dass der Staat den Banken ihre vergifteten Papiere ohne Entschädigung abnimmt, lehne ich diese Idee ab." Die Eigentümer der Banken müssten zwingend an den Kosten beteiligt werden. "Es geht n

Selbstmord aus Angst vor dem Tod: Was ist zu tun?

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Wie es um die Finanzwirtschaft in Deutschland und den USA steht, beschreiben zwei erhellende Artikel in „Die Zeit“ und im „Der Spiegel“ vom Vortag. „Das internationale Finanzsystem ähnele inzwischen »den Straßen von Neapel zu Zeiten des Müllnotstandes«, sagte Sanio vergangene Woche auf dem Neujahrsempfang seiner Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in Frankfurt.“ zitiert Die Zeit den deutschen Bankenaufseher Jochen Sanio. „Die Deutsche Bank etwa stemmte Ende September mit nur 41 Milliarden Euro Eigenkapital Aktiva von 2061 Milliarden Euro“ , also fast soviel wie das gesamte deutsche Bruttoinlandsprodukt. Und das ist ja nur eine Bank von vielen. Und diese Situation wird sich schnell verschlimmern, denn während das Eigenkapital wegen der Ausfälle abnimmt, nimmt der Anteil der fälligen unverkäuflichen Derivate und Kredite weiter zu. In den USA sieht es naturgemäß nicht besser aus: „ Die Flut der Verluste bedroht nun auch die Großbanken, die lange Zeit als Stützen des Systems

Just take it serious: Beam me Up, Scotty!

Im Rahmen von Experimenten zur Entwicklung von Quantencomputern ist nun die salopp "Quantenteleportation" genannte, scheinbar zeit- und raumlose, Übertragung von Information(Quantenzustände) bei Ionen über immerhin 1 Meter Entfernung geglückt. Ein Meter erscheint wenig, ist aber bei den Dimensionen der Partikel schon eine ganze Welt. An atomaren Teilchen gelang das bislang nur über wenige Mikrometer, bei den dimensionslosen Photonen aber auch schon über 100 Km. Solche Experimente werfen ein Licht auf das Phänomen der Dekohärenz und Superselektion . Es gelingt inzwischen an immer größeren und weiter entfernten Systemen die Kohärenz aufrecht zu erhalten. Dekohärenz, das ist die Entscheidung für einen der vielen möglichen Überlagerungszustände, entsteht letztlich bei einer Wechselwirkung mit der Umgebung, allgemein einer wie auch immer stattfindenden Messung. Auch der Mensch selbst ist prinzipiell ein solches Quantensystem, trotzdem empfinden wir uns niemals als ein Überlagerun

Mutter aller Krisen: Die Blutgrätsche des Greenback

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Auch der Dollar ist jetzt in der offenen Diskussion . Paul Volcker, Wirtschaftsberater von Barack Obama, warnt seinen Chef vor dem drohenden Dollarcrash. Die Vereinigten Staaten befinden sich laut Ökonomengremium NBER bereits seit Dezember 2007 in der Rezession. Das Ende der Rezession sei nicht erkennbar und die Welt befinde sich mitten in der "Mutter aller Krisen". Momentan wird ein Haushaltsdefizit von 1200 Milliarden Dollar erwartet. Das ist als Gefahr für den Dollar zu sehen. Gerade Investoren aus Übersee könnten dann ihre Dollarreserven umschichten und zu einem Verfall des Dollars führen. Volcker, Ex-Chef der amerikanischen Notenbank, sollte es wissen. Aber an kompetenten Mahnern hat es nie gefehlt. So beschrieb der Ökonom Prof. Fredmund Malik bereits 2005 ziemlich genau das jetzige Desaster: „...Die Börsen gehen auf Talfahrt, die USA wird zur Wiege programmierter Krisen. Warum? Weil Amerikas Wirtschaftkraft völlig überbewertet ist.“ . So waren seit je her die US-Bilanzi

Big Bang: Vor oder nach der Wahl 2009?

