Donnerstag, 17. Oktober 2013

Aktenzeichen ABC – Der Fall Maddie McCann

Der tragische Fall des in 2007 in Portugal verschwundenen dreijährigen Mädchens Maddie hat das Zeug zu einem der Kriminalfälle des Jahrhunderts. Denn das einzige was ganz sicher ist, ist dass Sie seit dem 3. Mai 2007 nicht wieder aufgetaucht ist. Weder Sie noch Ihre sterblichen Überreste. Der Fall Maddie McCann ist wieder in den Schlagzeilen. Jetzt auch in Deutschland, da sich die beliebte Sendung Aktenzeichen XY nun ebenfalls der Sache angenommen hat. Gesucht werden wie immer Hinweise und Zeugen aus dem Umfeld der vergleichsweise riesigen Zuschauermenge. Wie bereits vor kurzem im britischen Fernsehen, werden die Ereignisse, soweit sie als bekannt gelten, von Schauspielern gespielt und rekonstruiert. In der Hoffnung dass, nach nun schon mehr als 6 Jahren, dem einen oder anderen Zufallsbeobachter von damals noch etwas neues altes in den Sinn kommt. Der deutsche Auftritt hängt damit zusammen, dass die McCann's Scotland Yard zu weiteren Nachforschungen überzeugen konnten und neue Zufallszeugen von geheimnisvollen Männern am Ort des Geschehens berichteten, die niederländisch oder deutsch gesprochen haben sollen. Aktenzeichen XY hat nun genau die in Britannien in der vergleichbaren Sendung Crimewatch verbreitete Sichtweise übernommen und gesendet. Zum Beginn des Einspielers zeigte man die rührenden Bilder der kleinen Maddie, wie sie mit den noch kleineren Zwillingen der Familie spielt. Emotional verstärkt, sofern dass überhaupt noch ging, wurde dies dazu durch den Live-Besuch der sichtlich trauernden und sich immer noch gegenseitig stützenden Eltern. Für das, was an diesem Abend des Jahres 2007 wirklich geschah, dafür gibt es allerdings zwei völlig widersprüchliche, bislang beides nur mutmaßliche, Versionen. Egal welche der beiden Versionen nun stimmt, sollte der Fall je geklärt werden, so sind jedenfalls beide Varianten so schrecklich wie auch medienwirksam:

Version 1 ist die, die die portugiesische Polizei für die wahrscheinlichste hielt: Die Eltern McCann, beides Ärzte, töteten versehentlich ihre Tochter und beseitigten danach die Leiche, um ihr Versagen zu vertuschen.

Version 2 ist die der McCann's, die nun auch offiziell von Scotland Yard verfolgt wird: Danach wurde Maddie entführt und könnte unter Umständen sogar noch irgendwo lebend zu finden sein.

Die Medien spielen eine übergroße Rolle in diesem Drama. So war alleine schon das Verschwinden eines britischen Mädchens im Urlaub in Portugal eine schreckliche Nachricht für sich genommen. Und somit gut genug für so einige europäische Schlagzeilen. In den Tagen und Wochen danach entwickelte es sich jedoch zu einer gewaltigen Medienhype, mit allem Drum und Dran, international und sogar der Papst wurde mit auf das mediale Schlachtfeld gezogen. Da waren die sehr schnell in Verdacht geratenen Eltern, aber auch die nach Ansicht der Briten dilettantischen Ermittlungsbehörden in Portugal, die angeblich einseitig und nicht fachgerecht ermitteln würden. Da war der portugiesische Chefermittler der gründlich von seinen britischen Kollegen unter Feuer genommen wurde und irgendwann entnervt aufgeben musste und danach ein Buch über seine Ermittlungen schrieb. Aber natürlich auch wieder die McCann's selbst, die seit dem wirklich alle erdenklichen Register der internationalen Öffentlichkeitsarbeit und PR zogen, Papst inklusive wie schon erwähnt, und natürlich auch ein Buch über ihre Version schrieben und verkauften. Der ganze Fall hat so viele irre Fazetten, dass er sicherlich noch den Fall des entführten Lindbergh-Babies des letzten Jahrhundert übertreffen könnte, so er denn endlich geklärt werden sollte.

Die neue Spur, die nun von Scotland Yard vorgebracht wird, stützt sich auf neue Details, die durchaus bedeutungsvoll erscheinen und tatsächlich etwas zusätzliches Licht auf die Ereignisse werfen. Dazu später mehr. Wichtig ist zunächst einmal, dass der Yard nun zwei unterschiedliche Phantomfotos fertigen ließ, die wiederum von zwei verschiedenen Zeugen des vermutlich gleichen Verdächtigen stammen. Diese unbekannte Person soll gegen 22 Uhr, mit einem schlafenden oder leblosen Kind in den Armen, Richtung Strand unterwegs gewesen sein. Die Mutmaßung nun ist, dass es sich dabei um Maddie und den Täter gehandelt haben könnte. Was denn noch zu klären wäre, und natürlich, wer es denn dann war.

Versuchen wir also nun erneut, der Klärung des Jahrhundert-Kriminalfalls etwa näher zu kommen.

Aus der Entfernung und ohne direkten Zugang zu Tatort, Zeugen und Akten ist dies normalerweise kaum sinnvoll möglich. Aufgrund der ungewöhnlichen internationalen Medienaufmerksamkeit sind dem Freizeitdetektiven dieser Welt jedoch bereits sehr viele Details bekannt. Und seit kurzem, hat auch die entnervte Portugiesische Polizei den Großteil ihrer Ermittlungsakten frei gegeben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt (mccannfiles.com). Ob Scotland Yard irgendwann auch an diesem, eigentlich gar nicht so unvernünftigen, Punkt anlangt muss sich noch zeigen.

Versetzen wir uns also einmal zurück an diese Tage des Mai 2007, und zwar in Persona eines Ermittlers. Wie so oft in solchen Fällen, kommen wir etwas zu spät an den Tatort, und die Freunde und Angehörigen des Opfers, aber auch das Hotelpersonal, haben den Tatort und die Umgebung bereits gründlich abgesucht und eventuell dagewesene zarte Spuren gründlich ruiniert. Auch, und das ist ebenfalls aktenkundig, sind nun die Zeugenaussagen ebenfalls ganz und gar nicht mehr frisch. Ganz ungewöhnlicherweise für einen solchen Fall, können die Freunde und Angehörigen der eintreffenden Polizei bereits eine säuberlich abgestimmte Liste mit Zeugenaussagen und zugehöriger Timeline präsentieren. (Bild ###) Dass nun auch noch Polizeikräfte durch den Tatort spazieren bevor irgendwann später die Spurensicherung kommt, und dass man die Zeugen nun auch erst etwa 12 Stunden später ins Präsidium zur Befragung einbestellt, dass macht den Kohl dann auch nicht mehr wirklich fett. Dem oder den Täter(n), wird das Tohuwabohu jedenfalls eine bis heute große Freude und Erleichterung gewesen sein.

Quelle: Polizei Portugal; McCannFiles.com
Als Ermittler können wir uns weder die speziellen Umstände noch unser Personal wirklich aussuchen, wir müssen die Dinge leider so nehmen wie sie sind. Oder wie sie erscheinen, um es genauer zu sagen. Und wir müssen uns um Objektivität bemühen, soweit dies eben möglich ist. Dazu zählt insbesondere dass wir von Grund auf nichts einfach glauben was uns erzählt wird, und auch dass wir uns nicht mit irgendeinem der Zeugen, aus welchen menschlichen Gründen auch immer, solidarisieren. Zur ersten Ermittlungsarbeit gehört es, einfach alles an Informationen aufzunehmen, möglichst neutral und unverfälscht, es dann zu katalogisieren, um es danach in einem ruhigen Stündchen zu sortieren, zueinander zu bringen und zumindest vorläufig zu bewerten. Um am Ende der Sache aus einem XY möglichst ein schlüssiges ABC zu machen, so dass man den Aktendeckel auch irgendwann schließen, und dem Gericht übergeben, kann. Soweit sind wir leider hier noch lange nicht, denn wie der Fall aussieht, wird er so lange offen bleiben, bis entweder Maddie oder Ihre Leiche gefunden wird, oder doch einer der Täter sein bisheriges Tarnen und Schweigen bricht. Denn zwingende Beweise für eine der beiden Versionen konnten bisher nicht erbracht werden. An dem, was bisher objektiv vorliegt können wir also lediglich subjektive Beurteilungen verankern, indem wir uns auf Wahrscheinlichkeiten beschränken und an dem (angeblich) „gesunden Menschenverstand“ orientieren. Für die Wahrheitsfindung dienen uns sachliche und menschliche Quellen, also kriminaltechnische Spurensicherung und Zeugenaussagen. Häufig, wie in diesem Fall, sind nur eine Menge mehr oder weniger zuverlässiger Zeugenaussagen verfügbar.

