Mittwoch, 6. Februar 2013

ZDF II – Staatsschulden: Die Rückzahlung

Der Weltkrieg macht mächtige Fortschritte. Wie war das noch gleich vor hundert Jahren? 2. Februar 1913: Beginn des Ersten Balkankrieg zwischen Bulgarien und dem Osmanischen Reich; 18. Februar 1913: In Mexico stürzt General Huerta mit US-Hilfe das Regime Madero und lässt ihn einen Tag später ermorden. Damit geht die erste Phase der Mexikanischen Revolution zu Ende. Und so gehen im Laufe des Jahres 1913 die Ereignisse u.a. auf dem Balkan weiter um im Folgejahr in den Weltkrieg zu münden. Die Phase der Stellvertreterkriege findet man im Vorfeld jeden Weltkrieges, die scheinbar schicksalhafte Häufung pflastert den Weg, dessen Ursache aber im Aufstieg der neuen Weltmächte und im Zerfall der alten liegt: Großbritannien, 1900. Mächtige Interessengruppen aus Wirtschaft und Politik kamen zur der Ansicht, dass die Bildung eines „formellen“ Imperiums nötig sei, um den Bedeutungsverlust auf den Weltmärkten aufzuhalten. 

Der neue britische Imperialismus entstand nicht aus einer Position der Stärke heraus, sondern war Folge der Angst vor dem wirtschaftlichen Bedeutungsverlust. Um die Jahrhundertwende nahmen die Befürchtungen zu, Großbritannien werde nicht mehr in der Lage sein das gesamte Empire zu verteidigen. Das Deutsche Reich hatte einen rasanten Aufstieg hinter sich, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich, und galt nun als wahrscheinlichster Gegner in einem künftigen Krieg. Großbritannien schloss daher neue Allianzen: so 1902 mit Japan sowie mit den Erzfeinden Frankreich 1904 und Russland 1907. Die Kriegserklärung Großbritanniens und seiner Alliierten an das Deutsche Reich zum Ersten Weltkrieg zog auch die Kolonien hinein. Die meisten deutschen Besitzungen wurden rasch eingenommen. Gemäß den Bestimmungen des Friedensvertrages von Versailles (1919) wurden die Kolonien des Deutschen Reiches und des verbündeten Osmanischen Reiches (Türkei) unter den Alliierten aufgeteilt. Großbritannien erhielt u.a. die Kontrolle über Palästina, Jordanien und den Irak. 




Der Jubiläumstermin 1. August 2014 dürfte mit etwas „Glück“ also auch dieses Jahrhundert wieder gut eingehalten werden. Die Franzosen holen derzeit, seit dem 11. Januar 2013, in Mali für Europa, die USA und Israel die Kohlen aus dem Feuer. Die Koalitionen sind diesmal ganz andere, aber das Grundprinzip bleibt erhalten, und hier spielen wie immer die Schulden des Einen und die Vermögen der Anderen eine ganz entscheidende und gerne verdrängte Rolle. In diesem Artikel wollen wir uns also erst einmal weiter mit den Schulden, speziell mit den Staatsschulden beschäftigen. Speziell die im ersten Beitrag Zahlen-Daten-Fakten noch offen gebliebenen Fragen:
  • Kann man sie zurückzahlen? Kann man sie abbauen?
  • Gibt es eine „Schuld“? Wenn ja, bei wem?
  • Geht es denn auch anders?

Schauen wir zunächst also ganz unpolitisch auf die nackten Zahlen: Zunächst einmal auf den bekannten Umstand, dass der Kapitalkoeffizient K/Y, also das Verhältnis der Vermögen zum BIP seit 1950 stetig angewachsen ist. Von ursprünglich etwa 35% auf zur Zeit etwa 330%, im Verhältnis also fast ein Verzehnfachung. Während in der Wirtschaftswunderzeit anfangs pro 1 Euro Zunahme des BIP nur knapp 40 Cents an Vermögen und Schulden hinzukamen, so ist es inzwischen genau umgekehrt: Jeder Euro des BIP ist mit mehr als drei Euro Schulden belastet. Im Schnitt versteht sich, wovon knapp 1 Euro Staatsschulden und etwas mehr als 2 Euro privater Schulden anfallen. Manch einen wird’s wundern: Ja, Wachstum erzeugt Schulden, und zwar grundsätzlich und mehr als es selber wächst. Warum ist das so? Nun, ganz einfach: BIP-Wachstum schafft nicht nur Produkte, sondern natürlich auch Vermögen. Und da die Vermögen des Einen immer nur durch die Schulden des Anderen gedeckt sind, müssen unabdingbar auch die volkswirtschaftlichen Schulden wachsen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Ein Umstand der zwar völlig klar ist (siehe auch die Graphik der Bundesbank), die aber offensichtlich im Berliner Umfeld etwas abhanden gekommen zu sein scheint.



Noch erschreckender werden diese Zahlen allerdings, wenn man den sogenannten Marginalen Koeffizienten betrachtet. Denn diese geben die Antwort auf die noch wichtigere Frage, wie sich die Schuldenstände im zeitlichen Verlauf ändern. Als erstes betrachten wir die marginalen Koeffizienten der Schuldenentwicklung, also die Koeffizienten (dAktiva/dt) / (dBIP/dt), kurz dAkt./dBIP sowie die entsprechenden Koeffizienten dKred./dBIP der Kredite an inländische Nichtbanken und den Koefiizienten dND/dBIP für ND=National Debt= Staatsschulden jeweils für die BRD nach den offiziellen Daten der Bundesbank berechnet.


