Erinnern Sie sich noch an Dünkirchen,
1940? Eher wohl nicht. Die Schlacht von Dünkirchen war eine vorweg
genommene Entscheidungsschlacht des Zweiten Weltkriegs. Schauen wir
auf eine verkürzte Darstellung der Wikipedia:
„Warnungen hoher Offiziere zum Trotz
begann Adolf Hitler am 10. Mai 1940 den Angriff auf die Beneluxländer
und Frankreich...Nach dem für die Alliierten überraschenden
deutschen Vorstoß über die Ardennen und der Erzwingung des
Übergangs über die Maas bei Sedan erreichten Panzerverbände den
Schauplatz der Schlacht an der Somme im Ersten Weltkrieg.
Gleichzeitig setzte die deutsche Heeresgruppe B im Norden ihren
Vormarsch durch Belgien unaufhaltsam fort. Aufgrund des deutschen
Durchbruchs im Süden ordnete der Oberbefehlshaber der alliierten
Nordgruppe einen Rückzug zur Schelde an.
Da sich im Süden die französische 3.
Heeresgruppe weitgehend auf eine Verteidigung der Somme-Linie
beschränkte, entblößte sie dadurch die südwestliche Flanke der
alliierten nördlichen Heeresgruppe. Damit wurde deutlich, dass das
Britische Expeditionskorps, die belgische Armee und die französische
1. und 7. Armee von der französischen Hauptstreitmacht im Süden
getrennt werden könnten. Den deutschen Panzerdivisionen stand der
Weg zum Aufrollen der rückwärtigen Gebiete der alliierten
Nordgruppe und zur Eroberung der Kanalhäfen offen. Am 19. Mai begann
die Royal Navy im Auftrag des englischen Kriegskabinetts mit der
Vorbereitung einer Rettungsaktion.
Die Schlacht von Dünkirchen - Quelle: wikipedia |
Am 22. Mai starteten die Panzer
Guderians den Angriff in Richtung Calais und waren am 24. Mai nur 18
Kilometer von Dünkirchen entfernt. Unerwarteterweise ließ von
Rundstedt, bestätigt durch Hitler bei einem Frontbesuch am selben
Tag, die Panzer anhalten. Derartige Haltebefehle waren als Pause für
die voran geeilte Panzerspitze gedacht, um sich mit den übrigen
Truppenteilen zu konsolidieren. Auch bestand die Befürchtung, dass
eine koordinierte Aktion der Engländer im Norden und der Franzosen
im Süden die Panzerspitze einschließen könnte. Dass die letzten
britischen Kampfpanzer längst bei Arras abgestellt waren, wusste von
Rundstedt nicht.
Die Gründe für den Haltebefehl vom
24. Mai werden bis heute kontrovers diskutiert. In der Regel wird der
Haltebefehl Hitlers auf dessen eigene Autoritätsdurchsetzung
zurückgeführt. Da er während des bisherigen Westfeldzuges als
militärischer „Führer“ völlig außen vor gelassen wurde, war
der Haltebefehl eine symbolische Geste, um seine Autorität zu
demonstrieren.
Insgesamt 338.226 alliierte Soldaten
konnten bei Dünkirchen nach England übergesetzt werden. Auf dem
Festland hinterließ die Evakuierung ein Gefühl des
„Im-Stich-gelassen-Seins“. Kriegsmüdigkeit und der Wunsch nach
baldiger Waffenniederlegung unter der Zivilbevölkerung und bei
Militärs waren die Folge. Die Schlacht um Frankreich begann
unmittelbar nach der Einnahme von Dünkirchen und endete nur zwei
Wochen später am 17. Juni 1940. Bis dahin hatte die französische
Marine tausende französische Soldaten, die aus Dünkirchen gerettet
worden waren, wieder zum weiteren Kampf von Southampton nach
Frankreich zurücktransportiert und so gerieten diese Soldaten doch
noch in deutsche Kriegsgefangenschaft.
Die verlorene Schlacht wurde unter dem
Ausnahmezustand durch die vom Ministry of Information gelenkte Presse
wie ein Sieg gefeiert. Es wurde vom “Wunder von Dünkirchen”
gesprochen.