Die Vernehmung von Zeugen ist eine Wissenschaft‎ für sich, und es existieren neben den häufig, wie offensichtlich zunächst auch in Portugal, angewendeten „gerade heraus Gesprächen“ auch etliche ausgefuchste psychologisch-soziologische Vernehmungstechniken. So etwa die in den USA eher fragwürdigen Methoden wie die „Reid“-Technik, bei der die Ermittler genauso lügen und tricksen dürfen wie der vermeintliche Täterzeuge. Solche rüden Methoden, die jeder aus US-Serien kennt, sind in Deutschland eigentlich nicht erlaubt, obwohl sie etwa in Bayern auch schon mal trainiert wurden. Allen Methoden gemeinsam aber ist: Als Ermittler müssen sie immer erst einmal vom schlimmsten Fall ausgehen, nämlich, dass sie nach Strich und Faden belogen und auf den Leim geführt werden. Denn sehr häufig ist unter ihren Zeugen auch der oder die Täter, und die tun so was nun einmal besonders gerne. Und werden es ihnen garantiert nicht freiwillig beichten. Erst wenn Fakten und Aussagenbeurteilung eine sachliche oder wenigstens subjektive Richtigkeit der Aussagen unterstellen lassen, ist von deren positiven Verwertbarkeit auszugehen  : „Undeutsch, 1967, S. 127, zitiert nach Hettler, 2005, schreibt: Aussagen über selbsterlebte faktische Begebenheiten müssen sich von Äußerungen über nicht selbsterlebte Vorgänge unterscheiden durch Unmittelbarkeit, Farbigkeit und Lebendigkeit, sachliche Richtigkeit und psychologische Stimmigkeit, Folgerichtigkeit der Abfolge, Wirklichkeitsnähe, Konkretheit, Detailreichtum, Originalität und – entsprechend der Konkretheit jedes Vorfalles und der individuellen Erlebnisweise eines jeden Beteiligten – individuelle Gepräge. Wer etwas erzählt, was er nicht selbst in der Realität erlebt hat, spricht unvermeidlich davon, ‚wie der Blinde von den Farben‘.“ Diese bis heute im Grundsatz richtige Einschätzung lässt sich noch weiter systematisieren und für Vernehmungstechniken nutzen. Jedoch ist auch bekannt, dass hochintelligente Täter, oder auch richtig phantasievolle und verrückte Psychopathen, selbst mit solchen psychologischen Fallstricken gut zurecht kommen ohne je darüber zu stolpern. Soviel zu diesem Thema. Einige Grundregeln des Ermittlers sollten wir nun beachten:
  1. Welche der vorgebrachten Tatversionen ist, unter Beachtung des Spurenbildes und der Zeugenaussagen, die (erfahrungsgemäß) Wahrscheinlichste?
  2. Wer hatte ggf. welches, subjektiv nachvollziehbares, Motiv?
  3. „Follow the Money“: Wer hat etwas Positives (meist finanziell) von der Tat zu erwarten?
Da kommt man dem Täter erfahrungsgemäß schon mal näher. Was keinesfalls heißt, dass man ihn deswegen schon Dingfest hätte, aber immerhin steht man ihm dann meistens schon auf den Füssen. Befassen wir uns also etwas näher mit den Details. Glücklicherweise kann man inzwischen sehr viel davon nachlesen, so dass wir Freizeitdetektive durchaus auf ähnlichen Stand sein können, wie die Ermittlungsbehörden. Voraus gesetzt man investiert genug Zeit in das Stöbern durch inzwischen tausende Internetverweise und offizieller Daten.

a) statistische Wahrscheinlichkeiten

Betrachten wir zunächst einmal als Einstieg die puren statistischen Wahrscheinlichkeiten für die beiden Versionen. Version 1 beschreibt im Prinzip den Fall, wo Eltern eines ihrer Kinder , wie auch immer, zu Tode bringen. Die Fallzahlen in Deutschland betragen dafür jährlich etwa 100 bis 200 Fälle im Durchschnitt.

Version 2 ist etwas komplizierter. Wir müssen im Prinzip wenigstens drei mögliche Untervarianten betrachten: (2a) wäre der klassische Fall, dass ein unorganisierter pädophiler Einzeltäter sich ein Opfer sucht und nach der Tat das Opfer zur Tatverdeckung beseitigt. So etwas kommt in Deutschland etwa alle paar Monate vor. Die Fallzahlen schwanken stark. In „guten“ Jahren sind es nur 3 oder 4 Fälle, in schlimmen Jahren auch schon mal um die 10 Fälle. Der Fall (2b) wäre ebenfalls eine Einzeltäterin, denn hin und wieder kommt es vor, dass eine psychisch gestörte kinderlose Frau ihren Muttertrieb befriedigt, indem sie ein Kleinkind stiehlt um es dann als ihr eigenes auszugeben. Das kommt vor und ist noch etwas seltener. Der dritte Fall (2c) wiederum wäre der jetzt gerade kolportierte Fall, dass organisierte Täterbanden sich ein Kind suchen, dass dann gegen „gutes“ Geld an eine Pädophilengruppe verhökert wird. Das kommt, zumindest in unseren Breiten, ebenfalls noch seltener vor.

Selbst der am häufigsten vorkommende Fall (2a) ist entgegen der öffentlichen Wahrnehmung extrem selten. Die Wahrscheinlichkeit das ein Kind durch seine eigenen Eltern zu Tode kommt ist tatsächlich gut 10 bis 20 mal höher, als dass es Opfer eines pädophilen Täters wird. Andere Todesfälle wie Verkehrsunfall (etwa 900 Kinder im Jahr in der BRD) oder durch eine für Kinder eigentlich seltene Krankheit wie Krebs zu sterben (jährlich mehr als 1000) ist jeweils gar rund 100 mal größer als der ungleich mehr gefürchtete Sexualmord. Der Grund dafür ist neben der Unsäglichkeit des Geschehens einfach das mediale Raster, in dem ein besonders schreckliches Ereignis alle drei Monate am besten resoniert. Häufiges Grauen dagegen würde die Leser schnell langweilen, etwa wenn man jedes durch Verkehrsunfall getötete Kind dreimal täglich durch die Gazetten jagen würde. Oder etwa die täglich vielleicht 100 tödlichen Kinderschicksale aus Syrien.

b) Follow the money - Das Motiv

Da müssen wir beide Varianten ausführlicher durchleuchten. Erst mal am besten die drei Varianten 2. 2a und 2b sind jeweils sexuell tiefenpsychologische Motive, die wenig bis gar nicht rational sind. Was im Übrigen praktisch immer zur Folge hat, dass die Täter(innen) schlecht oder gar nicht vorbereitet in die Tat „stolpern“ und dann entsprechend gravierende Fehler machen und dabei erkenn- und verwertbare Spuren hinterlassen. Insbesondere der Mord zur Tatverdeckung bleibt äußerst selten unentdeckt. Ganz zu Schweigen vom Fall 2b, wo ein weltweit gesuchtes Kind mit dem markanten Auge in einer fremden Familie aus dem nichts auftaucht und dort seit mehr als 6 Jahren lebt. Und es gab nie, und das ändern vorläufig auch nicht die jetzigen Aussagen über „merkwürdige“ blonde Leute am Urlaubsort, irgendeine objektive Spur eines solchen Geschehens. Der dritte Fall 2c hat auch wieder seine Macken. Zwar gibt es durchaus Pädophilenringe, die sich Kinder zum Missbrauch besorgen. Allerdings ist dies leider gar nicht so schwierig, sofern man nur nicht so verrückt ist, sich ausgerechnet in einer europäischen Urlaubsidylle zu bedienen. Sei es nun in Afrika, Asien oder auch in Osteuropa, Kinder um die sich keiner kümmert, die auch niemand vermisst, gar noch eine Zeitung darüber berichtet, gibt es dort zu „Schleuderpreisen“ zu kaufen. Ein unschönes Beispiel dafür tauchte übrigens beim Malieinsatz der Franzosen auf. Dort wurden den überraschten Soldaten Kinder zum Preis von 700 Dollar angeboten. Wohl gesagt, nicht etwa zum einmaligen Missbrauch. Nein, für das ganze Kind. Denn in diesen Gegenden werden Kinder regelmäßig verkauft, meist als Kindersoldaten und Kanonenfutter, aber natürlich auch als Haussklaven und Zwangsprostituierte. Und der von den Europäern verlangte Preis dürfte nach Regions üblichen Preisen gemessen zudem noch geradezu unverschämt hoch gewesen sein. Warum also sollte die organisierte Kriminalität ausgerechnet in der Urlaubshochburg Praia da Luz zu schlagen und das Kind eines hochbezahlten Herzspezialisten und Ärzteehepaars stehlen, wo die mediale Aufmerksamkeit und der daraus zwangsläufig entstehende gewaltige Verfolgungsdruck garantiert maximal sein würde? Obendrein dadurch auch absehbar das Problem entstünde, die Beute an den Zielort zu bringen, denn wegen der dann sicherlich dicht gemachter Transportwege wäre dies ungewöhnlich schwieriger bis unmöglich geworden. Das „Preis-Leistungsverhältnis“ wäre somit also für organisierte Täter erkennbar megaschlecht gewesen.

Kommen wir zur Variante 1: Welches Motiv könnten denn die McCann's gehabt haben dass vermeintlich Undenkbare zu tun, nämlich ihre eigene Tochter irgendwo in der Fremde zu „entsorgen“? Nun, das Szenario von dem die portugiesische Polizei ausgeht, vermutet dass Frau McCann dem unruhigen Kind ein Medikament zur Beruhigung einflößte, damit man endlich einmal einen ruhigen Abend mit Freunden („The Tapas Seven“) in der nur 50 Meter entfernten Tapasbar haben könnte. Eine jetzt aufgetauchte Zeugenaussage stützt dies unverkennbar: „SCOTLAND YARD detectives are trying to find a middle-aged couple said to have entered Madeleine McCann’s holiday apartment to comfort her because she was crying, we can reveal today. It is believed they entered the bedroom on May 2, 2007, the evening before Madeleine disappeared from the Ocean Club at Praia da Luz on Portugal’s Algarve...It is already known that Pamela Fenn, who lived directly above apartment 5a, heard a child, believed to be Madeleine, crying for about an hour on the evening of May 2.She was so concerned she rang a friend in the village to ask what to do and considered ringing Portugal’s Policia Judiciaria. At the time, Madeleine’s mother Kate and father Gerry were dining with friends at a tapas bar some 50 yards from the apartment. A source said: “Police were astonished when this new information came to light. Officers spoke to other key witnesses to discover more about the middle-aged couple. “Apparently they were concerned about the crying and went to see if they could comfort the girl.”“

Also: Einen Tag zuvor hatte Maddie so schlimm geschrien während ihre Eltern abwesend in der Tapasbar waren, dass die Nachbarn sich um das Kind kümmern mussten und sogar die örtliche Polizei informierten. Der Portugiesischen Version nach wäre das Kind nun an einem verabreichten Beruhigungs-Medikament verstorben, entweder wegen einer versehentlichen Überdosierung oder eines allergischen Schocks darauf oder auch durch einen durch das betäubende Medikament ursächlich folgenden Unfall. Da man gegen 18 Uhr zur Bettruhe schritt, wäre der Kindstod vermutlich also irgendwo zwischen nach 18 Uhr und aber sicher deutlich vor 22 Uhr, der Zeit der Entdeckung, eingetreten. Warum rufen die Beiden also nun nicht um Hilfe und beichten ihr schreckliches Missgeschick? Das nicht zu tun, dafür gibt es tatsächlich „gute“ Motive: Erstens sind beide versierte Ärzte und wissen was geschehen ist und auch, dass keine Hoffnung auf Hilfe mehr gegeben ist. Zweitens aber: Wenn dieses für Ärzte hahnebüchene Versagen einer unangemessenen Medikamentenverabreichung an ein Kleinkind mit Todesfolge herauskommt, werden sie hart bestraft werden vielleicht sogar mit Gefängnis, und verlieren absehbar beide ihre Approbation und hochbezahlten Stellungen als Ärzte. Mindestens Sie und für Ihn als Herzspeziallisten gelinde gesagt ein absoluter Karrierekiller. Mit dem Sterben und dem Tod kennen sich Beide bestens aus, neben Schock und Trauer existiert bei Beiden wohl deswegen immer noch ein wacher rationaler Verstand. Passiert ist passiert, und gut zu machen ist es beim besten Willen nicht mehr. Nur noch schlechter. Man beschließt also eine Entführung zu fingieren, um die finanzielle und personelle Existenz der Familie, und damit auch der beiden jüngeren Zwillinge, bei allem Unglück wenigstens diese noch für die Zukunft zu retten. Man wird also wenige Stunden später die Entführung inszenieren und das entstehende Tohuwabohu auch zur Verschleppung der Leiche nutzen. Das Ganze würde natürlich einen Teufelskreis von Lügen nach sich ziehen, aber das war nicht das Problem der Stunde, sondern nur zu retten, was eventuell noch zu retten war. War es vielleicht so?

