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Es werden Posts vom August, 2010 angezeigt.

Der letzte Kampf des Sarrazenen: Thilo schafft sich ab

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Sarazenen ist ein Begriff, der ursprünglich einen im Nordwesten der arabischen Halbinsel siedelnden Volksstamm bezeichnete. Im Gefolge der islamischen Expansion wurde der Begriff im christlichen Europa als Sammelbezeichnung für die muslimischen Völker verwendet, meist in angstgeprägtem Sinn. Die Bedeutung wurde seit der Spätantike sukzessive erweitert und dann im Laufe der kriegerischen Auseinandersetzungen mit maurischen und arabischen Armeen in Europa auf die islamischen Völkerschaften schlechthin. In dieser erweiterten Bedeutung wurde das Wort seit der Zeit der Kreuzzüge auch in die europäischen Volkssprachen übernommen. Besonders in Frankreich und der Schweiz ist noch heute der Familienname Sarrazin verbreitet. Vorläufer solcher Namen ist im Mittelalter ein vielfach dokumentierter Name oder Beiname Saracenus, der in vielen Fällen wegen einer „sarazenischen“ Herkunft des Trägers oder zur Hervorhebung einer besonders dunklen Haut- oder Haarfarbe entstand. Sofern der Name erst im Spät

Die Kernspaltung der Gesellschaft

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Jüngst erregt der dramatische Appell von 41 Wirtschaftsführern an die Regierung Aufsehen, von der Besteuerung der Unternehmensgewinne der Atomindustrie abzusehen, die aus der vorgesehenen Verlängerung der Laufzeiten veralteter Reaktoren entstehen. Nun, Jammern gehört bekanntlich zum Geschäft, erst recht wenn die Geschäfte so richtig dick sind. Konkret geht es um die Abwehr der so genannten Brennelementesteuer und der Erhöhung der Ökosteuer, jeweils vom erwarteten Umfang in Höhe von etwas mehr als 2 Milliarden, zusammen also knapp 5 Milliarden Euro jährlich. Die Debatte resultiert daraus, dass man den bereits 2002 beschlossenen Ausstieg rückgängig macht und damit der Atomindustrie durch die bereits vollständig abgeschriebenen Atommeiler einen gigantischen Zusatzverdienst als Geschenkpaket serviert. Altruistische Dankbarkeit der solchermaßen Beschenkten, in Form eines Anteils am unverhofften Gewinn für den Staat, und damit im Effekt für den Durchschnittsverdiener und Steuerzahler,

2,2%: Chinesische Verhältnisse in BRD?

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Das Statistische Bundesamt hat gerade ein Wachstum von 2,2% im zweiten Quartal 2010 berechnet. Würde das so weiter gehen dann kämen sagenhafte 9,1% Wachstum auf Jahresbasis zustande, quasi Verhältnisse wie in China zur Zeit auch bei uns. Scheinbar Grund genug für alle Gazetten wieder einmal das Ende der Talsohle und Aufschwung ohne Ende auszurufen. Nur, was ist davon tatsächlich zu halten? Zunächst mal ist der Wert natürlich sehr erfreulich und zumindest kurzfristig ist kaum mit größeren Industriepleiten und Entlassungswellen zu rechnen. Allerdings wäre es naiv, jetzt das Ende aller Probleme auszurufen. Denn das mächtige Plus verdankt Deutschland erst einmal seiner außerordentlichen Stellung im Weltwirtschaftsgefüge. So ist die BRD neben China der Exportweltmeister und profitiert, weit mehr als andere Volkswirtschaften, von anziehender Industrienachfrage in den Schwellenländern, nicht zuletzt beim direkten Konkurrenten China. Die BRD ist zudem von den alten Big-Playern der klar am