Freitag, 30. März 2012

Wiki und Forum

From now on a wiki and a forum is installed for this blog and diskussions of the field theory of macroeconomics.

The forum can be used by all interested readers for discussion.  Forum language is English and / or  German. Registration is of course free of costs and the like. The only thing you need is any email-address.


The Wiki is an online encyclopedia, which will be expanded as time goes on. The purpose of the wiki is a freely available platform that shall explain the field theory of economics and its extensive capabilities which will be freely made ​​available in its most elementary parts. The wiki is written in English for the international readability.


Ab sofort ist zu diesem Blog und der Feldtheorie der Makroökonomie ein Wiki und ein Forum installiert.

Das Forum kann von allen interessierten Lesern für Diskussionen genutzt werden. Die Forumssprache ist Deutsch und/oder Englisch. Die Anmeldung ist natürlich frei von Kosten und dergleichen. Die Anmeldung ist einfach mit irgendeiner Email-Adresse möglich.


Das Wiki ist ein online-Lexikon, das mit der Zeit immer weiter ausgebaut werden wird. Der Sinn des Wiki besteht in einer frei verfügbaren Plattform, auf der die Feldtheorie der Ökonomie und ihre umfangreichen Möglichkeiten erklärt und in den elementarsten Teilen zur Verfügung gestellt werden. Das Wiki wird für die internationale Lesbarkeit in englischer Sprache verfasst.


Rösler's Aprilscherz, oder: Die FDP schafft sich ab.


Transfergesellschaft für die Schlecker-Geleimten, 70 Mio. €, nein. Irgendwo muss ja mal Schluss sein mit Zahlemann & Söhne KG. Schließlich hat Röslers Vortänzer und Kommanditist Westerwelle den Hoteliers bereits, als kleines Dankeschön für eine kleineSpende, jährlich 1,1 Milliarden auf Kosten, ähem, ja genau der Komplementäre die mit ihren Steuergroschen diese Sause bezahlen, genehmigt. In der Legislaturperiode der FDP macht das also 4,4 Mrd.€ Verlust für die Staatskasse, den die Arbeitnehmer irgendwie ausgleichen müssen. 

Wenn da jetzt auch noch die 70 Mio. dazu kamen, nicht auszudenken! Dann wären das ja 4,47 Mrd.€. Dabei sind ja schon die Zinsen für die 4,4 Mrd. zu berappen, das sind, ähem für etwa gleich langlaufende deutsche Staatsanleihen wären zur Zeit nur läppische rund 2% pro Jahr zu zahlen, also mit Zinseszins, ist ja gelacht, ähem, mal schnell den Taschenrechner nehmen, das kann ja nicht soviel sein, ach ja, also das sind 362,7 Mio. Euro. Na,..., na also sag ich doch, dass ist schon mehr als das fünffache, da geht nix mehr!

Oder nehmen wir mal die Target2-Aussenstände der Bundesbank. Mmm, also, das sind im Augenblick etwa 550 Mrd.€, Tendenz stark steigend, aber erst mal Schwamm drüber. Dafür kriegt die Bundesbank 1% Zinsen von der EZB, aber für die regulären Staatsanleihen dieser Schuldner bekäme die Bundesbank eigentlich im Schnitt rund 5% oder mehr, naja macht also gut 4% Differenz und faktischer Verlust. So das sind, äh ja, allein 22 Mrd.€ Verlust für die Schleckerchen nur in diesem Jahr. Mein Gott, mit den 70 Millionen dazu wären das ja erschreckende 22,07 Mrd.€, ich bitte Sie, wem soll man das noch klar machen können. Nein, für Steuerverschwendung hat man die FDP doch nicht gewählt! 