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Am letzten Dienstag wurde in den USA der erste farbige Präsident vereidigt. President Obama schreibt damit schon am ersten Tag Geschichte. Bei all der Freude, die auch wir hier in Deutschland, darüber empfinden, müssen wir uns doch fragen, wie es in den nächsten Monaten voran gehen soll. Denn seine Wahl verdankt er nicht nur seiner Intelligenz und seinem brillianten Wahlkampf, sondern gerade auch seinem vielleicht unfähigsten Amtsvorgänger der US-Geschichte und der beginnenden größten Wirtschaftskrise seit 80 Jahren. Betragen die Staatsschulden in Deutschland z.Z. „nur“ etwa 65%, Tendenz steigend, und das Verhältnis Bankenaktiva/BIP nur etwa 3,3 , so ist die Situation in den USA schon weit verheerender voran geschritten. Aber auch weltweit: Beträgt das Missverhältnis in den USA etwa 5, so ist der weltweite Faktor bereits 10 zugunsten der Aktiva (Derivatives) zum BIP (GDP gross domestic product) . Es ist weniger die Frage OB die Blase platzt, sondern WANN und WIE. Wird es in Kürze eine

Antike Waffentechnik: Giftgas im Tunnel

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Wenn es um Ideen geht, sich seiner Gegner zu entledigen, war der Mensch schon immer erfinderisch. Schon im Jahre 256 setzten Perser gegen ihre römischen Feinde Giftgas ein. Zwanzig Leichen römischer Legionäre geben nun ein gruseliges Zeugnis ab.

K.O. in der ersten Runde: Soffin-Chef Günther Merl tritt zurück.

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Bevor der Bankenrettungsfond Soffin (Sonderfonds zur Finanzmarkstabilisierung) überhaupt richtig loslegen konnte, trat ihr Chef Günther Merl gestern wegen „unterschiedliche Auffassungen über die Führung des Bankenrettungsfonds“ bereits wieder ab. Ausgestattet ist der Fond mit weit über 500 Mrd. Euro Steuergeldern zur Wiederbelebung der stagnierenden Finanzflüsse zwischen den Kreditinstituten. Am mangelnden Geld liegt es bei diesen jedenfalls nicht: Mit sagenhaften 8093 Milliarden Euro erreichten im Oktober 2008 die Aktiva der deutschen Kreditinstitute ihren vorläufigen Allzeithöhepunkt seit 1950. Zum Vorjahreszeitpunk waren es noch 7.534 Mrd. Euro. Ein Zuwachs also von 559 Mrd. Euro in einem Jahr. Die Verschuldung des Bundes belief sich zum gleichen Stichtag auf 954 Millarden Euro, die alten Länder der BRD zur letzten Rechnung 2007 hatten 410 Mrd. Euro und die neuen Bundesländer knapp 75 Mrd. Euro auf dem Schuldkonto. Zusammen mit dem was die Gebietskörperschaften noch schulden kommen

Von Hinten durch die Brust ins Auge: Was haben wir aus der Krise von 1929 gelernt?

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Die aktuelle Finanzkrise ist die schwerste Wirtschaftskrise der westlichen Welt seit 1929 . Man brauchte damals rund 20 Jahre, inklusive einer wirtschaftlichen Depression und des größten Krieges aller Zeiten, um wieder das Niveau der alten Tage zu erreichen. Als eines der Hauptgründe für die damalige Depression gilt seitdem das Stocken der Finanzströme zwischen Wirtschaft, Bürgern und Banken, die zu einer fatalen Kettenreaktion führte. Deswegen werden in 2008 und 2009 Tausende von Milliarden Dollars und Euros in das weltweit marode Finanzsystem gepumpt. Die Hoffnung und der Glaube ist, die stotternden Finanzströme wieder in Gang zu setzen und somit die Wiederholung der 29er-Depression zu verhindern. Und so sind auch lauter berufene Stimmen zu hören, die uns ein Ende der aktuellen Finanzkrise noch in diesem, spätestens aber im nächsten Jahr versprechen. Solch ein Optimismus, der längst nicht von allen Ökonomen geteilt wird, setzt aber voraus, dass man nicht eventuell Ursache und Wirkung