Was wir hier sehen ist der Umstand, dass mit dem BIP-Wachstum auch die Schulden wachsen. Wachsen müssen, denn die Schulden des Einen sind immer die Vermögen des Anderen. Allerdings hat diese Koeffizient in der letzten Zeit heftig zugenommen. So mussten zuletzt schon zwischen 5 bis fast 20 Euro neuer privater und öffentlicher Schulden aufgenommen werden um überhaupt nur noch einen einzigen Euro Wachstum zu erzeugen. Ein krasses Missverhältnis.


Die Daten werden insbesondere mit Eintritt der krisenhaften Zeit Ende der 90er-Jahre etwas zappelig, da dass System ins Ungleichgewicht gerät. In obigen Bild sind daher die Trendlinien eingezeichnet (lineare Regression) die sich aus den realen Daten ergeben. Wie man sieht ist „sparen“ durch Wachstum schon seit längerem unmöglich. Und zwar nicht nur im Gesamtvolkswirtschaftlichen Durchschnitt, sondern auch bei nur der klassischen Teilkapitalbetrachtung: Selbst wenn man nur das Kreditvolumen nimmt oder auch nur die Staatsverschuldung, mit jedem Stückchen frischem Wachstum wächst der Schuldenberg um ein noch etwas größeres Stück.

Als nächstes schauen wir uns die Kehrwerte an, es sind dann die marginalen Koeffizienten der Kapitaleffektivität, also dBIP/dAkt., dBIP /dKred. und dBIP/dND. Sie sagen aus, wie effektiv die Wirkung von Kapitaleinsatz ist, also wieviel neue Euro BIP pro neue Euro Kapital erzeugt werden. Im Englischen spricht man auch von „marginal productivity of debt“.


Die Graphik wirkt etwas „unruhig“, was daran liegt dass insbesondere der Koeffizient bezüglich der Kredite in die Realwirtschaft ab dem Jahr 2000 ein chaotisches Verhalten zeitigt. Denn, dass zeigt ein Blick auf die (relativen) Realzahlen am Anfang, die Menge der in die Realwirtschaft vergebenen Kredite erreichte Anfang 2000 einen Höchstwert von 146,7% und ist seitdem rückläufig und beträgt zur Zeit nur noch 121,7%. Darunter sehen wir den Koeffizienten bezüglich der volkswirtschaftlichen Gesamtschuld. Dieser geht stetig gegen und unter Null. D.h. Während am Anfang der Volkswirtschaft noch 2 bis 3 Euro Wachstum mit nur einem Euro Kapitaleinsatz erzeugt wurde, waren es seit Mitte der 70er-Jahre nur noch um die 50 Cents undliegt inzwischen bei und unter Null. Am Ende wird frisches Geld, so und gerade wie es zur Zeit von allen klammen Staaten zur Verfügung gestellt wird, sogar kontraproduktiv: Pro Euro neuem Kapital nimmt das BIP sogar ab. Der Effektivitätskoeffizient des Staates ist dagegen immer relativ hoch: Das liegt daran, dass der Staat lediglich umverteilt, er schafft das eingenommene Steuer und Abgaben Geld nämlich unmittelbar und praktisch zu 100% direkt ins BIP, wo es für Investitionen und auch für schnöden staatlichen Konsum verausgabt wird. Inzwischen ist insbesondere alleine die Staatsverschuldung überhaupt noch in einem Bereich der noch gerade als effektiv zu bezeichnen ist. Besser sieht man es in der folgenden Graphik:

Hier sind die Zahlen lediglich auf die Zeit seit 1978 beschränkt, ein wenig geglättet und die zuletzt erratisch-chaotischen Zahlen des Real-Kreditwachstums heraus genommen. Alleine die Staatsverschuldung lässt sich noch mit einer Effektivität von bis zu 1€ pro Euro BIP entschuldigen. Mit Krediten in die Realwirtschaft ist längst nichts mehr zu machen, denn diese ist bis Oberkante Unterlippe voll mit Krediten. Der Gesamtkoeffizient geht auch bereits unter Null, was die Kontraproduktivität jeglicher Finanzinstrumente alla ESM und Co. unterstreicht. Warum wird die Effektivität der Kredite in die Realwirtschaft nun bereits ab 2000 negativ? Einerseits ist das klar, weil damals mit fast 150% die Oberkante wirklich erreicht war.


