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Es werden Posts vom Januar, 2010 angezeigt.

Spar'nschmarr'n: Warum der Staat gar nicht mehr sparen kann

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"Wunsch und Wirklichkeit" titulierte der Spiegel unlängst: "Wirtschaftskrise und Schuldenrekord - zumindest Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat vor diesem Hintergrund längst alle finanzpolitischen Träumereien aufgegeben. Deshalb bereitet er die Bürger nicht auf Steuerentlast- ungen vor, sondern kündigt lieber umfangreiche Kürzungen ab dem kommenden Jahr an......Im Koalitionsvertrag hatten Union und Liberale sich nach wochenlangem Ringen auf 24 Milliarden Euro Steuerentlastungen verständigt. Allerdings enthält der Vertrag einen Finanzierungsvorbehalt und den Hinweis auf die neue Schuldenbremse. Die Mehrheit der Deutschen lehnt wegen der Finanzprobleme jüngsten Umfragen zufolge Steuerentlastungen ab. ....." Das ein verschuldeter Staat erstmal Schulden abbauen sollte, statt neue zu machen, dass leuchtet auf den ersten Blick ein. So sehr, dass die Bürger sogar das von der FDP versprochene Steuergeschenk in Höhe von 24 Mrd. Euro mehrheitlich ablehnen und somit o

Erstaunliche Einsichten

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Manchmal geschehen erstaunliche Dinge. "Obamas Bankenplan:  Mit fremdem Geld zockt man nicht" tituliert heute das Manager-Magazin . Grund für den Sinneswandel ist ein verlorener Senatsposten und ein alter Haudegen der FED: "Paul Volcker ist 82 Jahre alt und braucht auf niemanden mehr Rücksicht zu nehmen. Seit Monaten rührt der ehemalige Fed-Präsident die Trommel für eine Aufspaltung der Großbanken." . Mit dem Verlust der strategisch wichtigen Senatsmehrheit wird es schwer für Barack Obama, noch irgendetwas von großem Gewicht durch zu setzen. Die Jahrhundertreform des US-Gesundheitswesen steht deswegen jetzt vor dem Scheitern. Zumindest wird er sie auf Druck der Republikaner erheblich verwässern müssen. Und es drohen noch weitere solcher Wahlen, die für seine Parteikameraden aufgrund gesunkener Popularitätswerte des Präsidenten zur Zeit kaum noch zu gewinnen sind. Bleibt also nur die Flucht nach vorn? Endlich geht er an den Kern des Problems heran, nämlich da

Silvio Westerwelle oder die käufliche Republik

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Sie kennen die Situation: Sie gehen in die angesagteste Pizzeria der Stadt und wollen unangemeldet noch bevorzugt speisen. Also lassen sie sich vom Kellner einen Tisch zu weisen, und drücken ihm bei der Gelegenheit schon mal 10 Euro Trinkgeld in die Hand. Der Erfolg liegt sprichwörtlich auf genau dieser Hand, sie bekommen also einen guten Tisch und bevorzugte Bedienung. Ihren geldwerten Vorteil zahlen jetzt die anderen, weniger spendablen, Gäste, die für die gleichen Menupreise nun an einem schlechteren Tisch länger warten müssen. Natürlich könnte der Kellner ihre noble Spende auch einfach kassieren und ansonsten ignorieren, aber dann kann er sich sicher sein, dass er bei nächster Gelegenheit kein Trinkgeld mehr von Ihnen bekommt. So einfach ist das. In der Politik soll das angeblich anders sein. Man konnte es längst ahnen , nun ist es offiziell: Die so seltsam merkwürdige Mehrwertssteuerbegünstigung für Hoteliers, die der Steuerzahlernormalbürger nun mit mehr als 1 Milliarde Euro jähr

Die Fünfte Welle

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Das Schreckgespenst der Hyperinflation ist in den Kolumnen der Ökonomen und Politiker noch kein Thema. Von Journalisten auf diese Möglichkeit angesprochen reagieren diese irgendwo auf der Skala zwischen belustigt und empört. Nur wenige Ökonomen scheinen an diese finale Lösung zu glauben, die Schönredner sind noch deutlich in der Überzahl. Bei den Wenigen gibt es einerseits bekannte politische Wirrköpfe und ökonomische Untergangspropheten wie Lyndon LaRouche : „....Betrachtet man zunächst diesen..Aspekt dieser Krise, so besteht das einzige Gegenmittel für die USA in einer plötzlichen, drastischen Konkurssanierung ihres Finanzsystems.....Wenn der..vorgeschlagene notwendige Kurswechsel der US-Politik verhindert wird, wird die ganze Welt in die größte Depression der..Geschichte stürzen. Es käme zu einer immer rascheren Verringerung der Weltbevölkerung auf ein Niveau..von mehr als 6,5 auf weniger als 2 Milliarden Menschen; es wäre der ungeheuerlichste Völkermord in der Geschichte. ....“ ;

