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Es werden Posts vom September, 2013 angezeigt.

Nach der Wahl – Hauen und Stechen um die Pfründe

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Der Ausgang der Bundestagswahl 2013 ist ein wenig seltsam gewesen. Wie allseits erwartet, natürlich, konnte Angela Merkel die mit Abstand größte Fraktion der Wähler auf ihre Seite bekommen. Das scheinbar fulminante Ergebnis ist bei genauerem Hinsehen allerdings nicht so überzeugend, wie die 41,5% für die Union es erst mal erscheinen lassen. Denn die enormen Zugewinne von fast 8% gehen praktisch ausschließlich auf die Wählerwanderung von der FDP zur Union zurück. Unterm Strich hat die Tigerentenkoalition also sogar rund 2% verloren und nichts wirklich gewonnen. Denn zur absoluten Mehrheit reichte es ja dann doch nicht für Angela. Überhaupt Angela. Der ganze „Wahlkampf“ der Union bestand praktisch nicht aus irgendwelchen Sachargumenten, sondern fast ausschließlich aus der Suggestion „Mutti wird es richten!“. Erfolgreich hat man es geschafft, den Euro und sein Dilemma nahezu vollständig aus dem Wahlkampf und den Köpfen der Wähler heraus zu halten. Ansonsten gab es nur Verlierer, unter d

Syrien oder das Spiel mit den roten Linien

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Angela und die Republik wurden wieder einmal nach allen Regeln der diplomatischen Kunst öffentlich vorgeführt und nackig gemacht: Als die große Staatenlenkerin und Wahlkämpferin Merkel gerade im Flieger saß und den G20-Gipfel in Russland verließ, kuschelten sich alle großen und bedeutenden EU-Staaten außer Deutschland zusammen, nämlich Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien, und unterschrieben flugs hinter dem entzückenden Rücken der amtierenden Kanzlerin die US-amerikanische Erklärung zu einem militärischen Vorgehen in der Syrien-Frage : „Die Kanzlerin hatte ihre Unterschrift zunächst verweigert. Sie verließ St. Petersburg am Freitagnachmittag, um bei der parallel stattfindenden Konferenz der EU-Außenminister in Vilnius eine gemeinsame Haltung in der Syrien-Frage auszuhandeln. Nach Merkels Abreise schlossen sich Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien der amerikanischen Erklärung an - offenbar ohne Wissen der Kanzlerin. Deutschland war damit der einzige europäische G-