Der tiefere Grund ist aber ein anderer, subtilerer: In 2000 sank das Geschäftsbankenmodell zum erstenmal unter die 50% Marke. Seit dem überwiegt das Bankeneigengeschäft zunehmend, inzwischen ist das Verhältnis bei etwa 62 zu 38 Prozentpunkten zu Gunsten des Investmentgeschäfts angelangt. Gleichzeitig reduzierte sich die Nachfrage in der Realwirtschaft nach Krediten von 147 auf heute knapp 127 Prozent. Woran liegt das? Im Prinzip ist das ganz einfach, es liegt daran, dass in letzter Konsequenz alle Renditen von Kapitalanlagen aus dem BIP bezahlt werden müssen. Nicht nur die direkten Kredite, was klar ist, sondern auch die Renditen von irgendwelchen dümmlichen Derivaten. Denn als letzter in der Kette des Bankenhandels muss irgend jemand ja den Schrott käuflich erwerben. Sei es nun das arme Oma'schen, dass man mit Lehman-Zertifikaten um ihr Erspartes bringt, oder Größenwahnsinnige Automobilhersteller, die sich mit Investments und Übernahmen verzocken. Jeder von diesen muss seine Verluste irgendwo substituieren, sei es beim Konsum von Gütern aus dem BIP, oder sei es im Falle des Unternehmers, der sich dann bei den Kosten für Investitionen und Krediten in sein Unternehmen zurückhalten muss. Alles dass schädigt unmittelbar das BIP und führt zu einer nachlassenden Nachfrage entsprechender Größe bei den Krediten in die Realwirtschaft. So stehen hier etwa 14% Abnahme im Realgeschäft (=1-127/147) ein Überhang von 12% aus dem Investmentgeschäft (=62-50) hinein ins Realgeschäft gegenüber. Rechnet man die konkreten Zahlen nach, so sieht man dass es ohne diesen Überhang heute etwa 156% solcher Kredite in die Realwirtschaft anstelle der tatsächlichen 127% gäbe.


Im letzten Bild sehen wir das Problem der abnehmenden Kapitaleffektivität noch einmal als linearen Trend über die Jahre 1950 bis 2012 dargestellt. Im Prinzip haben sich die Vermögenden seit etwa 2000 aus dem effektiven(!) Realgeschäft verabschiedet und nur der Staat ist noch der letzte rettende Anker, der noch ein bisschen Wachstum erzeugen kann. Allerdings nicht, wenn er zum Sparen gezwungen wird. Dann wird’s zappenduster wie in Griechenland. Auch wird es genauso zappenduster, wenn der Staat erst einmal die 100% Grenze der Verschuldung gerissen hat. Denn dann erreicht auch die obere rote Linie das Nullniveau. Weitere Kapitalinjektionen erhöhen dann den Druck nur weiter, selbst wenn man das Geld dass der Staat dann braucht nur noch einfach druckt.

Nun das Deutsche Wort „Schulden“ enthält sinngemäß bereits eine starke negative Wertung, nämlich dass hier jemand „schuld“ sei und eine „Schuld“ trägt. In anderen Sprachen klingt das etwa weniger dramatisch, so spricht man meist von Obligation (z.B. Schweiz) oder Liabilities (USA), also „Verpflichtungen“, was den Kern eigentlich besser trifft. Das im deutschen Bewusstsein tief verankerte Wort der Schuld(en) macht alleine es hier vielleicht schon schwerer mit der Geldpolitik so locker umzugehen wie anderswo, wo man ohne großes Federlesen Geld einfach in der gerade benötigten Menge druckt. Solange noch Papier und Farbe da ist, oder heutzutage eben ein bisschen Speicherplatz auf Magnetplatten, solange kann es eben auch keine „Finanzkrise“ geben. Was in der Tat stimmt, denn es ist eben keine Finanz- sondern immer nur eine Verteilungskrise der Ansprüche auf Leistungen, die sich aus den gedruckten Verpflichtungen ergeben.

Das deutsche Schuldrecht kennt viele Arten von Schulden, und was bei dem einen Schuld recht ist muss es bei einer anderen Art dann wieder nicht sein, jeder Jurist kann ein 12-bändiges Werk damit füllen und man käme immer noch nicht zu einer einheitlichen Ansicht. Grob kann man aber sagen: Die Schuld entsteht immer zwischen zwei Parteien, die sich gegenseitig zu irgend etwas verpflichten. Solche Verpflichtungen sind dann Schulden. Also zum Beispiel, sie beauftragen jemanden ihr Auto zu lackieren. Dann schuldet ihnen der Auftragnehmer die Lackierung und sie schulden ihm wiederum einen vereinbarten Geldbetrag dafür, sagen wir 2000 Euro. Soweit so gut. Was aber nun, wenn Sie die Rechnung mit einem ungedeckten Schüttelscheck bezahlen und anschließend mit ihrem letzten Besitz von Wert, nämlich ihrem frisch lackierten Auto, gegen den nächsten Brückenpfeiler rasen und das Zeitliche segnen? Na dann hat ihr Vertragspartner Pech gehabt und kann die 2000 Euro in den Wind schreiben. Es sei denn ein eventuell vertrottelter Abkömmling würde so dumm sein, das mächtig negative Erbe von Ihnen anzutreten. Andererseits hätten Sie mit dem Lackierer auch einen Vertrag machen können indem steht, dass nicht Sie sondern Müller's Lieschen um die Ecke die 2000 Euro zahlen soll, falls sie es nicht mehr können. Wobei das Lieschen natürlich nichts von ihrem Deal weiß und auch sonst nichts damit zu tun hat. Muss sie dann also zahlen? Natürlich nicht, denn solche Verträge zu lasten Dritter sind ungültig. Bei einer normalen „Schuld“ liegen die Inhaber der Schuldverschreibungen und die damit Verpflichteten, somit im allgemeinen sehr nahe beieinander. Bei Staatsschulden allerdings, am Ende einer langen Kette von Schuldenweiterreichungen, da liegen letztliche Anspruchsinhaber und letztlich Verpflichtete nicht nur weit auseinander, sie haben genau genommen gar nichts mehr miteinander zu tun.