Der Haltebefehl vom 24. bis 26. Mai
wird von manchen Publizisten als kapitaler taktischer Fehler
angesehen, von anderen als militärische Routine. Die Gefangennahme
des gesamten britischen Expeditionskorps hätte die Kraft
Großbritanniens, den Krieg gegen das Deutsche Reich fortzuführen,
wohl entscheidend beeinträchtigt. Die Luftwaffe konnte Görings
Ankündigung, die eingekesselten Truppen allein durch Luftangriffe zu
vernichten, nicht erfüllen. Als Gründe dafür gelten eine
Überschätzung der Möglichkeiten des Luftkrieges zum damaligen
waffentechnischen Entwicklungsstand und die Gegenwehr der Royal Air
Force.“
Nun, die Ähnlichkeiten mit der zur
Zeit heftig umkämpften Kurdenmetropole Kobane ist frappierend.
Ersetzen sie einfach Hitler-Deutschland durch die Türkische
Panzerarmee und den IS, die Franzosen durch die Kurden, und die
Briten bleiben dass was sie sind plus die heutige Weltmacht USA und
den politischen Teil des Wackelkandidaten Türkei. Dünkirchen und
Kobane, beide Schlachten sind dem Beginn eines Weltkrieges zu
zuordnen, jeweils zu einer Zeit wo man den Begriff noch nicht so
recht in den Mund nehmen wollte. Und in beiden Fällen ist für den
Ausgang der Schlacht entscheidend, was die beteiligten Parteien für
Vorstellungen über den absehbaren weiteren Verlauf des Krieges
hegen.
Die Türkei spielt Foul: IS Kämpfer werden an der Grenze frei durchgelassen. Kurden dagegen müssen ihr Leben bei dem gleichen Versuch riskieren. Bildquelle: Twitter. |
Insbesondere die Türkei befürchtet
dass ihr Eingreifen zu einer Stärkung der verhassten PKK des
inhaftierten Kurdenführers Öcalan's führen könnte, was wiederum gewaltige innertürkische Probleme
mit der dort lebenden rund 15 Mio.starken Kurdenethnie erzeugen
könnte. Da riskiert man lieber dass zehntausende Kurden in Kobane
massakriert werden und der IS an einer weiteren Stelle direkt Auge in
Auge an der Grenze zu Europa steht. Und dass zu den bereits Millionen
Flüchtlingen noch weitere hinzukommen und in die Türkei strömen.
Vorab ist anzunehmen, dass die Türkei einen ziemlich dreckigen Deal mit dem IS im Zusammenhang mit dem kürzlichen vorgenommenen Gefangenenaustausch
gemacht hat. Gewissermaßen Selbstmord aus Angst vor dem Tode.
Ähnlich wie der Brite Lord Gort die
Franzosen hinhielt und hinterging, werden nun die Kurden vorgeführt.
Dabei ist es in der Tat schwer abzuschätzen was, welche Entscheidung
man auch immer trifft, diese für den weiteren Krieg für Spätfolgen
haben wird. Natürlich war es im Falle Dünkirchens so, dass ein
schnelles Vorrücken der deutschen Panzerverbände die Alliierten so
schwer geschädigt hätte, dass der weitere Kriegsverlauf gegenüber
dem historisch bekannten völlig verändert worden wäre. Ob zum
Guten oder schlechten, und für wen und wie genau, das bleibt dennoch
im Ungewissen. Die Türkei hofft nun, dass die Schlacht von Kobane
die Kurdenarmee genug schwächt um einen Kurdenstaat unmöglich
zumachen, aber ausreichend kräftig belässt um dem IS weiter zu
widerstehen und für die türkische Armee die Kohlen aus dem Feuer
holt. Der Rest der Alliierten rund um die USA hoffen, dass bei der
Schlacht der IS so heftige Verluste einstecken muss, dass ebenfalls
diese nachhaltig geschädigt wird.
Die Gefahr dass diese simple und
zynische Kalkulation nicht aufgeht ist jedoch gewaltig.
Zwar lassen
zeitweise Meldungen über einen Teilrückzug des IS aus Kobane und
Berge von Leichen der IS-Dschihadisten in den Straßen der Stadt
alliierte Hoffnungen aufkeimen, aber es ist noch viel zu früh zum
triumphieren. Das „Kriegsglück“, sofern man von so was überhaupt
sprechen mag, kann schon in Kürze wieder umschlagen.