Und von den ganzen Rettungspaketen und Bürgschaften für die EU-Banken will ich mal gar nicht reden, da ist der Überblick sowieso längst verloren gegangen, 500, 1000, 2000 Mrd.€., egal. Und bitte wie soll das noch in einen FDP-Taschenrechner passen? Ja 400 € Monatslohn, mal 12, das klappt schon noch. Und das ist ja schon unverschämt viel. Wie soll der Schlecker oder gar die Arbeitsämter oder die bürgenden Bundesländer denn das auch noch alles bezahlen. Das hat nichts mit Marktwirtschaftzu tun:Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) sagte: „Die Menschen in diesem Lande haben ein Anrecht darauf, dass staatliche Hilfen und damit ihre Steuergelder nicht nach Willkür und Gutsherrenart vergeben werden.“...“. Ja da ist die FDP richtig eisern, ein wahrer Fels in der Brandung.




FDP-Taschenrechner, also das heißt übrigens Floating Division of the People  , damit Sie mich da jetzt nicht missverstehen. Ach übrigens, bei kleinen Zahlen macht das Ding auch noch Zicken, unter 5 % behauptet es öfters mal Error 404: No Input found!

Sonntag, 18. März 2012

habemus papam...Wir sind Bundespräsident!

Nun haben wie wieder einen formellen Bundesvorsteher, denn der Super-Gauck ist Bundespräsident geworden. Nicht alle 1100 Stimmen der großen Koalition konnte er gewinnen, so einige Abweichler musste er hinnehmen, am Ende waren es 991 Stimmen. Mehr als genug jedenfalls für den ersten Wahlgang, und die Pseudo-Gegenkandidatin der Linken, Frau Klarsfeld, konnte auch ein paar Stimmen mehr einheimsen als die Linke allein hatte, was ja auch immerhin ein Achtungserfolg war.

Alles in allem sicherlich ein guter Tag für die deutsche Demokratie. Denn wenigstens hat hier mal etwas funktioniert und damit wurde zum ersten Mal ein Kandidat ins höchste Ehrenamt gewählt, der nicht aus der üblichen Parteisoldatentretmühle stammt. Und auch scheint seine Vita, seine Aura, sein Lebensalter und Lebenserfahrung die nötigen Voraussetzungen herzugeben, um ein großer Bundespräsident zu werden.

Erfolgreiche Übernahme. Wenn das der Honi wüsste...

Natürlich wird er mit dem was er sagt, nicht jedem gefallen. Denn er wird allgemein als ein stock Konservativer wahrgenommen, mit scheinbar ganz wenig Ambitionen nach umwerfenden Ideen, die den mürbe gewordenen Kapitalismus in sozialer Hinsicht wieder zurecht biegen könnten. Ursprünglich war er ja auch nur ein von der mitte-links Opposition ausgelegter konservativer Köder um die regierende Koalition ins Schlingern zu bringen, als diese ihren viel zu jungen und letztlich ungeeigneten Parteikader durchsetzten wollten. Was ja auch gelang, mit dem absehbaren Desaster als Ausgang, dem zuletzt moralisch-politisch auf den absoluten Tiefpunkt herab gewürdigten Präsidentenamt.

Trotz jeder Menge Vorschusslorbeeren und nun höchsten Erwartungen an den Super-Gauck, Erwartungen die er unmöglich alle erfüllen kann, so gilt sicherlich eins: Es kann nur besser werden! Der Weg nach unten ist ja eigentlich schon dicht. Natürlich gab's im Vorfeld auch schon einige. die ein bisschen in Gauck's Vita herumgebohrt haben, was seine schwachen Punkte angeht, die ja nun mal jeder Mensch hat. Vielmehr als der Umstand, dass er die typische Pfarrersattitüde des Nicht-verheiratet-aber-auch-nicht-Ohne-sein an sich hat. Da gibt's schließlich schlimmeres, und selbst unser lieber deutscher Papst hatte da einen ganz anderen Skandal am Halse, als kurz nach seinem Antritt in Rom reihenweise Probleme mit der sexuellen Orientierung seiner Untergebenen in Bayern und anderswo auftraten.