Natürlich auch unnötig zu erwähnen, für Staatsschulden gelten solche naheliegenden Rechtslogiken selbstverständlich nicht. Selbstverständlich schließt man Staatlicherseits, insbesondere EU-seits, ständig Verträge zum Vorteil Weniger und zu Lasten Dritter, zahlt sie dann mit Schüttelschecks, und auch durch den gnädigen Tod können Sie sich als Dritter, und ihre Kinder und Enkel sogar als Vierter und Fünfter, nicht der entstandenen Schuldverpflichtung entziehen. Die Demokratie spielt dabei insbesondere eine erstaunlich unheilvolle Rolle. Ungewollt und ungeahnt, denn der Zusammenhang ist subtil, aber ausgesprochen wirksam. 

Der amerikanische Ökonom Michael Hudson beschreibt diese Rolleganz treffend: „...Debt has been the main dynamic driving these shifts [democracy to debt oligarchy, followed by aristocracy, tyranny and again democracy]– always with new twists and turns. ...Since the Renaissance, however, bankers have shifted their political support to democracies. This did not reflect egalitarian or liberal political convictions as such, but rather a desire for better security for their loans. As James Steuart explained in 1767, royal borrowings remained private affairs rather than truly public debts. For a sovereign’s debts to become binding upon the entire nation, elected representatives had to enact the taxes to pay their interest charges. By giving taxpayers this voice in government, the Dutch and British democracies provided creditors with much safer claims for payment than did kings and princes whose debts died with them. But the recent debt protests from Iceland to Greece and Spain suggest that creditors are shifting their support away from democracies. They are demanding fiscal austerity and even privatization sell-offs. This is turning international finance into a new mode of warfare. Its objective is the same as military conquest in times past: to appropriate land and mineral resources, also communal infrastructure and extract tribute. In response, democracies are demanding referendums over whether to pay creditors by selling off the public domain and raising taxes to impose unemployment, falling wages and economic depression. The alternative is to write down debts or even annul them, and to re-assert regulatory control over the financial sector...“

Die Pointe ist, das gerade die Demokratie der Finanzoligarchie ein Konstrukt zur Verfügung stellt, dass mit eleganter Perfidie das Werkzeug lieferte um die an Personen wie weltliche Fürsten locker gebundene Schulden, welche mit deren Tod auf Nimmerwiedersehen verschwanden, nun in ein an ein Abstraktum, dem demokratischen Wahl-Volk, gebundenes ewig lebendes Schuldverhältnis zu verwandeln. Demokratie, die „Herrschaft“ des Volkes, verwandelt in die Herrschaft des „Selbst-Schuld-Seins“, denn „ihr ward ja so blöd eure Herren selbst zu wählen“, und nun löffelt bitte die Suppe unter zur Verfügungstellung eures Nachwuchses auch aus. Was, wie wir noch sehen werden, allerdings prinzipiell unmöglich ist, und unweigerlich Finanzrevolutionäre von links bis rechts auf den Plan rufen wird und muss.

In der FAZ erschien schon 2011 ein Artikel von Hudson, dem im Grunde genommen wenig hinzu zu fügen ist und unbedingt des Lesens wert ist: „...Am einfachsten ist die europäische Finanzkrise zu verstehen, wenn man die Lösungsvorschläge betrachtet. Das ist der Traum eines jeden Bankers: ein Sack voller Geschenke, die bei einem demokratischen Referendum kaum Zustimmung finden würden. Bankstrategen haben gelernt, über ihre Pläne nicht demokratisch abstimmen zu lassen, nachdem die Isländer 2010 und 2011 es zweimal abgelehnt haben, der Kapitulation ihrer Regierung vor Großbritannien und den Niederlanden nach den massiven Verlusten isländischer Banken zuzustimmen. Und den Griechen, denen in diesem Herbst ein Referendum verwehrt wurde, blieb nichts übrig, als massenhaft auf die Straßen zu gehen, um ihren Widerstand gegen die von der Europäischen Zentralbank geforderten Privatisierungen zu zeigen....“

Denn, „...das Problem ist, dass Griechenland seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Die EZB verlangt den Verkauf von Staatsbesitz - Land, Wasser, Häfen - sowie eine Kürzung von Renten und anderen Sozialleistungen. Die „untersten 99 Prozent“ sind verständlicherweise empört, wenn sie hören, dass die Spitzenverdiener 45 Milliarden Euro allein in Schweizer Banken geparkt haben sollen und damit weitgehend für das Haushaltsdefizit verantwortlich sind. Dass normale Steuerzahler für Steuerflüchtlinge geradestehen sollen - und für die allgemeine Nichtversteuerung von Vermögen seit den Zeiten der Militärjunta -, sorgt natürlich für Wut. Wenn die Troika aus EZB, Europäischer Union und IWF verkündet, dass die Bevölkerung aufkommen müsse für das, was die Reichen sich nehmen, stehlen, am Finanzamt vorbeischleusen, so ist das keine politisch neutrale Haltung. Hier wird unfair erlangter Reichtum privilegiert....“

