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Es werden Posts vom März, 2010 angezeigt.

Der LHC beginnt zu feuern

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Heute wurde bekannt gegeben, dass der Large Hadron Collider (LHC) beim CERN bei Genf den Wirkbetrieb wieder aufgenommen hat. Mit Spannung warten Teilchenphysiker auf erste neue Ergebnisse. Andere dagegen erwarten mit Spannung den selbst induzierten Weltuntergang: "...Kurz vor einem mit Spannung erwarteten Experiment im weltgrößten Teilchenbeschleuniger bei Genf hat das europäische Atomforschungszentrum CERN erneut Einwände von Kritikern zurückgewiesen. CERN-Generaldirektor Rolf-Dieter Heuer sagte im Deutschlandradio Kultur, durch die ab heute geplanten Protonen-Zusammenstöße bei bislang nie erreichten Energien würden keine schwarzen Löcher erzeugt. Im Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) könnten eventuell lediglich „mikroskopische schwarze Löcher“ entstehen. Diese würden aber sofort wieder zerfallen." schreibt heute die WELT . Da am LHC eventuell winzige schwarze Löcher oder seltsame Materie erzeugt werden könnte, gab es Bedenken vor möglichen Risiken. So reich

Dead Man Walking III: the elephant in the room that nobody sees

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Dank eines Kommentars und Email von Hr. Wolfgang M. bin ich auf eine ökonomische Arbeit von Halil Güveniş aufmerksam gemacht worden. Halil Güveni ist ein deutschsprachiger Lyriker und Essayist, der aber Physik in Tübingen studierte. Da der Autor in seiner ökonomischen Arbeit, die im folgenden analysiert wird, im wesentlichen zum gleichen Ergebnis kommt wie ich, sah ich es als notwendig an, genau zu analysieren, was er denn da gemacht hat. Und das hat sich als sehr fruchtbar erwiesen, denn dabei offenbart sich des Ökonomen-Pudels Kern. Hr. Güveniş relevante Arbeit ist:“Zur Zusammenbruchskrise des Kapitalismus - Das Langzeitverhalten der Wirtschaftsentwicklung in BRD, Japan und USA – mit drei Excel-Dateien zu Zeitreihen und Diagrammen“, und man kann sie unter dem angegebenen Link für kleines Geld kaufen. Ich zitiere hier nur das wesentliche theoretische Grundgerüst. Der wesentliche Teil der Arbeit, die statistische Untersuchung der Daten aus USA, Japan und BRD ist zur Lektüre nur zu em

Der EURO und die Sphinx von der Uckermark

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Angela Merkel gibt Rätsel auf. In der Griechenlandkrise hat sie dabei eigentlich bisher alles richtig gemacht, da sie direkte Finanzhilfen, insbesondere durch den EU-Zahlmeister BRD bislang konsequent abgelehnt hat. Es fragt sich allerdings, was ihre tatsächlichen Beweggründe dafür sind. Sind es die absehbaren Folgen solcher direkten Hilfen, nämlich eine weitere Aufweichung der Verschuldungsregeln und damit eine weitere Schwächung des Euros, sowie die dann ausgelöste Kettenreaktion weiterer unbegrenzter Finanztransfers in die anderen Kippkandidaten der EU, oder ist es nur ganz profan die Angst vor einem Machtwort des Wählers in NRW Anfang Mai? Frau Merkel handelt bevorzugt undurchschaubar aus dem Hintergrund. Als die „Sphinx von der Uckermark“ wurde sie schon bezeichnet. Aber auch "Management by Hubschrauber" nennt man das, wenn man erstmal die zweite Reihe sich austoben lässt um dann mit einem gut vorbereiteten Einflug und abgewogenen Landung die Sahne abschöpft. Und so ste

Dead Man Walking II: Quantitätstheorie und freie Marktwirtschaft

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Der folgende Text ist eine mathematische Erweiterung zu meinem Artikel panem et circenses: dead man walking vom 10. Juni 2009. Wenn Ökonomen theoretisieren, so entstammen die Argumente größtenteils einer schon lange bekannten und ziemlich trivialen Gleichung M*V=x*P. Es ist die so genannte Quantitätsgleichung und die Theorie dazu die Quantitätstheorie . Die Wahl der Buchstaben spielt natürlich keine Rolle, hier sind M die verfügbare Geldmenge, V die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, x sind die Güter und P die Preise der Güter. Dieser einfache Zusammenhang war schon Gelehrten des 16. Jhd. aufgefallen und erwuchs zur Kerntheorie der Ökonomie unter Milton Friedman und dem von ihm entwickelten Monetarismus und bildet das Fundament der „Freien Marktwirtschaft“. Sein Gegenpol ist bislang der Keynesianismus , der dagegen die Notwendigkeit von Staatseingriffen betont, also eine gelenkte Marktwirtschaft. Diese beiden ökonomischen Varianten sind nach wie vor das Kernelement der meisten Ökon