Auch wenn das Amt an sich mit nur wenig politischen Möglichkeiten ausgestattet ist, so bin ich überzeugt, das Joachim Gauck noch für manche verbale Überraschung gut sein wird, und vermutlich aus Sicht sämtlicher Parteien. Denn er ist ja nicht auf den Mund gefallen und lässt sich so leicht von niemanden den Schneid abkaufen. Aber eins ist natürlich schon ein seltsames Spiel der Geschichte: Nur gute zwei Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch der DDR nehmen zwei Persönlichkeiten des dortigen Regimes die beiden höchsten Posten der BRD ein. Die eine bis zum Schluss treue Regime "Blockflöte", wie man damals die SED geführte Pseudo-CDU nannte, und auf der anderen Seite der Regimegegner und aktiver Widerständler aus dem Predigerstuhl. Na, wenn das der Honi mit kriegt, der kugelt sich mit Franz-Josef Strauss selig auf einer Wolke über diese Ironie der Geschichte.

Mittwoch, 14. März 2012

Hurra, wir leben noch!

Wir leben in einer Zeit, in der jeder Lichtschimmer am Horizont mit der aufgehenden Sonne identifiziert wird. So ist Deutschland nach wie vor extrem Export stark, sogar viel stärker als es die Statistik des Ifo-Instituts ausdrückt: China liefert 10,9%, die USA 8,4% und die BRD „nur“ 8,3% und belegt damit nun mehr den dritten Platz. Aber rechnen wir doch einfach mal auf die Einwohnerzahl um, sagen wir pro 100 Millionen. Dann liegt Deutschland bei weitem vorne, mit 10,15 % per 100 Mio. Einw., aber die USA folgen bereits weit abgeschlagen mit nur 2,70 %p100ME. und China firmiert hier unter ferner liefen mit nur 0,81 %p100ME. Da relativiert sich das also schnell. Man sollte sich dieses Verhältnis vor Augen halten, denn es besagt mehr darüber, wie stark eine Volkswirtschaft im Export tatsächlich ist.

Trotz dieser rosigen Zahl ist die deutsche Industrie alarmiert: Denn der Exportanteil hat im letzten Quartal bedenklich abgenommen: „...Die Entwicklung ist ein herber Dämpfer für die umjubelte deutsche Exportindustrie: Sie zeigt, wie abhängig Deutschlands Wirtschaft trotz wachsender Schwellenlandanteile nach wie vor von den europäischen Absatzmärkten ist. Rund 60 Prozent der deutschen Ausfuhren gehen in die EU. So konnte sich Deutschland 2011 trotz eines beachtlichen Exportbooms über Monate hinweg den Rang des Vize-Exportweltmeisters nicht zurückerobern. Dieser war 2010 an die USA verloren gegangen. Erst 2009 hatten die Chinesen Deutschland als weltgrößten Exporteur abgelöst. ...Dieses Problem könnte sich 2012 noch verschärfen. In Italien, Spanien und Portugal drohen stärkere Wachstumseinbrüche als 2011. Für alle drei Länder rechnen einige Ökonomen mit Rückgängen von mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auch in Griechenland dürfte die Rezession dramatischer werden..

Ursache dafür sind natürlich die „Sparanstrengungen“, die durch die Hintertür des Volkswirtschaftlichen Kreislaufs zu Verlusten in praktisch gleicher Höhe führen: „...Nach Schätzungen der Berenberg Bank nimmt die Belastung der Wirtschaft durch die Sparanstrengungen deutlich zu. So dürfte etwa in Italien das konjunkturbereinigte Staatsdefizit um 2,9 Punkte sinken, nach 0,8 Punkten 2011. Dieser Wert zeigt, wie engagiert ein Land spart. Das könnte die Rezession verschlimmern - und die Nachfrage nach deutschen Waren weiter mindern.“ Die BRD ist dafür besonders empfindlich, da sie 44% des BIP's (Export: 1125 Mrd.€) mit dem Export verdient. Und dieser Anteil ist in den USA deutlich geringer (1480 Mrd. $, ca. 10%), und ja selbst in China beträgt er deutlich weniger (ungefähr 15% bis 20%).