c) Das Spurenbild und Zeugenaussagen

Welche Version ist aber nun die Wahrheit? Als Ermittler und ermittelnde Behörde hat man nun ein Problem. Im Prinzip muss man sich, nach Aufnahme und vorläufiger Bewertung aller zunächst verfügbaren Informationen, für eine der beiden völlig konträren Verdachtsermittlungen entscheiden. Links rum oder rechts rum? Personal und Geld, aber auch psyschische Belastbarkeit der Beamten, existiert nur für eine Richtung. Man entscheidet sich notgedrungen natürlich erst einmal für die deutlich Wahrscheinlichere der beiden Versionen. Eigentlich aber bräuchte man zwei weitgehend unabhängige und vollständige Ermittlungsgruppen, die getrennt beide Versionen beackern. Insofern ist es nicht verkehrt, wenn, wie im übrigen von Anfang an, die britischen und portugiesischen Behörden unabhängig in die konkurrierenden Richtungen ermittelt haben. Die Briten nach Version 2 die Portugiesen nach Version 1. Für das Spurenbild und die Zeugenaussagen ist es natürlich wichtig, dass man diese möglichst zeitnah und unverfälscht aufnimmt. Spätere Spuren werden immer diffuser und Zeugenaussagen in der Regel auch immer unzuverlässiger. Da ist sicherlich einiges falsch gemacht worden, aber wie dem auch sei, wir müssen die Fakten so nehmen, wie sie sind. Die Fakten kann man nachlesen (u.a. bei den McCannFiles.com, dem englischen Mirror oder Express, Wikipedia und eine Unmenge weiterer Publikationen).

Zur Version 2 lässt sich leider sagen: Es gibt bislang nicht eine einzige belastbare Spur, die diese Version(en) stützen könnte. Gerade auch wegen der aktuellen speziellen Ermittlungen von Scotland Yard. Denn in Folge dieser ist der einzige Entlastungs-“Beweis“ der McCann's obsolet geworden. Denn kurz vor der Entdeckung der Tat, gegen 21:15 glaubte die Zeugin Jane Tanner einen Mann gesehen zu haben, der ein Kind weg trug, nur 50 Meter entfernt, just in dem Moment als sie gerade Gerry McCann und seinen Tennispartner Jez Willkins passierte, die in ein Gespräch verwickelt waren.

So die obige Quelle weiter: „We can confirm that a couple staying in the same block as apartment 5a were interviewed last February. They were in their apartment on the night Madeleine vanished. Afterwards they wrote an account of what they saw but were never formally interviewed by Portuguese detectives. They had been at a restaurant earlier in the evening and left at about 9pm. On their way home they walked directly past the entrance to the Ocean Club pool, where the “Tapas 7” (the name given to the friends eating with the McCanns on the night Madeleine disappeared) were enjoying the meal with Kate and Gerry. They walked past apartment 5a but noticed nothing untoward. The woman said in her statement: “I stood on the balcony at about 9.15 with a whisky. “I saw people eating at the tapas bar and children in the play area. We went to bed at 10pm-ish. We were woken up by our bell ringing at 11.30pm. It was a friend of the McCanns, saying that a little girl had been abducted. The friend asked if we had a computer so they could get the media involved in the search. “Two police were on the corner of our block, one lady said that off-duty police had come and were searching. We did see single men on mobiles while we were out who could have been police.”The couple took part in the search for Madeleine and then returned to their apartment. The woman’s statement continues: “We walked back up towards our apartment, a group had gathered on the corner. The McCanns were in bits, he was crying on the shoulder of a friend. She was screaming: ‘The fucking bastards have taken her’. Finally, at around 4am, we said: ‘Is it OK if we go to bed?’ We directed this comment towards a man in a white shirt and jeans, who seemed to be authoritative.”….The couple are key because at precisely 9.15pm on May 3, Jane Tanner, a friend of the McCanns, said she left the tapas bar and walked past Gerry, who was talking to holidaymaker Jez Wilkins outside apartment 5a. Neither Gerry nor Kate said they saw Jane. She reported that she had seen a man carrying a child, believed to be Madeleine, walking across the top of the road. At the time she had not realised the significance. Officers asked the couple if they saw Jane, Gerry or Jez but they insist they did not. The Sunday Express has visited the couple’s holiday apartment, which looks over the tapas bar. From its balcony you can see directly into the garden of apartment 5a. The woman said: “We have one of the best views of the whole block. We are sure of the timings. If we had seen anyone we would have remembered.“

Diesen Verdächtigen konnte Scotland Yard aber inzwischen auftreiben, es war ein anderer Urlauber der sein Kind nach Hause trug. 

Dadurch verschiebt sich der Kreis der Verdächtigen besonders auf eine Person, die erst gegen 22 Uhr auf einer Nachbarstraße gesehen wurde, wie er ein regungsloses Kind in Richtung Strand transportierte. Nämlich just zu der Zeit, als alle freiwilligen Helfer, die Tapas Seven und des Hauspersonals damit begannen, durch die Wohnung und unmittelbarer Umgebung auszuschwärmen, um Maddie zu suchen. Damit ist Gerry McCann eben nicht mehr „draußen“, denn er könnte das Durcheinander genutzt haben, um die kurz zuvor (von seiner Frau?) nahebei zwischengelagerte Leiche zu entsorgen. (Interessanterweise kann sich übrigens Jez Willkins nicht daran erinnern, dass der inzwischen identifizierte Mann wenige Meter entfernt von ihm die Straße querte, was er nach eigener Aussage sicher hätte wahrnehmen müssen. Aber so ist das nun mal mit Zeugen, der eine erinnert sich, der andere nicht, und eventuell hat Zeugin Tanner nur die Zeitschiene durcheinander gebracht, indem sie zwei zeitlich ein wenig auseinander liegende Ereignis unrichtigerweise im Nachhinein zur Deckung brachte.)

Die zwei jetzt veröffentlichten Phantombilder (die allerdings schon 2007 entstanden) zeigen nun den Mann, den eine Gruppe irische Zufallszeugen in der einsamen Nachbarstraße Richtung Strand gegen 22 Uhr gesehen haben. Nach ihren Aussagen haben sie versucht diesen anzusprechen, er aber habe seinen Kopf weggedreht und geschwiegen. Die zwei Phantombilder sind jeweils nach den Beschreibungen von zwei unterschiedlichen Zeugen derselben Gruppe angefertigt. Der Hauptbelastungszeuge sagte aus, dass er aufgrund der Fernsehaufnahmen von McCann, die er erst später sah, sich zu 60 bis 80% sicher sei, dass es sich um McCann gehandelt habe. Auch aufgefallen sei ihm die Art und Weise wie er seinen Kopf wegdrehte, dass ihm auf exakt die selbe Art erschien, als er es später in einigen Interviews der McCann's sah. Neben diesen Beschreibungen wurde auch eine Beschreibung von Figur und Kleidung des Mannes gefertigt. Auch diese zeigen ein auffällige Ähnlichkeit mit McCann und seiner auf vielen Aufnahmen erkennbaren üblichen Freizeitkleidung, inklusive der Art und Weise wie er sie zu tragen pflegt, nämlich meistens Shirt über die Hose, und nicht darin.


Die beiden Phantombilder wirken auf den ersten Blick, als wären sie für zwei völlig unterschiedliche Verdächtige verantwortlich. Das ist aber definitiv nicht der Fall, es sind nur die Wahrnehmungen zweier verschiedener Augenzeugen des gleichen Verdächtigen. Das eine zeigt einen Mann mit einem eher normal schlanken Gesicht, das zweite den definitiv gleichen Mann, aber nun mit einem deutlich breiterem Gesicht. Wie kann das möglich sein? Die, leider, frappierende Antwort findet man wieder beim Betrachten verschiedener Aufnahmen von Gerry McCann: Von vorne betrachtet hat er ein ungewöhnlich breites Gesicht. Von der (rechten) Seite im Halbprofilwinkel dagegen erscheint es als normal schmal. Es spricht einiges dafür, dass die beiden Zeugen lediglich den Mann aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrnahmen und ihre Eindrücke tatsächlich nach bestem Wissen und Gewissen weiter gaben. Beim Seitenprofil ist auch ganz frappierend die Augenpartie diejenige, die wir von McCann kennen, von vorne insbesondere die relativ schmalen Lippen. Nun, kann das alles nur böser Zufall sein? Sollte ein (Spontan-)Täter tatsächlich das „Glück“ gehabt haben weder verwertbare Spuren zu hinterlassen, noch dass später die entsorgte Leiche gefunden wurde, ja dass er sogar dieselbe Figur, Aussehen, Haare und scheinbares Alter hatte und sogar zufällig die gleiche Kleidung trug wie es Gerry McCann regelmäßig tat? Natürlich, es kann Zufall sein. Aber es ist eben sehr, ja extremst, unwahrscheinlich.

d) Aftermath – Nachgang der Dinge

Die weitere Entwicklung hat erhebliches Aufsehen und Medieninteresse entfacht. Insbesondere auch deswegen, weil die McCanns einen unglaublichen Aufwand in möglichst große Medienbeteiligung gesteckt haben. Vorbildliches verhalten von Eltern die mit allen denkbaren Mitteln und Vehemenz nach ihrem geliebten Kind suchen? Sich nicht nur auf „stümperhafte“ Ermittlungen verlassen wollen sondern mit all ihrer Energie und bis zur Erschöpfung eine weltweite Aufmerksamkeit und Fahndung erreichen wollen? Natürlich wir mögen das alle gerne glauben, auch als Ermittler will man es, erst recht wenn man vielleicht selber Kinder hat und diese furchtbaren Urängste von Vätern und Mütter nur zu gut kennt. Oder doch die ausgesprochen dreiste und denkbar effektivste Methode die eigene Tat zu vertuschen, indem man das größtmögliche überhaupt mögliche Tohuwabohu anrichtet, die die Ermittler behindert und verwirrt, und die mediale Öffentlichkeit auf seine Seite und Version der Dinge zu projezieren? Ein schrecklicher Verdacht. Aber als Ermittler sollte man keine „schrecklichen“ und „unschrecklichen“ Verdächtigungen unterscheiden. Zumal alle Tatsachen als auch Verdächtigungen das Prädikat „schrecklich“ verdient haben, egal welche Version die Wahrheit darstellt.