Immer in die Vollen: Josef Ackermann

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Acki hat wieder mal gut "verdient". Dank der soliden Investmentsparte der Deutschen Bank konnte er sich wieder einmal 10 Mio. Euro Bonus für 2009, zusätzlich zum kargen Vorstandssalär, auf sein persönliches Konto überweisen. Von Krise keine Spur? Das seine Investmentsparte nur deswegen so gut fährt, weil die Steuerzahler der westlichen Staaten für die Schulden der weltweiten Investmentbanker gerade stehen müssen, irritiert ihn naturgemäß so gut wie nicht. Ganz im Gegenteil: Sollen Die doch erstmal sparen und Ihre Haushaltsdefizite runter fahren! Und falls das, etwa in Griechenland, nicht klappt, dann bitteschön hat doch der Steuerzahler dafür zu sorgen, dass den Banken, und ganz speziell direkt oder indirekt Ackermann, dadurch kein Verlust entsteht! Ist doch leicht zu begreifen, oder gibt's noch Fragen? Dass zwischen Bankerboni und Rettungsmilliarden des Kleinbürgers irgendein Zusammenhang bestehen könnte erscheint da irgendwie Weltfremd. Zumindest für die Welt

David und Goliath: Die Normalität des Grauens

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Halten Sie obiges Bild für eine Aufnahme des NASA - Marsrovers? Egal, auch wenn es so aussieht, es ist etwas ganz anderes. Gestern erschien ein Artikel im Online-Spiegel mit dem Titel: "Obamas Killerdrohnen: Schattenkrieg des Friedensfürsten" . Thema ist die zunehmende Verwendung von unbemannten Killerdrohnen zur Liquidierung militärischer Gegner per Fernsteuerung. "...Was sich derzeit beobachten lässt, ist die massive Ausweitung einer neuen Methode der Kriegsführung unter Führung der USA. Es ist ein Krieg der schnellen Erfolge und der Entscheidungen im Halbdunkel. Ein Krieg, der scheinbar sauber ist und doch auf staatlich angeordneten Mord hinausläuft. Von dem es kaum Bilder gibt, der aber in den kommenden Jahren mit Gewissheit noch weiter eskalieren dürfte." fasst der Spiegel zusammen. Denn "...Wie hoch ist der Preis dafür, einen Terroristen ein für alle Mal unschädlich zu machen, indem man ihn umbringt? Im Laufe von 14 Monate hat der US-Auslandsgeheimdiens

Meinungsreform bei Beckmann

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Griechisches Weinen konnten wir gestern Nacht bei Beckmann's Runde erleben. Normalerweise habe ich keinen großen Nerv für Talkrunden, aber die Persönlichkeiten dieser illustren Runde waren diesmal wirklich interessant gesät. Sei es Theo Waigel, der wieder einen Termin beim Augenbrauenfriseur bräuchte, oder die intelligente und auch mit 58 immer noch bezaubernde Vicky Leandros. Trotzdem hätte ich wohl weitergezappt, wenn da nicht ein ausgezeichneter Finanzexperte, Mr. DAX Dirk Müller , in der Runde gesessen hätte. Und so begann die Runde zum Griechischen Schuldendrama, dank Müller, dann auch gleich kontrovers. Kaum hatten die üblichen Schuldentilgungsphantasien angehoben wandte Müller ein, dass weder die Schulden in Griechenland noch sonst wo in der westlichen Welt je zurück gezahlt werden könnten, was Theo Waigel auch gleich mit einem sachkundigen "Wa-Wa-Wa-Wa" konterte. Überhaupt machte Mr. EURO Theo Waigel nicht nur optisch den Eindruck des getretenen Dackels. Sekundie

Griechenland: Ein Sanierungsfall der keiner ist

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Nach Hartz-IV-Bashing erleben wir zur Zeit das Attika-Bashing als neue Variante eines Problems, das keines ist. Jedenfalls nicht in der suggerierten Form. Natürlich muss sich Griechenland vorhalten lassen, jahrzehntelang mit geschönten Zahlen hantiert zu haben. Und Steuerflucht und Korruption in selten auffälliger Weise toleriert und sogar gefördert zu haben und ständig mehr Geld aus zu geben, als man einnimmt. Alles Symptome aber mit denen die Anderen, die jetzt mit dem Finger nach Athen zeigen, auch mehr oder weniger stark zu kämpfen haben. Symptome der gleichen Krankheit des gleichen Virus, den alle westlichen Gesellschaften lange schon im Blut haben. Nur das schon immer Griechenland weniger Abwehrkräfte gegen diese Krankheit besaß. Schlimmer noch, es wurde zusätzlich, wissentlich der Immunschwäche, mit diesem Virus infiziert. Und zwar von Denjenigen die jetzt angesichts der saftigen Arztrechnung, die sie wegen der Zahlungsunfähigkeit des Patienten wohl oder übel übernehmen müssen,

Warten auf Godot: Neues Allzeithoch des Goldes

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Der Goldpreis hat heute mittag mit mehr als 834 Euro/Unze wieder ein Allzeithoch erreicht. Was Sie haben noch nichts davon in den Gazetten gelesen? Kein Wunder, denn der deutsche Journalismus starrt wie immer nur gebannt auf den Dollar. Und da alle wichtigen westlichen Währungen, der US-Dollar , das Britische Pfund und auch der Euro unterschiedlich und wechselseitig inflationieren, ist es wieder keinem aufgefallen. Zwar erreichte in Dollar gemessen das Gold sein letztes Allzeithoch am 03.12.2009, in Euro gemessen aber überschreitet der Goldpreis bereits seit dem 15.02.2010 lustig sein damaliges Allzeithoch von 802 Euro/Unze. Für die tatsächliche Inflationstendenz sollte man daher natürlich den über die drei wichtigsten westlichen Währungen gemittelten Goldpreis betrachten. Und dort sehen wir den weiteren Verlauf der Fünften Welle . Auch währungsgemittelt erreicht der Goldpreis, bezogen auf den Januar 2000, mit 3,74 ein Allzeithoch. Im Vergleich mit den direkt dazu korrelierenden Inf