Die BRD lebt somit auf der Spitze des Eisbergs. Einerseits darf sich Deutschland darüber freuen, zur Zeit die spezifisch stärkste Wirtschaftsnation der Welt zu sein. Und der Bundesbürger lebt auf dem Eisberg immerhin deutlich besser als auf der Titanic, die wir gerade der Länge nach aufgeschlitzt haben. Allerdings wehe, wenn der Eisberg unter uns, der das alles konsumieren muss was wir produzieren, nachhaltig wegschmilzt. Und das taten schließlich schon alle Eisberge der Geschichte, auch derjenige der die Titanic versenkte. Und da wäre schon viel mehr geschmolzen, wenn man nicht die EU-Südländer kräftig bei uns anschreiben ließe. 

So sind die Target2-Salden in den wenigen Tagen seit meinem letzten Bericht um sagenhafte weitere 50 Mrd-Euro Miese für die Bundesbank, und damit für den Staatsbürger, angestiegen. Geht das in dem Tempo weiter, dann stehen die schwachen EU-Länder bis zur Wahl 2013 mit jenseits der 1000 Mrd. Euro, oder was nicht weniger ist aber besser klingt, mit einer satten Billion bei uns in der Kreide. Die Rettungspakete an Griechenland verschwinden da dann schon als Marginalie. Schon jetzt hat der Chef der Bundesbank deswegen die Zahlungen des Bundesbankgewinnes an Schäubles Ministerium drastisch gekürzt. Wegen erhöhter Risikorückstellungen versteht sich, erstmals 4,1 Mrd. Euro, und das sind im wesentlichen die Zinsdifferenzen für die im Januar noch „nur“ 498 Mrd. € Außenstände der Bundesbank. Tendenz vehement steigend, der jeweils aktuelle Wert kann bei der Bundesbank eingesehen werden: 

Forderungen der Bundesbank aus TARGET2Betrag: 547.046.716.690 Euro (Stand: 29. Februar 2012)“.

Zwar hat man mit dem letzten Griechenlandpaket erst mal Pressluft aus dem schlimmsten EURO-Desaster genommen, aber damit gewinnt man nur ein bisschen Zeit, maximal bis über die Wahl 2013 hinaus. Spätestens dann ist man wieder da, wo man vor kurzem aufgehört hat: “Pleite in Zeitlupe geht weiter“, titelte etwa ntv-online und führt weiter aus: „...Auch die Märkte trauen Griechenland nach der Umschuldung weiter nicht über den Weg: Die Renditen der neuen Staatsanleihen, die Griechenland im Tausch gegen seine alten Verbindlichkeiten ausgeben will, haben gleich an ihrem ersten Handelstag schwindelerregende Höhen erreicht und damit die Angst der Anleger vor einem Staatsbankrott in der unmittelbaren Zukunft widergespiegelt. So lagen die Renditen von Anleihen mit kürzeren Laufzeiten über denen mit langen Laufzeiten. Die 2023 fällig werdenden Anleihen rentierten mit über 19 Prozent, die 2042 fälligen Papiere dagegen mit rund 14 Prozent. Damit müsste Griechenland bei einer möglichen Rückkehr an den Kapitalmarkt weiter horrende Zinsen für neue Kredite bezahlen – aus der Schuldenspirale wird sich das Land so nur schwerlich befreien können. ...“.

Natürlich ist die BRD nicht nur die führende Wirtschaftsnation und Zahlmeister, sie setzt die Maßstäbe auch wenn es darum geht, die nächste Phase der finanziellen Verwerfungen in der Welt auf die Schiene zu bringen. Und zwar nicht trotz, sondern weil es uns im Verhältnis zu den Anderen, und zwar einschließlich der Weltmächte USA und China, so noch verdammt gut geht. Denn schon seit letztem Jahr laufen die Lohnrunden und die, sehr wohl zu Recht geforderten höheren Bezüge, werden im Gegensatz zu den Billionen der Bankenhilfen direkt in den Markt eingeschleust. Und da schon in den letzten zehn Jahren die reale Inflation regelmäßig alle Lohnerhöhungen aufgefressen hat, treffen diese jetzt anstehenden Lohnzuwächse auf eine Industrie, die seit ebenso langer Zeit eine Preisunterbietungsrunde nach der anderen fahren musste. Und daher in etwa gleicher Höhe die steigende Nachfrage mit steigenden Preisen einfangen wird. Denn nicht nur der Bürger leidet unter steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, die Industrie hat es auch getan und konnte das nicht immer alles an die Kundschaft weiter geben. Das wird sie aber dann tun, wenn die Nachfrage anziehen sollte.

