Dienstag, 27. Januar 2009

Das Rotkäppchenprinzip: Die Mär vom scheuen Reh.


Stellen Sie sich vor, sie schenken Jemanden 1000 Euro und zum Dank dafür verlangt der jetzt allen Ernstes, dass sie ihm für das geschenkte Geld auch noch jährlich Zins und Zinseszins überweisen.

Geht nicht? Geht doch! Nichts anderes verlangt die Finanzwirtschaft zur Zeit und wir haben damit tatsächlich schon massiv begonnen. Heute wird der Nachtragshaushalt 2009 beschlossen, und es bedarf keiner großen Prophetie, das es nicht der letzte für dieses Jahr sein wird.

Man muss sich das mal klar machen: Erst erzählt man uns das Märchen „Geld ist ein scheues Reh“. Wir glauben das, und dann frisst die schnell anwachsende Herde der geschützten Bambis unseren reichen Wald kahl. Nun stehen der Finanzindustrie aufgrund eigener Gier und Manipulationen die Bilanzen bis zum Halse. Dann verlangen Sie nach Staatsgeldern um ihre faulen Derivate zu stützen, mit der kaum verhohlenen Drohung, dass man sonst dafür sorgen würde, dass es noch viel schlimmer kommt. Für diese Geschenke wiederum muss sich der Steuerzahler jetzt genau bei diesen Finanzjongleuren hoch verschulden, um diesen dann in Zukunft auch noch rapide wachsende Zinsen und Zinseszinsen zu bezahlen. So lange, bis der Wald dann endgültig abgebrannt ist.

Ach ja, das Rotkäppchen Prinzip, wie war das noch: Zunächst fragt der hinterlistige Wolf das Rotkäppchen aus und schwätzt es dumm. Daraufhin frisst der Wolf heimlich des Käppchens Großmutter und nimmt ihre Gestalt an. Dann noch den leckeren Picknickkorb, und schließlich muss die Überbringerin des Geschenks auch noch dran glauben.

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