Für den IS ist es zumindest aber auch
eine Entscheidungsschlacht. Offensichtlich wirft er seine
wesentlichen Kräfte dort an die Front. Wahrscheinlich steht der
größte Teil der IS Armee in einem relative kleinen Ring um Kobane.
Lässt man sie weiter gewähren, dann ist der Fall Kobane's
vorhersehbar, denn üble Verluste durch Luftangriffe scheinen den
IS-Halsabschneidern ja nur wenig auszumachen. Denn natürlich ist
neben der strategischen Bedeutung der Stadt die enorme psychologische
Wirkung auf die IS Anhänger von Bedeutung, sowohl was Sieg als
Niederlage anbetrifft. Ein Sieg würde enorme Sogwirkung entfalten,
der Zustrom neuer Islamisten würde vermutlich die endlichen Verluste
überkompensieren. Und die nächste und übernächste Stadt würde
danach auch nur eine Frage kurzer Zeit sein, zumal die Bewohner als
auch Verteidiger in Anbetracht des Kobane-Desasters dann auch lieber
sofort die Flucht ergreifen würden. Keine guten Aussichten für die
Alliierten, zumal sich dann der IS auch wieder dem Süden ihres
Einflussbereiches zuwenden könnte: Bagdad, Jordanien, Südsyrien und
Libanon und natürlich, last but not least, dem Erzfeind Israel.
Warum rückt man nicht vor? Der IS wäre Geschichte. |
Auf der anderen Seite wäre es aber ein
grandiose Gelegenheit für die Alliierten dem IS den vorläufigen
Garaus zu machen: Da er sich nun in einem relativ engen Kreis um
Kobane konzentriert hat, wäre eine zweite äußere Umfassung relativ
leicht möglich. Die IS-Armee wäre dann plötzlich in der Lage des
sogar zweiseitig Umzingelten. Eine ähnliche Schlacht wie vor langer
Zeit in Alesia. Eine sichere Todesfalle normalerweise, wenn man keinen Julius
Caesar auf seiner Seite hat. Erdogans Türkei aber ist hier der
übelste Hinderungsgrund. Tatsächlich sitzt die Türkei strategisch
zwischen sämtlichen Stühlen und egal welche Wahl sie trifft, der
Ärger wird nicht gering ausfallen. Die innertürkischen Kurden gehen
ja bereits auf die Barrikaden und können die Türkei ins Chaos
stürzen, wenn sie sich nicht zum Eingreifen entschließen kann.
Ebenso werden hunderttausende mehr die Flucht Richtung Norden
antreten. Beides keine gute Aussicht. Andererseits gibt es reichlich
Islamisten in der Türkei selbst, die geheimen Verbindungen und
Rekrutierungswege zum IS in Syrien und Irak eingeschlossen. Die
werden nicht minder frech werden, wenn Sultan Erdogan doch die Kurden
rettet.
Die Alliierten unter Führung der USA
sind nun auch schon gewaltig sauer, weil sich die Türkei überall
quer stellt. Eine Zustimmung zum Eingreifen hat Erdogan an die
Bedingung gekoppelt, dass dann auch Assad in Syrien beseitigt werden
muss. Kein guter Deal für die USA aber, die dann einen wie auch
immer gearteten neuen Staat, wahrscheinlich scharf islamistisch mit
oder ohne IS, erwarten darf. Wiederum keine guten Aussichten dann für
den Westen und besonders für Israel. Gute Zeiten zudem für die
nicht weniger als die Türkei Alliierten Iran und Saudi-Arabien, die
beide so wie die Türkei zur erneuten Vormacht im Osten aufsteigen
möchten und sich gegenseitig belauern. Aus deren Sicht ist die
Türkei jetzt erst mal da, wo man sie gerne sehen möchte, nämlich
knietief im Kriegsdreck.