Aber man sollte es betonen, es wäre einer der wenigen politisch gangbaren Wege: man steigere die Einnahmen der Schaffenden, der Rentner und Pensionäre, aber auch der Bedürftigen ganz unten, und die Inflation die dann folgt frisst die prinzipiell unbezahlbaren Schulden auf, ohne vornehmlich die Massen zu verarmen. Das trifft dann vor allen Dingen die Großanleger. Das Interesse der Investoren zielt natürlich in die exakt gegenteilige Richtung. Die arbeitende Bevölkerung soll auf biegen und brechen sparen und sich kasteien, damit die Vermögen, die den Schulden exakt gegenüber stehen, ungeschmälert erhalten bleiben. 

Die Finanzlobby bemüht sich also tatkräftig ihre Politiker zu überzeugen, das Sparen (der arbeitenden Bevölkerung versteht sich) der einzige Weg aus der Krise wäre. Also, so weiter machen wie bisher, pumpt die Investoren weiter auf, und dann trifft es die Schwächsten in der Gesellschaft zuerst. Wenn dann jedoch schließlich der Bürgerliche Mittelstand über die Klinge springt, hat man aber die Revolution am Hals. Und die kommtdann meistens von ganz rechts: “...Neonazis sind uns näher, als wir denken. Mit wachsendem Erfolg buhlen sie um die Mitte der Gesellschaft. Wissenschaftler warnen schon länger davor, dass rassistische und autoritäre Ideen dort auf wachsendes Wohlwollen stoßen. Immer häufiger verdrängt aggressive Selbstbehauptung den Gemeinwohlgedanken – oft auf Kosten von Ausländern, Schwulen, Muslimen, Armen. Noch immer hält sich die Vorstellung, Neonazis seien nicht fähig, diese soziale Erosion für sich zu nutzen – ein Trugschluss. Längst ist ein intellektuelles Milieu entstanden, in dem rege über einen zukunftsfähigen Rassismus diskutiert wird. Politikphilosophische Zeitschriften bauen an Brücken zu Studenten und Bildungsbürgern....Hinzu kommt: Die Grenze zwischen Demokraten und Rechtsextremisten ist nicht überall dicht. Mancherorts schweigen Presse und Politik noch immer lieber, als sich den Vorwurf einzuholen, die eigene Region madig zu machen. Bündnisse aller Demokraten scheitern viel zu oft daran, dass Konservative sich weigern, mit Linken auf einer Straßenseite zu stehen. In Dresden und anderen Städten machten sich Nazis zunutze, dass manche Behörden und Politiker in langhaarigen Alternativen das größere Problem sahen als in diszipliniert auftretenden Rassisten....Wie weit die Neonazis auf ihrem Weg in die Mitte schon gelangt sind, zeigt sich am stärksten in strukturschwachen Gegenden des Ostens, wo nur mehr eine Minderheit die gesellschaftlichen Zustände für verteidigenswert hält.“

Dass die Wirtschaft gerade in der BRD so gut läuft liegt wiederum daran, dass die Süd-EU, aber auch Andere, so unter Spardruck stehen und ihre eigenen Wirtschaften abwürgen. Das gleiche Sparen unternehmen wir in der BRD dagegen noch lange nicht, wozu auch, es hätte sowieso keinen Zweck, und es erscheint ja auch nicht nötig. Das wiederum bedingt aber gerade die Kapitalflucht aus den Südländern, was sich wiederum in den irrwitzig explodierenden Target2-Salden ausdrückt. Denn die Reichen der Schwachländer überweisen ihr Geld in Richtung Deutschland; die dann schuldenden Südbanken aber bezahlen ihre aus den Überweisungen resultierenden Rechnungen nicht, weil niemand sie dazu zwingt, sondern die Bundesbank erhält dafür nur niedrig verzinste und letztlich wertlose Schuldscheine der EZB, die von den Südeuropäern niemals mehr ausgeglichen werden können. Würde man eine Tilgung erzwingen, dann müssten wir gleich wieder den selben Betrag als Rettungspakete in die betreffenden Länder überweisen.