Scotland Yard ist nun, nach dem man noch mal alles Verfügbare im Sinne der McCann's durchgeackert hat, erstaunlicherweise auf den Zug der Version 2 gesprungen. Um diese zu stützen sucht man nach Beweisen, nach Spuren oder Zeugenaussagen, die besonders auf die extremste der Version 2c abgestimmt sind. Demnach wurden in der Nähe des Tatorts in den Tagen davor, verdächtige Leute gesehen und tatsächlich waren wohl Diebesbanden, insbesondere Hoteldiebe und Drücker unterwegs. Leider ist dies nichts wirklich ungewöhnliches in Urlaubsgebieten, wo sich mit solchen Beschäftigungen immer die eine oder andere schnelle Mark machen lässt. Wer kennt das nicht. Man sucht also nun, auch gestern Abend via Aktenzeichen XY, nach diesen Drückern von denen angeblich einige deutsch oder niederländisch gesprochen haben sollen. Auch wenn zweifellos Hoteldiebe und dergleichen Gesindel dort unterwegs waren, welcher Dieb nimmt spontan ein Kleinkind als Beute mit? Und wenn, hat er nicht vorher die Ferienwohnung nach Geld und Wertsachen durchsucht und entsprechend verwüstet? Nichts von dem war erkennbar.

Summa summarum also kann man sagen: Nichts belastbares unterstützt zur Zeit die Version 2. Die Version 1 ist aber jetzt sogar noch stärker untermauert, durch den faktischen Wegfall der Tanner-Aussage.

Aber auch das Verhalten der McCann's im Nachgang wirft weitere unangenehme Fragen und möglicherweise noch unangenehmere Antworten auf. Es beginnt mit Zeugenaussagen, dass Frau McCann von Anfang an schrie „They have taken her..“, also „Sie haben sie gekriegt..“. Wieso? Normalerweise, und das ist auch ein psychologischer Reflex aus Selbstschutz, geht man nicht gleich vom Schlimmsten aus, was ja erfahrungsgemäß auch in aller Regel nicht der Fall ist, sondern ruft so etwas wie „Maddie ist weg, wo ist meine kleine Maddie..sie ist weggelaufen, wir müssen sie suchen...“ etc. pp. Zumal nach Aussage der Eltern ja auch die ganze Zeit die hintere Schiebetür einen Spalt breit aufgestanden hätte. Das sie aber gar nicht mehr weglaufen konnte, das wusste eigentlich nur der Täter. Und wenn es so war, wie Version 1, dann nahm sie in ihrem Stress eine Aussage vorweg, die eigentlich erst am nächsten frühen Morgen hätte fallen sollen.

Noch verdächtiger wird es mit einer späteren Vernehmung (die erste hatte gleich 12 Stunden später stattgefunden), bei der nach den Regeln der Kunst befragt wurde (s.o., Methode Undeutsch). Die Authentizität einer Zeugenaussage wird dabei durch das gezielte Abfragen nach Details und subjektiven Dingen zu untermauern gesucht. „Fake“-Aussagen fallen nämlich in aller Regel durch etliche Widersprüche auf. So wurden Kate NcCann im Folgejahr 48 Fragen vorgelegt : “5 August 2008. During eleven hours of interrogation, Kate McCann refused to answer 48 specific questions. She answered only once - when accused of harming the hunt for Madeleine by her silence. These are the questions: 1. On May 3 2007, around 22:00, when you entered the apartment, what did you see? What did you do? Where did you look? What did you touch? 2. Did you search inside the bedroom wardrobe? (she replied that she wouldn’t answer) 3. (shown 2 photographs of her bedroom wardrobe) Can you describe its contents? 4. Why had the curtain behind the sofa in front of the side window (whose photo was shown to her) been tampered with? Did somebody go behind that sofa? 5. How long did your search of the apartment take after you detected your daughter Madeleine’s disappearance? 6. Why did you say from the start that Madeleine had been abducted? 7. Assuming Madeleine had been abducted, why did you leave the twins home alone to go to the ‘Tapas’ and raise the alarm? Because the supposed abductor could still be in the apartment. 8. Why didn’t you ask the twins, at that moment, what had happened to their sister or why didn’t you ask them later on? 9. When you raised the alarm at the ‘Tapas’ what exactly did you say and what were your exact words? 10. What happened after you raised the alarm in the ‘Tapas’? 11. Why did you go and warn your friends instead of shouting from the verandah? 12. Who contacted the authorities? 13. Who took place in the searches? 14. Did anyone outside of the group learn of Madeleine’s disappearance in those following minutes? 15. Did any neighbour offer you help after the disappearance? 16. What does 'we let her down' mean? 17. Did Jane tell you that night that she’d seen a man with a child? 18. How were the authorities contacted and which police force was alerted? 19. During the searches, with the police already there, where did you search for Maddie, how and in what way? 20. Why did the twins not wake up during that search or when they were taken upstairs? 21. Who did you phone after the occurrence? 22. Did you call Sky News? 23. Did you know the danger of calling the media, because it could influence the abductor? 24. Did you ask for a priest? 25. By what means did you divulge Madeleine’s features, by photographs or by any other means? 26. Is it true that during the searches you remained seated on Maddie’s bed without moving? 27. What was your behaviour that night? 28. Did you manage to sleep? 29. Before travelling to Portugal did you make any comment about a foreboding or a bad feeling? 30. What was Madeleine’s behaviour like? 31. Did Maddie suffer from any illness or take any medication? 32. What was Madeleine’s relationship like with her brother and sister? 33. What was Madeleine’s relationship like with her brother and sister, friends and school mates? 34. As for your professional life, in how many and which hospitals have you worked? 35. What is your medical specialty? 36. Have you ever done shift work in any emergency services or other services? 37. Did you work every day? 38. At a certain point you stopped working, why? 39. Are the twins difficult to get to sleep? Are they restless and does that cause you uneasiness? 40. Is it true that sometimes you despaired with your children’s behaviour and that left you feeling very uneasy? 41. Is it true that in England you even considered handing over Madeleine’s custody to a relative? 42. In England, did you medicate your children? What type of medication? 43. In the case files you were SHOWN CANINE forensic testing films, where you can see them marking due to detection of the scent of human corpse and blood traces, also human, and only human, as well as all the comments of the technician in charge of them. After watching and after the marking of the scent of corpse in your bedroom beside the wardrobe and behind the sofa, pushed up against the sofa wall, did you say you couldn’t explain any more than you already had? 44. When the sniffer dog also marked human blood behind the sofa, did you say you couldn’t explain any more than you already had? 45. When the sniffer dog marked the scent of corpse coming from the vehicle you hired a month after the disappearance, did you say you couldn’t explain any more than you already had? 46. When human blood was marked in the boot of the vehicle, did you say you couldn’t explain any more than you already had? 47. When confronted with the results of Maddie’s DNA, whose analysis was carried out in a British laboratory, collected from behind the sofa and the boot of the vehicle, did you say you couldn’t explain any more than you already had? 48. Did you have any responsibility or intervention in your daughter’s disappearance? A QUESTION SHE DID ANSWER: Q. Are you aware that in not answering the questions you are jeopardising the investigation, which seeks to discover what happened to your daughter? A. 'Yes, if that’s what the investigation thinks.'“

Auffällig ist, dass sie die Beantwortung jeglicher konkreter Fragen, auch bereits vor dieser Vernehmung, konsequent verweigert hat. 

Das dies unmöglich der Wahrheitsfindung dienen kann, und sogar in groteskem Kontrast zu dem gigantischen Medienspektakel zur "Wahrheitsfindung" steht, dass die McCann's seit Mai 2007 entfachten, muss ihr natürlich klar sein. Was sie ja auch im Prinzip mit der einzigen Antwort in 11(!) Stunden Verhör zugibt. Zugegen war die ganze Zeit übrigens auch ihre Mutter. Natürlich, niemand ist als Beschuldigter gezwungen auf Fragen der Polizei zu antworten. Aber die Frage nach dem warum muss gestellt werden. Auch sachlich ist in den Fragen viel Munition: Besonders Frage Nummer 6 und 7 natürlich. Hätte Sie wirklich gleich an eine Entführung geglaubt, wieso läuft sie wieder in die Tapasbar zurück und hinterlässt ihre beiden Zwillinge schutzlos einem möglichen Entführer? Zumal sie in anderen Interviews geäußert hatte, sie habe in diesem Moment noch das „Gefühl gehabt der Entführer wäre noch in der Wohnung versteckt“. Und außerdem: wie sie später behauptet, wäre sie so sicher mit der Entführung gewesen, weil Maddie unmöglich das Zimmer selbst verlassen haben könnte, da die Türe verriegelt war. An anderer Stelle sagt sie aber genau das Gegenteil, dass sie wegen der Luftversorgung und den Umstand der schnelleren Kontrolle von der Tapasbar aus, einen Spalt weit offen stand. Und dass ein Kind, kurz vor ihrem 4. Geburtstag, es nicht schafft durch eine Türspalt zu verschwinden, halte ich als vierfacher Vater eher für ein Gerücht.