Für den Iran bedeutet es, dass sie
erst mal den ganzen Atomquark der Alliierten getrost vergessen darf. Das Basteln an der Bombe geht
selbstverständlich weiter, es steht längst nicht mehr ganz oben auf
der westlichen Agenda. Israels Mossad hat vor wenigen Tagen zwar mal
wieder Nukleareinrichtungen des Irans sabotiert und eine fette Explosion ausgelöst, aber dass ist nur ein mäßiger
Zeitgewinn. Die Bombe wird kommen, und dass wird auch für die Türkei
und Saudi-Arabien der Fall sein. Die Türkei weiß nach der
Ukraine-Krise, die längst auch ein Krieg ist der im Moment lediglich
ein bisschen auf Sparflamme läuft, dass sie im Ernstfall nie und nimmer auf die Atomare Garantie
der USA setzen kann. Da basteln Erdogans Experten längst an der eigenen Bombe, dass Material, Experten und die nötige Industrie dafür steht der
Türkei schließlich zur Verfügung. Saudi-Arabien hat sie dagegen
schon faktisch über die Beteiligung am Pakistanischen Atomprogramm in Teilhabe, Raketen zum Transport inklusive. In relative kurzer Zeit
werden sich also die Lokalmächte Türkei-Iran-Saudi-Arabien und
Israel auf atomarer Augenhöhe gegenüber stehen.
Schlimm genug schon für sich alleine,
aber wenn dann auch noch der IS dazwischen herumtanzt, ist das Chaos
endgültig perfekt. Die nächsten Stunden, Tage und höchstens Wochen
werden dann also entscheidend dafür sein, wie es weiter geht. Ein
Ende wird es noch lange nicht haben, dass ist sicher, und so sprach
der US-Militärexperten Panetta ja auch bereits von einem 30-jährigen Krieg, der hier notwendig
geworden sei. Wie wahr.
Deutschland, lieb Vaterland, magst
ruhig sein.
Ein Spruch der sich weiland darauf bezog, dass die
Deutsche Armee ja stark genug sei das Land gegen jeden denkbaren
Angreifer erfolgreich zu verteidigen. Nun, auch heute noch ist Deutschland erstaunlich ruhig, die Armee der Bundeswehr dagegen ist seit den
90er-Jahren tot gespart und marode geworden. Da bleiben versprochene Hilfslieferungen stecken, weil mal
wieder einer der alten Transalls den Geist aufgibt und den Kurden
liefert man, wenn es dann mal klappt mit dem Flieger, altes
Wehrmaterial zur geflissentlichen Entsorgung. Selbst die kleinen Niederlande lassen sich da weniger lumpen, deren Jagdflugzeuge
fliegen Einsätze um Kobane während das reiche Deutschland noch darüber diskutiert, ob überhaupt
irgendein Handlungsbedarf gegeben wäre.
Reste der aktuellen Straßenschlacht in Hamburg, Quelle Twitter |
Dieser ergibt sich inzwischen eher in Hamburg und Celle, wo es nun schon zu mehreren Straßenschlachten zwischen Kurden bzw.
Yesiden und IS-Anhängern gekommen ist. Tendenz zunehmend. Denn die
aktuellen Kriegsherde, von denen Syrien/Irak zur Zeit nur der ist, der
in Medien am meisten diskutiert wird, erzeugen weltweit einen
riesigen Flüchtlingsstrom. Eine Völkerwanderung die nach den
letzten Berichten der UN bereits die Ströme des Zweiten Weltkriegs übertrifft.
Jetzt schon, und wir sind ja gerade am Anfang des
Desasters des 21. Jhd.
Gründe für eine Flucht gibt es
weltweit genug und immer mehr. Es sind Unterdrückung und Ausbeutung,
Klimaerwärmung und Überflutungen, Naturkatastrophen,
Bevölkerungsexplosion und Rückgang der Ressourcen, es sind Armut,
Seuchen und Krieg. Und alles davon ist im besten Steigflug begriffen.
Viele Politiker, Journalisten und Bürger flüchten sich in die
Vorstellung, dass das alles einfach aus zu sitzen wäre. So wie auch
vor 50 Jahren. Hatten wir nicht den Vietnamkrieg da, oder den
Bürgerkrieg und die Hungersnot in Biafra? Nun gut, es gab einige
Tote zu beklagen, aber nach einiger Zeit hat sich alles gelegt und
quasi in Luft aufgelöst, zumindest für uns hier. Unseren Wohlstand
und den weiteren Aufstieg hat es jedenfalls nicht nennenswert behindert
und heute redet auch keiner mehr über diese Themen. Warum also
sollte dies jetzt anders sein?