Und dafür stehen wieder, unter dreistem Bruch jeder Zusicherung dem deutschen Wähler gegenüber, unsere Granden gerade: „...Unionsfraktionschef Volker Kauder ist offen für Gespräche über die Bedingungen der SPD für eine Zustimmung zum Hilfspaket für Zypern. "Darüber können wird reden, wenn es soweit ist", sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Montagausgabe) laut Vorabbericht....“. Zuerst wollte man gar nichts geben, dann hat die EU Zypern als systemrelevant eingestuft, jetzt wird natürlich gegeben, erstmal verhandelt man über Bedingungen, und selbst die wird man wieder über Bord werfen wenn es zum Schwur und Zahlen kommt. Dabei ist und bleibt klar, dass man in der Steueroase und Geldwaschanlage Zypern damit praktisch nur russische Mafiosi und sonstige Kriminelle vor Vermögensverlusten zu Rechnung Dritterschützt. Legal, Illegal, Scheißegal, EU-Regal.

Hudson weiter: „....Die Bezeichnung „Technokraten“ für die Administratoren einer derart undemokratischen Politik ist ein zynischer Euphemismus für Finanzlobbyisten oder Finanzbürokraten, die im Namen ihrer Auftraggeber als nützliche Idioten fungieren.... Diese Bürokraten sprachen von Stabilisierung der Zahlungsbilanz, öffneten zugleich den Markt und verkauften Exportbetriebe und Infrastruktur an ausländische Gläubiger....Dieser Weg wird nunmehr den Sozialdemokratien im Euroraum vorgeschrieben. Die Löhne sollen gekürzt, der Lebensstandard soll verringert werden und die politische Macht auf Technokraten übergehen, die im Auftrag großer Banken und Finanzinstitutionen agieren. …scheinbar weniger blutig, aber mit den gleichen Zielen wie bei den Wikingereinfällen vor mehr als tausend Jahren und beim Vorgehen der europäischen Kolonialmächte, die sich Land und Bodenschätze, Infrastruktur und andere profitable Einnahmequellen aneigneten. …“. Nützliche Idioten, die das Wohlwollen ihrer Lobbyisten auf Rechnung der Zukunft der Europäer verkaufen.

Wobei Hudson mit der Wortwahl der „Idioten“ noch sehr im Rahmen bleibt. Immerhin ist Dummheit ja kein Verbrechen, wer aber um die Dinge und Zusammenhänge weiß, und trotzdem als gewählter Volksvertreter so weiter gegen die Interessen der Völker handelt, der könnte irgendwann dann auch von weniger gemütlichen Zeitgenossen als „Verbrecher“ bezeichnet und behandelt werden. Wobei ich diese Bezeichnung selbst keinesfalls wählen würde, denn die meisten demokratischen Politiker sind, mal von notorischen Kriminellen wie Berlusconi abgesehen, wohl eher in der Situation des völlig Verzweifelten, der die Sinnlosigkeit seines Handelns zwar irgendwo erkannt hat, aber gleichwohl in der Lage des Frosches in der Milchsuppe ist, der weiter und weiter strampelt und darauf hofft, dass sich endlich ein Butterbällchen unter seinen Füßen bildet auf dem sie dem tödlichen Topf entfliehen können.

Eine Hoffnung, die im Märchen verhaftet bleiben wird, wenn man sein Verhalten nicht bald umstellt: „...Wenn der Euro kollabiert, dann deswegen, weil verschuldete Staaten der Eurozone Geld bezahlen müssen, das sie sich borgen müssen und nicht durch die Notenbank beschaffen können. Im Gegensatz zur amerikanischen und britischen Zentralbank, die Geld drucken und das Land vor der Insolvenz bewahren können, hat die EZB diese Möglichkeit nicht – dafür sorgen die deutsche Verfassung und der Vertrag von Lissabon....Es handelt sich im Grunde um einen Finanzkrieg, aber die Ziele sind die gleichen wie bei militärischen Eroberungen – zuerst Land und Bodenschätze, dann die öffentliche Infrastruktur, deren Nutzung kostenpflichtig gemacht wird, und schließlich andere staatliche Unternehmen oder Vermögenswerte...Dieser neue Finanzkrieg zwingt Regierungen, im Auftrag der Eroberer gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen....Die Ironie ist, dass die Verschuldung der PIIGS-Staaten vor allem auf die Nichtbesteuerung von Vermögen zurückzuführen ist. Eine weitere Verschiebung der Steuerlast wird die Lage dieser Staaten eher verschlimmern als stabilisieren. Aber Banken interessiert nur der kurzfristige Gewinn. Sie wissen, dass Steuern, die Grundbesitzer und Unternehmer nicht entrichten müssen, als Zinsen den Finanzinstituten zufließen dürften...“.