Sehr wichtig und im weiteren von Bedeutung hier auch die Frage „11. Why did you go and warn your friends instead of shouting from the verandah?“ und „16. What does 'we let her down' mean?“. Also die Frage warum sie von der Veranda nicht um Hilfe schreit, die Bar ist Luftlinie nur etwa 50 m entfernt und weitere Hilfe ist sowieso in Rufweite? Stattdessen läuft sie doppelt so langen Weg rund um Swimmingpool und Außenmauern herum bis in die Bar um die Freunde zu alarmieren. Und dann ein weiterer merkwürdiger Ausspruch „I've let her down. We've let her down Gerry“ („Ich habe Sie herunter gelassen, Wir haben Sie herunter gelassen Gerry...“), wie er genauer in den Akten steht, ein Ausspruch den sich vorläufig keiner so richtig erklären kann. Und weiter die Fragen „24. Did you ask for a priest?“ und „26. Is it true that during the searches you remained seated on Maddie’s bed without moving?“. Denn während alle verzweifelt suchten, saß ausgerechnet die Mutter tatenlos herum, betete und verlangte nach einem Priester. Als i-Tüpfelchen kommen noch Ihre ersten Worte hinzu, die Sie mit Ihrer Mutterwechselte: „Kate's first words to her mother, Susan Healy, after Madeleine's disappearance were: "She's gone, mum. She's gone."“. Im englischen Sprachgebrauch bedeuten diese Worte: „Sie ist tot, Mama, Sie ist tot!“. Zu einem Zeitpunkt wo normalerweise noch alles völlig offen sein sollte, und nur der Täter wissen konnte, dass Maddie tot war und es daher auch nichts mehr zu suchen gab. Genau so bleibt die Mutter nun am Tatort statt zu suchen, betet, ruft nach einem Priester und erzählt ihrer Mutter „Sie ist tot, Mama“. Schon sehr merkwürdig, nicht wahr.

Im File mit der ID 31 finden wir auch ein weiteres Detail zu den beiden verbliebenen Zwillingen: „Fiona Payne, in an interview with the Leicestershire Police, April 2008 Q: "How was Kate?" FP: "Awful, errm... I've never seen such horrible raw emotion in my life.... Errm... she was angry, really angry, tut, punching walls, kicking walls, she was covered in bruises the next day, because she just didn't know what, what else to do. She was angry at herself, she kept saying 'I've let her down. We've let her down Gerry', you know, 'We should have been here'. Errm... tut, she was praying a lot. ... I think as time went on it just seemed a massive delay from when we said to Matt to phone the Police, errm... that hour, it was an hour, it just seemed like an eternity, where nothing was happening, tut. Errm... ... Kate was desperate to have a Priest, which, you know, people find weird, but I think that was just her way of thinking 'At least I can pray for Madeleine' and her way of feeling that she was doing something. Errm... tut, but she wasn't functioning....No, and that was the other thing, she kept going into the twins, she kept putting her hands on the twins to check they were breathing, she was very much concerned in checking that they were okay. But they were okay, I mean, they were fine, they didn't... they were asleep, but at the time it did seem weird, I remember thinking, you know, when the Police came they turned the lights on, there was loads of noise, obviously from the moment Kate discovered that Madeleine was gone, the screaming and the shouting and there was a lot of noise and they, they didn't, you know, so much as blink.". Mutter Kate kümmert sich also zwischen den Gebeten nun auffallend um die Zwillinge. Sie fühlt ständig nach deren Puls und Atmung. Und die Kinder wachen trotz des Lichts, den vielen Schreien und dem Tohuwabu nicht einmal nur für einen Augenblick auf. Haben die wirklich einen so unglaublich festen Schlaf auf natürliche Weise bekommen in dieser Nacht? Oder fürchtete Kate McCann dass diese nun ebenfalls an einer Vergiftung oder allergischen Reaktion sterben könnten?

Auch die Frage wie man 11 Stunden Befragung dermaßen stur mit Schweigen durchstehen kann muss erlaubt sein. Das schafft man eigentlich nur, wenn man genau weiß und eindringlich eingetrichtert bekommen hat, nur ja kein Wörtchen zu sagen. Warum, wenn man weder etwas zu verbergen hat noch das Bedürfnis hat, die Ermittlungen zu behindern? Neben der sofortigen „Gewissheit“ einer Entführung fällt dann der sofortige Griff zur Medienschiene schwer ins Gewicht: Obwohl in so einem Fall normalerweise nach ein bis zwei Stunden überhaupt nichts klar ist, ohne ersichtliche Spuren auch gar nicht klar sein kann was tatsächlich geschehen ist, hat man nichts besseres zu tun als sämtliche erreichbaren Medien zu informieren. Die Kleine hätte, fehlendes Wissen über ihr Ableben vorausgesetzt, ja ohne weiteres noch ins Appartement marschieren können mit dem kessen Spruch „Mami, was wollen die Leute in meinem Zimmer? Sag dass sie weg gehen sollen, ich will schlafen.“ auf den Lippen. Der Medienzirkus wurde, wie auch die bereits im Vorhinein abgefasste Zeugen- Timeline Liste, bereits vor und mit dem Eintreffen der Polizei angeleiert. Jeder Familienvater und Mutter mit mehreren Kindern jedoch kennt so eine Situation, wenn mal ein Kind „verloren“ geht. Man gerät zwar zunächst in Panik, aber es findet sich dann immer noch irgendwo. Dass man aber vorsorglich schon mal die weltweite Presse informiert, Zeugenlisten etc.pp. organisiert, ist in so einem realen Fall aber erfahrungsgemäß nicht gerade üblich. Natürlich entschuldigen die McCanns's dies mit besonders fürsorglicher Vorsorge. Kann man das aber alles wirklich glauben?


So wollte die portugisiesche Polizei vor Ort ein Reenactment mit allen Beteiligten und Zeugen vor Ort veranstalten, bei dem die kompletten Vorgänge noch einmal akribisch wiederholt worden wären. Ein ziemlich aufwendiges, aber häufig auch sehr erfolgreiches Verfahren. Insbesondere von McCann's wurde das aber verweigert. Warum? Vielleicht weil er dann den irischen Zeugen gegenübergestellt worden wäre, in der fraglichen Straße im Halbdunkel wo er ein kleine Puppe hätte tragen müssen? Vielleicht weil er, aber besonders seine Frau, dem psychischen Stress nicht gewachsen gewesen wäre und spontan geplaudert hätte? Wir können es nicht sicher sagen, aber die Vermutung liegt nicht allzu fern.

Tatsächlich kann der Fall nur dann abschließend geklärt werden, wenn einer der Täter sein Schweigen bricht oder wenn Maddie oder ihre sterblichen Überreste gefunden werden. Letzteres dürfe schwierig werden, denn da sie bisher nicht aufgetaucht sind, hat der oder die Täter sie wohl gründlich entsorgt. Eine Vermutung ist, dass die McCann diesen Teil der Geschichte besorgten, als sie Wochen später, noch unbescholten, wieder mit einem Leihwagen in der Gegend unterwegs waren. Bei einer späteren Untersuchung des Leihautos schlug ein Leichenspürhund an und es wurden auch DNA-Spuren gesichert. Allerdings war der Wagen zwischenzeitlich anderweitig in Gebrauch und Kommissar Zufall kam wie so oft wieder mal zu spät.

So heißt es dazu genauer: “It was sent on September 3, 2007 to Detective Superintendent Stuart Prior, head of the British side of the investigation, and translated into Portuguese the following day. Mr Lowe said a sample taken from the McCanns' Renault Scenic hire car had contained 15 out of 19 of Madeleine's DNA components. But he warned that the result-based on the controversial 'low copy' DNA analysis technique which uses very small samples - was 'too complex for meaningful interpretation or inclusion'. The scientist wrote: 'Let's look at the question that is being asked: "Is there DNA from Madeleine on the swab?" 'It would be very simple to say Yes simply because of the number of components within the result that are also in her reference sample. 'What we need to consider, as scientists, is whether the match is genuine - because Madeleine has deposited DNA as a result of being in the car or whether Madeleine merely appears to match the result by chance.'....THE Portuguese police evidence was based on the controversial 'low copy number' DNA technique. More established methods of DNA matching rely on the presence of bodily fluids or significant amounts of skin or hair. Forensic experts can then be sure they have a reliable DNA sample of a suspect or someone else involved in an investigation. However, low copy number profiling relies on a much smaller sample - and claims to produce an accurate 'genetic fingerprint'. A cell of sweat or skin, left by a mere touch, is all that is needed. The tiny DNA fragment is then copied many times to provide a big enough sample to match with other profiles. The Forensic Science Service in Birmingham, which pioneered the technique, claims it is just as reliable as standard DNA testing. However, it was called into question after the collapse of the Omagh bombing trial last year. In the trial of Sean Hoey, the prosecution used the technique to link him to some of the explosive devices in the case. But its accuracy was brought into question when a sample taken from a car bomb in Lisburn, Co Antrim, was wrongly linked to a 14-year-old boy in Nottingham. The judge at Belfast Crown Court pointed out that the process is only admissible as evidence in two other countries in the world - New Zealand and the Netherlands. The Crown Prosecution Service has since ordered a review into dozens of other cases that rested on the same type of DNA evidence.“.

Leicht verkürzt dargestellt lautet die Aussage: Normalerweise ist der erfolgte Nachweis sicher Maddie zu zuordnen, ja wenn da nicht der einzig bekannte Fall einer fälschlichen Zuordnung einer solchen „low copy“-DNA bekannt gewesen wäre. Solche „low copy“-DNA werden (z.B. von Haarschuppen oder Haaren mit extrem geringen DNA-Mengen darin) weiterhin mit Erfolg auch in Deutschland angewendet. Was bei solchen Analysen aber jeder Ermittler und besonders der Richter beachten muss ist, dass es tatsächlich eine zwar geringe, aber nicht unmögliche, Wahrscheinlichkeit für eine Verwechslung gibt. Daher muss, und dass ist auch Praxis, neben diesem Indiz auch weitere unabhängige Indizien vorhanden sein, die den Täter unmittelbar belasten. Lediglich als alleiniges Beweismittel kann eine „low copy“-DNA also nicht gelten. Als kleine kriminalistische Anmerkung darf man hier hinzu fügen, dass bei der Vernehmung von Gerry McCann nun die verschärfte Methode, angelehnt an das Reid-Verfahren, zum Zuge kam. Man provozierte McCann also mit der Behauptung, der Nachweis wäre absolut sicher. McCann gab die einzige vernünftige Antwort in so einer Situation: Er könne sich das jetzt wirklich nicht erklären... Als erfahrener Mediziner dürfte er aber sehr wohl um die Zweifelhaftigkeit solcher kriminaltechnischer ad hoc Behauptungen gewusst haben. Zudem ist die Reid-Methode mit ihren vorsätzlich falschen Tatsachenbehauptungen inzwischen jedem aufmerksamen Fernsehzuschauer bekannt und kann einen so gut informierten und hochgebildeten Menschen kaum noch beeindrucken oder gar aus der Fassung bringen.