Nun, es liegt daran, dass heute der
Hintergrund ein völlig anderer ist. Seit dem Ende des Zweiten
Weltkrieges hat sich die Zahl der Menschen von gut 2 auf mehr als 7
Milliarden Menschen mehr als verdreifacht. Eine Finanzkatastrophe wie
heute war damals auch noch weit entfernt. Die westlichen Ökonomien, allen
voran Deutschlands nach der entscheidenden Währungsreform, waren noch knackig
gesund. Alles außer Aufstieg war undenkbar, Ausbeutung durch
internationale Schuldverzinsung noch, oder besser wieder, ein
weitgehend unbekanntes Thema. Ressourcen waren ebenfalls in Hülle
und Fülle vorhanden und Wachstum behindernder Umweltschutz war
höchstens etwas für verklemmte Wissenschaftler in ihren
Elfenbeintürmen. Medizinische Versorgung und Lebenserwartung jagten
von Rekord zu Rekord. Erst Anfangs der siebziger Jahre rechneten
einige Spielverderber des neu gegründeten Club of Rome vor, dass dieses Spiel spätestens Mitte des 21 Jhd. an seine
systemischen Grenzen stoßen würde. Glauben wollte es kaum Einer,
und auch heute noch wird der Umstand, sowie auch die sogar stärker
als erwartet rollende Klimakatastrophe, von mächtigen
Interessenverbänden geleugnet.
Tatsächlich aber merken wir jetzt die
ersten Anzeichen der kommenden Apokalypse. In Afrika etwa wurde nach
einer Umfrage ermittelt, dass zweidrittel der Bürger sich lieber
heute als morgen nach Europa begeben würden, wenn sie es sich denn nur
leisten könnten. Nun, dass sind also aktuell bereits rund 700 Millionen Menschen die
so denken. Und wie kein anderer Kontinent wächst Afrika rasant, von
zur Zeit etwas über ein Milliarde wird sich die Bevölkerung bis
2050 mindestens verdoppeln, vielleicht sogar verdreifachen, je nach
Hochrechnung und Modellannahmen über Verhütung einerseits und
Sterberaten andererseits. Angesichts der Tatsache dass die Ausbeutung
in Afrika weiterhin nicht nachlässt, und auch an einer humanitäre
Änderung der Zustände nicht realistisch zu denken ist, werden wir
bis dann also auf bis zu 2 Milliarden potentielle Auswanderer
Richtung EU zählen dürfen. Allerdings nur, falls Ausbeutung, Kriege
und Seuchen in Afrika nicht noch weiter zunehmen.
Tatsächlich quellen bereits dieses
Jahr sämtliche Flüchtlingsheime in Deutschland und der EU über,
die für die Unterbringung verantwortlichen Städte kommen aus dem
Stöhnen gar nicht mehr heraus. Dabei haben wir dieses Jahr nur
250.000 Flüchtlinge aufgenommen, die meisten zudem aus dem
vergleichsweise dünn besiedelten Osten und weniger aus Afrika.
Immerhin ist auch diese Zahl schon eine mittlere neue Großstadt in
der BRD, aber es ist nur ein Vorgeschmack auf das, was da noch im nächsten
und übernächsten Jahr heran schwappt. Schon in 2015 wird diese
traurige Zahl locker die Millionengrenze reißen.
Und irgendeine eine
Grenze nach oben hin ist definitiv nicht zu sehen.
Das ist auch der
Grund dafür, dass sich seit der Lampedusa-Katastrophe vor einem Jahr nichts wesentliches an der Flüchtlingspolitik geändert hat. Auch
dieses Jahr sind wieder Tausende im Mittelmeer ertrunken und täglich
werden es mehr. Die Haie kommen mit dem Fressen kaum noch nach, und
an manchem Touristenstrand muss morgens schon mal das Umsatz
schädigende menschliche Schwemmgut weg geschafft werden. So fordern
einige blau- oder grünäugige Verbände zuweilen bereits die Öffnung
der EU-Grenzen für Afrikaflüchtlinge um den Massentod im Mare
Nostrum zu beenden. Gebracht haben diese Forderungen bislang wenig.
Aus gutem Grunde. Denn alleine die Andeutung einer Öffnung würde
den Flüchtlingsstrom in kürzester Zeit verzehn- und
verhundertfachen. Und selbst die Aufnahme dieser Massen würde den
dahinter stehenden Auswanderungsdruck kein bisschen schwächen, denn
die afrikanische Bevölkerungsexplosion die dort jährlich, je nach
Schätzung, zwischen 25 und über 50 Millionen Netto-Neubürger erschafft
fängt das mehr als locker auf.