Kommen wir zum Fazit wieder auf die Ausgangsfragen zurück:
  • Kann man Staatsschulden zurückzahlen? Nein, Staatsschulden sind notwendig da sie einen ganz wesentlichen Teil der Geldschöpfung ausmachen. Der Staat übernimmt im Prinzip die Monetarisierung der Sparquote der Bevölkerung und tätigt damit Investitionen, aber auch Konsum, in die Infrastruktur und grundsätzlich auch per Konsum aus dem BIP. Mit einer Staatsqoute von 45% und über 1000 Mrd. Euro pro Jahr ist der Deutsche Staat der größte einzelne und wichtigste Arbeitgeber der Nation. Volkswirtschaftlich sind Schulden und Vermögen völlig identisch, ein volkswirtschaftlicher Schuldenabbau ist einzig und alleine durch Vermögens- gleich Schuldenvernichtung möglich. Sei es relativ oder absolut, dass ist mehr eine Geschmackssache.

  • Kann man sie abbauen? Kaum, man kann lediglich zwischen privaten und öffentlichen Schulden hin- und her rochieren. Denn die dann fehlenden Investitionen, aber auch der staatliche Konsum, müsste von Privaten übernommen werden. Aber die möchten damit „nur“ weiteres Geld verdienen, sie sind im allgemeinen weder am Gemeinwohl orientiert, noch bereit unangenehme und defizitäre Aufgaben zu übernehmen. Zumal Gewinn orientierte Private die arbeitende Bevölkerung über kurz oder lang noch stärker zur Kasse bitten würden, als es der Staat selbst tut. Und diese privaten Gewinne würden dann mit Vorliebe in Steueroasen verschoben und nicht, wie es der Staat zu praktisch 100% tut, wieder ins BIP injiziert. Der weit verbreitete Glaube, das Wachstum die aktuelle Krise heilen könnte, ist irrig. Im Gegenteil, Wachstum erhöht natürlich sowohl die Vermögen und damit auch notwendiger Weise die volkswirtschaftliche Verschuldung, einschließlich der Staatsverschuldung. Das ist grundsätzlich unabdingbar. Verschärft wird die Sache natürlich dadurch, dass inzwischen für jeden Euro Wachstum viel mehr Euros an zusätzlicher Verschuldung, ergo aber damit auch neue Vermögen einiger Weniger, aufzubringen sind.

  • Gibt es eine moralische „Schuld“ der Bevölkerung gegenüber den Kapitaleignern? Nein, es besteht keinerlei Schuld, weder der heute noch der in Zukunft arbeitenden Bevölkerung, die in der Vergangenheit aufgelaufenen Vermögen und Schulden zu bedienen. Zwar hat in der Vorkrisen-Vergangenheit fast Jeder in irgendeiner Weise vom System der sich auftürmenden Verschuldung profitiert, jedoch lag und liegt der Löwenanteil der Vorteile und der den Schulden äquivalenten Vermögen dieses Systems bei sehr Wenigen und einem immens wohlhabenden Teil der Bevölkerung. Und Diese sind alleine durch die in der Vergangenheit angesammelten Sachwerte längst schon mehr als saturiert. Niemand kann auf solch einer Ebene noch einmal arm werden, egal ob durch Währungsreform oder noch so hoher Besteuerung. Gerade die jetzt zunehmende Flucht in Sachwerte, national wie international, führt zu einer verheerenden, im wahrsten Sinne des Wortes, Betonierung von Ungleichheit die auch durch eine unparitätische Währungsreform dann nicht mehr zu beseitigen ist. Daran könnte nur eine zusätzliche Boden- und Besitzreform etwas ändern. In der Regel wird diese Art von „Reform“ allerdings nur durch einen massiver (Bürger-, Welt-) Krieg realisiert.

  • Eine faktische Sippenhaft der Durchschnittsverdiener erweitert auf deren Abkömmlinge, die auf unabsehbare Zeit in Geiselhaft genommen werden, ist nicht nur sittenwidrig, es ist tatsächlich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Es ist insbesondere in der sicheren Gewissheit der prinzipiellen Unbezahlbarkeit der systemimmanenten Verpflichtungen durch die arbeitende Bevölkerung eine eklatante Verletzung der Menschenrechte. Das träfe selbst dann zu, wenn man sich der irrigen Illusion unterwürfe, dass durch Wachstum, allerdings unter Verzicht des Bürgers auf den damit zusätzlich verdienten Wohlstand, innerhalb der nächsten Generation die Verpflichtungen der längst vergangenen Generation zu bezahlen wäre. 