Nun, die Akten geben noch viel mehr erschreckende Details her, aber der Artikel soll hier auch nicht zu lang werden. Auf den Punkt gebracht darf man ruhig verkürzt sagen: Für die statistisch schon deutlich seltenere Version 2 (Entführung) gibt’s es bisher keine einzige belastbare Spur. Für die statistisch deutlich häufiger Version 1 (häuslicher Unfall) kommt es dagegen richtig Knüppeldick, was es an Hinweisen, Spuren und Zeugenaussagen gibt.

Allerdings ist jede der vielen Spuren zu Version 1 für sich alleine genommen noch zu unterschwellig bezüglich eines zu fordernden zwingenden Beweises

Erst in der Gesamtschau wird ein Schuh daraus und der ist schon jetzt recht eng für die McCann's. Für eine Anklage mit Aussicht auf Erfolg allerdings reicht es so noch nicht. Dem emotionslosen Ermittler dagegen sollten sich die Nackenhaare aufstellen.

Die McCann's haben allerdings, was Emotionen angeht, alle nur erdenklichen Schritte unternommen um nicht nur Britannien in die menschliche Pflicht zu nehmen und auf die Suche nach der verschollenen Maddie zu schicken. Man kann das durchaus mit den besonders liebenden, hochgebildeten und intelligenten Eltern, und mit ihrem geradezu heroischen Kampf ums Familienglück und gegen das von Allen befürchtete Unvermeidliche, zu erklären suchen. Nach Lage der Dinge ist es aber wesentlich wahrscheinlicher, dass die McCann's in Wahrheit inzwischen die ganze Weltöffentlichkeit gezielt auf den geleimten Holzpfad geschickt haben. Ein Pfad von dem keiner so einfach wieder herunterkommt, wenn man erst mal weit genug draußen angekommen ist. Und das gilt nicht nur für die möglichen Täter, sondern auch für Medien, Ermittler und auch all die Mitsucher einschließlich des Papstes am oberen Ende der Fahnenstange.

Selbst auf die hohe Politik in London wurde massiv Druck ausgeübt sich in die Sache einzuhängen und Premierminister Gordon Brown wurde ebenso vor den Karren gespannt. Wobei seine Aufgabe besonders darin bestand, die portugiesischen Ermittler durch politischen Druck von Ihrer Version 1 abzubringen bzw. scheitern zu lassen. Selbst die jetzigen neu aufgenommenen Ermittlungen gehen auf persönliche Kontakte mit der hohen Politik zurück: „Nach 14 Monaten der Suche hat die portugiesische Polizei den Fall 2008 „ad acta“ gelegt.Die britischen Ermittler indes halten es nach eigenen Angaben weiter für möglich, dass das Mädchen noch lebt. Sie arbeiten seit 2011 auf Geheiß von Premierminister David Cameron wieder an dem Fall. Es handelt sich jedoch nicht um ein offizielles Ermittlungsverfahren.“. Nicht zuletzt hat sich ja auch der Moderator Rudi Cerne von Aktenzeichen XY, unter Vernachlässigung kriminalistischer Vorsicht voll auf die McCann-Version setzen lassen. Auch in dem schauspielerischen Einspieler wurden mit keinem Wort bzw. Zitat auf die von den Portugiesen akribisch gesammelten Merkwürdigkeiten, und die für die McCann's äußerst unangenehme Fakten, eingegangen. Der Einspieler war ein grobe Geschichtsklitterung. Die allerdings dadurch zu entschuldigen ist, dass es dabei ja weniger um exakte Authentizität, als um das Auslösen von Erinnerungen und das Generieren von Aussagen eventueller Zufallszeugen aus 2007 geht.

Die McCann's waren dann auch wieder mit der erstaunlich gleichförmigen Vorstellung auf Tour, die sie inzwischen mit derselben Geschichte, denselben Gesten, demselben Tonfall und denselben Gesichtsausdrücken schon wenigstens hunderte Mal öffentlich im TV vorgetragen haben. Auch das ist erstaunlich, denn jeder Ältere Mensch kennt schon das Problem des Sterbens in der Familie. Trotz aller Trauer und allem Unglück, irgendwann kommt das normale Leben, und auch das Lachen wieder zurück. Selbst beim Abhalten des Leichenschmaus wird oft schon wieder gelacht. Es mag in einem solch tragischen Fall vielleicht schwerer fallen als sonst. Aber dass man nach fast sieben Jahren immer noch die gleiche Mine, denselben Tonfall und das immer gleiche zärtlich stützende Händchenhalten zeigt, dass wirkt nicht wirklich glaubhaft auf mich, sondern eher wie sorgfältig eintrainiert. Diverse Talkshows mit ähnlich schwer Gebeutelten zeigen da nämlich ganz andere, deutlich spontanere, natürlichere Reden und Mimiken.

Ein wenig wundert mich der Chefermitter von Scotland Yard, 
Senior investigating officer Detective Chief Inspector Andy Redwood

Als erfahrener Polizist sollte er sich eigentlich nicht so leicht manipulieren lassen, obwohl das im speziellen Fall schon emotional ausgesprochen schwierig ist. Und natürlich sind auch erfahrene Ermittler davon niemals ganz frei. Aber immerhin, er hat es bereist geschafft, den wichtigsten und einzigen echten Entlasstungsgrund für die McCann's, Jane Tanners Aussage, nachhaltig zu entkräften. Das daher nun der unbekannte Mann der nächtlichen Begegnung in der Nachbarstraße, mit seiner frappierenden Ähnlichkeit zu Gerry McCann, aber ohne auch nur die entfernteste Ähnlichkeit zu den nun gesuchten nachmittäglichen deutsch-niederländischen Drücker-Phantombilder-Männern zu haben, nun ziemlich wahrscheinlich genau Ersterer gewesen sein muss, dass sollte ihm über kurz oder lang dann schon aufleuchten. Aber vielleicht irre ich mich auch gewaltig in seiner Person. Kann sein dass er gar nicht so einschienig ist wie er erscheint, sondern vielleicht doch ein echter Sherlock Holmes wie aus dem Drehbuch ist. Der, der den eigentlich Verdächtigen zunächst in absoluter Sicherheit wiegt, um ihn dann langsam aber sicher, ausgefuchst wie er ist, Stück für Stück aus seiner Höhle zu locken um ihn am Ende in den Bau zu führen. Schaunmermal. Holzwege haben bekanntlich ja zwei Richtungen, auch wenn die Kehrtwende ziemlich gefährlich und glitschig werden kann.

Einer der "Drücker" der Vortage. Bildquelle Scotland Yard
Manchmal, natürlich, kann man sich trotz der Vielzahl der Merkwürdigkeiten und Belege gründlich täuschen. Natürlich will ich sogar hoffen, dass ich mich täusche, dass ein ziemlich dümmlicher Kinderschieberring das Kind gekidnapped hat wo es jetzt sogar noch lebt, ohne dass Diese in knapp 7 Jahren irgendwo irgendwelche verwertbaren Spuren hinterlassen haben. Und dass die McCann's einfach nur etwas komische Menschen sind, die ganz anders in Panik und Trauer reagieren, als wir es in vergleichbaren Fällen normalerweise erwarten würden. Die einfach nur Pech hatten mit ungeschickten Zeugenaussagen und fremden Ermittlern, und die vielleicht ein bisschen was von einem kleinen Hauch von Rassismus gegen südländische Polizeibehörden sowie nicht englischsprachige Touristen und Strauchdiebe in Portugal hegen. Mag sein, allein, zumindest mir, fehlt daran der notwendige Glaube.

Nun, nach allem was ich aus den Akten und sonstigen Veröffentlichungen weiß, kann man den Fall nun aber im Detail und auch widerspruchsfrei zusammenfügen. Ohne unumstößlichen Beweis der Wahrheit versteht sich, aber gestützt auf das verfügbare Spurenbild, der Vielzahl der Zeugenaussagen, der Gesamtschau und schlichter Wahrscheinlichkeit sowie „gesundem“ Menschenverstand. Denn gerade die Zeugenaussage von Jane Tanner war in der Vergangenheit das einzige hinderliche Stück, dass, sofern sie tatsächlich eine Tätersichtung an genau dem Ort und der Zeit mit den beschriebenen Personen gewesen wäre, eine widerspruchsfreie Rekonstruktion in der Tat unmöglich gemacht hatte. Durch die jüngere Arbeit Scotlands Yard ist dieser vermeintliche Fakt aber definitiv vom Tisch und die Sache liegt nun klar auf demselben.

Wegen der sowieso schon argen Länge dieses Artikels werde ich diese Rekonstruktion allerdings erst in einem weiteren Artikel zu späterer Zeit noch vorlegen.



20 Kommentare:

  1. Guten Abend Herr Genreith,
    dies ist der erste Artikel den ich zu diesem traurigen Fall gelesen haben, da ich sonst keinen Kriminalklatsch lese, aber, wie immer auf Ihrem Blog, war auch dieser Artikel informativ und lesenswert.

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Sherlock,
    to let sb down wird im Kontext mit jmdn. im Stich lassen übersetzt.
    MfG

    AntwortenLöschen
  3. Ja und Nein. Man kann man so oder so übersetzen (http://dict.leo.org/ende/index_de.html#/search=to%20let%20somebody%20down&searchLoc=0&resultOrder=basic&multiwordShowSingle=on)

    Allerdings deswegen kam ja auch die gezielte Nachfrage durch die Portugiesische Polizei zustande (48 Fragen Katalog), die Kate McCann aber wie alle anderen Detailfragen nicht beantworten wollte.

    AntwortenLöschen
  4. Die Ähnlichkeit besonders eines der beiden Phantombilder (die die Smith`s erstellen ließen) mit Gerry Mccann, ist signifikant! Die McCann`s müssen sehr einflußreiche Unterstützung von höchster Stelle haben, warum wohl?
    Das muß triftige Gründe haben!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Einflußreiche Unterstützung haben Sie auf jeden Fall. Mir persönlich ist allerdings zur Zeit noch völlig unklar, ob diese Verbindungen in höchste britisch-poltische Kreise schon vor oder erst nach dem Event entstanden.
      Im Web findet man eine Reihe von halbgaren Sachen dazu etwa hier : http://truthformadeleine.com/2012/01/gerrys-tunnel-vision/

      Löschen
    2. @H.Genreith : Gerry hatte schon vorher eine Verbindung zu einem ehemaligen University Freund, der für Gordon Brown tätig war. Dem seine Telefonnummer hatte Gerry noch oder extra dabei...Was auch sehr merkwürdig ist, dass die McCanns schon vorher im CAT Register in der UK stehen mit einer Nummer. Das ist ein Register wo Leute drin stehen, die Kinder missandelt und missbraucht haben etc.