So werden nun schon alte Gewebegebiete
freigemacht um die Menge der Flüchtlinge noch irgendwo, außer in
hässlichen und weithin auffälligen Zeltstädten, unterbringen zu
können. Was nun, wenn im nächsten Jahr in den dann schon nicht mehr
kontrollierbaren Ghettos ein Ebola-Fall eingeschleppt wird?
Undenkbar? Puh, von wegen, es ist praktisch so sicher wie das Amen in
der Kirche. Und was machen Sie dann? So viele Quarantänebetten wie sie dann bräuchten, gibt es in ganz Deutschland nicht. Das
Ghetto also komplett absperren? Auch keine wirklich gute Idee, denn
die Insassen werden dann zu recht Angst um ihr Leben haben und sich
das spätestens nach dem zweiten Toten die Einsperrung nicht mehr gefallen lassen.
Der ganze Laden fliegt dann auseinander und die Katastrophe ist danach auch nicht mehr unter Kontrolle zu
bringen.
Seuchen wie Ebola, aber auch Aids-HIV,
SARS oder auch die gute alte Pest des Mittelalters, es sind alle sogenannte Zoonosen. Sie kommen gehäuft dann vor, wenn Menschen eng
miteinander und gleichzeitig auch eng mit Tieren zur
Lebensmittelversorgung zusammen leben müssen. Tierviren, für die
der menschliche Körper kaum immunisiert ist, springen dann
leicht und verheerend über und werden auch sofort weiter gereicht.
Armut, Dreck und mangelnde Versorgung potenziert das Ganze natürlich noch weiter, und trifft zusätzlich nun noch auf eine Situation, wo nach knapp 80 Jahren der
Antibiotikagaben viele Keime längst immun geworden sind und kaum noch eines dieser
lebensverlängernden Wundermittel wirksam ist. Es ist daher absehbar,
dass irgendwann sich selbst die gute alte Pest noch einmal
durchsetzen kann, ganz zu schweigen von den viel schwieriger zu
bekämpfenden Seuchen wie Ebola und der Marburgvirus.
Was also tun sprach Zeus?
Viele real
umsetzbare Möglichkeiten gibt es nicht. Die Situation wird in den
kommenden Jahren immer enger und dramatischer, unabdingbar. Und sie wird auch lieb Vaterland mehr und mehr erreichen. Aber
nichts ist schlimmer in diesem Zusammenhang als Ausbeutung der
Massen, sowohl was Seuchen, was Kriege, was Flüchtlingsdruck angeht.
Das trifft auf sämtliche Zeiten und Regionen zu, ob Ukraine oder
Nahost bis Fernost, ob Französische Revolution, US-Bürgerkrieg oder den Arabischen
Frühling und seine Folgen.
Enthauptung einer Frau durch IS in Kobane; Bild verpixelt; ->Quelle |
Und nichts lässt den Zustrom
militanter Kämpfer, sei es für den IS oder sonstiger
Warlord-Organisationen schneller Anschwellen, als die wirtschaftlich
faktische Aussichtslosigkeit einer jungen heranwachsenden Generation.
Wer den Krieg, nicht nur den in Nahost und Afrika, gewinnen will, der
muss sehr schnell und effektiv etwas an diesen Zuständen ändern. Der reiche Westen, sprich die lieben Investoren und sein aktuelles Finanzsystem, sind dazu
aber weder in der Lage noch überhaupt gewillt. Selbst der grausame
IS kann das deswegen vor Ort wesentlich besser, indem er die Masse der islamistisch
Willigen mit Arbeit und Einkommen versorgt und dabei auf ausländische
Finanzinteressen, Staatsschulden und Renditen gepflegt „was
scheißt“. Deswegen wird der Zulauf zu diesen Mörderbanden, der ja auch aus dem westlichen, und mit faktischer
Schuldknechtschaft
gebeutelten, Jugendproletariat genährt wird, kein bisschen abreißen.
Schon gar nicht, wenn man jetzt aus
kurzsichtigen strategischen Überlegungen Kobane fallen lässt, und
damit dem IS die Visitenkarte des unaufhaltsamen Erfolges aushändigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich werde ihn baldmöglichst freischalten. Diese Funktion dient lediglich der Vermeidung von Spam- und Flame- Kommentaren und dient niemals einer Zensur.