Kalkriese eröffnet die Jubiläumssaison für 2009

Mit einer Lasershow und der Ausstellung von 2000 Friedenzeichen hat der Museumspark Kalkriese das Gedenkjahr eröffnet. Die Legionen des Varus fielen etwa Ende September/Anfang Oktober des Jahres 9 n.Chr. unter den Angriffen des Cheruskerfürsten Arminius. Sie verloren nicht nur Leben oder Freiheit, sondern auch Hab und Gut in für germanische Verhältnisse ungekanntem Ausmaß. Der Varusschatz, von 55 kg Silber in Hildesheim abgesehen, wurde bis heute nicht gefunden, nur marginale Reste der zugehörigen Schlacht. Diese werden in Kalkriese, seit der Wiederentdeckung durch Major Clunn 1987, aus dem geschichtsträchtigen Acker geborgen.

Minden-Barkhausen: Auch Germanicus hinterließ seine Spuren

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Ems und Weser waren im römisch-germanischen Krieg von zentraler Bedeutung. Nicht nur die bekannteste Auseinandersetzung dieses Krieges, die Varusschlacht, hinterließ Spuren, wie etwa beim Kalkrieserberg am Wiehengebirge. Der in 15 und 16 n.Chr. durchgeführte Versuch der Rückeroberung hinterließ einen ersten Stempel an der Weserfurt: "...Für Aufregung sorgt auch eine Grabung an der Porta Westfalica: Münzen, Nägel von Legionärsschuhen und Zeltheringe wurden dort freigelegt. Der Ausgräber Daniel Berenger ist sicher: ’Hier haben Tausende von Soldaten campiert’. Sein Verdacht: Das Lager könnte ins Umfeld der ‚Schlacht von Idistaviso’ gehören. Bekannt ist, dass Arminius 16 nach Christus an der Weser einen Frontalangriff auf ein Acht-Legionen-Heer wagte. Er entkam knapp..." (Zitat aus dem Spiegel, Nr. 51, 15.12.08, Feldherr aus dem Sumpf, Seite 126 ff., hier Seite 131.) Hier bei Barkhausen (Bildmitte, rechts neben der Porta), direkt unterhalb der Porta Westfalica, befand sich eine

Diebe in Nadelstreifen

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In Frankfurt am Main wurde letzten Dienstag das Unwort des Jahres 2008 gewählt. Sieger wurde „notleidende Banken“. Die Begründung der Jury durch den Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser traf den Punkt genau. Die Formulierung „notleidende Banken“ stelle das Verhältnis von Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise exakt auf den Kopf. Die Banken und Kredithändler haben die Krise herbeigeführt; mit dem Ausdruck „notleidende Banken“ werden sie nun zu Opfern stilisiert. Opfer aber ist der Steuerzahler der die unglaublichen Milliardenkredite nun tragen muss. Das bringt die sowieso angeschlagene Volkswirtschaft und den Staatshaushalt in große Bedrängnis. Die wirtschaftlichen Folgen wird der Durchschnittsbürger tragen, und nicht die „notleidenden“ Yachtbesitzer, die in Zukunft schlimmstenfalls ihre Beiboote verkleinern müssen.

Ein frohes neues Jahr 2009 !

Was wird uns dieses Jahr beschäftigen? Vier Themen werden sicherlich dazu gehören: Jubiläum: 2000 Jahre Deutsche Geschichte Nach der Krise ist vor der Krise: Finanzjongleure Obamania: Can we change? Wahl 2009: Merkel, Steinmeier, Lafontaine: Wer regiert Deutschland?