      Löschen
    3. Richtig, in CATS Register stehen nur "echte" Pädofile und nicht etwa Eltern die klagen, wie die McCanns reklamieren. Sieh dazu auch http://genreith.de/MMcC/doku.php?id=payne-allegation

      Löschen
  5. Mich würden die beiden neuen Zeugen schon ein wenig mehr interessieren. ...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Welche beiden neuen Zeugen sind hier gemeint?

      Löschen
  6. Hallo Herr Genreith,
    Ihren Text habe ich durchgelesen und beim ersten Mal bereits viele falsche oder falsch recherchierte Aussagen bemerkt. Wegen der Länge in zwei Teilen:

    FALSCH: Wichtig ist zunächst einmal, dass der Yard nun zwei unterschiedliche Phantomfotos fertigen ließ…
    RICHTIG: Die Phantomzeichnungen wurden bereits 2008 von Privatermittlern angefertigt.
    ***
    UNGENAU: Und seit kurzem, hat auch die entnervte Portugiesische Polizei den Großteil ihrer Ermittlungsakten frei gegeben
    GENAU: Veröffentlichung am 4. August 2008, nach Schließung des Falles.
    ***
    FALSCH: mccannfiles.com sind die offiziellen Akten
    RICHTIG: Dies ist nur eine Sammlung von Berichten, Kommentaren und Theorien mit unvollständigen Hinweisen. Die echten, vollständigen Akten liegen hier: www.mccannpjfiles.co.uk/
    ***
    UNGENAU: Die Fallzahlen in Deutschland betragen dafür jährlich etwa 100 bis 200 Fälle im Durchschnitt.
    UNRELEVANT:…,dass ein unorganisierter pädophiler Einzeltäter sich ein Opfer sucht und nach der Tat das Opfer zur Tatverdeckung beseitigt. So etwas kommt in Deutschland etwa alle paar Monate vor.
    GENAU: Der Fall spielte sich in Portugal ab, mit englischen Beteiligten.
    ***
    UNGENAU: Warum also sollte die organisierte Kriminalität ausgerechnet in der Urlaubshochburg Praia da Luz zu schlagen und das Kind eines hochbezahlten Herzspezialisten und Ärzteehepaars stehlen, wo die mediale Aufmerksamkeit und der daraus zwangsläufig entstehende gewaltige Verfolgungsdruck garantiert maximal sein würde?
    FRAGE: Woher sollten Entführer dieses Wissen haben (hochbezahltes Ärztepaar), bzw vorhersehen können (Medienrummel)?

    AntwortenLöschen
  7. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo an alle Interessierten,
      ich möchte in diesem Zusammenhang auch auf den hervorragenden Blog "Unterdenteppichgekehrt" hinweisen, der sehr sorgfältig arbeitet.
      Und auf das Forum in der SAZ-Aktuell.com (Spaniens allgemeine Zeitung).

      Löschen
  8. Hallo Anonym,

    nochmals vielen Dank für den ausführlichen zweiseitigen Kommentar. Um etwas Ordnung darin zu bekommen, habe ich die Zitate einfach einmal in die Reihenfolge der Bedeutungen gebracht. Unter (A) die für die Beurteilung des Falles relativ belanglosen Einwendungen, unter (B) Einwendungen die von Belang, aber nicht entscheidend sind, und unter (C) solche Einwendungen, die tatsächlich an den Kern der Sache gehen.

    (A) belanglos

    Zitat: „Die echten, vollständigen Akten liegen hier: www.mccannpjfiles.co.uk/“

    Das ist richtig, habe ich auch schon bemerkt. Unter mccannfiles.com findet man die gleichen Dokumente, allerdings in leichter zugänglicher Sortierung und mit ein ganzen Reihe von Kommentaren und Zusatzinformationen. Dabei sind dann allerdings auch Informationen aus anderen öffentlichen Quellen, so etwa Zeitungen, deren Zuverlässugkiet natürlich nicht ganz so hoch ein zu ordnen ist, wie die offiziellen PJ Vernehmungen. So oder so kommt es auf die offiziellen Dokumente an, und die sind auf beiden Seiten gleich zu finden. Im Zweifelsfalle sind die unkommentierten www.mccannpjfiles.co.uk/ aber die korrekte Quelle, dem stimme ich natürlich zu.

    Zitat: „....Die Fallzahlen in Deutschland betragen dafür jä.hrlich.......Genau: Der Fall spielte sich in Portugal ab, mit englischen Beteiligten.“

    Natürlich, für die statistischen Größenverhältnisse spielt das aber keine nennenswerte Rolle. In der EU sind diese Zahlen überall in etwa dem selben Verhältnis.

    Zitat: „...dass Frau McCann von Anfang an schrie „They have taken her..“, also „Sie haben sie gekriegt..“. Richtig: Man hat sie (weg)genommen/Sie haben sie (weg)genommen.“

    Das ist aber semantisch genau das Gleiche oder wie man salopp sagt „gehopst wie gesprungen“.

    AntwortenLöschen
  9. Fortsetzung

    (B) von mittelmäßigem Belang

    Zitat: „...Warum also sollte die organisierte Kriminalität ausgerechnet in der Urlaubshochburg Praia da Luz zu schlagen …. wo die mediale Aufmerksamkeit und der daraus zwangsläufig entstehende gewaltige Verfolgungsdruck garantiert maximal sein würde? Frage: Woher sollten Entführer dieses Wissen haben (hochbezahltes Ärztepaar), bzw vorhersehen können (Medienrummel)?...“

    Ein halbwegs intelligenter Mensch, erst recht eine Organisation, kann nicht nur sondern muss das wissen (ganz sicher was das Medienproblem angeht, ziemlich sicher was das Ärzteehepaar angeht). Lediglich ein unorganisierter spontaner Einzeltäter macht sich über solche Dinge keinerlei Gedanken.

    Zitat: „... Ermittlungsakten : Veröffentlichung am 4. August 2008, nach Schließung des Falles.“

    Richtig: Ja die Veröffentlichung ist tatsächlich viel länger her als ich zunächst dachte. Falsch ist aber die Behauptung, der Fall sei abgeschlossen worden oder gar die McCanns wären „offiziell“ entlastet worden. Der Fall wurde lediglich auf Eis gelegt, weil vorläufig weitere Ermittlungen keinen Sinn machten, zumal sich die McCanns ja nun auch davon gemacht hatten. Erst vor wenigen Tagen wurde im Zuge eines Deals zwischen SY und PJ der Status der McCanns als Arguidos, also als Angeklagte(!), aufgehoben. Vorläufig zumindest und bis auf weiteres.

    Zitat: „...Einen Tag zuvor hatte Maddie so schlimm geschrien... Richtig: Es gibt Zeugenaussagen, die Nachbarn wären offenbar zum Appartment gegangen, um zu schauen, ob man das Kind eventuell beruhigen könnte. Die Polizei wurde nicht verständigt.“

    Ja richtig, es heisst: „crying for about an hour on the evening of May 2.She was so concerned she rang a friend in the village to ask what to do and considered ringing Portugal’s Policia Judiciaria.“. Also man dachte bereits darüber nach, die Polizei zu rufen, wegen der Schreie. Sorry, dass ist mein Fehler. Aber prinzipiell ist es nebensächlicher Natur. Klar dadurch ist nur eins: Die Eltern McCann kümmerten sich eben nicht sonderlich um ihre 2 und 3-jährigen Kinder. Ließen sie scheinbar öfters völlig allein. Ich selbst bin ganz bestimmt kein Super-Vater. Aber ich habe meine Kinder in dem kleinen Alter niemals auch nur fünf Minuten wirklich alleine gelassen. Nicht wegen der Gefahr von Einbrechern, sondern alleine schon wegen der Gefahr dass sie aus dem Bett fallen, sich irgendwie verletzen oder gar das Haus in Brand stecken könnten.

    Zitat: „...Zumal nach Aussage der Eltern ja auch die ganze Zeit die hintere Schiebetür einen Spalt breit aufgestanden hätte. RICHTIG: Diese Aussage gibt es nicht.“

    Sagen wir mal so: es wurde in verschiedenen Zeugenaussagen thematisiert, und die Antworten fallen etwas unsicher aus. Kate selbst behauptet im letzten Interview, dass sie zwar offen, aber ohne Spalt gewesen sei: „As they left by the veranda door, this door remained closed but not locked, as this is only possible from the inside.“. Das sie unverschlossen war ist jedenfalls unbestritten, und ob sie nun ein paar Zentimeter aufstand oder nicht, nicht mehr sicher zu klären. Für die Klärung des Falles insgesamt ist es allerdings auch nicht so wichtig. Es ging dabei ja nur um die Frage, ob Maddie prinzipiell durch die Hintertür auch selbstständig hätte verschwinden können oder nicht.

    AntwortenLöschen
  10. (B weiter)

    Zitat: „...“5 August 2008. During eleven hours of interrogation, Kate McCann refused to answer 48 specific questions.“ …. Richtig: Kate hat nie Fragen in den Vernehmungen konsequent verweigert. Am 6. September 2007 wurde sie als Zeugin 8 Stunden angehört....Einen Tag später (7.9.2007) wurden ihr als Verdächtige die 48 Fragen vorgelegt, die sie nun auf Anraten des Anwalts verweigern konnte (weil Verdächtige).“..... Zugegen war die ganze Zeit übrigens auch ihre Mutter. Richtig: Nur wenn ihre Mutter zufällig ihr Anwalt war, oder der Übersetzer, oder der Beamte. ….Das Verhör begann um 11:00 und endete um 14:30.“

    Danke für den Hinweis. Die Informationen stammen aus einer Sekundärquelle (dailymail): „During eleven hours of interrogation, Kate McCann refused to answer 48 specific questions. Madeleine's mother, who was legally represented in the interview, stayed silent as police threw a series of loaded questions at her that made clear they thought she was involved in her daughter's disappearance. She answered only once - when accused of harming the hunt for Madeleine by her silence.“

    Zitat: „I've let her down. We've let her down Gerry“ („Ich habe Sie herunter gelassen, Wir haben Sie herunter gelassen Gerry...“) Richtig: Wir haben sie im Stich gelassen.“

    Nun ja, man kann es tatsächlich aber so oder so übersetzen (siehe leo.org). Deswegen ja auch die konkrete, aber unbeantwortete, Frage an Kate was sie denn nun genau damit gemeint hätte.

