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Es werden Posts vom März, 2009 angezeigt.

Jubiläum 2009: Das Vermächtnis des Arminius

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Eigentlich war das Jahr 2009 als grandiose Jübiläumsveranstaltung zum Urmythos der Deutschen, der ersten Staatsgründungen auf germanischem Boden, geplant. In der Zeit von etwa 9 v.Chr.-19 n.Chr. waren diese das Reich des Marbod und von 9 n.Chr.-20 n.Chr. das Reich des Arminius. Mit dem gigantischen Schatz aus der Varusbeute legte er den finanziellen Grundstein für seinen Versuch der Staatenbildung, aber auch für Neid, Gier und endlich seinen Tod durch die Hände seiner eigenen Verwandtschaft. Die beiden Reiche gingen somit im Bruderkrieg 17-20 n.Chr. schon wieder restlos unter. Ihre Geschichte aber wurde, am Rande erwähnt, von römischen Historiographen überliefert; ihr Mythos wurde in Sagen und Liedern (Marbod-Thidreksage; Arminus-Siegfriedlied) bewahrt, und das Nibelungenlied führte schließlich um 1200 wieder zusammen, was zusammen gehört. Wir wissen nicht, welchen inneren Kampf Arminius ausfocht , was ihn zu der Revolte gegen die römische Vorherrschaft antrieb. Er war adliger römisch

Systemkrise, dritter Akt: Der Dollar wird offiziell angezählt

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"Der Chef der chinesischen Zentralbank hat eine neue globale Leitwährung gefordert, die unter der Aufsicht des Internationalen Währungsfonds stehen soll. Damit argumentiert er indirekt gegen den Dollar." schreibt die Welt heute. Diese unheimliche Geldschwemme aus den USA; waren vor zwei Jahren noch Millionen die gängige Wirtschaftsgröße, so ab Ende 2008 dann Milliarden, so sind es nun im Frühjahr 2009 schon Billionen $, von denen regelmäßig für Stützungskäufe die Rede ist. Zunehmend nervös werden damit natürlich die Besitzer der gewaltigen Währungsreserven in Dollar, die sich außerhalb der USA seit der Reagan-Zeit angesammelt haben. Die gilt es in halbwegs taugliche Sachwerte zu verwandeln. Gold kommt dafür nicht in Frage, denn von dem edlen Metall gibt es viel zu wenig, allein in Deutschland könnten die Reserven gerade einmal knapp 1% der Bankenaktiva decken. So geht man also auf Einkaufstour , um zu retten, was zu retten ist. Daimler ist da eine prima Adresse. Durch Fehli

"Tag der Unfreiheit" oder Tag der Heuchelei?

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Heuchelei zählt bekanntlich zum Grundrepertoire der Politik. "Eine Verstaatlichung der angeschlagenen Hypo Real Estate rückt näher: Der Bundestag hat dem Gesetz zur Enteignung der Bankaktionäre mehrheitlich zugestimmt. Die Opposition spricht von einem "Tag der Unfreiheit"." schreibt heute der Spiegel . "Jetzt darf die Regierung notfalls die Aktionäre enteignen, wenn freiwillige Lösungen scheitern. Das Parlament hat das entsprechende Gesetz mit der Stimmenmehrheit der Großen Koalition beschlossen. FDP und Linke stimmten mit Nein, die Grünen enthielten sich.". Enteignung? Wieso das eigentlich. Ohne die, unfreiwillige und ungefragte, Hilfe des Steuerzahlers wären die Anteile der Aktionäre 0,00 Euro wert, statt der just heute noch lächerlichen 82 Cents. Allein die bereits gewährten Hilfen summieren sich auf eine Höhe, die jeden durchschnittlichen deutschen Familienvater um 5000 Euro erleichtert haben. Gegen diese Enteignung durch die Hintertür hat sich diese

Systemkrise zweiter Akt: Der Apokalyptische Reiter

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Nun ist der Apokalyptische Reiter auch offiziell aus dem Stall gelassen: Die Notenpresse reitet durch die Lande. Heute berichtet der Spiegel : „Die Fed kündigte an, für 300 Milliarden Dollar langfristige Staatsanleihen des Finanzministeriums aufzukaufen, um "zu einer Verbesserung der Lage auf den privaten Kreditmärkten beizutragen". Die Fed erklärte sich außerdem bereit, den Ankauf fauler Hypothekenkredite auf dem US-Finanzmarkt noch auszuweiten. Dafür sollten weitere 750 Milliarden Dollar bereitgestellt werden; damit wird die Fed inklusive früherer Käufe insgesamt etwa 1,25 Billionen Dollar für den Erwerb verbriefter Immobilienkredite aufbringen.“ Das nötige Geld wird diesmal einfach gedruckt. Denn die Nullzinspolitik lässt den USA keine andere Möglichkeit mehr. „Es sei weitgehend gesetzt gewesen, dass die Fed auch Staatsanleihen kaufen und die Notenpresse richtig anwerfen werde, sagte Dan Fuss von der Finanzberatung Loomis Sayles in Boston.“. Denn über den Rückkauf der Sta