  • Hat denn überhaupt Jemand „Schuld“ am ganzen Desaster? Nun ja, eigentlich so richtig niemand, oder eben alle ein bisschen mehr oder weniger. Das Desaster ist systemimmanent und regelmäßig wiederkehrend, und obwohl Ökonomen bereits in den 1930er Jahren die wesentlichen Ursachen bereits erkannt hatten, wollen die Menschen einfach nicht daraus schlau werden. Das sind einerseits natürlich die Teile einer pathologisch-raffsüchtigen Oberschicht der Gesellschaft, denen daran gelegen ist dieses unsinnige und nicht-nachhaltige System der Geldwirtschaft immer wieder zu erneuern und verbissen zu verteidigen. Es sind natürlich auch die Masse der Bürger, die nicht rechtszeitig auf die Beine kommen, um gegen das Absehbare zu demonstrieren und ihre Menschenrechte durchzusetzen. Ganz besonders betrifft es aber die Mittler zwischen diesen Schichten, die Politiker die sich überzeugte Demokraten nennen, aber wenn es darauf ankommt, dann doch zu feige sind gegen das Offensichtliche aufzustehen. Und jedes heutige Nein, „bis hier und nicht weiter“, schon morgen wieder mit einem Ja zum nächsten Geschenkpaket an irgendwelche antidemokratischen Ganoven zu übertölpeln. Demokraten, die sich von den Totengräbern der Demokratie am Nasenring durch die Arena zerren lassen, die kuschen vor der Parteiräson, vor dem Liebesentzug der Oberschicht, der Lobbyisten und Parteifinanziers, aber auch vor den Medien und dem Wähler. Es wird demnach vermutlich wieder so ähnlich enden wie 1933, als die Demokraten der Weimarer Republik völlig entnervt von der Unmöglichkeit das System zu heilen diese Aufgabe einem Ex-Postkartenmaler übertrugen, der fünf Jahre zuvor für kaum 2% der Wählerstimmen stand.

12 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Genreith,

    sehr guter Artikel zum Thema Geldsystem. Leider kommen alle diese Erkenntnisse für die weitere Entwicklung wohl zu spät. Die Weichen wurden bereits vor 2000, vermutlich aufgrund Unkenntnis der Zusammenhänge, durch unsere Volksvertreter falsch gestellt. Jetzt kann hoffentlich durch Aufklärung nur noch das "Schlimmste" verhindert werden. Machen Sie weiter so, unser Land braucht Menschen wie Sie.

    MfG

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  2. Sehr geehrter Herr Genreith,

    wann wird das Finanzsystem nach Ihren Berechnungen zusammenbrechen? 2013, 2015 oder noch später?

    MFG

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  3. Frage Anonym: „...wann wird das Finanzsystem nach Ihren Berechnungen zusammenbrechen? 2013, 2015 oder noch später?“

    Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Denn es hängt davon ab wie sich wesentliche Kräfte in diesem Spiel verhalten. Würden alle „die Füße still halten“, also einerseits weder exogene Geldmengen erzeugt werden (Gelddrucken, Auslandskapital ,...), und andererseits der Bürger bereit wäre seine ständig fortschreitende Benachteiligung und Verarmung zu akzeptieren, dann würde es etwa ab Mitte der 2020er-Jahre zur Hyperinflation kommen, also irgendwo zwischen 2025 und 2030.

    Dazu Artikel: Lineares Modell http://tandemvipera.blogspot.de/2009/06/panem-et-circenses-v-dead-man-walking.html

    Aber gerade exogene Einflüsse sind nicht zu unterschätzen. Denn natürlich halten die beteiligten die Füße nicht still. Eine solche exogene Geldschöpfung ist der Selbstankauf von Staatsanleihen („Geld drucken“), aber auch das Anziehen oder Abgeben von Kapital und Schulden an und vom Ausland.

    Siehe etwa Artikel zur Auslandsabhängigkeit http://tandemvipera.blogspot.de/2011/07/there-isnt-enough-cocaine-in-hollywood.html .

    Gelddrucken führt vorallendingen zu nicht-linearem Verhalten, was deutlcih an den dadurch erzeugten Krisenschleifen zu sehen ist: hier Krisenschleifen http://tandemvipera.blogspot.de/2011/11/tandemvipera-herbstbosachten-2011-same.html

    Letzendlich kommt es natürlich darauf an, wie sich bei allem der Kapitalkoeffizient
    ( http://tandemvipera.blogspot.de/2011/07/die-bedeutung-des-kapitalkoeffizienten.html ) entwickelt. Der ist im letzten Jahr für die BRD etwas verbessert, von in der Spitze bei 3,47 ist er im Moment auf 3,27. Nach wie vor viel zu hoch, aber es liegt eben an dem Kapitalverkehr mit dem Ausland, der da exogen, nicht sicher zu berechnen ist.

    Ganz wichtig hier die Deutsche Bank (siehe: http://tandemvipera.blogspot.de/2010/07/ackermann-knick-und-wirtschaftsmikado.html ), denn deren Bilanzsumme ist gigantisch und das Finanzschicksal der BRD ist sehr mit dem Verhalten der DB verbunden. Wenn die DB Schnupfen hat, dann kriegt Deutschland die Grippe.

    Das letzte Problem ist dann noch der Bürger. Also wie lange lässt er sich tatsächlich hinhalten? Das ist Länderspezifisch und Mentalitätsbedingt sehr unterschiedlich, die stoischen Japaner halten dass schon erstaunlich lange durch. Die weniger leidensfähigen Südländer, die allerdings auch von einem sowieso viel kleineren Niveau abgestürzt sind, gehen natürlich jetzt schon zu Recht auf die Strasse.

    Ein wichtiger Fakt ist der Goldpreis (siehe etwa http://tandemvipera.blogspot.de/2010/01/die-funfte-welle.html ). Der wird massiv manipuliert, denn es ist psychologisch unheimlich wichtig dass der nicht durch die Decke geht. Alle Zentralbanken versuchen durch An- und Verkäufe den Goldmarkt ruhig zu halten, man sieht in den Preisstatistiken sehr schön wiederkehrende lange Niveaus, die nur durch Manipulationen zu erklären sind. Die letzten Monate etwa auch.