Liquidität und Inflation

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Die Standardbehauptung der Staatsbanker, die derzeit das Weltfinanzsystem mit billigem Geld überfluten, ist, dass die rasant zunehmende Liquidität keinen besonderen Einfluss auf zukünftige Inflationsraten habe, sondern lediglich die Geldverfügbarkeit (Liquidität) des Finanzsystems fördern würden. Des weiteren wird behauptet, dass man die überschüssige Liquidität später wieder abschöpfen könnte. In einem gewissen Sinne ist dies gar nicht so verkehrt. Denn die riesigen Vermögen die auf den Bankkonten vor sich hin dümpeln, und daher gar nicht in den Konsum und auch kaum in Investitionen gehen, sollten mangels tatsächlich ausgeübter Kaufkraft keinen negativen Effekt auf die Inflationsraten haben. Die Aktiva/Passiva der Banken an und für sich haben keinen Einfluß, es sind lediglich die Renditen die sich negativ auf das BIP auswirken. Denn diese müssen letztendlich, sei es direkt oder indirekt, aus dem aktuellen BIP gedeckt werden. Solange das Verhältnis Renditen zu Wachstum (BIP) einigermaß

Welt am Scheideweg

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"...Wahnsinn war für Albert Einstein die Dummheit, immer das Gleiche zu tun, aber andere Ergebnisse zu erwarten. Das gilt auch für den Glaubenssatz »Wachstum, Wachstum über alles«. Ost und West, Nord und Süd sind sich einig wie feindliche Zwillinge, dass dies der Garant für Wohlstand und Beschäftigung ist. Sinkt das Wachstum, verfallen ganze Nationen in kollektive Depression...." schreibt jüngst die ZEIT : "...Studien von William Clark belegen, dass in den vergangenen 40 Jahren die Natur weit stärker geschädigt wurde als in den 500 Jahren zuvor. In der Prognose der Internationalen Energieagentur steigt der Energieverbrauch bis zum Jahr 2020 um weitere 60 Prozent an, überwiegend aus fossilen Quellen. Allein in den vergangenen acht Jahren erhöhte sich die Konzentration des klimaschädlichen Kohlendioxids um 30 Prozent." Wirtschaftlicher Wohlstand und Klimaerwärmung sind eng korreliert ( [1] , [2] ). Eindrücklich lässt dies auch ein simpler Vergleich zwischen der Klima

Weimar 2.0: Die Ruhe am Strand

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Weihnachten vor fünf Jahren. Touristen genießen in Phuket den frühen Morgen an den Stränden. Gegen acht Uhr zieht sich das Meer ungewöhnlicherweise um einige hundert Meter zurück. Das ungewöhnliche Phänomen lockt viele Menschen zum Meer hin, um die nun dort auf dem trockenen zappelnden Seekreaturen zu bewundern. Die meisten aber bleiben gelangweilt auf ihren Badedecken liegen. Nur ganz Wenigen ist dieses typische Vorzeichen einer kommenden Katastrophe bekannt, denn bei einem schweren Seebeben zieht sich häufig das Meer weit zurück bevor Minuten später eine umso gewaltigere Welle heranstürmt. Die aufgeklärten Beobachter treten die sofortige Flucht in höher gelegenes Gelände an und retten sich damit. Fünfzehn Minuten später beginnt für die Zurückgebliebenen das große Sterben: In den nächsten Minuten und Stunden kommen 231000 Menschen in den bis zu sechs aufeinander folgenden Flutwellen des Tsunamis, ausgelöst durch das Sumatra-Andamanen-Beben vom 26. Dezember 2004, um. Die Time-Report

Tandemvipera's Neujahrsgruß

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Das Jubiläumsjahr 2009 ist um, das neue Jahrtausend wird zweistellig, es lebe das neue Jahr 2010. Auch im neuen Jahr wird der Fokus dieses Blogs auf der Beobachtung und Analyse der sogenannten Finanzkrise liegen. Aber auch das Sonstige soll nicht unbeachtet bleiben. In ersten Jahr 2009 hatte dieser Blog rund 8000 Seitenzugriffe aus 51 Ländern der Erde. Ich danke allen meist unbekannten Besuchern und insbesondere denjenigen, die Kommentare und Mails an mich sandten. Bitte nutzen Sie die Möglichkeiten zur elektronischen Kommunikation, ich werde im Rahmen meiner Zeit versuchen alle Mails und Kommentare ausreichend zu beantworten. Was wird uns in 2010 nun beschäftigen? Finanzkrise: Sie ist noch lange nicht vorbei, da es sich eben nicht um eine der vielen lapidare Finanzkrisen, sondern um eine fundamentale Systemkrise handelt. Da sie bislang nur an den Symptomen und nicht an den Ursachen behandelt wird, ist ein unmittelbares Ende nicht abzusehen. Zumal sie mit denselben Mitteln bekämpft wi