    Zitat: „...So wollte die portugisiesche Polizei vor Ort ein Reenactment mit allen Beteiligten....Richtig: Nicht alle „Beteiligten“ wurden eingeladen. Falsch: Insbesondere von McCann's wurde das aber verweigert. Richtig: Die McCanns haben sofort zugesagt.“

    Danke für die Aufklärung. Allerdings - Ja und Nein: Die McCanns haben nicht zugesagt, sondern lediglich durch ihren Anwalt R. Alves übermitteln lassen, dass sie an einem der von der PJ vorgeschlagenen Termine prinzipiell Zeit hätten („expressed availability“), wenn der Termin denn Zustande käme. „Kate Marie Healy....expresses her availability to participate in the reconstruction of the events on the second of the dates suggested...Her husband, Gerry McCann has also already expressed his availability.“ Eine Zusage im engeren Sinne war das nicht. Aber ich gebe zu, hier habe ich etwas geschludert, was die Primär-Quellen angeht.

    AntwortenLöschen
  11. (C) von wesentlichem Belang

    Zitat:„...Denn während alle verzweifelt suchten, saß ausgerechnet die Mutter tatenlos herum. Richtig: Wer hat auf die Zwillinge aufgepasst?“

    Das Appartement war aber zu dem Zeitpunkt vollgestopft mit Freunden und Helfern. Es gab keinerlei Notwendigkeit für sie ausgerechnet jetzt auf die Zwillinge aufzupassen. (Und ganz nebenbei, hatte sie ja auch an den Vortagen schon nicht diese ihre Pflicht getan, gerade da wo auch sonst keiner auf die Kinder aufgepasst hatte. Völlig unverständlich und unverantwortlich bei so kleinen Kindern.)

    Zitat:„..."She's gone, mum. She's gone."“. Im englischen Sprachgebrauch bedeuten diese Worte: „Sie ist tot, Mama, Sie ist tot!“ Richtig: Kann auch bedeuten: Sie ist weg.“

    Nun ja, kann. Wegen der verschiedenen Möglichkeiten der Übersetzung wurden ja gerade die (unbeantworteten) Nachfragen gestellt. An dieser Stelle hat allerdings noch nicht einmal die PJ Zweifel angemeldet. Richtig ist allerdings auch, dass die Übersetzung „sie ist weg“ möglich ist. Genauer gesagt, die Übersetzung hängt am Zusammenhang als wie auch am Tonfall, also ob das letzte Wort „gone“ stimmlich nach oben oder unten gezogen wird. Aber es wäre in diesem Zusammenhang schon eine mutige Übersetzung, zumal Kate die Wiederholungsform wählte „She's gone, Mum, she's gone“. In dieser Form heißt es relativ eindeutig „Sie ist tot...“

    Zitat:„...Bei einer späteren Untersuchung des Leihautos schlug ein Leichenspürhund an und es wurden auch DNA-Spuren gesichert. Richtig: Es wurden keine DNA Spuren von Maddie gefunden.....“

    Richtig ist bzgl. der wichtigen Spuren im Auto: „...Of these 19 components 15 are present within the result from this item [remark: Maddies DNA]; there are 37 components in total. There are 37 components because there are at least 3 contributors; but there could be up to five contributors. In my opinion therefore this result is too complex for meaningful interpretation/inclusion.“. Nun es wurden schon Leute rechtskräftig verurteilt bei nur 8 Übereinstimmungen. Aber richtig ist natürlich: Ein solcher Evidence kann nur dann herangezogen werden, wenn weitere unabhängige Indizien den vermeintlichen Täter belasten. So also nicht. Aber das habe ich ja auch schon klar gestellt. Die PJ war halt viel zu spät am Auto dran, weil man sich offensichtlich bereits viel zu lange auf ein wahrscheinlich falsches Spiel eingelassen hatte. Deswegen die Vermischung der DNA mit weiterer rezenter DNA, was die Sache tatsächlich äußerst schwierig macht („ too complex for meaningful interpretation“).

    Darüber könnte man jetzt einen eigenen Artikel schreiben. Das Problem ist die überlagerte Kontaminierung, und die Frage ob die hohe Übereinstimmung Zufall ist oder nicht. Das sie wahrscheinlich kein Zufall ist, sieht man schon bei der Erwähnung des Doppel-Peacks 19/20: Zwischen den genetisch unabhängigen(!) Eltern Gerry und Kate existiert lediglich einer von 37 Markern identisch. Die Wahrscheinlichkeit das drei oder im schlimmsten Fall fünf Kontaminierungen für die restlichen 14 Übereinstimmungen (oder wenigstens sieben im rechtlichen Sinne) stehen, ist sehr unwahrscheinlich. Allerdings auch nicht völlig unmöglich. Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Fehlinterpretation (man kann sie durchaus ausrechnen) liegt aber bestenfalls bei minimalen ein oder zwei Prozent.

    AntwortenLöschen
  12. (C Fortsetzung)

    Zitat: „...Die Phantomzeichnungen wurden bereits 2008 von Privatermittlern angefertigt.“

    Korrekt. Ich bin da leider, wie so viele andere, auch SY und den McCanns auf den Leim gegangen. Nur machen die jetzt bekannt gewordenen genauen Umstände die Sache allerdings noch viel, viel schlimmer für die Glaubwürdigkeit der McCanns. Tatsächlich hat eine von den McCanns beautragte Detektei die Bilder nach den Zeugenaussagen (der Smiths) fertigen lassen. Die McCanns haben dann, erschreckt von der unerwarteten Evidence, der Detektei jede Veröffentlichung der Bilder und Ermittlungsergebnisse bei Androhung von juristischen Maßnahmen verboten. Erst jetzt sind die Bilder daher als „neu“aufgetaucht. Sinngemäß die Begründung der McCanns für die Verheimlichung: Die Ergebnisse würden die Öffentlichkeit nur in die „falsche“ Richtung lenken. Ach ja.

    Zitat: „Falsch: Die Bildsammlung, die Phantombilder, Fotos von Gerry und dem Urlauber von der „Tanner Sichtung“ werden in Zusammenhang gebracht. Richtig: Das Foto mit dem Mann in brauner Jacke ist der Urlauber, den SY identifizieren konnte.“

    Da sind Sie, wie so Viele, der Verwirrungstaktik der McCann-Investigation Teams aufgesessen.

    Nein, die Tanner Sichtung um 21:15 ist sozusagen „mega-out“. Der identifizierte Urlauber um 21:15 interessiert daher niemanden mehr, schon gar nicht SY oder PJ. Zur Verwirrung trägt hier allerdings bei, dass die Smith's Sichtung gegen 22:00, die nun alleine(!) noch im Fokus steht, und die Beschreibung der Bekleidung, Figur etc, aber in beiden Fällen (Tanner, Smith) sehr ähnlich sind.

    Es geht jetzt sowohl mit den Phantombildern und der Figur ausschließlich noch um die 22:00 Sichtung, die für Gerry McCann allerdings, sagen wir mal vorsichtig, sehr unangenehm ist.

    Dicker kommt's noch, wenn man jetzt mal auf die offizielle Seite der McCanns schaut: Da erscheint der Hinweis auf die „neuen alten“ SY Bilder in völlig Sinn verzerrtem und wahrheitswidrigen Zusammenhang: (http://findmadeleine.com/campaigns/unidentified_people.html) „These two pictures show a man carrying a child away from the family's apartment. This sighting was seen by a witness at 21:15 on the evening of Thursday, May 3rd, 2007. The picture shows a man that was seen several times by different witnesses during the days leading up to Madeleine's abduction on May 3rd 2007. He was described as ugly with pock-marked skin and was said to be watching the family's apartment intently.“

    Sowohl die langjährige Verheimlichung als auch die jetzt noch völlig veraltete und Wahrheitswidrige Darstellung der „neuen“ Erkenntnisse auf der eigene find-Madeleine- Webseite zeugen nur von einem: Entweder von kompletter Ahnungslosigkeit, was beim besten Willen nicht zu unterstellen ist, oder von der Liebe der McCanns zu einer ziemlich eigensinnigen Vorstellung von der Wahrheit, um es einmal sehr vornehm auszudrücken.

    AntwortenLöschen
  13. Die britischen Vorzeigeärzte haben den Tot ihrer Tochter zu verantworten.
    Um den ungeheuren psychischen Druck dieser Verantwortung loszuwerden wurde das ganze Theater veranstaltet, welches wir die letzten 7 Jahre verfolgen konnten.

    Wäre ich der Papst hätte ich ihnen zumindest geraten Buße zu tun.

    Ich empfehle die Auseinandersetzung mit der Stellungnahme zum Fall der US-amerikanischen Fallanalytikerin Pat Brown.

    AntwortenLöschen
  14. NEUER VERDACHT
    Waren die Brüder Podesta am 3. Mai 2007 in Süd-Portugal?
    Bitte abklären ...

    http://truthfeed.com/breaking-bombshell-multiple-reports-tie-clintons-podesta-brothers-to-child-abduction-case/34348/

    AntwortenLöschen
  15. Bei dem E-fit aus Praia da Luz handelt es sich um zwei Zeugenausagen (Vater und Tochter Smith) der gleichen Sichtung genau eines(!) Mannes (Vater sah ihn von vorne, Tochter von der Seite).
    Die Podesta Story ist allein daher schon absoluter Unfug. Möglicherweise stammt sie wie unzählige andere Story gleichen Musters aus dem Team McCann selbst, es geht darum die Öffentlichkeit die die Akten (Zeugenaussagen bitte nachlesen) nicht kennen, gründlich zu verwirren.
    Siehe Smith sighting: http://genreith.de/MMcC/doku.php?id=smiths_sighting und das zugehörige e-fit: http://genreith.de/MMcC/doku.php?id=suspect_number_one_e-fits

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich werde ihn baldmöglichst freischalten. Diese Funktion dient lediglich der Vermeidung von Spam- und Flame- Kommentaren und dient niemals einer Zensur.