    Nun also als Fazit: Spätestens so um 2030, aber es dürfte schon früher kommen. Allerdings ist eine letzte „Lösung“ auch nicht auszuschließen: Ein großer Weltkrieg, der die Möglichkeit einer Kriegsökonomie eröffnet, also Zwangsanleihen (Kriegsanleihen) und damit künstlicher Kriegskonsum...2013 bestimmt nicht, da muss erstmal die Bundestagswahl vorbei sein bevor sich viel bewegt, 2014/15 könnte schon etwas explodieren, wenn etwa Italien den Offenbarungseid schwören müsste, mal schauen. Aber spätestens Anfang der 2020er, da dann die ungedeckten Renten- und Pensionansprüche der geburtenstarken jahrgänge der Wirtschaftswunderzeit auf den Tisch kommen. Und dann können selbst Deutsche Michels nicht mehr einfach die Füße still halten.

    In den nächsten fünf Jahren sollte also jeder seine Schäfchen ins Trockene bringen, wenn er sie wenigsten teilweise trocken halten möchte.

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  4. Vielen Dank! Sie sind einer der Besten! Leider konnte ich Sie nicht in Göttingen hören. Wann halten Sie wieder einen Vortrag? MFG CAW

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  5. Danke schön ebenfalls. Am 14.3. spreche ich am IFZ in Zug Schweiz. Mit besten Grüßen, Heribert.

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  6. Hallo Hr. Genreith
    Sie sind ein Ass. Weiter so.-)
    N.C

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  7. Toller Artikel, vielen Dank dafür.

    Gruss

    Johannes

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  8. und wie bringt man seine Schäfchen ins Trockene ?

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  9. Hallo,
    auf Goldseiten.de schreibt ein gewisser Jochen Stanzl darüber, dass das Gold - Dow Ratio eine Schulter - Kopf - Schulter Formation ausgebildet hat und einen Wendepunkt im Anlagezyklus darstellen könnte. Was denkt Herr Genreith darüber?

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  10. Hallo, die beiden letzten Anfragen kann ich vielleicht zusammen beantworten.
    a) Wie bringt man seine Schäfchen ins Trockene?

    Naja, das kann man nur individuell beantworten. Das hängt nicht nur stark von der Abfolge der nächsten Ereignisse ab, sondern natürlich auch vom persönlichen Vermögensstatus. Ob man 10.000 oder 10 Mio. Euro ins Trockene bringen will ist natürlich ein mächtiger Unterschied. Auch ob man lieber auf Sicherheit (Sachwerte) oder Risiko (Mitnahmeeffekte) setzen will oder kann. Auf Sachwerte (also alle Dinge die kaum der Abschreibung unterliegen und nachhaltig wieder veräußerbar sind) kommt es allerdings immer an, früher oder später, Wer Risiko spielen möchte wird allerdings zu einem guten Teil auf Mitnahmeeffekte an der Börse und sonstige Investmentprodukte setzen um dann möglichst spät mit maximalen Zugewinn auf Sachwerte zu gehen (zu denen u.a. auch ganze Firmen gehören).

    b) Gold Schulter: Ja da liegen die Analysten vermutlich ganz recht. Ich habe mir gerade auch die Indizes DAX - DOW- und Gold angeschaut, dass sieht sehr ähnlich der Situation vor dem letzten großen Crash aus. Zudem kommt nicht gerade überraschend das die EU-Kommision wenigstens 900 Mrd. fauler Kredite sieht (http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/bis-zu-300-milliarden-euro-altlasten-bankenhilfe-koennte-euro-rettungsfonds-sprengen_aid_911942.html). Da braut sich in der Tat ein weiteres dickes Ding zusammen.

    aktuelle Graphik dazu: http://www.genreith.de/dieboerse-data.jpg

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  11. "wer Risiko spielen möchte wird allerdings zu einem guten Teil auf Mitnahmeeffekte an der Börse setzen..." hört sich ganz einfach an, ist aber sehr risikoreich. Habe es schon öfters mit Optionsscheinen probiert, hat aber nie so recht funktioniert. Ein von mir abonnierter Edelmetallinvestmentbrief empfiehlt nach ca. max. 5% seines liquiden Vermögens jetzt max 10 % in risikoreiche Hebelprodukte zu investieren, weil halt die ersten 5 % ziemlich unter Wasser stehen...

    Zu den Optionsscheinen sagte ein befreundeter Banker zu mir: zu erst suchst du dir aus in was du investieren möchtest und dann welcher Bank du dein Geld geben möchtest. Dieses Spiel ist nicht ganz einfach!

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  12. Hallo Anonym,

    ja Risiko spielen ist nichts für Gelegenheitszocker. Insbesondere weil man im Prinzip immer vor der Front herlaufen muss, wenn erst einmal alle Zocker "die Gelegenheit" gefunden haben, dann steht der Knall wieder kurz bevor und man ist seinen Einsatz los. In dem Spiel geht nichts über eine wirklich gute Nase, sprich Informationsverarbeitung, und eben verlässliches(!) Insiderwissen, dass man nur über intime Netzwerke bekommt. Der typische Kleininvestor ist dagegen meist nur Kanonenfutter für die Großinvestoren.

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