All dieses Geld drückt nun aber in den BRD-Markt, und wird wenn damit tatsächlich konsumiert wird, die Spirale der EURO-Inflation über kurz oder lang in Gang setzen. Und müssen, denn die gigantischen Schulden, unbezahlten Außenstände, Rettungspakete und Garantien, „die niemals, oder höchst unwahrscheinlich, jemals gezogen werden“, die sind niemals in heutigem Geldwert zu berappen. Und dazu kommt nun noch die Hauptbeteiligung am ESM, der den sowieso schon höchsten deutschen Beitrag nach geleisteter Unterschrift faktisch und eigenmächtig in beliebige Höhen treiben darf, zumal gerade die Betroffenen, ja die mit den fetten unbezahlten Rechnungen, in dieser Selbstbedienungsbank die Mehrheit haben.

Nun gut, von der Spitze des Eisbergs aus gesehen lässt sich das ganze Desaster vorläufig noch mit vornehmer Distanz beobachten, jedenfalls wenn man Augen und Ohren nicht zu weit aufmacht: Auf einer Stufe mit Peru und Vietnam: Der Sparzwang der Griechen lässt ihre Wirtschaft zusammenbrechen. Die Wirtschaftsleistung sinkt einer neuen Berechnung zufolge auf das Niveau von Entwicklungsländern....“. Der Durchschnittsgrieche paddelt längst im eiskalten Wasser ums nackte Überleben, die sowieso schon mageren Einkommen reichen nach dem Sparzwang für die Investoren bei Vielen kaum noch fürs Essen. Und so geht es nun weiter, Portugal, Spanien, Italien, usw. 

Italien ist etwas aus dem Fokus geraten, was Wunder, schließlich hat sich Italien über den Target2-Trick genau im letzten Jahr mal eben 200 Mrd. von der BRD ausgeborgt. Ganz ohne Geschrei und ohne dass es einer groß bemerkt hätte, und zeichnete damit allein für 40% der Bundesbankaußenstände die Verantwortung. Von Spanien stammt etwa das gleiche Gemopse, allerdings über mehrere Jahre verteilt, und so ist das Defizit der Spanier auch in diesem Jahr weit kritischer als das gerade „sanierte“ Italienische.

Ähnlich wie in Griechenland haben wir auch dort eine irrsinnige Jugendarbeitslosigkeit ganz weit im zweistelligen Bereich, denn gerade die nachkommende Generation ist schließlich dafür vorgesehen, sich in das Vertrauen der internationalen Investoren zusparen : „...Nach wochenlangem Drängen hinter den Kulissen erreichte die neu gewählte konservative spanische Regierung, dass die Einsparungen in diesem Jahr nicht mehr so hart wie nach dem ursprünglichen Plan ausfallen müssen. Spanien argumentierte, die Wirtschaft rutsche 2012 in die Rezession mit einem BIP-Rückgang von 1,7 Prozent. ...Ministerpräsident Mariano Rajoy wollte das Defizit deshalb nur auf 5,8 Prozent drücken. Die Euro-Finanzminister rangen der Regierung nun einen zusätzlichen Abbau von 0,5 Prozent des BIP ab. Der Sparschritt von diesem auf das nächste Jahr muss dann aber größer ausfallen als bisher gedacht....“.

Die nächsten Schritte in den Abgrund sind nunmehr genauso vorher sag bar, wie es die Pleite Griechenlands oder die Folgen der staatlichen Übernahme privater Schulden in 2009 schon leicht zu prognostizieren war. Wie bei jedem Kartenhaus liegt die Spannung natürlich darin, dass man nicht so genau weiß, wie viele Stockwerke man noch aufgetürmt kriegt, bevor das unvermeidbare Ende kommt.

Im Moment gilt jedenfalls, dass wir es geschafft haben, noch ein Stockwerk drauf zu legen:   Hurra, wir leben noch.