Sodom und Gomorrha: Nach Uns die Sintflut

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Trotz fast einer Milliarde Euro Verlust in 2008 genehmigen sich die verantwortlichen Postmanager einen satten Bonus von rund 12 Millionen Euro, allein für den Chef ein kleines Trostpflaster von 2,4 Millionen neben seinem spärlichen Grundgehalt von fast einer Million. "Und wofür? Als Belohnung für den Rekordverlust? Nein, als „Bleibeprämie“. Also dafür, dass sie weiterhin das taten, wofür sie ihr festes Gehalt bekamen: ihren Job. Diese Arbeitsmoral erschien den spendablen Geldgebern - dem Aufsichtsrat - so sensationell, dass man sie einfach belohnen musste." schreibt der Focus in seinem Artikel "Der dreiste Postbank-Raub". Auch die HRE, die Zombiebank ihres Boni-klagefreudigen Exmanagers Funke, schreibt weiter lustig rote Zahlen. "Hypo Real Estate braucht dringend zehn Milliarden Euro: ...Dieser Verlust müsse bis zur Aufsichtsratssitzung am 24. April ausgeglichen werden, um eine Insolvenz zu vermeiden." bemerkt der Spiegel . Nicht erwähnenswert ist, dass e

Flaschenpfand: Funke will Millionen

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Die HRE steht kurz vor dem Kollaps. Bis zu 1000 Mrd. Euro Schulden drohen dem Steuerzahler angelastet zu werden. Der Spitzenmanager Georg Funke wurde bereits Ende 2008 deswegen fristlos gefeuert. Nun will er seinen ehemaligen Arbeitgeber auf Weiterzahlung seiner Ansprüche verklagen, da sein Vertrag ja eigentlich bis 2013 bestanden hätte. Das wären also einmal das bescheidene Gehalt von 150.000 euro pro Monat und danach Pensionszahlungen von nur noch 560.000 Euro/Jahr, so dass sich das in weiteren 15 Jahren auf 8,4 Millionen Euro addiert. Nun ja, wenn er sich ein wenig einschränkt, wird er davon gerade noch leben können. Aber er ist ja noch jung, da wirds schon noch was mehr werden. "Funke galt vielen als maßgeblich verantwortlich für die Krise der Bank. Zuletzt hatte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff ein härteres Vorgehen der Justiz gegen das ehemalige Management der HRE gefordert. "Eine pflichtwidrige Vernichtung von Kapital ist eine Straftat", hatt

Futurologie III: Die Vergangenheit ist die Richtung der wahrscheinlichsten Vorhersage.

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Zeit ist eine schwer fassbare Größe, insbesondere die grundsätzliche Richtung des Zeitpfeils in die Zukunft. Aus Sicht der statistischen Physik kann man sagen: Vergangenheit ist die Richtung der wahrscheinlichsten Vorhersage. Entsprechend schwammig bleibt daher häufig die Vorhersage der Zukunft. Nichts desto trotz ist auch in diese Richtung vieles erkennbar. Auch an Futurologen mangelt es nicht, allein die Konsistenz der Aussagen lässt zu wünschen übrig. So haben wir auf der einen Seite die Schönredner und Abwiegler, auf der anderen Seite die Dr. Dooms und Endzeitprediger, dazwischen alle denkbaren Abstufungen. Nun, was soll der Bürger glauben, der sich nicht im Wirrwahr der Finanzlogik und unnötigen Fachchinesisch auskennt. Insbesondere Letzteres dient ja auch dem Dummschwätzen gleichermaßen von Anlegern, Politikern und Wahlvolk. Allein der Blick auf die Randbedingungen der Wirtschaftsordnung schafft die Freiheit, sich nicht durch verwirrende Details auf Nebenkriegsschauplätzen verhei

Heute auf dem Spielplan: Christian Wulff gibt den Zorro

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So zitiert heute der Spiegel : „ Christian Wulff verlangt, dass die Justiz gegen Vorstände und Aufsichtsräte von Krisenbanken vorgeht. Auch deren Privatvermögen soll zum Schadensersatz herangezogen werden....Eine pflichtwidrige Vernichtung von Kapital ist eine Straftat..... Er erwarte von den Strafverfolgungsbehörden, dass die verantwortlichen Vorstände und Aufsichtsräte etwa der Hypo Real Estate und der Depfa jetzt vernommen würden. Die Justiz müsse auch dafür sorgen, dass privates Vermögen von Bankvorständen gesichert werde, um eine spätere Durchsetzung möglicher Schadensersatzansprüche zu erleichtern,...Dazu sei es sinnvoll, gegen die Verdächtigen Reisebeschränkungen und Meldepflichten zu verhängen. .....Bei kurzfristigen Liquiditätsbeschaffungen für langfristige Verpflichtungen seien Vermögensschäden gigantischen Ausmaßes bewusst in Kauf genommen wurden. "Solches Zockertum ist kein bloßes ökonomisches Versagen, sondern wirft die Frage nach Verantwortung und Haftung auf".