Das Eiervirus, oder: Die Krise in einfachen Worten
Da kommt also Ihr Nachbar zu Ihnen, und möchte sich drei Eier leihen. Sie kennen ihn gut, also geben Sie ihm die Eier. Ihnen fehlen jetzt zwar die nächsten Tage drei Frühstückseier, aber für den freundlichen Herrn machen Sie das gerne. Der Nachbar wiederum denkt sich, ach wie praktisch, und kommt nun dauernd mit solchen Wünschen. Dann werden Sie irgendwann nicht mehr so freundlich sein, sondern fordern: Ich gebe Ihnen drei Eier, wenn Sie mir nächste Woche vier Eier dafür zurückgeben. Das vierte Ei ist der Lohn dafür, dass ich drei Tage auf mein Frühstücksei verzichten muss. Nun, wie der Ökonom sagen würde, das vierte Ei ist der Zins dafür, dass sie vorübergehend Konsumverzicht zum Wohle eines Anderen leisten. Daran ist auch erstmal gar nichts auszusetzen, und die Menschen haben das im Prinzip schon immer so gemacht. Bleiben wir also mal bei unseren Eiern. Stellen Sie sich vor, sie sind Bewohner eines Dorfes. Sie tauschen also gegenseitig ihre Produkte, drei Eier für ein Brot, ein Brot